Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft

IWH-NEWSLETTER 11/2008 vom 28. November 2008

1. Publikationen

2. Veranstaltungen

3. Personalien

4. Sonstiges

Medienecho des IWH

1. Publikationen

Wirtschaft im Wandel 11/2008

Editorial
Udo Ludwig

Aktuelle Trends:
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Stagnation im dritten Quartal 2008

Udo Ludwig, Franziska Exß

Kommentar:
Reform der Kfz-Steuer ja – aber nicht aus konjunkturellen Gründen
Kristina van Deuverden

>>Es wird schon lange gefordert, dass die Ertragshoheit der Kfz-Steuer von den Ländern auf den Bund übergehen sollte. Der Charme einer solchen Neugliederung läge darin, dass beide Steuerarten, die an das Führen eines Kraftfahrzeugs anknüpfen, die Kfz-Steuer und die Energiesteuer auf die Träger Benzin und Diesel, zusammengefasst würden. So könnte eine Steuer aus einem Guss erhoben werden und das Steuersystem würde vereinfacht.
Dies wäre umso vorteilhafter, wenn bedacht wird, dass die klimapolitische Diskussion den Schadstoffausstoß immer stärker in den Vordergrund stellt und internationale Verpflichtungen zur Schadstoffreduzierung eingegangen worden sind. Es liegt auf der Hand, darüber nachzudenken, wie steuerliche Instrumente diesen Zielen dienen können. Um solche Ziele möglichst effizient zu erreichen, sollte das Instrument dann am Schadstoffausstoß anknüpfen. ...<<

Arbeitsmarktbilanz Ostdeutschland: Lage auf dem Arbeitsmarkt trübt sich 2009 ein
Hans-Ulrich Brautzsch

>>Im Verlauf des Jahres 2008 hat sich die Situation auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt nochmals verbessert. Die registrierte Arbeitslosigkeit nahm deutlich ab. Dies ist zum einen auf die positive Entwicklung der Beschäftigungssituation zurückzuführen. Zum anderen verringerte sich – wie in den vergangenen Jahren – das Arbeitsangebot. Die Unterbeschäftigungsquote ist aber nach wie vor etwa doppelt so hoch wie in Westdeutschland. Im Jahr 2009 wird sich die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt infolge des schwachen Produktionswachstums kaum noch bessern. ...<<

Ausmaß und Ursachen von Niedriglöhnen im ostdeutschen Dienstleistungsgewerbe
Joachim Wilde, Christian Keller

>>Der Beschäftigungszuwachs in den vergangenen Jahren wird trotz seines ungewöhnlichen Volumens von einigen kritisch bewertet, da er teilweise auf eine Zunahme der Niedriglohnbeschäftigung zurückgeht. Besonders markante Beispiele wurden im ostdeutschen Dienstleistungssektor beobachtet. Trotz dieser Brisanz fehlt jedoch bisher eine Analyse, welche Personengruppen im ostdeutschen Dienstleistungssektor einen Bruttolohn unterhalb der Niedriglohnschwelle von zwei Dritteln des durchschnittlichen ostdeutschen Stundenlohns beziehen und welche Merkmale ursächlich für die Niedriglohnwahrscheinlichkeit einzelner Personengruppen sind. Dies wird mit dem vorliegenden Beitrag geleistet.
Der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten liegt im gesamten Dienstleistungssektor mit knapp 25% nur wenig über dem ostdeutschen Durchschnitt für alle Branchen. Aufgegliedert nach Branchen sind jedoch Niedriglohnanteile von über 40% für Einzelhandel, Gastgewerbe und unternehmensnahe Dienstleistungen zu beobachten. Auf Personenebene zeigen sich höhere Niedriglohnwahrscheinlichkeiten u. a. für Frauen und Minijobber, nicht jedoch für Teilzeitbeschäftigte.
Parallel dazu wurden alle Berechnungen auch auf der Basis von Nettostundenlöhnen durchgeführt. Es zeigen sich zum einen über alle Branchen und Personengruppen hinweg deutlich geringere Niedriglohnanteile als bei der Bruttolohnbetrachtung. Zum anderen sind bei der Niedriglohnwahrscheinlichkeit keine Unterschiede mehr zwischen Minijobbern und Vollzeiterwerbstätigen festzustellen. Die Umverteilungswirkung der unterschiedlichen Steuer- und Abgabenbelastung sorgt hier dafür, dass diese Beschäftigungsverhältnisse zumindest bei Arbeitern, Angestellten und Beamten nicht mehr mit einer signifikant höheren Niedriglohnwahrscheinlichkeit verbunden sind als Vollzeitbeschäftigungen. ...<<

Auf der Suche nach der besten Lösung – vier Modelle der Krankenversicherung –
Ingmar Kumpmann

>>Für internationale Vergleiche von Krankenversicherungssystemen wird eine Klassifizierung von vier idealtypischen Modellen vorgeschlagen, an denen sich die existierenden Systeme orientieren: Bei staatlicher Versorgung herrscht Steuerfinanzierung und Anbindung der Gesundheitsversorgung an die Staatsverwaltung. Bei Monopolversicherung erfolgt die Finanzierung über Beiträge an einen Parafiskus. Bei Solidarischer Wettbewerbsordnung treten mehrere Versicherungen miteinander in Wettbewerb um Versicherte, bleiben dabei aber einer sozialpolitischen Regulierung unterworfen. In der privaten Krankenversicherung fehlt diese Regulierung und die Versicherung erfolgt bei privaten Unternehmen, die als reine Kostenerstatter auftreten.
Bei der Diskussion der Folgen der Modelle weisen theoretische Überlegungen darauf hin, dass monopolistische Versicherungsformen (staatliche Versorgung, Monopolversicherung) kostendämpfend wirken, da bei ihnen die Versicherung gegenüber den Leistungserbringern eine starke Verhandlungsposition besitzt. In einer Regressionsanalyse wird dies für 24 Industrieländer empirisch getestet und bestätigt. Hinsichtlich der Qualität der Versorgung zeigt sich, dass Modelle mit beitragsfinanzierten unabhängigen Versicherungskörperschaften (Monopolversicherung, Solidarische Wettbewerbsordnung, private Krankenversicherung) in Bezug auf Patientenrechte leistungsfähiger sind als das Modell staatlicher Versorgung. ...<<

IWH-Bauumfrage im Oktober 2008: Geschäftslage weiterhin stabil
Brigitte Loose

Externe Publikationen

Brautzsch, Hans-Ulrich: Zur Entwicklung des ostdeutschen Arbeitsmarktes im Aufschwung,
in: WSI-Mitteilungen 9/2008, S. 486-491.

>>Der kräftige konjunkturelle Aufschwung hat auch den ostdeutschen Arbeitsmarkt erreicht. So nahm in Ostdeutschland die Zahl der Erwerbstätigen das zweite Jahr in Folge zu und die Unterbeschäftigung ging deutlich zurück. Im Beitrag werden einige Aspekte der Entwicklung am ostdeutschen Arbeitsmarkt im gegenwärtigen konjunkturellen Aufschwung vertiefend untersucht. Als Vergleichsmaßstab wird zum einen der vorangegangene Aufschwung (1998 bis 2000) herangezogen. Zum anderen dient die Entwicklung in Westdeutschland als Referenzlinie für die Beurteilung der ostdeutschen Entwicklung.
In einem ersten Schritt wird anhand der Indikatoren Erwerbstätigenzahl, Arbeitsvolumen sowie Zahl der Unterbeschäftigten analysiert, in welchem Umfang sich die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt im gegenwärtigen Aufschwung verbessert hat. Anschließend wird untersucht, wie sich der Beschäftigungsstand bei den einzelnen Beschäftigtengruppen wie beispielsweise bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und bei den Selbstständigen entwickelt hat. Danach wird aufgezeigt, wie sich im gegenwärtigen konjunkturellen Aufschwung die Arbeitsplatzausstattung – dies sind die den Erwerbsfähigen zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze – verbessert hat. Abschließend wird gezeigt, dass trotz der Verbesserung der Arbeitsplatzausstattung die Arbeitsplatzlücke nach wie vor hoch ist.<<

Filatotchev, I.; Stephan, Johannes; Jindra, Björn: Ownership Structure, Strategic Controls and Export Intensity of Foreign-invested Firms in Transition Economies,
in: Journal of International Business Studies, Volume 39, 2008, pp. 1133-1148.

>>This paper examines the relationships between foreign ownership, managers’ independence in decision-making and exporting of foreign-invested firms in five European Union accession countries. Using a unique, hand-collected data set of 434 foreign-invested firms in Poland, Hungary, Slovenia, Slovakia and Estonia, we show that foreign investors’ ownership and control over strategic decisions are positively associated with export intensity, measured as the proportion of exports to total sales. The study also analyzes specific governance and control configurations in foreign-invested firms, showing that foreign equity and foreign control over business functions are complementary in terms of their effects on export intensity.<<

Günther, Jutta; Wagner, K.: Getting Out of the Ivory Tower – New Perspectives on the Entrepreneurial University,
in: European Journal of International Management, Vol. 2, No. 4, 2008, pp. 400-417.

>>Based on theoretical considerations about the ‘third mission’ of universities and the discussion of different types of university-industry relations, we conclude that the entrepreneurial university is a manifold institution with direct mechanisms to support the transfer of technology from academia to industry as well as indirect mechanisms in support of new business activities via entrepreneurship education. While existing literature usually deals with one or another linking mechanism separately, our central hypothesis is that direct and indirect mechanisms should be interrelated and mutually complementary. We emphasise the importance of a more holistic view of the entrepreneurial university and empirically investigate the scope and interrelatedness of direct technology transfer mechanisms and indirect mechanisms, such as entrepreneurship education at German universities. We find a variety of activities in both fields and most universities’ technology transfer facilities and the providers of entrepreneurship education co-operate in support of innovative start-ups.<<

Haug, Peter; Deilmann, C.: Infrastrukturkosten steigen!,
in: Bundesbaublatt (2008), 57. Jg., Nr. 10, S. 42-44.

>>Das Thema demographischer Wandel und Infrastrukturkosten hat inzwischen große Aufmerksamkeit erhalten. Dabei ist die Beeinflussbarkeit von der Planungsebene – u. a. Regionalplanung, Kommunalplanung, Projektplanung – abhängig. Die Ergebnisse der Kostenszenarien für drei ostdeutsche Mittelstädte legen bis zum Jahr 2030 erhebliche Steigerungen etwa der Durchschnittskosten für Trinkwasser und Abwasser als Folge des erwarteten Bevölkerungsrückgangs, aber auch infolge der notwendigen Sanierungsmaßnahmen der entsprechenden Leitungsnetze nahe. Im Vergleich dazu fallen die zusätzlichen Kosten der von den Untersuchungsstädten geplanten Stadtumbaumaßnahmen zur Anpassung der Netzinfrastruktur vernachlässigbar gering aus. Dies deutet darauf hin, dass die Stadtplanung derzeit keine Möglichkeit oder Notwendigkeit sieht, einen radikalen Rückbau der Netze verbunden mit einer entsprechenden Verdichtung der Siedlungsstruktur politisch durchzusetzen. Dies wäre aber notwendig, um dadurch gegebenenfalls die lokalen Netzkosten dauerhaft zu stabilisieren.<<

Hornych, Christoph: Innovationskraft ostdeutscher Clusterstrukturen,
in: Statistik Regional, 2008-01.

>>Von Clusterstrukturen, d. h. von der regionalen Konzentration von Akteuren einer Branche, werden sich eine Reihe positiver ökonomischer Effekte versprochen. So wird davon ausgegangen, dass Akteure in Clustern von Wissens-Spillovern profitieren können und folglich eine besonders hohe Innovationskraft aufweisen. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Gültigkeit dieser Wirkungszusammenhänge für ostdeutsche Regionen zu prüfen. Zur Abbildung von Clusterstrukturen werden zunächst regionale Branchenschwerpunkte identifiziert. Anschließend werden diese in die Schätzung einer regionalen „Wissensproduktionsfunktion“ einbezogen, um zu prüfen, ob von Clusterstrukturen eine Stärkung der Innovationskraft ausgeht. Die Ergebnisse zeigen, dass – entgegen den Erwartungen – kein signifikanter Einfluss von Branchenschwerpunkten auf die Innovationsaktivitäten ausgeht. Hingegen konnten Hinweise auf die Wirkung intersektoraler Wissens-Spillover gefunden werden. Somit besitzen Effekte, die aus der Ballung von Akteuren verschiedener Branchen resultieren (Urbanisierungseffekte), eine höhere Bedeutung für das regionale Innovationsgeschehen als Effekte, die aus der Ballung von Akteuren einer Branche resultieren (Lokalisationseffekte). Die Studie liefert demnach keine Hinweise darauf, dass ostdeutsche Clusterstrukturen eine besondere Innovationskraft aufweisen. http://wcms-neu1.urz.uni-halle.de/download.php?down=8249&elem=1945323<<

Rosenfeld, Martin T. W.: Zukunft der Finanzierung der Städte und ihrer zentralörtlichen Funktionen,
in: Schader-Stiftung (Hrsg.), Zuhause in der Stadt – Herausforderungen, Potenziale, Strategien. Dokumentation der Konferenz am 17. und 18. Juni 2008 in Darmstadt. Darmstadt 2008, S. 63-69.

>> Der Beitrag geht der Frage nach, wie das Gesamtsystem der Finanzierung der Städte so geregelt werden könnte, dass es den heutigen Anforderungen und den Zukunftsaufgaben der Städte gerecht wird. Nach einem kurzen Überblick über das heutige System der kommunalen Finanzierung werden die Effekte des Systems für die Stadtentwicklung untersucht. Entsprechende negative Effekte gehen von der heutigen Regelung des kommunalen Einkommensteueranteils, der heutigen Grundsteuer und von verschiedenen Regelungen des kommunalen Finanzausgleichs aus. Abschließend werden mögliche Veränderungen des Systems dargestellt, mit denen die gegenwärtigen Defizite beseitigt werden könnten. Während diverse heutige Programme zugunsten der Städte eher an Symptomen kurieren, könnte mit entsprechenden Maßnahmen einer kommunalen Finanzreform an den Wurzeln der gegebenen Probleme der Stadtentwicklung angesetzt werden.<<

Wilde, Joachim: A Simple Representation of the Bera-Jarque-Lee Test for Probit Models,
in: Economics Letters 101 (2008), pp. 119-121.

>>The paper presents an easy way to implement the Bera-Jarque-Lee test for probit models. Furthermore, the simple representation is used to compare the test of normality with the RESET-type test proposed by Papke and Wooldridge (1996).<<

IWH-Diskussionspapiere

IWH-Diskussionspapiere 13/2008

Mirko Titze; Matthias Brachert; Alexander Kubis: The Identification of Regional Industrial Clusters Using Qualitative Input-Output Analysis

>>The ‘cluster theory’ has become one of the main concepts promoting regional competitiveness, innovation, and growth. As most studies focus on measures of concentration of one industrial branch in order to identify regional clusters, the appropriate analysis of specific vertical relations within a value-adding chain is developing in this discussion. This paper tries to identify interrelated sectors via national input-output tables with the help of Minimal Flow Analysis by Schnabl (1994). The regionalization of these national industry templates is carried out with the allocation of branch-specific production values on regional employment. As a result, the paper shows concentrations of vertical clusters in only 27 of 439 German NUTS-3 regions.<<

IWH-Diskussionspapiere 14/2008

Michael Schwartz: Incubator Age and Incubation Time: Determinants of Firm Survival after Graduation?

>>On the basis of a sample of 149 graduate firms from five German technology oriented business incubators, this article contributes to incubator/incubation literature by investigating the effects of the age of the business incubators and the firms’ incubation time in securing long-term survival of the firms after leaving the incubator facilities. The empirical findings from Cox-proportional hazards regression and parametric accelerated failure time models reveal a statistically negative impact for both variables incubator age and incubation time on post-graduation firm survival. One possible explanation for these results is that, when incubator managers become increasingly involved in various regional development activities (e.g. coaching of regional network initiatives), this may reduce the effectiveness of incubator support and therefore the survival chances of firms.<<

2. Veranstaltungen

Vorankündigungen:

2nd Halle Forum on Urban Economic Growth, 27. bis 28. November 2008

The Halle Forum on Urban Economic Growth – established in 2006 – has a focus on factors of economic growth and development in urban environments. For the 2nd Halle Forum in 2008, the organisers are planning to bring together scholars dealing with development problems of cities in de-industrialised regions with a special reference to post-transition economies. Colleagues from CEE countries are particularly welcome. The special topic of the 2nd Halle Forum will refer to the observation that many larger and middle-sized cities dispose of a considerable potential of institutions creating and disseminating knowledge. This kind of endowment seems to be especially valuable in an upcoming knowledge-based economy. Recent strategic concepts and competitions referring to ‘knowledge-based urban development’, ‘knowledge city’, ‘creative city’, or ‘science city’ indicate that urban planners and politicians are beginning to search for strategies to take advantage and to make use of this potential. In spite of this favourite initial situation, many cities up to now were not able to ‘transform’ their knowledge resources into substantial economic success.
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9th IWH-CIREQ Macroeconometric Workshop: Challenges of Forecasting in Applied Macroeconometrics, 4. bis 5. Dezember 2008

Forecasting is a key tool in applied macroeconometrics. However, occurrences like the subprime crisis are a great challenge for forecasting. On the one hand, it is of interest whether a crisis will occur or not. On the other hand, the forecasts of real or financial variables might be disturbed by crisis’ or other instabilities. Both facets should be addressed by the workshop. It is aimed to bring together academic researchers and practitioners.
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Durchgeführte Veranstaltungen

5. IWH-IAB Workshop zur Arbeitsmarktpolitik "Arbeitsmärkte in Deutschland gestalten – Wirkungen der Reformen und weiterer Handlungsbedarf" am 29. und 30. Oktober 2008

Der 5. IWH-IAB Workshop zur Arbeitsmarktpolitik hatte zum Ziel, ein Zwischenresümee der so genannten Hartz-Reformen und der Agenda 2010 zu ziehen. So standen sowohl die Analyse der Ergebnisse der Arbeitsmarktreformen sowie deren Bewertung als auch das Aufzeigen des weiteren Handlungsbedarfs im Fokus des Workshops. Neben der Evaluation bzw. Simulation der Wirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen wie beispielsweise Existenzförderungsmaßnahmen oder Einstellungsgutscheine wurden auch die Änderungen finanzieller Anreize durch die Arbeitsmarktreformen und deren Einfluss auf das Entscheidungsverhalten der Akteure in einigen Beiträgen thematisiert. Nicht zuletzt wurden Problemstellungen aufgegriffen, bei denen möglicherweise ein weitergehender Reformbedarf besteht. Hierzu zählen insbesondere die Problematik der Geringverdiener und die Entwicklung des ostdeutschen Arbeitsmarkts. Der Workshop ging auf viele Komponenten der öffentlichen Kontroversen ein und bot Raum für interessante Diskussionen zwischen den Referenten und den Teilnehmern.

Tagung des IRS und des IWH "Was wird aus der lokalen Infrastruktur und den Innenstädten?", 6. November 2008 in Potsdam

Am 6. November 2008 führte das IWH gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Potsdam eine Tagung zur Zukunft des Förderprogramms „Stadtumbau Ost“ durch. Dieses Programm läuft 2009 aus, soll aber voraussichtlich verlängert werden. Das Programm dient der finanziellen Förderung von Maßnahmen zum Abriss sowie zur Aufwertung von Wohnquartieren in den von Bevölkerungsverlusten betroffenen Städten Ostdeutschlands. Auf der Tagung wurden die Ergebnisse der offiziellen Evaluierung des bisherigen Stadtumbaus vorgestellt und zwei Teilaspekte tiefergehend behandelt: (1.) die Frage nach einer stärkeren Einbeziehung von privaten Immobilieneigentümern (mit Wohneigentum in den Innenstädten) sowie (2.) die Problematik einer Anpassung der technischen Infrastruktur an die Veränderung des Wohnungsbestands. Abschließend fand eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Städte, des BMVBS, der Wissenschaft und der wohnungswirtschaftlichen Verbände statt.
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Workshop "Globalisierung von Forschung und Entwicklung – der Technologiestandort Deutschland", 12. November 2008

Am 12. November 2008 fand am IWH im Rahmen des EU-Projekts U-Know ein Workshop zum Thema „Globalisierung von Forschung und Entwicklung – der Technologiestandort Deutschland“ statt. Er ist der zweite in einer Workshop-Reihe am IWH zur Wissens- und Innovationsökonomik. Die diesjährige Veranstaltung richtete sich gezielt an Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und Politik, um gemeinsam die forschungs- und innovationspoltischen Herausforderungen für den Technologiestandort Deutschland zu diskutieren. Die drei einführenden wissenschaftlichen Beiträge gaben anhand aktueller empirischer Studien einen Überblick über die Internationalisierungsprozesse von Forschung und Entwicklung (FuE), wobei deutlich wurde, dass es ein ausgewogenes Verhältnis von „Zu- und Abwanderung“ von FuE in Deutschland gibt, und dass auch der ostdeutsche Standort durchaus attraktiv für Investoren aus dem Ausland ist. Die Beiträge der Referenten aus der Industrie widmeten sich Fragen der Forschungs- und Innovationshemmnisse, darunter beispielsweise den Finanzierungsproblemen, der Bedeutung von Deutschland als High-Tech-Standort für ausländische Investoren sowie der Zukunft des ostdeutschen Standorts für die forschungsintensive Solarindustrie. Abschließend standen die politischen Herausforderungen und Handlungsoptionen im Mittelpunkt der Diskussion, hier vor allem das Thema Fachkräftemangel. Mehr Informationen


3. Personalien


Am 17. Oktober 2008 wurde Prof. Dr. Ulrich Blum an der TU Dresden die Ehrendoktorwürde verliehen. Mehr

4. Sonstiges

Vorträge

Prof. Dr. Ulrich Blum (in Zusammenarbeit mit Dr. Jutta Günther): „Innovationsstandort Ostdeutschland.“ Vortrag anlässlich des Gesprächskreises „Neue Länder“ der Konrad-Adenauer-Stiftung. 24. bis 26. Oktober 2008, Cadenabbia, Italien.

Dr. Peter Haug: „Wie wirkt der Stadtumbau auf die Kosten der technischen Infrastruktur – Empirische Befunde für mitteldeutsche Städte." Vortrag auf der Tagung des IRS und des IWH "Perspektiven für den Stadtumbau Ost: Was wird aus der lokalen Infrastruktur und den Innenstädten?". 6. November 2008, Potsdam.

Dr. Peter Haug: „Kosten der technischen Infrastruktur und demographischer Wandel." Vortrag im Rahmen des IÖR-Fachexperten-Workshops "Demografischer Wandel und technische Infrastrukturkosten – Beeinflussbarkeit der Trends durch regionale und kommunale Planung". 12. November 2008, Dresden.

Dr. Gerhard Heimpold: „Support for Small and Medium-sized Enterprises in Germany – With Particular Reference to Experiences in the New German Laender." Vortrag anlässlich der Konferenz „Syria and the European Union: Dimensions of Cooperation“, veranstaltet von der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Syrian Enterprise and Business Centre (SEBC). 1. November 2008, Damaskus, Syrien.

Dr. Cornelia Lang: „Innovationskooperationen in der ostdeutschen Industrie - wie nehmen sich Wissenschaft und Industrie gegenseitig wahr? Befunde einer qualitativen empirischen Untersuchung." Vortrag beim Verband der Chemischen Industrie, LV Nordost, Arbeitskreis Forschung und Innovation. 11. November 2008, Halle (Saale).

Claus Michelsen: „Optimierung des Stadtumbaus aus ökonomischer Sicht: Das Beispiel der Aufwertungsmaßnahmen in Sachsen." Vortrag auf der Tagung des IRS und des IWH "Perspektiven für den Stadtumbau Ost: Was wird aus der lokalen Infrastruktur und den Innenstädten?". 6. November 2008, Potsdam.

Rolf Scheufele: „Are Qualitative Inflation Expectations Useful to Predict Inflation?” Vortrag auf dem Workshop „Makroökonomik und Konjunktur“ am ifo Dresden. 20. bis 21. November 2008, Dresden.

Dominik Weiß: „Leerstand aus ökonomischer Sicht - Eigentum, Wohnungsmarkt und Optionstheorie." Vortrag auf der Tagung des IRS und des IWH "Perspektiven für den Stadtumbau Ost: Was wird aus der lokalen Infrastruktur und den Innenstädten?". 6. November 2008, Potsdam.

Sonstige Aktivitäten

Am 11. November 2008 besuchte eine Gruppe von Finanzexperten aus der VR China das Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Die Gäste weilten im Rahmen eines Führungskräfteseminars für das Ministerium der Finanzen der VR China zum Thema „Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in den Neuen Bundesländern“, das von der InWEnt – Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH organisiert wurde, in der Bundesrepublik Deutschland und informierten sich im IWH über Aufgaben wirtschaftswissenschaftlicher Politikberatung, über Stand und Perspektiven des wirtschaftlichen Aufholprozesses Ostdeutschlands, die hierbei zu bewältigenden finanzpolitischen Herausforderungen sowie über die Entwicklung von Stadtregionen in Ostdeutschland.

Kristina van Deuverden nahm an der 132. Sitzung des Arbeitskreises "Steuerschätzungen" des Bundesministeriums der Finanzen vom 4. bis 5. November 2008 in Hildesheim teil.

PD Dr. Diemo Dietrich war in der Zeit vom 10. bis 14. November 2008 Gast am volkswirtschaftlichen Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank. Er führte dort seine Forschungsarbeiten im Rahmen des Projekts "Finanzsystemstabilität" in Kooperation mit Dr. Falko Fecht fort. Zudem führte er mehrere Gespräche mit Experten insbesondere über die jüngsten Entwicklungen im globalen Bankensystem.

Dr. Jutta Günther nahm am 29. September 2008 am Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin am Fachgespräch „Forschungs- und Innovationspolitik“ (mit Vertretern der Wirtschaftsforschungsinstitute) teil und hielt ein Kurzreferat zu den aktuellen Determinanten von betrieblichen FuE-Investitionen, den Herausforderungen der Forschungs- und Innovationspolitik in Deutschland und dem zukünftigen wissenschaftlichen Forschungsbedarf.

Dr. Peter Haug nahm am 13. November 2008 an einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltung "WeltWeitWasser-Mangelware.com?" des Berliner Entwicklungspolitischen Bildungsprogramms 2008 zum Thema "Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe – wirtschaftliche Wasserversorgung oder Ausverkauf eines öffentlichen Gutes?" teil.

Dr. Gerhard Heimpold, Dr. Mirko Titze und Dr. Jutta Günther nahmen am 29. Oktober 2008 in Berlin an einer Fachkonferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Industriepolitik in den neuen Bundesländern – Lehren der Vergangenheit, Herausforderungen für die Zukunft“ teil. Herr Dr. Heimpold hielt das Eröffnungsreferat zum Thema „Industriepolitik in Ostdeutschland: Bilanz des Vergangenen und die Herausforderungen von Morgen“, Herr Dr. Titze war Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema „Was sind die industriepolitischen Herausforderungen und Handlungsoptionen für Ostdeutschland?“ und Frau Dr. Günther hatte als Rapporteur die Aufgabe, die Beiträge und Diskussionen der Tagung zusammenzufassen.

Dr. Ingmar Kumpmann nahm am 7. November 2008 am vierten „Duisburg-Ilmenau-Bayreuther Oberseminar zur Gesundheitsökonomik und Sozialpolitik“ (DIBOGS) in Bayreuth teil. Dort wurde sein Papier „Folgen des Wettbewerbs zwischen Krankenversicherungen für die Kosten im Gesundheitswesen“ diskutiert. Die Präsentation übernahm – dem Konzept des Workshops entsprechend – der Korreferent Jan Bungenstock (TU Berlin).

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld, Dr. Peter Haug und Dominik Weiß nahmen am 12. November 2008 an einem Fachexperten-Workshop am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden zum Thema „Demografischer Wandel und technische Infrastrukturkosten – Beeinflussbarkeit der Trends durch regionale und kommunale Planung“ teil.

Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 26. November 2008 an einer Sitzung des Beirats des von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projekts "Wirtschaftliche Perspektiven Berlins: Entwicklungsschwerpunkte und Handlungsoptionen" in Berlin teil, das am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) durchgeführt wird.


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