Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Medienecho des IWH
Aufschwung legt Pause ein - Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2007
Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose
Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.
Der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose gehören an:
ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
[www.ifo.de] in Kooperation mit: KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
[www.kof.ethz.ch]
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel
[www.ifw-kiel.de]
Institut für Wirtschaftsforschung Halle [www.iwh-halle.de]
in Kooperation mit: Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung
in der Hans-Böckler-Stiftung [www.imk-boeckler.de] und Österreichisches
Institut für Wirtschaftsforschung [www.wifo.ac.at]
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
[www.rwi-essen.de] bei der Mittelfristprognose in Kooperation mit:
Institut für Höhere Studien Wien [www.ihs.ac.at]
Abgeschlossen in Essen am 16. Oktober 2007.
>>Die Weltwirtschaft expandiert im Herbst 2007 immer noch kräftig,
doch haben sich die konjunkturellen Risiken erhöht. Die durch die Immobilienkrise
in den USA ausgelösten Probleme an den Finanzmärkten haben zu einer
Neueinschätzung von Kreditrisiken geführt. Vielfach wird befürchtet,
dies könnte die Finanzierungskosten für Unternehmen erhöhen und
die realwirtschaftlichen Aktivitäten belasten. Optimistisch stimmt allerdings,
daß die Dynamik der Weltkonjunktur seit geraumer Zeit hoch ist. In den
Schwellenländern hat sich die ohnehin bereits sehr kräftige Expansion
im Verlauf des Jahres 2007 sogar beschleunigt, vor allem im asiatischen Raum
und hier insbesondere in China. Hingegen steigt die Produktion in den Industrieländern
seit einiger Zeit nur noch in moderatem Tempo. In den USA hatte sich die Konjunktur
bereits zur Jahresmitte 2006, ausgehend von einem Rückgang der Bautätigkeit,
spürbar verlangsamt. Im Euroraum und in Japan, wo das reale Bruttoinlandsprodukt
noch bis in das laufende Jahr hinein kräftig ausgeweitet worden war, schwächte
sich die konjunkturelle Grundtendenz ab.
Ausgangspunkt der Turbulenzen an den Finanzmärkten war eine Zuspitzung
der Immobilienkrise in den USA. Dadurch ist die Volatilität an den Finanzmärkten
spürbar gestiegen. Es kam zu einer „Flucht in Sicherheiten“,
die zu Kursgewinnen bei Staatstiteln und auch Anleihen erstklassiger Schuldner
aus dem Unternehmenssektor führte. Für viele andere Vermögenstitel
haben sich die Risikozuschläge erhöht, wenn auch in unterschiedlichem
Ausmaß. Dies hat zusammen mit höheren Kosten der Liquiditätssicherung
der Banken zu einer Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen der Unternehmen
geführt.
Auf die akuten Funktionsstörungen am Interbankenmarkt haben die US-Notenbank
und die EZB zunächst reagiert, indem sie vorübergehend zusätzliche
Liquidität bereitstellten. Im weiteren Verlauf verzichtete die EZB auf
eine angekündigte Zinserhöhung, und die Federal Reserve senkte ihren
Leitzins. Angesichts der Probleme am Immobilienmarkt wird die amerikanische
Notenbank bis zum Frühjahr 2008 die Zinsen noch weiter senken. Die EZB
wird die Leitzinsen wohl zunächst konstant lassen und sie erst nach der
Jahresmitte 2008 anheben.
Die Weltkonjunktur wird im Prognosezeitraum merklich an Schwung verlieren. Ursache
hierfür sind weniger die aktuellen Probleme an den Finanzmärkten,
von denen die Institute erwarten, daß sie in den kommenden Wochen und
Monaten abklingen. Bedeutsamer ist, daß die Korrektur am Immobilienmarkt
in den USA ausgeprägter ist als bislang prognostiziert. Im Euroraum kommt
hinzu, daß die Aufwertung des Euro dämpfend wirkt und die Geldpolitik
nicht mehr expansiv ausgerichtet ist. Auch in Großbritannien, ebenso wie
in Japan, verlangsamt sich das Expansionstempo im kommenden Jahr, ohne daß
von einem Abschwung gesprochen werden kann. Mit der schwächeren Konjunktur
in den Industrieländern dürfte eine Verlangsamung des Produktionsanstiegs
in den Schwellenländern einhergehen. ...<<
Editorial
Ulrich Blum
Aktuelle Trends: Aktuelle Erweiterung des Bestands an Wohnbauten in
Deutschland nicht von Dauer
Rolf Scheufele
Wer fördert wie? Eine Diskussion der GA-Förderung in Ostdeutschland
Mirko Titze
>>Trotz intensiver Wirtschaftsförderung ist es bis heute
nicht gelungen, in den Neuen Bundesländern eine Art in sich selbst tragenden
Aufschwung zu initiieren. Seit dem Jahr 1995 ist der Konvergenzprozeß
Ostdeutschlands ins Stocken geraten. Auch wenn die ostdeutsche Konjunktur aktuell
an Fahrt gewinnt, so ist die Sinnhaftigkeit der Wirtschaftsförderung in
Ostdeutschland immer wieder Gegenstand der wirtschaftspolitischen Debatte.
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit einem der wichtigsten Förderinstrumente
im Rahmen des Aufbau Ost – der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung
der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Die Wirksamkeit dieses Instruments
im Sinne des Wachstumsziels wurde in empirischen Studien nachgewiesen.
Nichtsdestotrotz ist das über dieses Instrument zur Verfügung stehende
Fördermittelvolumen in den letzten zehn Jahren sehr stark gesunken. Eine
weitere Reduzierung der Mittel ist sehr wahrscheinlich. Bei immer noch vorhandenen
strukturellen Defiziten müssen die Neuen Bundesländer auf diesen Umstand
mit der stringenten Ausgestaltung ihrer Regionalen Förderprogramme reagieren.
Der vorliegende Beitrag zeigt, daß insbesondere in dem Regionalen Förderprogramm
des Landes Brandenburg und ansatzweise auch in dem Sachsens ein individuelles
Profil erkennbar wird. Ob diese Vorgehensweise die richtige ist, läßt
sich ex ante jedoch nicht bestimmen. ...<<
Wer die Norm hat, hat den Markt: europäische Normung im Druckkessel
Ulrich Blum
>>Standards stellen einen wichtigen Teil des kodifizierten Wissens
einer Gesellschaft dar. Normen sind jene Standards, die in einem allgemein zugänglichen
Konsensverfahren geschaffen werden. Nur wenn ein ökonomisches Anwendungsinteresse
besteht, werden Normen erstellt. Die dann zusammentretenden „interessierten
Kreise“ müssen die Partizipationskosten weitgehend selbst finanzieren.
Gelegentlich stößt der Staat den Normungsprozeß an, um durch
entsprechende freiwillige Regeln die Staatstätigkeit zu entlasten, die
er nun innerhalb vereinbarter Rahmenbedingungen an Private übergeben kann.
In der Wertschöpfungskette der Wissensproduktion stehen Standards am Ende
der formalisierten intellektuellen Eigentumsrechte. Eine wichtige Eigenschaft
der im öffentlichen Konsens entwickelten Normen liegt darin, daß
sie allgemein zugänglich sind und neben dem Nutzungsentgelt insbesondere
die für sie grundlegenden Patente zu angemessenen Preisen verfügbar
sind. Konsortien hingegen können Dritte von der Nutzung des durch sie geschaffenen
Standards ausschließen. Insbesondere führt das Verweigern der Vergabe
der erforderlichen Lizenzen, die in diesen Standards enthalten sind, zum Blockieren
des Markteintritts von Konkurrenten, was gelegentlich zu Kartellproblemen infolge
dann entstehender Marktmacht führt.
Durch Normung sinken Kosten durch Verbund-, Netzwerk- und Kostendegressionseffekte.
Genormte Güter oder Prozesse signalisieren Qualität, Stand der Technik
sowie dauerhafte Präsenz am Markt und beschleunigen die Marktdurchdringung.
Das Durchsetzen eines Industriestandards oder eines Konsortialstandards bietet
zwar hohe Gewinnchancen, aber auch enorme Risiken des Scheiterns, insbesondere
dann, wenn die Nachfrager zögern, weil sie nicht wissen, welche Technologie
sich letztlich durchsetzt. Oft ist die zügige Marktpenetration mit einer
Norm die bessere Strategie – trotz scheinbar erhöhter Konkurrenz.
Von dieser Erfahrung profitiert die deutsche Wirtschaft. Ein geflügeltes
Wort sagt daher: Wer die Norm hat, hat auch den Markt. Infolge der Globalisierung
ist diese Aussage zunehmend international zu interpretieren. Für Europa,
das sich im internationalen Wissenswettbewerb bewähren muß, ist daher
das Vorhalten eines institutionell effizienten Normungswesens entscheidend für
den künftigen Wohlstand. Die Globalisierung setzt das vorhandene System
unter Druck. Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit Überlegungen
zur künftigen europäischen Normung, die im Rahmen einer Arbeitsgruppe
der europäischen Normungsorganisationen zur „Future Landscape of
European Standardization (FLES)“ entwickelt wurden. ...<<
Die Rolle von Kredit-Ratings im Rahmen der Bankenregulierung. Kredit-Ratings
antizipieren Währungsrisiken unzureichend
Tobias Knedlik, Johannes Ströbel
>>Bonitätsbewertungen durch Rating-Agenturen gewinnen durch
die unter dem Stichwort Basel II diskutierten Reformvorschläge zur Bankenregulierung
an Bedeutung. Insbesondere hängt das durch die Regulierung geforderte Mindesteigenkapital
unter dem standardisierten Ansatz von Basel II von der Bewertung der Kreditrisiken
durch externe Rating-Agenturen ab. Bonitätsbewertungen, speziell von souveränen
Schuldnern, bestimmen damit wesentlich die Höhe des Mindesteigenkapitals
von Banken.
In der Vergangenheit haben Rating-Agenturen Währungskrisenrisiken systematisch
unterschätzt. Diese sind jedoch für die Bewertung des Kreditausfallrisikos
souveräner Schuldner wichtig. Die prozyklischen Effekte von Basel II entstehen
vor allem dadurch, daß im Fall von Währungskrisen aufgrund der zu
positiven Bewertung im Vorfeld der Krise schlagartig massive Herabstufungen
notwendig werden. Diese Effekte können nur minimiert werden, wenn die währungskriseninduzierten
Kreditausfallrisiken angemessen berücksichtigt werden.
Die Kritik an der Methode der Rating-Agenturen, insbesondere an mangelnder Berücksichtigung
neuerer Währungskrisenmodelle infolge der Asienkrisen von 1997/98, führte
zu Reaktionen der Agenturen. So sagte z. B. Standard & Poor’s die
Berücksichtigung mikroökonomischer Indikatoren zu, die bei aktuellen
Krisen als Krisenfaktoren erkannt wurden. In der vorliegenden Arbeit wird anhand
eines Beispiels untersucht, inwiefern sich empirische Anzeichen dafür erkennen
lassen, daß mikroökonomische Indikatoren in der Praxis der Bonitätsprüfung
beachtet werden.
Das Ergebnis der empirischen Untersuchungen zeigt, daß traditionelle makroökonomische
Indikatoren die Rating-Ergebnisse dominieren. In aktuellen Ratings können
keine Anzeichen für eine stärkere Berücksichtigung von Mikro-Indikatoren
gefunden werden. Es muß daher geschlußfolgert werden, daß,
wie in der Wirtschaft im Wandel 8/2007 ausgeführt, auch weiterhin prozyklische,
krisenverstärkende Effekte von Basel II ausgehen. Die Rating-Agenturen
erfüllen bislang die Rolle als frühzeitige Antizipatoren für
Währungskrisenrisiken unzureichend. ...<<
IWH-Industrieumfrage im September 2007: Investitionsgüterproduzenten
bestimmen anhaltendes Stimmungshoch
Cornelia Lang
Externe Publikationen
Dietrich, Diemo; Michler, A. F.: Geldpolitische Strategien
im Umbruch,
in: A. F. Michler; H. J. Thieme (Hrsg.), Systeme monetärer Steuerung -
Analyse und Vergleich geldpolitischer Strategien. Schriften zu Ordnungsfragen
der Wirtschaft, Band 86. Lucius & Lucius: Stuttgart 2007, S. 167-193.
>>Geldpolitische Strategien, insbesondere die der EZB, sind in jüngerer Vergangenheit verstärkt in den Fokus der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte gelangt. Nach einer Einführung in konzeptionelle Grundlagen geldpolitischer Strategien vergleicht die vorliegende Arbeit mit Inflationssteuerung und Geldmengensteuerung die beiden vorherrschenden geldpolitischen Stratgien. Kriterien sind hierbei unter anderem die Modellierung des Transmissionsmechanismus, die Rolle von Erwartungen, die Bedeutung nominaler Anker sowie Transparenz und Verantwortlichkeit. Den Abschluß bildet eine kritische Würdigung der aktuellen EZB-Strategie.<<
Knedlik, Tobias; Knorr, A.: Vermögenspreisinflation (Asset
Price Inflation),
in: A. F. Michler; H. J. Thieme (Hrsg.), Systeme monetärer Steuerung -
Analyse und Vergleich geldpolitischer Strategien. Schriften zu Ordnungsfragen
der Wirtschaft, Band 86. Lucius & Lucius: Stuttgart 2007, S. 241-266.
>>Es ist den wichtigsten Notenbanken in den vergangenen beiden Jahrzehnten sehr erfolgreich gelungen, die Inflationsrate dauerhaft auf einem sehr niedrigen Niveau zu stabilisieren. Im gleichen Zeitraum stiegen allerdings die Preise vieler Vermögensgüter erheblich an. Wirtschaftspolitisch problematisch wäre diese Entwicklung allerdings nur, wenn dieser rapide Preisanstieg nicht nur Veränderungen der Fundamentalfaktoren widerspiegelt, sondern im wesentlichen auf spekulative Übertreibungen zurückzuführen ist. Die Zahl spekulativer Blasen hat in der jüngeren Vergangenheit nachweislich zugenommen. Ziel dieses Beitrags ist es, den wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf bei Vermögenspreisinflationen zu ermitteln. Dazu werden die relevanten Märkte für Assetgüter identifiziert, die Grundlagen der Preisbildung auf diesen Märkten herausgearbeitet, unter Berücksichtigung der jeweiligen Übertragungsmechanismen die möglichen Auswirkungen von Vermögenspreisinflationen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung diskutiert, die Eignung der Geldpolitik sowie alternativer wirtschaftspolitischer Instrumente zur Abwehr solcher gesamtwirtschaftlichen Störungen erörtert, die aus einer Vermögenspreisinflation herrühren. Wie sich zeigt, läßt sich einer inflationären Entwicklung der Preise von Vermögensgütern, einmal in Gang gekommen, mit dem Instrumentarium der Geldpolitik kaum noch wirksam begegnen. Umso größere Bedeutung kommt deshalb den verfügbaren wirtschaftspolitischen Handlungsalternativen zu: der genauen Analyse des monetären Umfelds und, damit eng verknüpft, einer offensiven Informationspolitik seitens der Notenbank, verbesserte aufsichtsrechtliche Instrumente und die Schaffung bzw. Stärkung derjenigen Institutionen, derer es bedarf, um die mit Vermögenspreisinflationen typischerweise einhergehenden Risiken optimal diversifizieren zu können sowie die daraus ebenfalls resultierenden Strukturanpassungen zu den geringsten gesamtwirtschaftlichen Kosten zu bewältigen.<<
Kronthaler, Franz; Stephan, Johannes: Factors Accounting for
the Enactment of a Competition Law – an Empirical Analysis,
in: Antitrust Bulletin, Volume 52, No. 2, 2007, pp. 137-168.
>>This work is concerned with the factors accounting for decisions to enact a national competition law. We first update and enlarge existing data bases of countries that have enacted a competition law. We then identify and discuss the factors that may influence the decision to enact a competition law. Panel-data logit analysis is then used to test a set of hypotheses relating to the factors involved across time and across countries. The results are interpreted in terms of significance and the sign of their influence on the probability that a country enacts. The results shed light on the probability of individual countries, particularly developing countries, taking the step of enactment.<<
Stephan, Johannes; Hölscher, J.: Effects of European
Competition Policy Reform for Central East Europe – an Institutional Perspective,
in: Intellectual Economics No. 1 (1), 2007, pp. 40-45.
>>With the Central and East European countries increasingly included into the international division of labour in the European Economic space, we are prompted to ask whether this integration operates on a level playing field with respect to competition policy. In fact, a comparison between the more advanced West European countries and countries in Central and East Europe reveals that effectiveness of implementation of competition law and policy and intensity of competition are lower in the East and in particular also in the new EU member countries of Central East Europe, where the institutional framework of the West had been taken over some years ago now. In this situation, the EU recently decided to reform competition policy by delegating some of its powers to national competition agencies. We discuss whether this reform will likely spur competition or whether this may turn out to be rather ill-designed for the particularities in post-socialist economies.<<
Stephan, Johannes: Lower Firm-Specific Productivity
Levels in East Germany and East European Industrial Branches: The Role of Managerial
Factors,
in: J. Hölscher et al. (eds), Germany's Economic Performance: From Unification
to Euroisation. Macmillan: Basingstoke, St Martin’s Press: New York 2007,
pp. 201-228.
>>This research assesses the firm-specific reasons for lower productivity levels between West and East German firms. The study is based on a unique data-base generated by field work in the four particularly important industrial sectors of machinery, furniture, cosmetics, and electrotechnics manufacturers and for the two East and West German regions, Poland, the Czech Republic, and Hungary. Our results suggest that apparently management in industrial firms in the East still lack the kind of market-orientation that proves to be at the centre of competitiveness in a market and price-governed system of the modern western-style economy.<<
Schneider, Lutz: Zu alt für einen Wechsel? Zum Zusammenhang
von Alter, Lohndifferentialen und betrieblicher Mobilität,
in: Sozialer Fortschritt 56 (7-8), 2007, S. 180-186.
>>Die absehbare Alterung der Erwerbstätigen in Deutschland wird Konsequenzen für die Arbeitsmarktmobilität haben, ist doch bekannt, daß die Wechselbereitschaft mit zunehmendem Alter sinkt. Die vorliegende Arbeit analysiert auf Basis der IAB-Beschäftigtenstichprobe (IABS) die Wirkung des Alters auf die betriebliche Mobilität. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich die Einkommensdifferentiale eines betrieblichen Wechsels im Laufe des Erwerbslebens verändern. Es zeigt sich, daß Ältere im Falle eines Wechsels weniger stark als junge Beschäftigte von Einkommensgewinnen profitieren. Die Analyse macht jedoch ebenfalls deutlich, daß diese Einkommenskomponente den Mobilitätsvorsprung der Jüngeren nicht vollständig erklären kann.<<
Titze, Mirko: Leistungen und Defizite der Wirtschaftspolitik
in Ostdeutschland. Ein Bericht über die Tagung "Der Traum vom Aufbau
Ost: Ökonomie als Triebfeder der Einheit?" in Tutzing, 16.-18. März
2007,
in: Deutschlandarchiv. Zeitschrift für das vereinigte Deutschland, Heft
5/2007, S. 908-912.
>> Der Beitrag ist ein Bericht über die Tagung "Der Traum vom Aufbau Ost: Ökonomie als Triebfeder der Einheit?" vom 16. bis 18. März in Tutzing, die sich thematisch mit Erfolgen und Mißerfolgen beim Aufbau Ost befaßte. Es zeigte sich, daß der Aufbau Ost keinesfalls den von Uwe Müller propagierten "Supergau Deutsche Einheit" darstellt. Vor dem Hintergrund von beginnenden Anpassungsprozessen in Westdeutschland und Westeuropa ist eine sachliche Diskussion mehr denn je notwendig. Der Beitrag faßt die wichtigsten Ergebnisse der Tagung zusammen. Unterschieden werden hier drei Themenfelder: Befund der ostdeutschen Wirtschaft vor und nach dem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland, Diagnose wirtschaftlicher Anpassungsprozesse in Ostdeutschland und Therapiemöglichkeiten für eine Verbesserung der Situation.<<
Zeddies, Götz; Ohr, R.: Enhanced Cooperation in an Enlarged
EU,
in: Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften, Review of Economics, Vol. 58
(2007), No. 2, S. 130-150.
>>Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage einer flexibleren Ausgestaltung des europäischen Integrationsprozesses. Nach der vollendeten Osterweiterung hat sich die politische Entscheidungsfindung in der EU aufgrund der gestiegenen Zahl an Entscheidungsträgern und der zunehmenden Heterogenität der Mitgliedstaaten hinsichtlich ihrer ökonomischen Charakteristiken, ihrer nationalen Präferenzen und ihrer politischen Interessen deutlich erschwert. Einen Ausweg bietet die mit dem Vertrag von Amsterdam geschaffene Möglichkeit einer verstärkten Zusammenarbeit einer bestimmten Anzahl von Mitgliedstaaten in einzelnen Politikbereichen. Vor diesem Hintergrund werden auf der Basis der Cluster-Analyse für ausgewählte Politikbereiche Ländergruppen identifiziert, für die eine verstärkte Zusammenarbeit aufgrund homogener politischer Präferenzen sinnvoll erscheint.<<
Zeddies, Götz; Ohr, R.: Außenhandel als Wachstumsmotor
für Ostdeutschland,
in: Wirtschaftsdienst, 87. Jg. (2007), Heft 9, S. 622-628
>>Während in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung die BIP-Zuwächse in Ostdeutschland deutlich höher waren als in Westdeutschland, ist der Aufholprozeß der Neuen Bundesländer seit dem Ende der 90er Jahre etwas ins Stocken geraten. Verantwortlich dafür war in erster Linie die schwache Entwicklung der Binnennachfrage, während die Exporte kräftig zulegten. Der Beitrag untersucht empirisch, welche Exportpotentiale sich für die Neuen Bundesländer zukünftig ergeben und kommt zu dem Ergebnis, daß der Außenhandel auch in Zukunft als Wachstumsmotor für Ostdeutschland fungieren kann.<<
Vorankündigungen:
4. IWH-IAB Workshop zur Arbeitsmarktpolitik
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg (IAB) veranstalten einen gemeinsamen zweitägigen Workshop zum Thema "Atypische Beschäftigung und Niedrigeinkommen", der am 12. und 13. November 2007 in Halle (Saale) stattfindet. Schwerpunkt des Workshops ist die Analyse von Chancen und Risiken atypischer Beschäftigungsverhältnisse sowie von Bestimmungsgründen und wirtschaftspolitischen Handlungsoptionen für niedrige Einkommen. Besonderer Wert wird auf die Darstellung der politischen Implikationen der jeweiligen Resultate gelegt. Das Hauptreferat wird Professor Ronnie Schöb halten. Weitere Informationen unter http://www.iwh-halle.de/d/start/News/workshop121107/flyer.PDF.
8. IWH-CIREQ Makroökonometrie-Workshop zum Thema "Structural Empirical Modelling in Macroeconomics"
Am 6. und 7. Dezember 2007 findet am IWH der 8. IWH-CIREQ makroökonometrische Workshop zum Thema "Structural Empirical Modelling in Macroeconomics" statt. Schwerpunkte sind in diesem Jahr die optimale Geldpolitik und Bayesianische Methoden in der Makroökonometrie. Beide Schwerpunkte werden von einem international renommierten Keynote Speaker eröffnet. Das Programm und weitere Informationen können auf der Seite http://iwhd:3129/d/start/News/workshop061207/info.htm abgerufen werden.
Durchgeführte Veranstaltungen:
2. Hallesches Kolloquium zur Kommunalen Wirtschaft: "Neue Grenzen städtischer Wirtschaftstätigkeit: Ausweitung versus Abbau?"
Am 11. und 12. Oktober 2007 hat das IWH das 2. Hallesche Kolloquium zur Kommunalen
Wirtschaft zum Themenschwerpunkt „Neue Grenzen städtischer Wirtschaftstätigkeit:
Ausweitung versus Abbau?“ veranstaltet. Das zentrale Anliegen der Veranstaltung
bestand darin, vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, der teilweise
prekären Finanzsituation der deutschen Gemeinden, der Öffnung der
Energiemärkte sowie der Liberalisierungsbestrebungen der EU im Bereich
der „Services of General Interest“ die zukünftigen Grenzen
und Chancen der kommunalen Wirtschaftstätigkeit zu diskutieren.
Die Veranstaltung war grundsätzlich interdisziplinär und nicht rein
akademisch ausgerichtet, sondern diente auch dem Dialog zwischen Wissenschaftlern,
Politik und Praktikern.
3. "U-Know" Project Workshop
Vom 26. bis 28. September dieses Jahres fand der 3. Workshop des durch die Europäische Kommission finanzierten und durch das IWH koordinierten Projekts "U-Know" in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana statt. Das Arbeitstreffen wurde gemeinsam durch das slowenische Inštitut za Ekonomska Raziskovanja (IER) und das IWH organisiert. Insgesamt nahmen daran 36 Wissenschaftler und Gäste aus Großbritannien, Norwegen, Österreich, Italien, Deutschland, Slowenien, Ungarn, Kroatien, Estland und Südafrika teil. Die Projektforschung legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Bedeutung von Wissen, Innovation und Technologie in Transformationsländern. Dabei standen in Ljubljana insbesondere die Themen "Innovationsdeterminanten", "Wissenstransfer durch FDI", "Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft", "Nicht-ökonomische Motivationen in Wissensprozessen" sowie "Netzwerkverbindungen in Innovationssystemen" im Vordergrund. Aus dem IWH wurden u.a. Forschungsbeiträge zum Rollenverständnis von Wissenschaft und Industrie im Kooperationsverhalten, Unternehmensgründersausbildung sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in multinationalen Unternehmen präsentiert.
keine
Vorträge
Das IWH war auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik vom 9. bis 12. Oktober 2007 in München mit folgenden Vorträgen vertreten:
- Dr. Jutta Günther: "Does Qualification Drive Innovation – A Microeconometric Analysis Using Linked Employer-Employee Data."
- Lutz Schneider: "Alterung und technologisches Innovationspotential."
- Dr. Peter Haug: "Local Government Control and Efficiency of the Water Industry: An Empirical Analysis of Water Suppliers in East Germany."
- Birgit Schultz: "Mikroökonometrische
Evaluation der ökonomischen Wirkungen betrieblicher Mitbestimmung
–
Möglichkeiten und Grenzen des Matching-Ansatzes."
Dr. Peter Haug: "Wie wirkt die wirtschaftliche Betätigung der Städte auf die gesamte Wirtschaftsleistung?" Vortrag im Rahmen des zweiten Halleschen Kolloquiums zur Kommunalen Wirtschaft "Neue Grenzen städtischer Wirtschaftstätigkeit: Ausweitung versus Abbau?" 11. bis 12. Oktober 2007, Halle.
Dr. Ingmar Kumpmann: "Grundeinkommen und Sozialversicherung." Vortrag auf dem zweiten deutschsprachigen Grundeinkommenskongreß. 6. Oktober 2007, Basel, Schweiz.
Björn Jindra: "Global Integration and Local Capability as Determinants of Multinational Subsidiaries' R&D Embeddedness - Evidence from Central and East Europe." Vortrag auf der 1st European Conference Knowledge for Growth: Role and Dynamics of Coporate R&D, European Commission, Directorate General Research, Joint Research Institute. 8. bis 9 Oktober 2007, Sevilla, Spanien.
"Theoretical Framework, FDI Database, and First Results from East Germany." Vortrag auf dem 3rd U-Know Project Workshop. 26. bis 28. September 2007, Lubiljana, Slowenien.
Dr. Johannes Stephan: "The Influence of Knowledge Intensity on Market Concentration in European Industries - An Empirical Test of the Reverse Causality Case." Vortrag auf der Konferenz EARIE 2007 (European Association for Research in Industrial Economics). 8. September 2007, Valencia, Spanien.
"Human Capital and Skills Requirements for Absorptive Capacities for a Dynamic, two-way Knowledge Transfer between Subsidiary and Parent." und "The Role of IPR in Technology Transfer via FDI." Vorträge auf dem 3rd U-Know Project Workshop. 26. bis 28. September 2007, Lubljana, Slowenien.
Mirko Titze: "Patterns of Structural Change - an Empirical Analysis of German NUTS 3-regions." Vortrag auf der 10th International Conference "Policy of Economic and Social Development towards a Knowledge Based Society in Europe", organized by the Faculty of Economics and Business Administration at Sofia University, the Faculty of Management, Economics and Social Sciences at the University of Cologne and the Agency for Economic Analysis and Forecasting. 5. bis 7. Oktober 2007, Sofia, Bulgarien.
Sonstige Aktivitäten
Dr. Johannes Stephan: Teilnahme an der Jahreskonferenz EUNIP 2007 vom 12. bis 14. September 2007 in Florenz, Italien.
Dr. Jutta Günther war auf Einladung der Gakushuin University Tokyo in der Zeit vom 24. September bis 8. Oktober 2007 zu einem Forschungsaufenthalt in Japan. Sie hat an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät das IWH und seine Aufgaben sowie ihr Forschungsgebiet vorgestellt, in Lehrveranstaltungen mitgewirkt und den Weg für zukünftige Kooperationsprojekte bereitet.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 12. Oktober 2007
an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Zur zukünftigen Bedeutung städtischer
Firmen für die Finanz-, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik" im
Rahmen des Zweiten Halleschen Kolloquiums zur Kommunalen Wirtschaft ("Neue
Grenzen städtischer Wirtschaftstätigkeit: Ausweitung versus Abbau")
teil, das am IWH durchgeführt wurde.
Er nahm am 25. und 26. Oktober 2007 an einer Sitzung des Steering Committees
der Schader-Stiftung zur Vorbereitung der Tagung "Zuhause in der Stadt"
teil, die in Kooperation mit dem IBA-Labor "Internationale Stadtgesellschaft"
im Juni 2008 in Hamburg stattfinden wird.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld und Dipl.-Wirtschaftsingenieur
Dominik Weiß leiteten am 18. und 19. Oktober 2007 eine Sitzung
der Arbeitsgruppe der Landesarbeitsgemeinschaft Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen
der Akademie für Raumforschung und Landesplanung zum Thema "Gleichwertigkeit
der Lebensverhältnisse", die am IWH durchgeführt wurde.
Das IWH war auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik
vom 9. bis 12. Oktober 2007 in München mit einem Stand vertreten.
Mark Knell (NIFU-STEP, Oslo) war vom 3. bis 26. Oktober 2007 als Gastwissenschaftler am IWH tätig. Er ist Teil des Netzwerks für U-Know und hat mit Björn Jindra, Jutta Günther und Johannes Stephan an verschiedenen Papieren und Ideen gearbeiten. Er ist ein ausgewiesener Transformationsforscher und hat sich über viele Jahre hinweg mit dem technologischen Anteil wirtschaftlicher Entwicklung beschäftigt. Am IWH hat er sich vor allem mit Innovationsstudien und Technologietransfer durch ausländische Direktinvestitionen beschäftigt . Auch half er bei Marktstrukturanalysen. Er kennt sich sowohl mit Makroanalysen als auch mit der Firmenebene (Amadeus, CIS, etc.) aus.
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