Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Medienecho des IWH
Pressemitteilungen
IWH-Pressemitteilung
43/2006
Deutsche Wirtschaft 2007: Aufschwung mit Januskopf – das andere
Gesicht
>>Die Stärke des Aufschwungs der deutschen Wirtschaft hat die anfänglichen
Erwartungen deutlich übertroffen. Das gilt für den Export, in besonderem
Maße allerdings für die Investitionen der Unternehmen. Die von der
Wirtschaftspolitik ausgelösten Sonderentwicklungen haben vor allem der
Industrie sowie erstmals seit sieben Jahren der Bauwirtschaft kräftige
Nachfrageimpulse gegeben. Auch die Konsumenten wurden zu zusätzlichen Anschaffungen
angeregt. Allerdings fand die politikinduzierte Konsumnachfrage der privaten
Haushalte, Achillesferse der Konjunktur seit Jahren, wenig Rückhalt in
den laufenden Erwerbseinkommen. So wurde weniger als zuvor gespart.
An der Schnittstelle zwischen Beschäftigung und Einkommen liegt bisher
der Schwachpunkt des Aufschwungs. Der sichtliche Beschäftigungszuwachs
nach der bereits 2005 vollzogenen Wende am Arbeitsmarkt äußert sich
bislang wenig in einer höheren Lohn- und Gehaltssumme. Das liegt zum Teil
daran, daß für die Aufstockung der Beschäftigung, auch der sozialversicherungspflichtigen,
nicht ausschließlich konjunkturelle Gründe und die Lohnzurückhaltung
verantwortlich sind, sondern zu einem nicht geringen Teil Maßnahmen der
Arbeitsmarktpolitik. ...<<
IWH-Pressemitteilung
42/2006
Gutachten zur Ermittlung haushaltsrelevanter Kennziffern
>>Gegenstand dieser Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Helmut Seitz (TU Dresden) ist eine Analyse der fiskalischen Bedingungen in Sachsen-Anhalt auf der Landes- sowie der Gemeindeebene. Hintergrund der Analyse ist die bereits heute angespannte Haushaltslage im Land, die sich ohne sofortiges Umsteuern künftig noch verschärfen wird. Die wesentlichen Herausforderungen der nächsten Jahren bestehen dabei im Abbau der gegenwärtig bereits bestehenden Ausgabenüberhänge gegenüber den finanzschwachen Flächenländern Westdeutschlands (die den langfristigen „Benchmark“ darstellen) und in der Anpassung der Ausgaben an die rückläufigen Einnahmen infolge der Abschmelzung der Osttransferleistungen und der zu erwartenden Einnahmeausfälle aufgrund des demographischen Wandels. Hierbei drängt die Zeit zum Handeln, da das Land inzwischen nach dem Saarland die höchste Pro-Kopf-Verschuldung hat und damit ein immer größerer Teil der Einnahmen zur Begleichung von Zinsverpflichtungen aufgewandt werden muss. Das Land benötigt daher einen drastischen finanzpolitischen Kurswechsel. ... <<
IWH-Pressemitteilung
41/2006
Demographische Entwicklung in Ostdeutschland
>>Im Auftrag des BMWi hat das IWH zusammen mit seinen Kooperationspartnern
(ifo Institut (Niederlassung Dresden), Prof. Dr. Helmut Seitz, TU Dresden) eine
Studie zu den Implikationen der demographischen Entwicklung in den neuen Ländern
erarbei-tet. Es wird gezeigt, dass der absehbare Rückgang der Bevölkerung
und die damit einhergehende Alterung die gesamtwirtschaftliche Dynamik dämpfen
können. Gleichzeitig setzen aber auch marktliche Anpassungsmechanismen
ein, die den wachstumshemmenden Impulsen entgegenwirken. Mit Blick auf den Arbeitsmarkt
ist insbesondere bei gut ausgebildeten Fachkräften mit zunehmenden Angebotsengpäs-sen
zu rechnen. Schließlich wird aufgrund der rückläufigen Bevölkerung
auch der Anpassungsdruck in den öffentlichen Haushalten zunehmen.
Die Langfassung der Studie wird demnächst veröffentlicht. ... <<
IWH-Pressemitteilung
36/2006
Zur Einigung über den Korb 2 des Solidarpakts II
>>Bund und ostdeutsche Länder haben sich in diesen Tagen nach langwierigen Verhandlungen über die Definition des sogenannten Korbs 2 im Solidarpakt II verständigt. Damit wurde eine Vereinba-rung aus dem Jahr 2001 konkretisiert, nach der der Bund zugesagt hatte, für überproportionale Leis-tungen (gemessen an den westdeutschen Ländern) zugunsten Ostdeutschlands insgesamt 51 Mrd. Euro (verteilt über den Zeitraum 2005 bis 2019) zur Verfügung zu stellen. Zu den einzurechnenden Leistungen zählten nach der damaligen Festlegung insbesondere die Gemeinschaftsaufgaben und Finanzhilfen, die EU-Strukturfondsmittel sowie die Investitionszulagen. Im Grunde handelte es sich dabei somit um eine Vereinbarung, die den ostdeutschen Ländern unabhängig von etwaigen Veränderungen der Finanzverfassung die (überproportionalen) Zahlungen aus den diversen Misch-finanzierungstatbeständen sowie der EU sichern sollte. Strittig war bis zuletzt aber, welche Leistun-gen konkret in den Korb 2 einzubeziehen seien; während der Bund den Umfang eher weit definieren wollte (um auf diese Weise den zugesagten Zielwert von 51 Mrd. Euro leichter und schneller errei-chen zu können), hatten die Länder ein Interesse an einer eher engen Auslegung, um damit einen Anspruch auf höhere Zahlungen untermauern zu können. ...<<
Editorial
Ulrich Blum
Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland
Udo Ludwig
Arbeitsmarktbilanz Ostdeutschland
Hans-Ulrich Brautzsch
>>Im Verlauf des Jahres 2006 hat sich die Situation auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt etwas gebessert. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm um 10 000 (0,2%) gegenüber dem Vorjahr zu. Sogar die Zahl der sozialpflichtige Beschäftigten, die nicht gefördert werden, stieg leicht an. Die registrierte Arbeitslosigkeit nahm um etwa 100 000 Personen ab, was ausschließlich auf den Rückgang des Arbeitsangebots zurückzuführen ist. Im Jahr 2007 wird sich infolge des schwachen Produktionswachstums die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt wieder verschlechtern. ...<<
Polen: Gute Konjunktur trotz politischer Unsicherheiten
Martina Kämpfe
>>Die wirtschaftliche Entwicklung in Polen hat in diesem Jahr vor allem von der Nachfrage nach Investitionsgütern im Inland und aus dem Ausland profitiert. Im Inland wurde sie auch von einer nochmals weiter gelockerten Geldpolitik stimuliert. Im Ausland hat sich die konjunkturelle Lage weiter aufgehellt. Die Trendwende am Arbeitsmarkt hin zu einem Beschäftigungsaufbau hat sich verfestigt, die Arbeitslosenrate ging im Jahresverlauf weiter zurück. Die wirtschaftlichen Aussichten für das laufende und das nächste Jahr bleiben trotz einiger Risiken positiv. Weitere Impulse für eine rege Expansion der Wirtschaftsleistung werden vor allem von der Binnenwirtschaft kommen, während der Außenbeitrag aufgrund der anhaltend starken Importentwicklung in etwa neutral ausfallen dürfte. Vor diesem Hintergrund wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr mit 5,2% deutlich kräftiger als im Vorjahr expandieren. Im nächsten Jahr dürfte der Zuwachs ebenfalls hoch ausfallen und um die 5% liegen. Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung gehen allerdings von der politisch instabilen Lage im Land selbst aus. Die noch bestehenden weitgehenden Unklarheiten bezüglich wichtiger wirtschaftspolitischer Weichenstellungen der Regierung bergen die Gefahr, daß Polen unter diesen Umständen mittelfristig sein Wachstumspotential nicht erreichen kann. ...<<
Schwierigkeiten der Investitionsförderung – Der Fall CargoLifter
AG
Mirko Titze
>>Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit einem konkreten Fall der Wirtschaftsförderung – der Gewährung von Investitionszuschüssen an die CargoLifter AG durch die brandenburgische Landesregierung. Letztendlich wollte man durch diese Ansiedlungspolitik den Totalabsturz der Wirtschaft im Land Brandenburg, das besonders vom Strukturwandel betroffen ist, verhindern. Die Nützlichkeit der öffentlichen Förderung von Großinvestitionen war in den letzten Jahren immer wieder Gegenstand einer kontrovers geführten wirtschaftspolitischen Debatte. Nach einer anfänglichen Euphorie mit dem Einwerben von rund 220 Mio. Euro am Kapitalmarkt und der Zahlung von Subventionen in Höhe von insgesamt rund 50 Mio. Euro im wesentlichen über die GA-Förderung geriet das Unternehmen zusehends in finanzielle Schwierigkeiten. Einerseits agierte das Projektmanagement dieses Unternehmens mangelhaft, andererseits ist aber auch die Wirksamkeit des Förderinstruments kritisch zu hinterfragen. Der vorliegende Beitrag zeigt, daß Argumente für die Förderung der CargoLifter AG vorgelegen haben. Die Entscheidung, dieses Vorhaben auf der Grundlage der GA-Förderung zu subventionieren, ist eine wesentliche Ursache für das Scheitern dieses Unternehmens. ...<<
IWH-Industrieumfrage im November 2006: Lageeinbruch wieder wettgemacht
Cornelia Lang
Externe Publikationen
Ulrich Heilemann, Harald Lehmann, Joachim Ragnitz: Länder-Rankings
und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Eine kritische Analyse,
in: Schriften des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle Bd. 24. Baden-Baden:
Nomos-Verlagsgeselschaft 2006.
>>Die Welt wird immer komplexer – entsprechend nimmt in der Öffentlichkeit die Nachfrage nach "Komplexitätsreduktion" zu. Allgemein zugängliche Datenangebote, moderne Statistik und Technik erlauben es, diese Nachfrage zu bedienen, und so überrascht es wenig, wenn in den letzten Jahren "Ranking-Vergleiche" aller Art an Verbreitung gewonnen haben. Aus theoretischer wie aus empirischer Sicht stellt sich freilich die Frage, ob und wie die Rankings die angestrebte Informationsverdichtung erreichen, ob tatsächlich das gemessen wird, was zu messen vorgegeben wird. Betrachtet man die entsprechenden Ergebnisse der Rankings in den letzten Jahren oder ihre Berechnungsschemata, treten Zweifel auf. Wie die Ergebnisse zeigen, ist die Aussagekraft dieser Rankings als sehr eingeschränkt anzusehen.<<
Martin T. W. Rosenfeld: Zur Wirtschaftslandschaft in der Region
Leipzig-Halle im Jahr 2030,
in: WandelHalle, Stadt als Ansichtssache, Das Textbuch zur Ausstellung, hrsg.
vom Kulturbüro der Stadt Halle, Halle 2006, S. 93-94.
>>Vor dem Hintergrund der Skizze einer möglichen - gegenüber dem Status quo - günstigeren - zukünftigen wirtschaftlichen Situation in der Region Leipzig-Halle werden Strategien dargestellt, mit welchen diese Situation erreicht werden könnte. Dabei wird zwischen Strategien unterschieden, welche isoliert der Stadt Halle, den Städten Leipzig und Halle gemeinsam und schließlich der Landes- und Bundespolitik empfohlen werden können. Hinsichtlich der Ausrichtung der hallischen Politik wird neben der Sanierung der städtischen Finanzen u. a. die Aufstellung von Masterplänen für die Altstadt und für die Saale empfohlen. Für die Entwicklung der Gesamtregion wäre eine echte Kooperation zwischen Leipzig und Halle in relevanten Feldern der öffentlichen Aufgabenerfüllung von Vorteil; für die öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen, die für die Stadtentwicklung von großer Bedeutung sind, könnten auch die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt mehr Kooperationsbereitschaft zeigen.<<
IWH-Diskussionspapiere
IWH-Diskussionspapiere Nr. 21/2006
Tobias Knedlik, Johannes Ströbel: The role of banking portfolios in the transmission from currency crises to banking crises - potential effects of Basel II
>>This paper evaluates the potential effects of the Basel II accord on preventing the transmission from currency crises to financial crises. By analyzing the case study of South Korea, it shows how mismatches on banks’ balance sheets were the primary cause for such a transmission, and models how Basel II would have affected those balance sheets. The paper shows that due to South Korea’s positive credit rating in the months leading up to the crisis, the regulatory capital reserves under Basel II would have been even lower than those under Basel I, and that therefore Basel II would have had adverse effects on the development of the crisis. In the second part, the article analyses whether the behavior of rating agencies has changed since their failure to predict the Asian crisis. The paper finds no robust econometric evidence that rating agencies have started to take micro-mismatches into account when assigning sovereign ratings. Thus, given the current approach of credit rating agencies, we have reservations concerning the effectiveness of Basel II to prevent the transmission from currency crises to banking crises, both for the case of South Korea and for potential future crises. ...<<
Vorankündigungen:
Konferenz "Regulatorische Risiken – das Ergebnis staatlicher Anmaßung oder ökonomisch notwendiger Intervention?"
>>Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) veranstaltet
gemeinsam mit der Handelshochschule Leipzig (HHL) am 9. und 10. März 2007
die Konferenz „Regulatorische Risiken – das Ergebnis staatlicher
Anmaßung oder ökonomisch notwendiger Intervention?“ Das Ziel
der Konferenz ist es, zu dem im Titel beschriebenen Themenfeld ausgewiesene
Experten aus Theorie und Praxis zusammenzuführen.<<
Programm
Tagung "Aufbau Ost - Unerfüllbarer Traum oder realistische Chance?"
>>Am 16. und 17. März 2007 veranstaltet das IWH gemeinsam mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing eine Tagung zum Thema "Aufbau Ost - Unerfüllbarer Traum oder realistische Chance?". Die Veranstaltung soll dazu beitragen, ein der interessierten Fachöffentlichkeit ein Diskussionforum zu bieten. Das vorläufige Programm ist unter http://www.iwh-halle.de/d/start/News/workshop160307/program.htm erhältlich; Anmeldungen sind möglich bei der Akademie für politische Bildung (http://www.apb-tutzing.de/).<<
Durchgeführte Veranstaltung
7. Workshop "Makroökonometrie"
>>Am 7. und 8. Dezember 2006 fand am Institut für Wirtschaftsforschung Halle der 7. Makroökonometrische Workshop statt. Der Workshop wurde gegenüber den Vorjahren durch die Gewinnung international renommierter Keynote Speaker aufgewertet. Die Sitzungen zu den Themen „Forecasting Evaluation in Macroeconometrics“, „Structural Models and Forecasting“ und „Structural Models and New Philipps Curves“ sowie eine abschließende Diskussionsrunde der Keynote Speaker zu der Frage „Is Macroeconometrics Back?“ zeigten aktuelle Entwicklungen der makroökonometrischen Forschung und deren Bedeutung vor dem Hintergrund der Verbreitung von Gleichgewichtsmodellen auf.<<
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Vorträge
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "Demography and Financial Trends in Municipalities and Federal States - Comments." Korreferat zum Papier von Gerhard Kempkes und Dirk Freigang im Rahmen des "German-Polish Symposium on Demography: A Challenge for the Public Sector" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 2. Dezember 2006, Halle.
Aktivitäten
Nicole Steinat hat vom 30. November bis 1. Dezember 2006 an der 4th Annual Conference der Association of Competition Economics (ACE) teilgenommen. Diese wurde in diesem Jahr vom ZEW organisiert und fand auch in Mannheim statt.
Prof. Dr. Udo Ludwig: Mobilität 2050 - Szenarien der Mobilitätsentwicklung unter Berücksichtigung von Siedlungsstrukturen bis 2050.
Dr. Joachim Ragnitz: Präsentation der Studie "Gutachten zur Ermittlung finanzwirtschaftlicher Kennziffern für das Land Sachsen-Anhalt" in Magdeburg, 20.12.2006 (zusammen mit H. Seitz, TU Dresden und J. Bullerjahn, Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt).
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