Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Medienecho des IWH
Editorial
Ulrich Blum
Aktuelle Trends:
Renditeanstieg in Ostdeutschland zum Stillstand gekommen
Hans-Ulrich Brautzsch
Konjunktur im Sommer 2008:
Preisschub und Finanzmarktkrise bremsen Aufschwung weltweit
Arbeitskreis Konjunktur
>>Im Sommer 2008 werden die Aussichten für die Weltwirtschaft
von den Turbulenzen an den Rohstoff- und Finanzbörsen eingetrübt:
Die Rohölpreise haben seit März 2008 noch einmal beschleunigt zugelegt.
Zugleich sind die Kapitalmarktzinsen in den USA und in Europa deutlich gestiegen,
denn der weltweite Anstieg der Preise für Energie, aber auch für Industrierohstoffe
und Lebensmittel hat die Inflationserwartungen steigen lassen. Als Reaktion
auf den Anstieg der Inflationserwartungen zeichnet sich in einigen entwickelten
Volkswirtschaften wie im Euroraum eine vorsichtige Straffung der Geldpolitik
ab. Dabei ist die Krise des Finanzsektors in den USA und in Westeuropa noch
nicht ausgestanden. Nach wie vor muss dort mit fortgesetzten Konsolidierungsmaßnahmen
gerechnet werden. Auch deshalb verlangsamt sich die Expansion von Produktion
und Nachfrage in den entwickelten Ländern im Sommer 2008. Andererseits
stehen die Chancen gut, dass der konjunkturelle Tiefpunkt in den USA auch aufgrund
des dortigen massiven finanzpolitischen Impulses bald durchschritten wird. Zudem
wird die Weltwirtschaft durch die nach wie vor hohe Wachstumsdynamik in vielen
Schwellenländern gestützt. Allerdings ist erst für das zweite
Halbjahr 2009 damit zu rechnen, dass die entwickelten Volkswirtschaften wieder
so schnell expandieren wie im langfristigen Trend. Überhitzungstendenzen
sind in vielen Schwellenländern ein erheblicher Risikofaktor für die
Weltwirtschaft als Ganzes, weil sie vielerorts wirtschaftspolitisch noch verschärft
werden.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Sommer 2008 in einer konjunkturellen
Delle. Die Impulse aus dem Ausland lassen nach, und die Unternehmen warten nach
dem Investitionsschub in den vergangenen beiden Jahren mit der Aufstockung ihrer
Investitionsbudgets ab, bis die Ölpreis-Hausse abebbt und sich die Aussichten
auf expandierende Märkte und Gewinne wieder aufhellen. Auch ist die Schwachstelle
im Übertragungsmechanismus der konjunkturellen Impulse nicht überwunden:
Der private Konsum kommt nicht in Fahrt, und das trotz hoher Beschäftigungszuwächse
und inzwischen auch anziehender Löhne. Eine neue Hürde verhindert
das für die Spätphase des Aufschwungs typische Aufschließen
der Konsumnachfrage der privaten Haushalte in den Kreis der Konjunkturtreiber:
der Preisschub für Verbrauchsgüter, insbesondere für Kraftstoffe,
Energie und Nahrungsmittel. In der Folge steigen die Realeinkommen kaum, da
die Verdienst- und anderen Einkommenszuwächse durch diese Teuerungswelle
größtenteils kompensiert werden.
Für ein erneutes Anziehen der Konjunktur in Deutschland im späteren
Verlauf dieses Jahres und im kommenden Jahr sprechen vor allem die weiterhin
kräftige Ausweitung der Absatzmärkte für deutsche Produkte in
den Schwellenländern, die langsame Überwindung der Schwächephase
der US-Wirtschaft sowie die Erhaltung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit
der deutschen Wirtschaft trotz deutlich gestiegener Lohnabschlüsse. Eine
Wiederbelebung der inländischen Auftriebskräfte wird allerdings wesentlich
davon abhängen, ob es der Europäischen Zentralbank gelingt, die Inflation
im Euroraum zu bannen. Die Lohnabschlüsse in Deutschland deuten bislang
nicht auf das Ingangsetzen einer Preis-Lohn-Spirale hin.
So rechnet das IWH für das Jahr 2009 mit einer nach wie vor hohen konjunkturellen
Dynamik. Wegen der geringeren Zahl an Arbeitstagen fällt die jahresdurchschnittliche
Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts mit 1,3% jedoch deutlich niedriger aus
als für 2008. Für dieses Jahr hebt das IWH die Jahresprognose wegen
des überraschend kräftigen Wachstumsverlaufs im ersten Quartal auf
2,3% an. Der Beschäftigungsaufbau wird im späteren Jahresverlauf zum
Erliegen kommen. Gefahren für den Beschäftigungsstand birgt die diskutierte
flächendeckende Einführung von hohen Mindestlöhnen.
Infolge der guten Konjunktur stellt sich die Lage der öffentlichen Haushalte
derzeit entspannt dar. Dies sollte jedoch die Politik nicht zum Anlass nehmen,
auf der Ausgabenseite den Konsolidierungskurs merklich zu lockern. Vielmehr
sollte sie auf Nachhaltigkeit bei der Sanierung der öffentlichen Finanzen
ausgerichtet bleiben. Die Überschüsse der Arbeitslosenversicherung
gilt es vor Zugriffen für versicherungsfremde Leistungen zu schützen.
...<<
Elterngeld – Neuer Risikofaktor für Unternehmen
Nicole Nulsch, Henry Dannenberg
>>Mit dem zum 1. Januar 2007 neu eingeführten Elterngeld
verfolgt der Gesetzgeber unter anderem das Ziel, mehr Väter für eine
Elternzeit zu begeistern. Bislang wurden die Auswirkungen des Elterngelds insbesondere
aus familienpolitischer Perspektive betrachtet. Ziel dieses Beitrags ist es
jedoch, die unternehmenspolitischen Folgen des Elterngelds zu untersuchen.
Die Entwicklung der Elterngeldanträge im Jahr 2007 deutet darauf hin, dass
zunehmend mehr Väter von der Elternzeit Gebrauch machen. Dabei handelt
es sich in mehr als der Hälfte der Fälle um berufstätige Väter.
Konnten Unternehmen in der Vergangenheit das Risiko, dass eine wichtige Position
im Unternehmen für einen längeren Zeitraum aufgrund der Geburt eines
Kindes unbesetzt ist, verhältnismäßig einfach dadurch senken,
indem ein Mann beschäftigt wurde, wird diese Strategie in Zukunft an Bedeutung
verlieren. Es ist zu erwarten, dass dieses veränderte Risikoumfeld einerseits
die Karrierechancen der Frauen verbessern und zu einer Verringerung der Lohnlücke
zwischen den Geschlechtern beitragen kann. Es ist jedoch auch zu erwarten, dass
sich die Risikosituation der Unternehmen insgesamt verschlechtert und bei gegebener
Risikotragfähigkeit bisher tragbare Risiken zukünftig nicht mehr eingegangen
werden können, was sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken
könnte. ...<<
Stadt-Umland-Gemeinden auf dem Prüfstand – Eine Untersuchung
der Tragfähigkeit sozioökonomischer Strukturen am Beispiel der Einheitsgemeinde
Schkopau
Sabine Döhler, Alexander Kubis
>>Im Rahmen einer Fallstudie werden die sozioökonomischen
Merkmale einer Gemeinde im Umland einer Großstadt analysiert. Die Fallstudie
betrachtet die Einheitsgemeinde Schkopau, die im südlichen Sachsen-Anhalt
gelegen ist. Untersucht wird, ob die im Jahr 2004 erfolgte Bildung der Einheitsgemeinde
Schkopau im Sinne tragfähiger sozioökonomischer Strukturen ökonomisch
rational war. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurde das Konzept von Boustedt
für so genannte Trabantenstädte als speziellem Typ von Umlandgemeinden
auf das Fallbeispiel der Einheitsgemeinde Schkopau übertragen.
Anhand der herangezogenen Kriterien ergibt sich ein ambivalentes Bild. Das Merkmal
der politischen Selbstständigkeit ist qua Gesetz erfüllt. Im kulturellen
und städtebaulichen Bereich zeichnet sich bezüglich der sozioökonomischen
Kriterien ein heterogenes Bild ab. Im wirtschaftlichen Bereich verfügt
die Gemeinde dank der auf ihrem Territorium verankerten Industrieunternehmen
über hohe Steuereinnahmen und mithin eine entsprechende finanzwirtschaftliche
Stärke. Diese ist jedoch nur ein Teilaspekt des ökonomischen Potenzials.
Das Kriterium der Mindesteinwohnerzahl, das häufig im Zusammenhang mit
der Beurteilung tragfähiger gemeindlicher Strukturen herangezogen wird,
ist formal erfüllt.
Alles in allem lässt sich aus den Ausprägungen der untersuchten sozioökonomischen
Kriterien von O. Boustedt die Tragfähigkeit der Einheitsgemeinde nicht
abschließend klären. Dies liegt unter anderem an den starken Verflechtungsbeziehungen
in Mitteldeutschland. Die Analyse zeigt aufgrund der hohen Dynamik des Strukturwandels
weiteren Forschungsbedarf auf. Nicht zuletzt um Entscheidungen über die
„richtigen“ gemeindlichen Strukturen treffen zu können, bedarf
es einer laufenden Weiterentwicklung der Kriterien zur Beurteilung tragfähiger
sozioökonomischer Strukturen von lokalen und regionalen Gebietskörperschaften.
...<<
IWH-Bauumfrage im Juni 2008: Ostdeutsches Baugewerbe im Juni 2008:
Tiefbau im Abwind, Ausbau im Aufwind
Brigitte Loose
Externe Publikationen
Blum, Ulrich: Agenda 2010: Neues unter Deutschlands Himmel?,
in: Wirtschaftsdienst – Zeitschrift für Wirtschaftspolitik Vol. 88,
Nr. 3, 2008, S. 151-153.
>>Der Beitrag untersucht, in welchem Umfang die Reformen der Sozialversicherung und des deutschen Wohlfahrtssystems – bekannt als „Hartz IV-Reform“ und „Agenda 2010“ – erfolgreich waren. Hierbei wird deutlich, dass sich die Effizienz des Arbeitsmarkts durch die Zusammenführung der Wohlfahrts- und Sozialversicherungszahlungen in ähnlichem Maß wie bei vorherigen Deregulierungen erhöht hat. Allerdings war die Einführung teilweise ineffizient, da bei der Ausgestaltung wichtiger Instrumente die individuelle Anreizstruktur nicht berücksichtigt wurde. Dies führte zu unvorhergesehenen hohen Ausgaben, die teilweise bis heute fortbestehen. Aufgrund dieser Ineffizienz verloren Teile der Reform ihre politische Akzeptanz. Der Artikel zeigt zudem, dass viele der Reformen bereits in den 1990er Jahren in ausgewählten Expertenrunden vorbereitet wurden. Des Weiteren macht der Beitrag deutlich, dass ein hohes Maß an Einstimmigkeit unter den Wissenschaftlern bezüglich der Leistungsfähigkeit eines modernen Staats besteht, seine Einwohner vor individuellen Lebensrisiken zu schützen. Abschließend zeigt der Artikel zukünftige Handlungsfelder auf, die über die Zusammenlegung der Wohlfahrts- und Sozialversicherung hinausgehen, wie beispielsweise die Anreizstrukturen im Steuersystem.<<
Blum, Ulrich; Rosenfeld, Martin T. W.: Wirtschaftspolitische
Beratung im Zeichen der Transformation: das Institut für Wirtschaftsforschung
Halle,
in: Zeitschrift für Politikberatung Vol. 1, Nr. 1, 2008, S. 57-61.
>>Der Beitrag analysiert die Bedeutung wissenschaftlicher Politikberatung
in modernen demokratischen Gesellschaften im Allgemeinen sowie die Rolle des
Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, eines der großen deutschen
Wirtschaftsforschungsinstitute, im Speziellen. Der Artikel zeigt, dass öffentlich
finanzierte Institute politisch unabhängig bleiben müssen, um theoretisch
und empirisch gewonnenes Wissen in Politikempfehlungen umzusetzen. Häufige
Kommunikationskanäle sind nicht nur Auftragsforschung und öffentliche
parlamentarische Anhörungen, sondern auch Veröffentlichungen in wirtschaftspolitischen
Zeitschriften und eine rege Präsenz in Radio, Fernsehen, Zeitungen und
Internet.
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist auf makroökonomische
Analysen und Prognosen spezialisiert. Zudem untersucht es Strukturwandel und
Transformationsprozesse mit Blick auf Innovationssysteme, Wettbewerb sowie Regional-
und Stadtentwicklung.<<
Knedlik, Tobias; Ströbel, J.: Internationale Unternehmen
im Kontext von Bankenregulierung, Kredit-Ratings und Währungskrisen,
in: A. Krylov, T. Schauf (Hrsg.), Internationales Management – Fachspezifische
Tendenzen und Best-Practice. LIT Verlag: Berlin 2008.
>>Bonitätsbewertungen von Staaten durch Rating-Agenturen sind ein
wichtiges Kriterium für international agierende Unternehmen. Da die Zahlungsfähigkeit
von Ländern in Abhängigkeit zum Risiko für Währungskrisen
steht, sind diese Rating-Ergebnisse auch von Interesse, um Erwartungen bezüglich
der Stabilität von Währungen zu treffen.
Rating-Agenturen gewinnen durch die unter dem Stichwort Basel II diskutierten
Reformvorschläge zur Bankenregulierung an Bedeutung. Insbesondere hängt
das regulatorische Mindesteigenkapital unter dem standardisierten Ansatz von
Basel II von der Bewertung der Kreditrisiken durch externe Rating-Agenturen
ab. Bonitätsbewertungen, speziell von souveränen Schuldnern, bestimmen
damit wesentlich die Höhe des Mindesteigenkapitals von Banken.
In der Vergangenheit haben Rating-Agenturen Währungskrisenrisiken systematisch
unterschätzt. Diese sind jedoch für die Bewertung des Kreditausfallrisikos
von souveränen Schuldnern wichtig. Nur wenn die währungskriseninduzierten
Kreditausfallrisiken angemessen berücksichtigt werden, können die
prozyklischen Effekte von Basel II, die vor allem dadurch entstehen, dass im
Fall von Währungskrisen aufgrund der zu positiven Bewertung im Vorfeld
der Krise schlagartig massive Schlechterbewertungen notwendig werden, minimiert
werden.
Die Kritik an der Methode der Rating-Agenturen, insbesondere an mangelnder Berücksichtigung
neuerer Währungskrisenmodelle infolge der Asienkrisen von 1997/1998, führte
zu Reaktionen bei den Agenturen. So sagte z. B. Sandard & Poor’s die
Berücksichtigung von mikroökonomischen Indikatoren zu, die bei aktuellen
Krisen als Krisenfaktoren erkannt wurden. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht,
inwiefern sich empirische Anzeichen dafür erkennen lassen, dass mikroökonomische
Indikatoren in der Praxis der Bonitätsprüfung beachtet werden.
Das Ergebnis der empirischen Untersuchungen zeigt, dass traditionelle makroökonomische
Indikatoren die Rating-Ergebnisse dominieren. Es können keine Anzeichen
für eine stärkere Berücksichtigung von Mikro-Indikatoren in aktuellen
Ratings gefunden werden. Es muss daher geschlussfolgert werden, dass weiterhin
prozyklische, krisenverstärkende Effekte von Basel II ausgehen. Die Rating-Agenturen
erfüllen bislang die Rolle als frühzeitige Antizipatoren für
Währungskrisenrisiken unzureichend.<<
Ludwig, Udo: Optimismus – Robuster Mittelstand,
in: Beitrag im Unternehmermagazin Heft 3/2008, S. 28-29.
>>Der Mittelstand hat den Restrukturierungsprozess in den Jahren nach dem Platzen der Aktienblase mit Gewinn bewältigt, hat aber im Unterschied zu den Großunternehmen zur Erhaltung des Beschäftigungsstands beigetragen. Trotz unterdurchschnittlicher Gewinnentwicklung investiert er erheblich. Er kann Deutschland durch die derzeitigen Gefahren von den internationalen Finanzmärkten tragen.<<
Ludwig, Udo; Hall, J. B.: Neoclassical versus Keynesian Approaches
to Eastern German Unemployment: A Rejoinder to Merkl and Snower,
in: Journal of Post Keynesian Economics/Fall 2008, Vol. 31, No. 1, pp. 169-188.
>>This rejoinder contrasts a Keynesian approach for explaining unemployment in Germany’s eastern region with a neoclassical, market-failure approach advanced by Christian Merkl and Dennis Snower: A skewed distribution of headquarters favoring the western region, combined with insufficient levels of effictive demand for output – and subsequently for labor – are argued to be the key causes of persistent unemployment. Seven tables offer a comparative approach to output, investment, and labor demand in Germany’s eastern and western regions, noting the emergence and persistence of „involuntary“ unemployment appearing as a jobs' gap in the eastern region, especially for services.<<
Schultz, Birgit; Wilde, Joachim: Vergleich der Weiterbildungsaktivitäten
von Arbeitslosen und Vollzeiterwerbstätigen,
in: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung 1/2008, S. 41-52.
>>Die Analyse von Weiterbildungsaktivitäten nimmt in der empirischen
Literatur breiten Raum ein. Die meisten Artikel betrachten dabei jedoch ausschließlich
die Gruppe der Erwerbstätigen oder die Gruppe der Arbeitslosen. Direkte
Vergleiche des Weiterbildungsvolumens der beiden Gruppen sind rar. Dort wiederum,
wo sie vorgenommen werden, erfolgt der Vergleich nur wenig differenziert oder
wird auf bestimmte Inhalte oder Formen der Weiterbildung beschränkt.
Die vorliegende Arbeit schließt diese Lücke, indem auf der Basis
der letzten Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamts ein umfassender
Vergleich des Volumens der Weiterbildungsaktivitäten von Arbeitslosen und
Erwerbstätigen unter Einbeziehung aller Inhalte und Formen durchgeführt
wird. Um sicherzustellen, dass dieser Vergleich nicht durch die unterschiedliche
Zusammensetzung der beiden Gruppen verfälscht wird, wird mittels eines
Matchingverfahrens aus den Erwerbstätigen eine Vergleichsgruppe konstruiert,
die sich von den Arbeitslosen hinsichtlich wesentlicher sozioökonomischer
Merkmale nicht mehr signifikant unterscheidet.
Es zeigt sich, dass der Anteil derjenigen, die in irgendeiner Form Weiterbildung
betreiben, unter den Arbeitslosen signifikant niedriger ist, als er es bei kontrafaktischer
Erwerbstätigkeit wäre. Hinsichtlich des Stundenumfangs ist durchschnittlich
ein signifikant höherer Wert zu beobachten. Setzt man diesen allerdings
ins Verhältnis zum zur Verfügung stehenden Zeitpotenzial für
Weiterbildung, wird dieses bei Arbeitslosigkeit zu einem erheblich geringeren
Anteil ausgeschöpft als bei Erwerbstätigkeit. Außerdem ist der
höhere Stundenumfang ausschließlich bei allgemeiner Weiterbildung
nachweisbar, während bei der beruflichen Weiterbildung außerhalb
der Arbeitszeit keine signifikanten Unterschiede bestehen.<<
Schwartz, Michael: Wie effektiv sind Technologie-
und Gründerzentren in den Neuen Bundesländern?,
in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Band 34, 2008,
Heft 2, S. 154-171.
>>In Eastern Germany, since the beginning of the 1990s, technology centers and business incubators are established by cities and municipalities to provide a favorable business environment for young and newly founded innovative firms. Right from the beginning, the effectiveness of these support facilities has been the subject of intense academic and policy discussions, but empirical evidence on the actual effectiveness of these centers is limited so far. Taking into account that the choice of the appropriate criteria for evaluations of the effectiveness of technology centers and business incubators is far from clear cut, this article focuses on three core indicators that are generally accepted as measures for effectiveness (incubation time, share of newly founded firms in the tenant portfolio, and technological level of the supported firms), and analyses for five business incubators in East Germany whether they can be characterized as being effective policy instruments. A positive assessment of the five incubators’ effectiveness can be made with regard to average incubation time of tenant companies as well as insofar the share of newly founded firms on all supported companies is concerned. However, deficiencies are found regarding the technological level of the incubator firms.<<
Titze, Mirko: Beseitigung struktureller Defizite mit der Gemeinschaftsaufgabe
„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – Ein Vergleich
der Strategien in den neuen Bundesländern,
in: Raumforschung und Raumordnung, 66. Jahrgang, Heft 3/2008, S. 244-259.
>>Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
gehört(e) zu den wichtigsten Instrumenten beim „Aufbau Ost“.
Die Bundesländer haben hier einen relativ hohen Gestaltungsspielraum, gezielt
industriepolitische Anreize zu setzen. Der vorliegende Beitrag ist auf die Neuen
Bundesländer fokussiert, da sie immer noch durch strukturelle Defizite
gekennzeichnet sind. Vor dem Hintergrund sinkender Fördervolumina stehen
die Länder mehr denn je unter Druck, ihre Subventionen effizient einzusetzen.
Das kann beispielsweise durch eine regionale sowie sektorale Fokussierung geschehen.
Der Beitrag zeigt, dass keines der Neuen Bundesländer diese Fokussierung
in seinen Richtlinien konsequent verankert hat.<<
IWH-Diskussionspapiere
Schwartz, Michael; Hornych, Christoph: Technologie- und Gründerzentren im Lichte von Diversifizierung versus Spezialisierung
>>Im Kontext einer Unternehmensförderung durch Technologie- und
Gründerzentren (TGZ) lässt sich, nicht nur in Deutschland, seit einigen
Jahren ein Trend zur Errichtung von TGZ erkennen, welche ihre Förderstrukturen
auf eine einzige oder wenige komplementäre Branchen bzw. Technologien ausrichten.
Trotz der stetig steigenden Bedeutung dieser spezifischen Maßnahme städtischer
Wirtschaftsförderung existieren noch keine verlässlichen Studien zu
den Besonderheiten und vor allem Vorteilen spezialisierter TGZ im Vergleich
zu eher traditionell diversifizierten Zentren. Diese Arbeit stellt nunmehr Ergebnisse
einer im Frühjahr 2008 vom IWH durchgeführten Erhebung von 161 in
spezialisierten wie auch diversifizierten TGZ in Deutschland ansässigen
Unternehmen vor. Ziel ist es, erstmals theoretisch fundierte Hypothesen bezüglich
der Wirkungsweise spezialisierter gegenüber diversifizierter TGZ im Rahmen
einer auf die gesamtdeutsche Zentrenlandschaft fokussierten Querschnittsuntersuchung
zu überprüfen.<<
Vorankündigungen:
5. IWH-IAB Workshop zur Arbeitsmarktpolitik „Arbeitsmärkte in Deutschland gestalten – Wirkungen der Reformen und weiterer Handlungsbedarf“ am 29. und 30. Oktober 2008
Schwerpunkt des Workshops ist die Analyse der Wirkungen der Arbeitsmarktreformen
im Rahmen der Hartz-Gesetze und der Agenda 2010 einerseits und die Diskussion
des trotz oder wegen dieser Gesetze verbleibenden Handlungsbedarfs andererseits.
Beiträge zu gesamtwirtschaftlichen Reformwirkungen sind ebenso willkommen
wie Analysen des Verhaltens der beteiligten Akteure. Besonderer Wert wird auf
die Darstellung der politischen Implikationen der jeweiligen Resultate gelegt.
Jeder Beitrag wird durch einen Korreferenten kommentiert.
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Informationen
2nd Halle Forum on Urban Economic Growth, 27. bis 28. November 2008
The Halle Forum on Urban Economic Growth – established in 2006 –
has a focus on factors of economic growth and development in urban environments.
For the 2nd Halle Forum in 2008, the organisers are planning to bring together
scholars dealing with development problems of cities in de-industrialised regions
with a special reference to post-transition economies. Colleagues from CEE countries
are particularly welcome.
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Informationen
Durchgeführte Veranstaltungen:
6th Workshop „Monetary and Financial Economics”
Am 3. und 4. Juli 2008 fand der vom IWH gemeinsam mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Deutschen Bundesbank organisierte sechste Workshop „Monetary and Financial Economics“ in Halle (Saale) statt. Ziel dieser Veranstaltung war es erneut, Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit zu bieten, eigene Forschungsarbeiten ausgewiesenen Wissenschaftlern aus diesem Forschungsgebiet vorzustellen und mit ihnen zu diskutieren. Die Qualität der etwa 70 eingereichten Arbeiten war hervorragend. Um die gewünschte intensive Arbeitsform sicherzustellen, konnten allerdings nur zwölf Arbeiten zum Vortrag ausgewählt und eingeladen werden. Obgleich diese Workshopreihe aufgrund ihrer Zielsetzung keinen inhaltlichen Schwerpunkt anstrebt, befasste sich ein Großteil der Forschungsarbeiten mit Fragen der Liquiditätssicherung und -allokation sowie der Finanzsystemstabilität.
7. Lange Nacht der Wissenschaften am 4. Juli 2008
Am Freitag, dem 4. Juli 2008, haben die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 15 Forschungseinrichtungen sowie weitere Institutionen und Unternehmen die Nacht zum Tag werden lassen. Das IWH war mit folgenden Vorträgen vertreten:
19.00 Uhr: Prof. Dr. Udo Ludwig: „Über das IWH“
19.30 Uhr: Alexander Kubis: „Leuchttürme und rote Laternen: Ostdeutsche
Wachstumstypen 1996 bis 2005“
20.30 Uhr: Prof. Dr. Udo Ludwig: „Konjunkturbarometer für Sachsen-Anhalt“
21.30 Uhr: Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: „Entwicklungschancen der
großen Städte in Mitteldeutschland und die Möglichkeiten einer
'Metropolregion'“
22.30 Uhr: Dr. Ingmar Kumpmann: „Die gesetzliche Krankenversicherung –
aktuelle Probleme und grundsätzliche Reformoptionen“
Konferenz „Analysen und Politik für Ostdeutschland – aus der Forschung des IWH“
Am 10. Juli 2008 veranstaltete das IWH in den Räumen des Landtags von Sachsen-Anhalt eine Konferenz zum Thema: „Analysen und Politik für Ostdeutschland – aus der Forschung des IWH“. Ziel war es, im Rahmen der wirtschaftspolitischen Beratung, einem wesentlichen Auftrag des IWH, den Abgeordneten und Vertretern der Ministerien Analysen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland vorzutragen und in der anschließenden Diskussion die Befunde wirtschaftspolitisch zu bewerten sowie künftige Strategien herauszuarbeiten.
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des Landtags, Dieter
Steinecke, trug der Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes
Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, zum Thema wirtschaftliche
Entwicklung des Landes vor. Er zeigte dabei, dass die grundlegende Entwicklung
der Wirtschaft als positiv zu bezeichnen sei, insbesondere durch das Wachstum
in der Industrie einschließlich der Exportquote. Zugleich sei –
transformationsbedingt – die Unternehmensstruktur immer noch kleinteiliger
als in den Alten Bundesländern. Große Herausforderungen ergäben
sich aus der Stabilisierung des Wachstums der Wirtschaft, bei der Akquisition
müsse Wert auf eine weitere Diversifikation von wirtschaftlichen Aktivitäten
an den jeweiligen Standorten gelegt werden. Auch die Etablierung von Forschungs-
und Entwicklungs- (FuE-)Strukturen, von FuE-getriebenen Unternehmen und Headquartern
sei wichtig für die Attraktivität von Standorten.
Im Anschluss daran führte der Präsident des IWH, Prof.
Dr. Ulrich Blum, in das Thema der Tagung ein: Er zeigte an drei Beispielen
auf, wie breit gefächert sich die wirtschaftliche Lage darstellt und wie
wichtig es daher sei, durch wirtschaftspolitische Beratung auf der Basis wissenschaftlicher
Analyse die Herausforderungen, die in diesen Entwicklungen liegen, zu meistern:
die immer noch hohe Arbeitslosigkeit bei Mangel an Qualifizierten; ein Wachstum
der Industrie bei Schrumpfung anderer Sektoren und ein internationalisierungsbedingter
Rückgang der Fertigungstiefe; die Notwendigkeit einer Aufrechterhaltung
des Innovationspotenzials, vor allem auch in mittelständischen Unternehmen,
einschließlich der Sicherung der Unternehmensnachfolge vor dem Hintergrund
der demographischen Entwicklung.
Danach moderierte die Leiterin der Abteilung Strukturökonomik,
Dr. Jutta Günther, die weitere Tagung. Zunächst referierte
Prof. Dr. Udo Ludwig, Leiter der Abteilung Makroökonomik,
über das Konjunkturbarometer Sachsen-Anhalt. Er zeigte, dass die grundlegende
wirtschaftliche Entwicklung ausgesprochen zufriedenstellend sei, die Erfolge
allerdings durch die stagnierende Bauwirtschaft und den Rückbau des öffentlichen
Sektors in der Gesamtbetrachtung der Wirtschaftsleistung nicht so sichtbar seien.
Das Prognosesystem baue auf Daten der öffentlichen Statistik auf, deren
Verlässlichkeit für die aufgezeigte Wirtschaftsentwicklung zentral
sei. Hier bestünden aber gelegentlich Schwierigkeiten, wie die jüngste
amtliche Datenanpassung zeige, die den ostdeutschen Ländern ihre führende
Wachstumsposition genommen habe.
Die Entwicklung der großen Städte in Mitteldeutschland wurde von
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Leiter der Abteilung
Stadtökonomik, beleuchtet. Er wies besonders auf die erheblichen Unterschiede
in der wirtschaftlichen und sozialen Leistungsfähigkeit der Städte
hin, die teilweise historisch bedingt seien, teilweise aber auch an einer sehr
unterschiedlichen Qualität der „Governance“ lägen. Auch
spiele die Frage, wie der Gebietszuschnitt organisiert sei – was auch
mögliche Gebietsneuordnungen erforderlich machen könnte –, eine
Rolle.
Zur Halbzeit der Tagung wurde eine Pressekonferenz abgehalten.
Anschließend referierten Alexander Kubis und Lutz
Schneider, beide aus der Abteilung Strukturökonomik, über
die Wanderungstendenzen in Ostdeutschland, konkret die Abwanderung trotz Fachkräftemangel.
Es wurde deutlich, dass derzeit noch kein großangelegter Fachkräftemangel
herrsche, weil erst in den kommenden Jahren ein starker Rückgang in den
Kohorten junger Menschen stattfinden werde. Die Möglichkeiten, dem Fachkräftemangel
durch Rückkehr nach Ostdeutschland zu begegnen, hingen an dem Vorhandensein
von Erwerbsmöglichkeiten und den Lohnstrukturen, die sich im Osten ändern
müssten.
Dr. Jutta Günther, Björn Jindra und Dr. Johannes
Stephan aus der Abteilung Strukturökonomik präsentierten
anschließend anhand der Analyse der Investitionsmotive ausländischer
Investoren Befunde über die Attraktivität des ostdeutschen Standorts
für Forschung und Innovation. Sie zeigten, dass die Vernetzung mit Forschungseinrichtungen
für diese von besonderer Bedeutung ist, weshalb die Forschungsinfrastruktur,
insbesondere auch die öffentlich unterstützte, als wesentlicher Standortvorteil
stärker in das Zentrum der Vermarktung gerückt werden sollte.
Schließlich thematisierte Dr. Mirko Titze aus
der Abteilung Strukturökonomik die Förderpolitik in den Neuen Ländern
und fragte nach den künftigen Herausforderungen. Er zeigte dabei auf, dass
die Förderpolitik der mittlerweile herausgebildeten räumlichen Differenzierung
der wirtschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen sollte. Wegen der knapper werdenden
Mittel sei eine Fokussierung der Förderung ratsam, der Strukturwandel müsse
flankiert und auf die Nachhaltigkeit der geförderten Vorhaben Wert gelegt
werden. Dabei sollte sich die staatliche Förderung auf die Kernaspekte,
nämlich den Aufbau von Unternehmen, konzentrieren und Nebenaspekte, die
mit zusätzlichen Fördermitteln belohnt werden, nicht zu stark betonen.
Die Veranstaltung schloss mit einem Fazit des Präsidenten des IWH,
Prof. Dr. Ulrich Blum. Er stellte fest, dass eine Vielzahl von Fragen
im Rahmen der Vorträge und der anschließenden Diskussionen geklärt
werden konnte: beispielsweise die Einordnung der Wachstumsleistung in Sachsen-Anhalt
und die damit verbundene Bedeutung der Forschungseinrichtungen; die Möglichkeiten,
den Fachkräftemangel u. a. durch stärkeres Anknüpfen an Erwerbsbiographien
zu beheben; die intelligente Organisation von Unternehmen; die Notwendigkeit,
FuE-Kooperationen auch bei kleinen Betriebsgrößen zu erzielen, oder
die Frage, welche tatsächlichen Wirkungen Cluster, also Ballungen, auf
die wirtschaftliche Entwicklung ausüben. Offen blieben vor allem Fragen
zur geeigneten Gebietsabgrenzung im Rahmen der Analyse, weil besonders „Kragenkreise“
an einigen Stellen die scheinbar unterdurchschnittliche Leistungsfähigkeit
der urbanen Zentren in Sachsen-Anhalt erklären, was möglicherweise
ein Anknüpfungspunkt für die Gebietsordnung sein könnte.
Es wurde die Frage gestellt, ob eine verlässliche Prognose des Fachkräftebedarfs
für das Jahr 2011 und folgende überhaupt vor dem Hintergrund einer
sehr unbekannten Migrationsdynamik möglich sei. Auch hier bestehe Klärungsbedarf.
Und schließlich bleibt auch die Frage auf der Agenda, ob eine Förderung
eher der Beschäftigung oder technologischen Zielen dienen solle. Diese
und weitere Fragen geben genug Raum für den weiteren Dialog zwischen Wissenschaft
und Politik. Eine Fortsetzung der Gespräche und Diskussionen wurde von
allen Seiten begrüßt.
Dr. Joachim Geske, früherer Doktorand der Abteilung Strukturökonomik, hat am 11. Februar 2008 seine Dissertation an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erfolgreich verteidigt. Am 4. Juli 2008 fand im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaften“ die Übergabe der Promotionsurkunde statt. Geskes Dissertation mit dem Thema „Eine makroökonomische Analyse der deutschen Wiedervereinigung – ein quantifizierter stochastischer dynamischer Gleichgewichtsansatz“ gliedert sich in vier Abschnitte. Im ersten Abschnitt untersucht er mittels ökonometrischer Verfahren, in welchem quantitativen Verhältnis in Ostdeutschland Produktivität, Kapitalstock und Arbeitseinsatz zueinander stehen und wie sie sich entwickelt haben. Darauf aufbauend formuliert er ein dynamisches Gleichgewichtsmodell, mit dessen Hilfe sich beurteilen lässt, wie niedrige Produktivität, Kapitalstock, Ost-West-Transfers und Migrationen den Vereinigungsprozess beeinflusst haben. Mittels einer stochastischen Erweiterung des Modells befasst er sich im dritten Abschnitt damit, welche Szenarios der Produktivitäts- und Transferentwicklung in Ostdeutschland entstehen können und wie diese die Entwicklung bereits beeinflusst haben. Abschließend schlägt Geske eine Erklärung der Stagnation des Konvergenzprozesses im Rahmen eines endogenen Wachstumsmodells basierend auf den initialen Faktorausstattungsverhältnissen in Ostdeutschland vor. Die Arbeit ermöglicht eine geschlossene und empirisch verifizierte makroökonomische Interpretation der deutschen Wiedervereinigung. Sie leistet damit einen Beitrag zum integrierten Verständnis der ökonomischen Prozesse, das eine Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete Wirtschaftspolitik ist.
Die Herausgeberinnen und Herausgeber der Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung
(ZAF) zeichnen den besten Beitrag eines Jahrgangs mit einem Best-Paper-Award
in Höhe von 1 000 Euro aus. Der Best-Paper-Award 2007 geht unter anderem
an Lutz Schneider, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung
Strukturökonomik.
In seinem Beitrag "Mit 55 zum alten Eisen? Eine Analyse des Alterseinflusses
auf die Produktivität anhand des LIAB" (Heft 1/2007, S. 77 ff.) zeigt
Schneider, dass die Beschäftigten zwischen 35 und 44 Jahren die vergleichsweise
höchste Produktivität aufweisen. Auffällig sind aber die Unterschiede
zwischen Verarbeitendem Gewerbe und Dienstleistungssektor: Während sich
im Verarbeitenden Gewerbe ein negativer Zusammenhang zwischen betrieblicher
Produktivität und Größe der jüngsten Altersgruppe zwischen
15 und 24 Jahren abzeichnet, scheint diese Altersgruppe im Dienstleistungssektor
eine höhere durchschnittliche Produktivität aufzuweisen als die 55-
bis 64-Jährigen.
Vorträge
Prof. Dr. Ulrich Blum: "Branchenbewertung als zentrales Instrument der Marktanalyse und der Portfoliooptimierung." Vortrag beim Deutschen Sparkassen- und Giro-Verband (DSGV). 10. Juni 2008, Stuttgart.
Prof. Dr. Ulrich Blum: "European Industrial Policy and Globalization." Vortrag anlässlich der Conference of Directors of European Industrial Federations. 9. Juli 2008, Dresden.
Prof. Dr. Ulrich Blum: "Wirtschaftliche Entwicklungsengpässe in Mitteldeutschland: Befunde und Politikmaßnahmen." Vortrag bei der Juristischen Gesellschaft Dresden. 9. Juli 2008, Dresden.
Dr. Herbert S. Buscher; Dirk Trocka: „Fachkräftebedarf.“ Vortrag auf der Jahresveranstaltung ESF 2008 des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Technologie und Arbeit. 30. Juni 2008, Erfurt.
Dr. Jutta Günther: "Do Foreign Investment Enterprises Integrate in the East German Innovation System?" Vortrag auf der 12. Konferenz der International Schumpeter Society. 2. bis 5. Juli 2008, Rio de Janeiro.
Björn Jindra; Dr. Diemo Dietrich: "Corporate Governance in the Multinational Enterprise: A Financial Contracting Perspective." Vortrag auf der 50th AIB Konferenz, Bocconi Universität, Mailand. 30. Juni bis 3. Juli 2008, Mailand.
Björn Jindra; A. Giroud; J. Scott-Kennel: "Bridging Foreign Subsidiaries’ Roles and Vertical Linkages - Evidence from East European Countries." Vortrag auf der 50th AIB Konferenz, Bocconi Universität, Mailand. 30. Juni bis 3. Juli 2008, Mailand.
Dr. Axel Lindner: "Financial Markets and the Current Account." Korreferat zum Vortrag von Adalbert Winkl auf dem sechsten Workshop „Monetary and Financial Economics”. 3. bis 4. Juli 2008, Halle (Saale).
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "Berlins Clusterprofil – Bewertung mit Hilfe der IHW-Konzeption der 'Ökonomischen Entwicklungskerne' (OEK).“ Vortrag im Rahmen des Workshops „Monitoring der Berliner Clusterstrategie“ der Deutschen Bank Research und der Industrie- und Handelskammer Berlin. 14. Juli 2008, Berlin.
Dr. Mirko Titze: "The Identifaciton of Industrial Clusters using Qualitative Input-Output-Analysis." Vortrag auf der Konferenz "The Dilemmas of Integration and Competition" (Regional Studies Association). 29. Mai 2008, Prag.
Dr. Mirko Titze; Matthias Brachert: "Identifaciton
of Industrial Clusters using Qualitative Input-Output-Analysis." Vortrag
auf der Konferenz "Modelling the Spatial Economy", Summer Conference,
European Regional Science Association, German Speaking Section, August Lösch
Association, Institute for the World Economy. 4. Juli 2008, Kiel.
Sonstige Aktivitäten
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Dr. Peter Haug und Dipl.-Wirtschaftsing. Dominik Weiß nahmen am 2. Juli 2008 gemeinsam mit Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Ökologische Raumentwicklung (IÖR) aus Dresden sowie Vertretern der kommunalen Verwaltungen und lokaler Ver- und Entsorgungsunternehmen aus drei mitteldeutschen Städten an einem (internen) Workshop im Rahmen des Forschungsprojekts von IWH und IÖR zum Thema „Demographischer Wandel, Stadtumbau und Kosten der Infrastruktur“ teil, der am IWH in Halle durchgeführt wurde.
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