Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Medienecho des IWH
Pressemitteilungen
Kein aufholendes Wachstum der ostdeutschen Wirtschaft? Regionale Gewinner und Verlierer der amtlichen Datenkorrektur für 2006
>>Die neueste Veröffentlichung der amtlichen Statistik zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den deutschen Bundesländern scheint die Verhältnisse wieder in das rechte Licht gerückt zu haben. Die gesamtwirtschaftliche Leistung ist in den starken Ländern in den Aufschwungsjahren 2006 und 2007 kräftiger gewachsen als in den schwachen. Ins Auge sticht besonders der Wachstumsrückstand der ostdeutschen Flächenländer im Jahr 2006. Der konjunkturelle Aufschwung ging zwar nicht an ihnen vorbei, der Produktionszuwachs von 2,2% blieb aber deutlich geringer als in den Alten Bundesländern (3%). Eine ähnliche Datenkonstellation gab es im Boomjahr 2000. ...<<
Ein Mindestlohn von 7,50 Euro je Stunde bringt vor allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor in Gefahr
>>Aufgrund der zahlreichen Rückfragen nach der IWH-Pressemitteilung
vom 25. Januar 2008 „Jeder fünfte Arbeitnehmer im Osten verdient
weniger als 7,50 Euro je Stunde“ hat das IWH zusätzlich eine Auszählung
der Bruttostundenverdienste nach großen Wirtschaftszweigen durchgeführt
und ist zu folgenden Ergebnissen gekommen. ...<<
Langfassung
Editorial
Martin T. W. Rosenfeld
Aktuelle Trends: Jeder fünfte abhängig Beschäftigte
im Osten verdient weniger als 7,50 Euro je Stunde
Hans-Ulrich Brautzsch, Birgit Schultz
„Stadtumbau Ost“ in Sachsen: Differenzierterer Einsatz
der Aufwertungsförderung notwendig!
Claus Michelsen
>>Derzeit wird die Bilanz des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau
Ost“ vor allem in Sachsen intensiv diskutiert. Bereits jetzt hat das zuständige
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung angekündigt,
das Programm über das Jahr 2009 hinaus fortzusetzen. Kritiker werfen dem
Stadtumbauprogramm allerdings vor, es würde insbesondere durch den Abriß
von Altbaubeständen der Fragmentierung städtebaulich wertvoller Siedlungskerne
Vorschub leisten. Vielerorts, insbesondere in Altbauquartieren, wird daher der
vermehrte Einsatz von Aufwertungsmitteln gefordert.
Der vorliegende Beitrag diskutiert in diesem Zusammenhang, ob die Aufwertungsförderung
die Wohnraumnachfrage stabilisiert. Es zeigt sich, daß das vorhandene
Instrumentarium hier nur einen relativ kleinen Beitrag leisten kann. Vor allem
die Aufwertung städtischer Randgebiete muß daher kritisch beurteilt
werden, soll doch im Ergebnis der Stadtumbaubemühungen die Funktionsfähigkeit
der Städte gestärkt werden und nicht der spätere Abriß
vorher aufwendig verschönerter Stadtteile stehen.
Weiterhin wird eine Typisierung der Städte hinsichtlich der Aufwertungspotentiale
vorgeschlagen und die Förderpraxis am Beispiel des Freistaats Sachsen daraufhin
näher beleuchtet. Die Ergebnisse sprechen dafür, daß bei der
Bewilligung der Rückbauförderung eine Orientierung an der Nachfrage-
und Leerstandsentwicklung sowie der Bebauungsstruktur erfolgt, sich inhaltliche
Kriterien bei der Bewilligung von Aufwertungsmitteln jedoch nicht nachweisen
lassen. Eine Konkretisierung und Schärfung der Fördervoraussetzungen
und Vergabekriterien erscheint vor diesem Hintergrund geboten. ...<<
Bußgeldgrenze schränkt Wirkung des europäischen Kartellrechts
erheblich ein
Henry Dannenberg, Nicole Steinat
>>Die im Jahr 2006 reformierten und ab diesem Jahr zur Anwendung
kommenden Leitlinien zur Bußgeldberechnung von Kartellverstößen
im europäischen Wirtschaftsraum sollen den Anreiz zur Kartellbildung für
Unternehmen senken und die Wahrscheinlichkeit einer Kartellaufdeckung erhöhen.
In diesem Artikel wird beleuchtet, wie die Entscheidung für oder wider
eine Kartellbeteiligung seitens der Unternehmen durch diese Leitlinien beeinflußt
wird. Es kann gezeigt werden, daß durch die Festlegung einer Bußgeldobergrenze
eine wirksame Abschreckung nur für Unternehmen zu erwarten ist, die einen
geringen Anteil ihres Umsatzes im kartellrechtlich relevanten Markt erzielen.
Für diese steigt zunächst mit zunehmender Kartellebensdauer der Anreiz,
das Kartell anzuzeigen. Das führt dazu, daß Kartelle mit mindestens
einem Unternehmen, das einen geringen Anteil seines Gesamtumsatzes auf dem Kartellmarkt
erzielt, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt im Zeitverlauf instabiler werden.
Unternehmen, die ihren Umsatz jedoch fast ausschließlich auf diesem Markt
erzielen, werden durch die neue Leitlinie aufgrund der Bußgeldobergrenze
hingegen kaum abgeschreckt.
Der Artikel gibt einen kurzen Überblick über das „Kartellrechtsrisiko“,
wie es sich für Unternehmen darstellt. Es wird erläutert, wie die
mit einer möglichen Kartellstrafe verbundenen Aufwendungen ermittelt werden
können. Darauf basierend werden die notwendigen Mindestumsatzrenditen bestimmt,
die von Unternehmen im Kartell erwirtschaftet werden müssen, damit sich
aus Unternehmenssicht eine Kartellbildung rechnen könnte. Es wird gezeigt,
daß für bestimmte Kartelle bereits Renditen von wenigen Prozentpunkten
genügen, um eine Kartellteilnahme attraktiv werden zu lassen. ...<<
Kulturelle Grundlagen der Ökonomie: Eine Analyse aus Sicht der
modernen Informationsökonomik
Ulrich Blum
>>Die Debatte über die Folgen der Globalisierung für
das deutsche Wirtschaftsmodell, die Soziale Marktwirtschaft, verweist immer
wieder auf die Wertbindung von Wirtschaftsordnungen. Dies besitzt Tradition,
denn immer war ökonomisches Handeln als Teil der gesellschaftlichen Interaktion
eingebettet in konkrete gesellschaftliche Bedingtheiten. Durch die Globalisierung
lösen sich diese Grenzen auf, der Wettbewerb der Ordnungen wird intensiver,
damit auch die Frage, welche kulturellen Grundlagen erfolgreichen Wirtschaftsnationen
eigen sind.
In diesem Beitrag wird der Frage, weshalb Kultur für effizientes Wirtschaften
wichtig ist, aus Sicht der modernen Informationsökonomik nachgegangen.
Dabei erfolgt ein Rückgriff auf die alte und neue Institutionenökonomik,
insbesondere die Transaktionskostenökonomik und die Vertragstheorie. Es
wird gezeigt, daß spezifische Informationstechnologien bestimmte Kooperationsformen
begünstigen, die Kern der Ausgestaltung institutioneller Arrangements sind.
Gleichermaßen besteht eine Verbindung zwischen diesen Informationstechnologien
und der Kultur, insbesondere den Wertestrukturen. Der Wettbewerb der Wirtschaftsordnungen
begünstigt daher bestimmte Kombinationen technologischer, kultureller und
ökonomischer Art.
Hieraus folgt unmittelbar, daß kultureller Wettbewerb, insbesondere der
Wettbewerb der Standorte und der Wirtschaftsordnungen, dem Güterwettbewerb
vorgelagert ist. Im Sinne des Wettbewerbs der Werte und der zugehörigen
Kultur gewinnt damit die Frage, welche Kulturvermittlung für Nationen aus
ökonomischen Gründen bedeutsam ist, Gehalt. Der Beitrag zeigt, daß
Technologien, insbesondere Informationstechnologien die Institutionenstruktur
erheblich beeinflussen, die wiederum aufs engste mit Kulturinhalten, insbesondere
Werthaltungen verbunden ist. Aus ökonomischer Sicht muß folglich
das kulturelle Angebot als strategischer Wettbewerbsparameter angesehen werden.
...<<
IWH-Bauumfrage in Ostdeutschland zum Jahresauftakt 2008: Nach kräftigem
Beginn 2007 Abschwung der Bauaktivitäten
Brigitte Loose
>>Zu Beginn des Jahres 2007 waren die Bauaktivitäten zwar noch sehr
rege, im späteren Verlauf haben sie sich jedoch deutlich abgeschwächt.
Im Jahresdurchschnitt ergibt sich gegenüber 2006 aber immer noch ein Plus.
Maßgeblich dafür waren der gewerbliche und öffentliche Bau,
die von der kräftigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung profitierten.
Dagegen hat der Wohnungsbau nach Auslaufen der Sondereffekte zur Mitnahme der
Eigenheimzulage und zur Umgehung der Mehrwertsteuererhöhung das Vorjahresergebnis
verfehlt.
Trotz einer alles in allem erhöhten Baunachfrage geriet die Bauproduktion
im Jahresverlauf zunehmend unter Kostendruck: Die Energie- und Lohnkosten stiegen,
und die im Verlauf abnehmende Nachfrage verringerte die Preiserhöhungsspielräume
erheblich. Eine ungünstigere Ertragssituation der Unternehmen war die Folge.
Mit Blick auf das Jahr 2008 überwiegen die skeptischen Stimmen unter den
vom IWH befragten Unternehmen. Die Mehrzahl geht von Rückgängen beim
Umsatz wie bei der Beschäftigung aus. Das ist das Ergebnis der Bauumfrage
zum Jahresende 2007. ...<<
IWH-Industrieumfrage im Januar 2008: Verhaltener Start ins neue Geschäftsjahr
Cornelia Lang
Externe Publikationen
Dannenberg, Henry; Steinat, Nicole: Risikofaktor Kartellverstöße,
in: Zeitschrift Risk, Fraud & Governance (ZRFG), Nr. 1/2008, S. 33-39.
>>Die von der Europäischen Kommission aufgrund von Kartellverstößen verhängten Bußgelder sind in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Egal, ob der Verstoß bewußt oder unbewußt erfolgt, ergeben sich erhebliche finanzielle Risiken für Unternehmen. Im folgenden Beitrag wird dargestellt, wie die Verteilung der Bußgeldhöhe bei einem Kartellrechtsverstoß im Europäischen Wirtschaftsraum für ein Unternehmen hergeleitet werden kann. Das mögliche Bußgeld, welches ein Vielfaches eines Jahresumsatzes im betroffenen Markt betragen kann, sollte Unternehmer dafür sensibilisieren, das eigene Unternehmen auf mögliche Verstöße zu überprüfen.<<
IWH-Sonderhefte
Neuere Anwendungsfelder der Input-Output-Analyse in Deutschland –
Beiträge zum Halleschen Input-Output-Workshop 2006
Udo Ludwig
Der vorliegende Band umfaßt die aktualisierte Fassung aller Vorträge,
die auf dem Workshop vom 16. bis 17. Februar 2006 zu drei thematischen Schwerpunkten
gehalten worden sind: Erstellung von Input-Output-Tabellen, Anwendungen der
Input-Output-Methode und Preise in der Input-Output-Rechnung.
Schon traditionell gibt einer der Autoren aus dem Statistischen Bundesamt im
ersten Schwerpunkt einen Überblick zum aktuellen Stand der amtlichen Input-Output-Rechnung
in Deutschland. Im Mittelpunkt des Beitrags von P. Bleses steht dabei das Berichtsjahr
2002, für das die einzelnen Tabellentypen – Aufkommenstabelle, Verwendungstabelle
und symmetrische Güterverflechtungstabelle – in aggregierter Form
dargestellt und erläutert werden. Im zweiten Beitrag berichten R. Fremdling
und R. Stäglin über Fortschritte bei der Erstellung einer historischen
Input-Output-Tabelle für das Deutsche Reich im Jahr 1936. Sie präsentieren
einen aktualisierten Ausschnitt ihrer Tabelle und stellen Vergleiche mit der
Industriestruktur im früheren Bundesgebiet zu Beginn der 1950er Jahre an.
Sie zeigen den Einfluß von Aufrüstung, Krieg und Zerstörung
auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in zwei Jahrzehnten.
Der zweite Schwerpunkt liegt auf verschiedenen Anwendungsfeldern der Input-Output-Methode.
Ein Beitrag kommt aus den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen. H. Mayer
greift sich die Abbildung des Bereichs Energie heraus und führt eine energetische
Input-Output-Analyse aus. Im zweiten Beitrag geht A. Diekmann dem Zusammenhang
zwischen Konsum und Verkehr nach. Auf der Grundlage der deutschen Input-Output-Tabelle
für das Jahr 2000 wird nicht nur die von den Ausgaben der privaten Haushalte
für Verkehrsleistungen ausgehende direkte Abhängigkeit der einzelnen
Verkehrszweige vom Konsum, sondern auch die indirekte, die in den anderen Güterkäufen
und in deren Wert enthalten ist, untersucht.
Der dritte Schwerpunkt wendet sich der Rolle der Preise bei der Abbildung der
Transaktionen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und den Input-Output-Tabellen
zu. Die offenen Flanken der Deflationierung anhand der Vorjahrespreisbasis diskutiert
U.-P. Reich in seinem Beitrag und setzt ihr die Idee der Volumensrechnung in
Vorjahrespreisen mit anschließender Deflationierung anhand der im Zeitablauf
geänderten Kaufkraftparitäten entgegen. Anders als in der Konzeptdebatte
greift der Beitrag von H.-U. Brautzsch und U. Ludwig auf eine Zeitreihe von
deutschen Input-Output-Tabellen für die 1990er Jahre zurück, die anhand
einer Festpreisbasis, nämlich der Preise aus dem Jahr 1995, deflationiert
wurden. Am Beispiel der in den vergangenen Jahren heftig diskutierten Importabhängigkeit
der deutschen Exporte zeigen sie, daß die grundsätzliche Aussage
zum Anstieg des Importgehalts der Exportgüterproduktion auf gesamtwirtschaftlicher
Ebene invariant gegenüber der Analyse zu jeweiligen oder konstanten Preisen
ist.
IWH-Diskussionspapiere
IWH-Diskussionspapiere
Nr. 2/2008
Reinowski, Eva; Sauermann, Jan: Hat die Befristung
von Arbeitsverträgen einen Einfluß auf die Weiterbildung geringqualifiziert
beschäftigter Personen?
>>Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern wurde
der Einsatz von befristeten Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland
seit den 1980ern vereinfacht. Als Folge dieser Vereinfachungen nimmt die Bedeutung
dieser Beschäftigungsform als Instrument zur Flexibilisierung der Arbeitsnachfrage
gerade bei geringqualifiziert Beschäftigten zu. Obwohl die Möglichkeit
von Befristungen Chancen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eröffnet,
wird in der Literatur argumentiert, daß befristete Beschäftigungsverhältnisse
eine Art „Sackgasse“ darstellen und mit geringeren Investitionen
in berufliche Weiterbildung verbunden sind.
In diesem Beitrag wird anhand der Daten des Mikrozensus 2004 untersucht, welchen
Einfluß befristete Arbeitsverträge auf die Beteiligung an beruflicher
Weiterbildung geringqualifiziert beschäftigter Personen haben. Die empirische
Analyse wird mit Hilfe eines rekursiven bivariaten Probitmodells durchgeführt.
Aus den Ergebnissen läßt sich schließen, daß geringqualifiziert
Beschäftigte mit befristeten Arbeitsverträgen keinen systematischen
Nachteil gegenüber unbefristet Beschäftigten beim Zugang zu beruflicher
Weiterbildung haben.<<
Vorankündigungen:
2nd Halle Workshop on Efficiency and Productivity Analysis – HAWEPA: Dynamics, Risk, and Firm Heterogeneity
The 2nd Halle Workshop on Efficiency and Productivity Analysis will take place
at the Leibniz-Institute of Agricultural Development in Central and Eastern
Europe (IAMO) on May 26-27, 2008. The workshop is organized by IAMO and the
Halle Institute for Economic Research (IWH).
Call
for Papers
6th Workshop ”Monetary and Financial Economics“
Am 3. und 4. Juli 2008 wird der vom IWH gemeinsam mit der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der
Deutschen Bundesbank organisierte sechste Workshop "Monetary and Financial
Economics" in Halle (Saale) stattfinden. Er richtet sich vor allem an Nachwuchswissenschaftler,
eigene Forschungsarbeiten ausgewiesenen Wissenschaftlern aus diesem Forschungsgebiet
vorzustellen und mit ihnen zu diskutieren. Der Call for Paper und weitere Informationen
sind unter http://www.iwh-halle.de/d/start/News/workshop030708/call.htm
abrufbar.
2nd Halle Forum on Urban Economic Growth, 27. bis 28. November 2008
The Halle Forum on Urban Economic Growth – established in 2006 –
has a focus on factors of economic growth and development in urban environments.
For the 2nd Halle Forum in 2008, the organisers are planning to bring together
scholars dealing with development problems of cities in de-industrialised regions
with a special reference to post-transition economies. Colleagues from CEE countries
are particularly welcome.
Call
for Papers
Durchgeführte Veranstaltungen:
Understanding the relationship between knowledge and competitiveness
in the enlarging European Union (U-Know)“
4. Projekt Workshop vom 30.01. bis 01.02. 2008, Oslo
Verantwortlich: Dr. J. Stephan (Industrieökonomik) und B. Jindra (Strukturökonomik)
Der 4. Workshop des durch die Europäische Kommission innerhalb des 6. Rahmenprogramms finanzierten und durch das IWH koordinierten Projekts "U-Know" fand in Oslo statt. Das Arbeitstreffen wurde gemeinsam durch das norwegische Institut NIFU-STEP, den Norwegischen Forschungsrat und das IWH organisiert. Insgesamt nahmen 31 Wissenschaftler und Gäste aus Großbritannien, Norwegen, Österreich, Italien, Deutschland, Slowenien, Ungarn, Estland und Südafrika teil. Die Projektforschung wurde in den einzelnen Arbeitsbereichen auf politisch relevante Implikationen hin diskutiert. In einer abschließenden Veranstaltung beim Norwegischen Forschungsrat konzentrierte sich die Diskussion auf den politischen Lernprozeß im Bereich Innovationspolitik. Marika Popp (Leiterin des Bereiches Technologie und Innovation am Wirtschaftsministerium) aus Estland, Joze P. Damijan (Minister a. D.) aus Slowenien und Mette Wikborg (Direktorin der Abteilung FuE und Innovation beim Ministerium für Industrie und Handel) aus Norwegen erläuterten ihre Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von Innovationsprogrammen. http://www.iwh-halle.de/projects/uknow/index.html
IWH-Workshop „Medienwirtschaft, Kreative Milieus und Stadtentwicklung – Welcher Weg führt zur 'Medienstadt’?“ am 14. Februar 2008 am IWH
In letzter Zeit haben verschiedene Städte versucht, ihre Position im Standortwettbewerb
durch eine gezielte Förderung von wissensintensiven und kreativen Branchen
zu verbessern. Eine dieser Branchen ist die Medienwirtschaft, die eng mit anderen
Bereichen der Kreativwirtschaft verknüpft ist. Der Workshop hatte die Aufgabe,
die Potentiale und Strategien verschiedener Städte im Bereich der Medienwirtschaft
zu vergleichen. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Möglichkeiten
einer Abstimmung zwischen der Medien- und Kreativwirtschaft auf der einen Seite
und der Stadtentwicklungspolitik auf der anderen Seite gelegt. Gezielt zu dieser
Frage hat im zweiten Teil der Veranstaltung eine Podiumsdiskussion mit Vertretern
aus Kulturwirtschaft, Medienwirtschaft, Stadtplanung und Politik stattgefunden.
Vortrag "Aktuelle Entwicklungen in der Wasserwirtschaft - Das
Beispiel Hessen" von Hermann Daiber, Referatsleiter Landeskartellbehörde
Energie und Wasser Hessen
Während im übrigen Deutschland eine effektive Regulierung der Wasserpreise
- obwohl aufgrund der Marktstrukturen eigentlich geboten - bestenfalls eingeschränkt
stattfindet, zeichnete sich die hessische Landeskartellbehörde in den letzten
Jahren durch ein bemerkenswert aktives Vorgehen gegen überhöhte Wasserpreise
kommunaler Wasserversorger aus. Der Referent erläuterte am Beispiel eines
derzeit noch nicht abgeschlossenen Verfahrens die Praxis der Kartellbehörde
zur Ermittlung von Vergleichsunternehmen und damit zur Berechnung von Vergleichspreisen,
um Mißbräuche bei der Preisgestaltung nachweisen zu können.
Die anschließende Diskussion mit dem mit Wissenschaftlern, Praktikern,
Verbandsvertretern und Politikern gut besetzten Auditorium wurde teilweise sehr
engagiert geführt. Es zeigte sich, daß ähnlich wie im Strom-
und Gasbereich die Vorgehensweise der Kartellbehörden zumindest bei den
Versorgungsunternehmen und ihren Verbänden heftig umstritten ist.
4. Hallescher Input-Output-Workshop 2008
Auf dem Workshop stand eine Vielfalt von Themen aus dem Bereich der Erstellung
und Anwendung der Input-Output-Rechnung zur Diskussion. Berichtet wurde über
den aktuellen Stand der Arbeiten im Statistischen Bundesamt, den Inhalt des
neuen Handbuchs zu den Aufkommens- und Verwendungstabellen der Input-Output-Rechnung
aus dem Statistischen Amt der Europäischen Union sowie die Revision der
Wirtschaftszweigklassifikation und ihre Konsequenzen für die Input-Output-Tabellen.
Präsentiert wurden zudem die Fortschritte an der nachträglichen Erstellung
einer historischen Input-Output-Tabelle für das Deutsche Reich im Jahre
1936 sowie die Erfahrungen in Österreich beim Übergang von Aufkommens-
und Verwendungstabellen zu einer analytischen Input-Output-Tabelle. Im Anwendungsbereich
dominierte die Diskussion von Aspekten der Globalisierung auf Produktion, Ressourceneinsatz
und Beschäftigung. Vorgestellt wurden Untersuchungen zur Importdurchdringung
der gesamtwirtschaftlichen Produktion, zur Entwicklung der internationalen Lieferverflechtungen
im Automobilbau sowie zu umweltökonomischen Effekten und deren Erfassung
mit der Leontief-Inversen. Abgerundet wurde der Anwendungsbereich mit Vorträgen
zur qualitativen Input-Output-Analyse als Methode zur Identifikation von industriellen
Clustern sowie zur Integration einer Arbeitsvolumenrechnung in die Input-Output-Modellierung.
keine
Vorträge
Dr. Mirko Titze: "Identifikation von industriellen Clustern unter Anwendung der qualitativen Input-Output-Analyse." Vortrag auf dem 4. Input-Output-Workshop des IWH. 26. Februar 2008, Halle (Saale).
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "Neue kreative Stadträume für mehr Medienwirtschaft? - Das Beispiel der Stadt Halle." Vortrag im Rahmen des IWH-Workshops „Medienwirtschaft, Kreative Milieus und Stadtentwicklung – Welcher Weg führt zur ‚Medienstadt’?“ 14. Februar 2007, Halle (Saale).
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "Gemeinde-Verwaltungsreform
in Thüringen ... wozu und wohin? – Stellungnahme zu den vorliegenden
Entwürfen von Leitbildern." Vortrag im Rahmen der Anhörung
der Enquetekommission „Zukunftsfähige Verwaltungs-, Gemeindegebiets-
und Kreisgebietsstrukturen in Thüringen und Neuordnung der Aufgabenverteilung
zwischen Land und Kommune". 22. Februar 2008, Erfurt.
Sonstige Aktivitäten
Prof. Dr. Ulrich Blum und Sabine Döhler
nahmen an dem Workshop "Überprüfung des EU-Haushalts" im
Auswärtigen Amt am 24. Januar 2008 in Berlin teil.
Der Workshop wurde von der Bertelsmann Stiftung und dem Auswärtigen Amt
organisiert und gliederte sich inhaltlich in folgende vier Abschnitte: Agrarpolitik,
Strukturpolitik, Eigenmittel sowie Ausblick und Bewertung der europäischen
Finanzen nach 2014.
Im Bereich Strukturpolitik kommentierte Blum die Frage: "Wo bleiben arme
Regionen in reichen Ländern?".
Prof. Dr. Ulrich Blum war Teilnehmer an der Tagung "Wettbewerb und Regulierung im Eisenbahnsektor" am 31. Januar 2008 in Berlin. Interessant aus Sicht des Instituts war vor allem ein Vortrag von Lalive und Schmutzler zur ökonometrischen Berechnung der Effizienzeffekte von Wettbewerb.
Im Thüringer Finanzministerium fand am 12. Febraur 2008 ein Treffen zwischen
Prof. Dr. Ulrich Blum mit Frau Dr. Schuwirth (Referatsleiterin
in der Abteilung "Landeshaushalt") statt. Weiterhin anwesend
waren Sabine Döhler (IWH), Katja Wilde
(IWH) und Alexander Flachs (TFM).
Es handelte sich um ein informatives Gespräch bezüglich der gegenwärtigen
wirtschaftlichen Lage Thüringens, seiner finanziellen Situation und der
Probleme, derer sich Thüringen beim Schuldenabbau gegenüber sieht.
Daraus ergab sich die Suche nach möglichen Synergieeffekten einer weiteren
Zusammenarbeit zwischen dem IWH und dem Thüringer Finanzministerium.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 15. Februar 2008 an einer Sitzung des Arbeitskreises “Ländliche und periphere Räume” der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) in Frankfurt am Main teil.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 21. Februar 2008 an der dritten Fachtagung des BBR und des BMVBS im Rahmen des MORO-Forschungsvorhabens „Sicherung der Daseinsvorsorge und Zentrale Orte Konzepte“ in Berlin teil.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld war Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie realistisch sind Zukunftsfelder und welche Rolle spielen sie für den Aufbau Ost?“ im Rahmen der Tagung des BMVBS zum Thema „Zukunftsfelder in Ostdeutschland – Perspektiven und Handlungsstrategien“, die am 28. und 29. Februar 2008 in Berlin stattfand.
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