Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Akte Mitteldeutschland
In einem Film des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), der „Akte Mitteldeutschland“,
werden in zwei Dokumentationen Verlauf und Resultate des Vereinigungsprozesses
bis in die Gegenwart dargestellt. Das IWH begleitete als wissenschaftliche Beratungsinstitution
diese Dokumentation und beschreitet damit einen neuen Weg, Wissenschaft der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Dokumentationen werden am
15. und am 22. November 2005, jeweils um 22.05 Uhr, ausgestrahlt. Wir würden
uns freuen, wenn Sie Gelegenheit fänden, sich diese Dokumentation anzusehen.
Rückmeldungen sind willkommen.
Medienecho des IWH
Pressemitteilungen
Herbstgutachten der sechs Wirtschaftsforschungsinstitute
Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Herbst
2005
Beurteilung der Wirtschaftslagedurch folgende Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e. V., Hamburg:
DIW Berlin, Deutsches Institut für WirtschaftsforschungHamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv
(HWWA)ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität MünchenInstitut
für Weltwirtschaft an der Universität KielInstitut für Wirtschaftsforschung
HalleRWI Essen, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung,
Abgeschlossen in Essen am 19. Oktober 2005
Langfassung
Kurzfasuung
>>Die Weltwirtschaft expandiert im Herbst 2005 trotz des Anstiegs der Ölpreise weiter kräftig. Den dämpfenden Effekten durch die höheren Preise für Rohöl und andere Rohstoffe standen Anregungen durch eine expansiv ausgerichtete Geldpolitik, niedrige Kapitalmarktzinsen, kräftig steigende Vermögenswerte und eine sehr günstige Ertragslage der Unternehmen gegenüber. ...<<
Editorial
Ulrich Blum
Aktuelle Trends:
Ausrüstungsinvestitionen in Deutschland deutlich stärker auf Importe
angewiesen als die Exporte
Hans-Ulrich Brautzsch
Ost-West-Binnenwanderung: Gravierender Verlust an Humankapital
Lutz Schneider
>>Ende der 90er Jahre mußte für Ostdeutschland eine negative Trendumkehr in den Wanderungsbewegungen konstatiert werden: Die in den Jahren nach der deutschen Einigung gesunkenen Wanderungsverluste stiegen bis ins Jahr 2001 wieder erheblich an. Zwar ist das Defizit seither erneut rückläufig, dessen Niveau ist mit über 50 000 pro Jahr aber immer noch beträchtlich. Dies gilt umso mehr, als – wie der vorliegende Beitrag zeigt – der Großteil der Abwanderung im Alter von 18-30 Jahren stattfindet, vorwiegend Personen mit überdurchschnittlicher schulischer Bildung betrifft und häufig zu Ausbildungsbeginn oder zum Berufsstart erfolgt. Da andererseits die Zuwanderung seit Jahren auf annähernd gleichem Niveau verharrt und sich in der Bildungsstruktur nicht wesentlich von der Abwanderung unterscheidet, entsteht in der Folge ein Humankapitalverlust, der sowohl Facharbeiter als auch Akademiker betrifft. Weil Westdeutsche überdies vergleichsweise selten in den Osten ziehen, um eine Ausbildung zu beginnen bzw. die berufliche Karriere zu starten, ergibt sich für diese Kategorie ein besonders deutliches Defizit, was negative Konsequenzen vor allem für das zukünftige Potential an Mittel- und Hochqualifizierten in den neuen Bundesländern haben dürfte. ...<<
Wie treffen Multis Investitionsentscheidungen: Das Fallbeispiel General
Motors
Diemo Dietrich, Daniel Höwer
>>In der öffentlichen Diskussion um die Bedeutung multinationaler Konzerne für die deutsche Wirtschaft hatten und haben die Ereignisse im Zusammenhang mit Opel, der deutschen Tochter von General Motors, ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit erregt. Als mit der Änderung der Konzernstruktur im Juni 2004 der unternehmensinterne Wettbewerb um die Produktionskapazitäten institutionalisiert wurde, war dies von vielen Beobachtern als Schritt hin zu mehr Effizienz und höherer Profitabilität gewertet worden. Doch ein solcher interner Wettbewerb um die Ressourcen eines Unternehmens kann behindert sein und zu ineffizienter Mittelverwendung führen: Informations- und Durchsetzungsprobleme sowie Machtkämpfe innerhalb eines Konzerns schränken nämlich die Fähigkeit und Bereitschaft der Konzernleitung ein, vorhandene Ressourcen in ihre produktivsten Unternehmensteile zu lenken. Unter Rückgriff auf die institutionenökonomische Organisationslehre werden mögliche Effizienzprobleme der unternehmensinternen Allokation von Kapital aufgezeigt und deren Relevanz im Rahmen einer Fallstudie zu General Motors/Opel diskutiert. ...<<
„Die Rolle der Kommunen in der Wasserwirtschaft“ –
Tagungsbericht über das diesjährige Hallesche Kolloquium zur kommunalen
Wirtschaft
Peter Haug, Birger Nerré
>>Das IWH veranstaltete unter Federführung der Abteilung Stadtökonomik am 7. Juli 2005 eine Tagung zu den Perspektiven der kommunalen Wirtschaftstätigkeit im Bereich der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Zentrales Anliegen der Veranstaltung war es, die künftige Rolle der Kommunen zu bestimmen. Das Kolloquium richtete sich sowohl an einschlägig tätige Wissenschaftler als auch an Praktiker der Wasserwirtschaft und Politiker. Die Beiträge behandelten ein breites Themenspektrum mit den folgenden Schwerpunkten: Bewertung kommunaler Wirtschaftstätigkeit, empirische Untersuchungen zu Effizienz und Innovationsneigung, die Problematik räumlicher Disparitäten bei der Infrastrukturversorgung und Reformvorschläge zum Ordnungsrahmen der deutschen Wasserwirtschaft. An den Vortragsteil schloß sich eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Verbänden und Wissenschaft an. ...<<
IWH-Industrieumfrage im September 2005: Verbesserte Geschäftslage
beflügelt das Geschäftsklima
Sophie Wörsdorfer
Externe Publikationen
Christian Growitsch, F. Müsgens: The Economics of Restructuring
the German Electricity Sector,
in: Zeitschrift für Energiewirtschaft, Vol. 29 (3), 2005, S. 39-48.
>>The debate about the development of German electricity prices after the liberalization of energy markets in 1998 raises the question of failures in market restructuring. However, a general statement would be misleading for two main reasons. Firstly, the price development, analyzed for the exemplary case of household prices, shows significant differences among the stages of the value chain. Secondly, the underlying cost structure might have changed from 1998 to 2004. While such effects can be expected to level out over time, they can distort the comparison of a small period of observation. For these reasons, we analyzed the different price components at a detailed level, finding a considerable price reduction of about 32% in generation and a much lower reduction of 13% in transmission and distribution tariffs. These decreases have been mostly compensated by a significant increase in taxes and subsidies (+56%).<<
Franz Kronthaler: Economic Capability of East German Regions:
Results of a Cluster Analysis,
in: Regional Studies, 39 (6), 2005, S. 739-750.
>>This paper analyses the economic capability of East German regions compared with West German regions. Based on new growth theory and new economic geography, and using relevant empirical literature, regions are clustered according to a set of growth factors. The clustering results find little evidence that the economic capability of East German regions is already comparable with West German regions. Economic disadvantages are particularly rooted in lower technical progress, a lack of entrepreneurship, lower business and industrial concentration, and a loss of human capital. However, there are a few East German regions with a high economic capability, but even those suffer from economic disadvantages such as lower technical progress, lower industrial activity and a poorer regional accessibility.<<
Joachim Ragnitz, Martin T. W. Rosenfeld: Finanzwirtschaftliche
Sonderbedarfe der neuen Bundesländer – Wie sind sie zu begründen,
wie sollten sie im Länder-finanzausgleich berücksichtigt werden?,
in: Martin Junkernheinrich (Hrsg.), Sonderbedarfe im bundesstaatlichen Finanzausgleich.
Berlin 2005, S. 275-289.
>>Der Beitrag untersucht die Notwendigkeit und die Effizienz der Ausgestaltung der sogenannten Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen („SoBEZ“) zugunsten der neuen Bundesländer im Rahmen des Länderfinanzausgleichs. Die SoBEZ werden vom Gesetzgeber mit Lücken in der ostdeutschen Infrastruktur sowie mit der unterdurchschnittlichen Finanzkraft der ostdeutschen Kommunen begründet. Mit Blick auf die SoBEZ zur Verringerung infrastruktureller Defizite ist festzustellen, daß der Verzicht auf eine Zweckbindung der Mittel sowie auf Kofinanzierungsauflagen dazu führt, dass die Länder die an sie gezahlten Beträge nur bedingt für die Schließung der Infrastrukturlücke einsetzen. Während der ostdeutsche Nachholbedarf im Bereich der Infrastruktur grundsätzlich eine plausible Begründung für Sonderhilfen zugunsten der neuen Länder abgibt, gilt dies für die unterdurchschnittliche Finanzkraft der ostdeutschen Kommunen nur dann, wenn man die kommunale Finanzkraft erhöhen will, damit die Kommunen die Kofinanzierung von Zuweisungen zum Ausbau der lokalen Infrastruktur gewährleisten können. Dann wäre es aber erforderlich, die entsprechenden SoBEZ auch tatsächlich an die Kommunen weiterzuleiten - was heute nicht gewährleistet ist. Eine Reform könnte darin bestehen, anstelle der SoBEZ zum Ausgleich der unterdurchschnittlichen kommunalen Finanzkraft die Anteile der ostdeutschen Kommunen an den Gemeinschaftssteuern zu erhöhen.<<
Vorankündigungen:
Workshop „Arbeitsmarkt und Institutionen“, gemeinsam mit
dem IAB, Nürnberg
>>Am 14. und 15. November 2005 veranstalten das Institut für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) und das IWH gemeinsam
einen Workshop zum Thema „Arbeitsmarkt und Institutionen“. Diese
Tagung stellt eine Fortsetzung des Workshops des letzten Jahres mit dem Thema
„Determinanten der Beschäftigung – die makroökonomische
Sicht“ dar. Bei dem Workshop geht es insbesondere um den Einfluß
der Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes für die Entwicklung der Beschäftigung.
Dabei werden unter anderem Fragen des Kündigungsschutzes, die Rolle der
Mitbestimmung, Regelungen im Niedriglohnsektor sowie Vorschläge zur Flexibilisierung
des Flächentarifvertrages aufgegriffen. Außerdem wird die Datensituation
zu den Arbeitsmarktinstitutionen thematisiert. Die wesentlichen Ergebnisse des
Workshops werden in einem Tagungsband veröffentlicht.<<
Einladung
Anmeldeformular
Workshop „Makroökonometrie“
>>Das IWH veranstaltet am 1. und 2. Dezember dieses Jahres in Kooperation
mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Workshop in Makroökonometrie.
Er findet nunmehr zum sechsten Mal statt und richtet sich vor allem an Nachwuchswissenschaftler,
die Gelegenheit erhalten, ihre Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum
vorstellen zu können. Die Referate werden in einem Tagungsband publiziert.
Für weitere Informationen zu den Veranstaltungen siehe www.iwh-halle.de
(Termine).<<
Workshop „Monetary and Financial Economics”
>> Das IWH organisiert gemeinsam mit der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie dem
Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank den Workshop „Monetary and
Financial Economics”. Die Veranstaltung findet in Halle am 29. und 30.
Juni 2006 nunmehr in vierter Auflage statt. Der Workshop bietet ein Forum für
Nachwuchswissenschaftler, eigene Forschungsarbeiten aus allen Bereichen der
monetären Ökonomik einem kompetenten Auditorium zur Diskussion zu
stellen.<<
Informationen
Professor Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Leiter der Abteilung Stadtökonomik, ist am 15. Oktober 2005 zum Mitglied des Ausschusses für Regionaltheorie und -politik des Vereins für Socialpolitik ernannt worden.
Vorträge
Dr. Peter Franz: "Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Leipzigs",
Vortrag im Rahmen des Workshops "Leipzig 2020 Europäische Metropole
oder mitteldeutsche Provinzperle - alternative Visionen" der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
11. Juni 2005, Leipzig.
http://www.rosa-luxemburg-stiftung-sachsen.de/ebook/2005-06-11-franz.pdf
„Wissensökonomie und Stadtentwicklung in Deutschland“,
Vortrag im Rahmen des Internationalen Kongresses „Profilierung und Spezialisierung
als Strategien städtischer Entwicklung“ der IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt.
17.-19. Oktober 2005, Magdeburg.
Dr. Peter Haug: "Regionalwirtschaftliche Bedeutung der Wasserwirtschaft in Ostdeutschland", Vortrag auf dem netWORKS-Workshop "Neue Räume technischer Infrastruktursysteme", 6. Oktober 2005, Berlin.
Professor Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "Wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Halle: Rahmenbedingungen und Perspektiven für Familien", Vortrag im Rahmen des Forums „Ohne Familien ist keine Stadt zu machen! Halle an der Saale – eine familienfreundliche Großstadt?“ der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Franckeschen Stiftungen zu Halle. 8. Oktober 2005, Halle.
Dr. Joachim Ragnitz: "Demographischer Wandel in Ostdeutschland",
Vortrag und Podiumsdiskussion anläßlich der Konferenz "Demographischer
Wandel" der Kreditanstalt für Wiederaufbau. 4. Oktober 2005, Berlin.
"Wirtschaftliche Implikationen des Demographischen Wandels",
Vortrag vor der Enquetekommission "Demographischer Wandel in Sachsen"
des Sächsischen Landtags. 28. Oktober 2005, Dresden.
Aktivitäten
Seit Oktober 2005 sitzt Professor Dr. Ulrich Blum als „Convenor“ der Kommittee „future landscape“ der beiden Europäischen Normenverbände CEN und CENELC vor. Ziel ist es, die künftige strategische Aufstellung der europäischen Normung vor dem Hintergrund der europäischen Integration, der zunehmenden Bedeutung der internationalen Normung und dem Auftreten der neuen Wirtschaftsmächte Asiens zu bestimmen.
Am 27. Oktober besuchte eine Gruppe südkoreanischer Journalisten das IWH und informierte sich über Erfahrungen aus der deutschen Vereinigung, und welche Schlußfolgerungen für eine eventualle Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten zu beachten wären. Weitere Themen betrafen die aktuellen Programme zur Entwicklung der ostdeutschen Wirtschaft und die Perspektiven einer weiteren Förderung (Solidarpakt II). Gesprächspartner war Dr. Hubert Gabrisch, Forschungsdirektor des IWH.
Professor Dr. Ulrich Blum und Dr. Joachim Ragnitz standen dem Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. K.-H. Paqué, für ein Gespräch über die Mittelverwendung im Solidarpakt II zur Verfügung.
Dr. Johannes Stephan und Franz Kronthaler nahmen an der Conference for Policymakers and Other Interested Parties vom 19. und 20. Oktober 2005 in Paris teil. Organisatoren waren Simon J. Evenett von der University of St. Gallen und das Centre for Economic Policy Research (CEPR). Thema war: Competition Policy Foundations For Trade Reform, Regulatory Reform, And Sustainable Development (A Research Project Funded Under the Sixth Framework Programme, DG Research, European Commission). Vorgestellt haben sie dort das Paper: Progressivity and Flexibility in Developing an Effective Competition Regime: Using Experiences of Poland, Ukraine, and South Africa for Developing Countries.
Professor Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Theorien, Realitäten und Kommunalpolitik - Schlussfolgerungen für den Stadtumbau" im Rahmen des Internationalen Kongresses "Profilierung und Spezialisierung als Strategien städtischer Entwicklung" der IBA Stadtumbau Sachsen-Anhalt am 19. Oktober 2005 in Magdeburg.
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