Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Medienecho des IWH
Externe Publikationen
Blum, Ulrich: Die wirtschaftliche Transformation in den neuen Ländern: Mehr als eine rein ökonomische Aufgabe,
in: Die Politische Meinung, Vol. 54, Nr. 11, 2009, S. 63-66.
>>Viel zu häufig wird das Auferstehen aus den Ruinen des Sozialismus allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet. Dabei ist wirtschaftlicher Erfolg an eine Reihe kultureller Voraussetzungen geknüpft. Dieser Beitrag analysiert daher die gegenwärtige wirtschaftliche Entwicklung in den Neuen Ländern auch vor dem Hintergrund vorökonomischer Prägungen der DDR. Es zeigt sich, dass ebenso wie eine spezifische Mischung aus protestantischer Arbeitsethik und Statussuchen, welches sehr eigene „Lebenswelten“ erzeugte, vor allem die seit der Spaltung Deutschlands sehr unterschiedlichen Gesellschaftssysteme, insbesondere auch das Zerstören der mittelständischen Eigentums- und Unternehmensbasis, von besonderer Bedeutung auf der ostdeutschen Seite sind. Auf westdeutscher Seite ist das verlorengegangene Interesse an der Einheit als Problem zu sehen, das eigene System zu erklären. Damit ist es möglich, das inzwischen Erreichte im kritischen Kontext darzustellen.<<
Blum, Ulrich: Deutsche Einheit – ein wirtschaftlicher Gewinn,
in:
MUT – Zeitschrift für Kultur, Politik und Geschichte, Vol. 44, Nr. 11, 2009, S. 74-79.
>>20 Jahre nach dem Fall der Mauer wird mit besonderem Interesse die Frage nach der Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland nach dem Herstellen der Einheit gestellt. Der Artikel zeigt, dass die Einheit aus westdeutscher Sicht zunächst einen großen Gewinn darstellte, weil in einer expandierenden Phase der wirtschaftlichen Entwicklung durch sie der Zugriff auf hochqualifizierte Beschäftigte möglich war, mit denen erhebliches Wachstum realisiert werden konnte. Damit einher ging ein wesentlicher Modernisierungsschub. Auf der ostdeutschen Seite ist das Bild gemischter, da nach der Phase des Übergangs letztendlich zwar eine hochmoderne Industrie entstanden ist, doch erhebliche Lücken, insbesondere bei Führungsfunktionen, weiterbestehen, die erst mit einem neuen Technologiezyklus geschlossen werden könnten. Allerdings ist aus gesamtdeutscher Sicht zu betonen, dass die hohen Zahlungen in den letzten 20 Jahren von rund 1,3 Billionen Euro von West nach Ost, die vor allem in die Stabilisierung der Sozialsysteme flossen, weitgehend aus zusätzlicher einigungsbedingter Wirtschaftsleistung im westlichen Teil finanziert werden konnten.<<
Dannenberg, Henry: Berücksichtigung von Abhängigkeiten im Risikomanagement – Nutzung von Microsoft Excel,
in: Controller Magazin, 34. Jg., Ausgabe 6, 2009, S. 63-70.
>>Im Artikel wird gezeigt, wie Abhängigkeiten bei der Risikomodellierung mit Microsoft Excel berücksichtigt werden können. Der Fokus liegt auf der Umsetzung von Look-up-tables, Regressionsanalysen und der Iman-Conover-Methode.<<
Vollmer, U.; Dietrich, Diemo; Bebenroth, R.: Behold the 'Behemoth'. The Privatization of Japan Post Bank,
in: Research Institute for Economics & Business Administration (RIEB), Kobe University, Discussion Paper Series No. 236, 2009.
>>This paper analyzes the privatization process of the Japanese Post Bank (JPB), the largest bank in the world. We report some evidence in favour of the “political view” of SOB’s and argue that, before privatization, postal savings banks served as vehicles for politicians to reallocate funds in exchange for private rents. We ask why politicians in Japan decided to privatize the postal savings system, predict how the privatization will proceed and study the expected results of the privatization process. We argue that there will be no level playing field in bank competition after the start of the privatization process and discuss possible outcomes of JPB privatization on financial stability in Japan. (http://www.rieb.kobe-u.ac.jp/academic/ra/dp/English/dp236.pdf)<<
Kumpmann, Ingmar: Modelle für die Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung,
in: Kostenträger Entscheiderbrief 4/2009, S. 6
>>Diskussion verschiedener Modelle der Krankenversicherung und Schlussfolgerungen für das deutsche Gesundheitssystem.<<
Weiß, Dominik : Auswirkungen der Privatisierung kommunaler Wohnungen auf Miete und Wohnqualität,
in: InfrastrukturRecht. Energie, Verkehr, Wasser, Abfall, 6. Jg., Nr. 11, 2009, S. 325-328.
>>Umfangreiche Mietwohnungsbestände in Deutschland
sind in den letzten Jahren das Ziel nationaler und internationaler Investoren gewesen. Insgesamt haben bei
Transaktionen großer Wohnungsbestände von 1999 bis
2006 fast 1,3 Mio. Wohnungen den Besitzer gewechselt. Etwa 337 000 Wohnungen wurden von Kommunen verkauft. Das sind immerhin etwa 13,6% des
ehemals kommunalen Bestands.<<
Interne Publikationen
IWH-Pressemitteilungen
Regionalisierung der Hartz-IV-Regelsätze: Blum widerspricht Sinn
>>Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum, widerspricht vehement den Äußerungen seines Kollegen Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, der vorschlägt, die Hartz-IV-Regelsätze an die regionalen Lebenshaltungskosten anzupassen, und ausführt, die Löhne in Ostdeutschland lägen zu hoch. ...<<
Opel-Schließung in Eisenach gefährdet 22 000 Arbeitsplätze in Deutschland
>>Die Schließung des Opel-Werks in Eisenach hätte Steuerausfälle von rund 382 Mio. Euro und eine bundesweite Entlassungswelle zur Folge. Insgesamt würden rund 22 000 Menschen in Deutschland ihre Arbeit verlieren. Das geht aus Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor. ...<<
IWH-Sonderhefte
Regionalisierung öffentlicher Ausgaben und Einnahmen – Eine Untersuchung am Beispiel der Neuen Länder –
Blum, Ulrich; Ragnitz, Joachim et al.
>>Die Untersuchung der durch staatliche Aktivität ausgelösten Zahlungen – seien es Steuern und Abgaben auf der Einnahmenseite oder öffentliche Ausgaben – besitzt traditionsgemäß einen hohen Stellenwert in der empirischen Finanzwissenschaft. Ziel der vorliegenden Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle ist es, die Möglichkeiten zur Regionalisierung dieser Zahlungsströme in einem föderativen Gesamtstaat aufzuzeigen. Am Beispiel der Zahlungsströme zwischen West- und Ostdeutschland soll dabei auch auf die praktischen und theoretischen Schwierigkeiten der Regionalisierung sowie auf die letztendlich zu akzeptierenden Begrenzungen eingegangen werden.
Öffentliche Finanzströme sind zum einen Steuern und Abgaben, die die Einnahmenseite des Staates und seiner Parafisken umfassen, und zum anderen die mit diesen Mitteln getätigten Ausgaben für bestimmte Zweckbereiche. Damit ergibt sich ein Saldo, der auch als die formale Budgetinzidenz, also als Budgetwirkung, bezeichnet wird. Im Zusammenhang mit dem speziellen Untersuchungsgegenstand könnte man leicht dazu verleitet werden, die hier gewonnenen Ergebnisse als „Kosten der Einheit“ zu bezeichnen. In dieser Studie wird die Möglichkeit genutzt, genau dies zu relativieren und auch zu widerlegen, denn eine derartige Vereinfachung trifft weder aus theoretischer noch aus empirischer Sicht die Sachlage. Eine Reihe gewichtiger Argumente spricht gegen eine derartige Interpretation. ...<<
Editorial
Oliver Holtemöller
Aktuelle Trends:
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Produktion stagniert im vierten Quartal auf niedrigem Niveau
Udo Ludwig, Franziska Exß
Im Fokus: Studiengebühren verändern Hochschullandschaft
Alexander Kubis, Lutz Schneider, Marcel Demuth
>> Mit dem im August 2007 von Bund und Ländern unterzeichneten Hochschulpakt 2020 verpflichten sich die Länder, dem erwarteten Anstieg der Zahl an Studienberechtigten durch eine Ausweitung der Hochschulkapazitäten Rechnung zu tragen. Aufgrund unterschiedlicher demographischer Entwicklungstrends in den Ländern, doch auch durch die mit den Doppelabiturjahrgängen verbundenen Sondereffekte ergibt sich dabei ein Bedarf der räumlichen Umverteilung von Studienanfängern. ...<<
Arbeitsmarktbilanz Ostdeutschland:
Deutlicher Beschäftigungsrückgang auch in den Neuen Bundesländern
Hans-Ulrich Brautzsch
>>Die Beschäftigungssituation in Ostdeutschland hat sich seit dem vierten Quartal des Jahres 2008 verschlechtert. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm saisonbereinigt ab. Die Zahl der Arbeitslosen stieg hingegen nur gering und ging zuletzt saisonbereinigt sogar leicht zurück. Im Wesentlichen ist es auf drei Ursachenkomplexe zurückzuführen, dass sich die Situation auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt – gemessen an der Schwere des konjunkturellen Einbruchs – bislang nicht ungünstiger entwickelt hat: Erstens wurde die Arbeitszeit – insbesondere durch die Ausweitung von Kurzarbeit – reduziert. Zweitens wurden arbeitsmarktpolitische Instrumente neu ausgerichtet. Drittens schließlich verringerte sich – wie in den vergangenen Jahren – das Arbeitsangebot. Im Jahr 2010 wird sich die Beschäftigungssituation in Ostdeutschland infolge des schwachen Produktionswachstums weiter verschlechtern. ...<<
Kinder, Karriere, Kompromisse:
Wie der Nachwuchs die Arbeitsmarktpartizipation und Karrierechancen
von Müttern beeinflusst
Alexander Kubis, Lutz Schneider, Marco Sunder
>>Aus demographischer Sicht steuert der deutsche Arbeitsmarkt in den kommenden zwei Jahrzehnten auf eine beachtliche Herausforderung zu: Große Geburtskohorten erreichen demnächst das Rentenalter, und die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft. In der politischen Diskussion wird – als ein möglicher Ansatzpunkt – auf die Erwerbstätigkeit der Frauen abgestellt, um die damit verbundenen Probleme zu beheben. Einerseits soll deren Erwerbstätigkeit gesteigert, andererseits jedoch das eigentliche Problem – der Geburtenrückgang – dadurch nicht noch weiter verschärft werden.
Der vorliegende Beitrag beschreibt auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) mögliche Abschläge in der beruflichen Karriere von Müttern gegenüber kinderlosen Frauen. Hierzu wird einerseits der Erwerbsumfang und andererseits der realisierte Lohn bzw. das berufliche Prestige der ausgeübten Tätigkeit analysiert, wobei zwischen Ost- und Westdeutschland unterschieden wird.
Infolge der Geburt eines Kindes sinkt die Arbeitsmarktpartizipation der Mutter deutlich, wobei sie in Ostdeutschland innerhalb kurzer Zeit wieder das vorherige Niveau erreicht. Im Unterschied dazu steigt die Erwerbsneigung in Westdeutschland langsamer an und verbleibt auf einem langfristig niedrigeren Niveau. Hinzu kommt hier eine höhere Neigung zur Beschäftigung in Teilzeit, während der realisierte Erwerbsumfang in Ostdeutschland aufgrund des höheren Arbeitslosigkeitsrisikos hinter der Partizipationsneigung zurückbleibt. Im Vergleich zu Frauen ohne Kinder erzielen Mütter in Westdeutschland geringere Löhne. Unter Berücksichtigung unbeobachteter Heterogenität zeigen sich moderate Lohnabschläge auch für ostdeutsche Mütter. Im Hinblick auf berufliches Prestige lässt sich lediglich für Frauen in Westdeutschland ein negativer Zusammenhang mit der Kinderzahl finden.
Die Befunde lassen in der Gesamtschau unterschiedlich starke Effekte von Kindern auf den Karrierepfad zwischen den betrachteten Regionen sichtbar werden. Hierbei könnte die reichlichere Ausstattung mit Kindertagesstättenplätzen in Ostdeutschland eine Rolle spielen. ...<<
Cluster und regionale Wettbewerbsfähigkeit – Die Photovoltaik-Industrie in Berlin-Brandenburg
Steffen Ebert, Matthias Brachert, Iciar Dominguez Lacasa
>>In neueren Studien des IWH wird ein selektiver Clusterungsprozess der Photovoltaik-(PV-)Industrie in Ostdeutschland nachgewiesen. Insbesondere die Standorte Bitterfeld-Wolfen, Freiberg/Dresden, Erfurt/Arnstadt sowie der Raum Berlin-Brandenburg stellen Zentren der ostdeutschen PV-Industrie dar. Im Wettbewerb der verschiedenen regionalen PV-Cluster um Produktion und Beschäftigung erweist sich die Herausbildung von Agglomerationsvorteilen als ein zentraler Standortvorteil.
Ziel dieses Beitrags ist die Untersuchung des Clusterungsprozesses in der Region Berlin-Brandenburg. Aufbauend auf einem multidimensionalen Clusterkonzept von Bathelt wird der Clusterungsprozess der Region hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen zur Herausbildung von Agglomerationsvorteilen untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Clusterungsprozess in Berlin-Brandenburg zu ersten positiven Effekten für die regional ansässigen Unternehmen geführt hat. Auch wenn Kooperationen auf derselben Wertschöpfungsstufe vergleichsweise gering ausgeprägt sind, können Unternehmen von der Ko-Lokalisation durch kontinuierliche Beobachtung ihrer Konkurrenten profitieren. Entlang der Wertschöpfungskette lassen sich ebenso erste positive Clusterungseffekte durch den Aufbau vertikaler Verflechtungsbeziehungen erkennen.
Insbesondere scheint jedoch der weitere Ausbau der regionalen Wissensbasis durch die fortschreitende Vernetzung sowie die Stärkung der Kooperation universitärer und außeruniversitärer Forschungsinstitute mit den lokalen Unternehmen wünschenswert und notwendig. In Anbetracht des starken Drucks auf die Innovationsfähigkeit der Unternehmen aufgrund der veränderten Wettbewerbsbedingungen werden nur effizient produzierende und innovative Unternehmen gestärkt aus der Konsolidierungsphase der Industrie hervortreten. Dabei weist die Region Berlin-Brandenburg ein hohes technologisches Potenzial aus. Dies gilt es zu nutzen, um am weiteren Wachstum des Sektors zu partizipieren. ...<<
>>Getrieben von der wachsenden Weltnachfrage sowie der Internationalisierung der nationalen Produktionsprozesse und begünstigt durch die Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit hat die deutsche Wirtschaft im Jahrzehnt vor der derzeitigen Weltfinanzkrise die Exportaktivitäten drastisch ausgeweitet. Im gleichen Zeitraum hat sich im Zuge der Tertiärisierung der Wirtschaft die Ausstattung der Produzenten mit Humankapital erhöht. Vor diesem Hintergrund geht die Studie dem qualitativen Wandel des Faktors Arbeit, gemessen an der formalen Qualifikation der Beschäftigten, bei der Entstehung der Exportgüter nach und vergleicht ihn mit dem Geschehen auf der Importseite. Die mit dem Input-Output-Modell und einer eigens dafür generierten Datenbasis erstmalig für das vereinigte Deutschland erzielten empirischen Ergebnisse weisen zwar auf einen in den deutschen Exporten verkörperten Vorteil hin, der jedoch gegenüber den Importen qualifikatorisch nur relativ gering ist. Unter Einschluss des seit Mitte der 90er Jahre anhaltenden Exportüberschusses ist dieser Vorteil jedoch, absolut betrachtet, recht groß. Das spricht für die Realisierung eines Humankapitalvorteils Deutschlands im Exportgeschäft. ...<<
IWH-Bauumfrage im Oktober 2009:
Lage stabil gut, Aussichten wieder eingetrübt
Brigitte Loose
IWH-Diskussionspapiere
IWH-Diskussionspapiere
17/2009
Ingmar Kumpmann: Monopolistic Competition and Costs
in the Health Care Sector
>>Competition among health insurers is widely considered to be a means of enhancing efficiency and containing costs in the health care system. In this paper, it is argued that this could be unsuccessful since health care providers hold a strong position on the market for health care services. Physicians exert a type of monopolistic power which can be described by Chamberlin’s model of monopolistic competition. If many health insurers compete with one another, they cannot counterbalance the strong bargaining position of the physicians. Thus, health care expenditure is higher, financing either extra profits for physicians or a higher number of them. In addition, health insurers do not have an incentive to contract selectively with health care providers as long as there are no price differences between physicians. A monopolistic health insurer is able to counterbalance the strong position of physicians and to achieve lower costs.<<
Vorankündigungen:
"Recent Advances in Macroeconomic Forecasting"
10th IWH-CIREQ Macroeconometric Workshop from December 3 to 4, 2009, at the
IWH
Programm
The Halle Institute for Economic Research and the Centre Interuniversitaire de Recherche en Économie Quantitative (CIREQ) are organizing the 10th Macroeconometric Workshop to be held in Halle (Saale) on December 3 and 4, 2009. The recent financial crisis reveals the importance of financial markets for the economy. Modeling and analysis of financial markets as well as forecasting of economic time series are more than ever relevant research areas. Therefore, this year’s workshop will be a platform to discuss new developments in these fields. The workshop is aimed to bring together academic researchers and practitioners. Each topic is opened by a keynote speaker, followed by contributed papers.
"20 Jahre Mauerfall – Von der Transformation zur Europäischen
Integration"
Konferenz am 11. und 12. März 2010 in Halle (Saale)
20 Jahre nach dem Mauerfall und der Herstellung der Deutschen Einheit werden
die Errungenschaften und Zukunftsperspektiven Ostdeutschlands uneinheitlich
bewertet. Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) nimmt dies
zum Anlass, zusammen mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
(MLU) und dem Sonderforschungsbereich 580 (SFB 580) „Gesellschaftliche
Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität, Tradition, Strukturbildung“
auf einer wissenschaftlichen Konferenz den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Wandel in den Post-Transformationsländern zu beleuchten. Dabei sollen ausgewählte
Aspekte der Entwicklung in Ostdeutschland und Ostmitteleuropa einer kritischen
Würdigung unterzogen werden. Dies betrifft den Prozess der Transformation
vom Plan zum Markt, die Lehren aus der Privatisierung sowie die Währungs-,
Wirtschafts- und Sozialunion.
Aus den retrospektiven Betrachtungen sollen Lehren gezogen und zukünftige
Entwicklungsperspektiven für Ostdeutschland und Ostmitteleuropa aufgezeigt
werden. Die zweitägige internationale Konferenz soll Vertreter aus Wissenschaft
und Politik zusammenführen, um für ein interessiertes Fachpublikum
den Bogen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu spannen.
Das Programm beinhaltet Vorträge namhafter Wissenschaftler und Persönlichkeiten,
die teils im Plenum, teils in parallelen Workshops gehalten werden. Eine Podiumsdiskussion
und viele Möglichkeiten zum fachlichen Austausch runden das Tagungsprogramm
ab.
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle, die Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg und der Sonderforschungsbereich 580 laden Sie herzlich zu dieser
Konferenz ein.
Die Konferenz findet an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
statt (Halle (Saale), Universitätsplatz). Das Programm und nähere
Informationen zur Konferenz finden Sie demnächst unter www.iwh-halle.de,
"Termine und Veranstaltungen".
Durchgeführte Veranstaltungen:
„20 Jahre Arbeitsmarkt Ostdeutschland – Erfahrungen und Perspektiven“
6. IWH-IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik am 29. und 30. Oktober 2009 im IWH
"Zur Zukunft der kommunalen Wohnungspolitik"
3. Hallesches Kolloquium zur Kommunalen Wirtschaft am 5. und 6. November 2009
im IWH
Am 5. und 6. November 2009 veranstaltete das IWH das dritte Kolloquium zu einem Themenschwerpunkt aus dem Bereich der Kommunalwirtschaft. Das zentrale Anliegen der Konferenz bestand darin, nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Finanzkrise, des demographischen Wandels oder der Stadtumbauproblematik die künftige Rolle der kommunalen Wohnungswirtschaft zu diskutieren und im Vergleich zu alternativen wohnungspolitischen Instrumenten zu bewerten. Die Veranstaltung war grundsätzlich interdisziplinär und nicht rein akademisch ausgerichtet. Diese Gelegenheit zum Dialog und Austausch nahmen etwa 50 Konferenzteilnehmer aus Wohnungswirtschaft, Wissenschaft und Politik wahr. Insgesamt standen elf Referate zu den Themenbereichen Grundsatzfragen der Wohnungsversorgung, Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Wohnungsunternehmen sowie den sozialen Aspekten und der so genannten Stadtrendite auf dem Programm. Neben der ordnungspolitischen Bewertung des kommunalwirtschaftlichen Wohnungsangebots wurden auch genossenschaftliche Lösungen und die Frage der Privatisierung diskutiert. Auf Einladung der Stadt Halle (Saale) besuchten die Konferenzgäste einen Abendempfang im historischen Stadthaus und konnten sich über die wohnungspolitische Situation in Halle informieren. Der Abschluss der Konferenz stand im Zeichen einer Podiumsdiskussion, auf der die jeweiligen Standpunkte noch einmal verdeutlicht werden konnten. Als Resümee der Vorträge und Argumente ist festzuhalten, dass einerseits die rein ordnungspolitische Sicht angesichts der realen Gegebenheiten zu kurz greift und aus pragmatischen Gründen die kommunale Wohnungswirtschaft eine Berechtigung hat. Andererseits ist auch von den öffentlichen Wohnungsunternehmen nicht die Lösung aller sozialen Probleme zu erwarten, sodass jeweils zwischen Markt- und Staatsversagen abgewogen werden muss.
- keine
Vorträge
Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum: „Wirtschaftliche Perspektiven der Neuen Länder“. Vortrag auf der Führungskräftetagung der Hessischen Landesbank. 30. Oktober 2009, Weimar.
Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum: „Ökonomische Transformation in Mittel- und Osteuropa, Grundlagen eines selbsttragenden Wachstums und langfristige Wettbewerbsvorteile der Region“. Vortrag auf der DREBERIS – Dresdener Beratung für internationale Strategien. 4. November 2009, Dresden.
Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum: „Wirtschaftlicher Wandel in Deutschland seit der Wende – die Neuen Länder nach der Wirtschaftskrise – “. Vortrag auf dem 10. Kommunikationstreffen der VNG. 5. November 2009, Leipzig.
Dr. Hubert Gabrisch: „A Minsky-Kenyes Perspective on the Crisis in New Member States of the EU“. Vortrag auf der Jahreskonferenz 2009 des europäischen Forschungsnetzwerks Makroökonomie und Makropolitik des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans Böckler Stiftung. 30. bis 31. Oktober 2009, Berlin.
Dr. Jutta Günther zusammen mit Katja Wilde und Dr. Marco Sunder: „20 Jahre nach dem Mauerfall: Befunde zum ostdeutschen Innovationssystem“. Vortrag vor der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). 17. November 2009, Berlin.
Prof. Dr. Oliver Holtemöller: „Perspektiven für die Weltwirtschaft nach der Finanzkrise“. Vortrag auf dem Festsymposium "20 Jahre Mittelstandsforschung Mannheim" der Universität Mannheim und des Instituts für Mittelstandsforschung. 18. November 2009, Mannheim.
Muhamed Kudic: „Effectiveness and Efficiency of Sanction Mechanisms in Alliance Portfolios of International New Ventures – A Game Theoretical Analysis“. Vortrag auf der „26th Euro-Asian Management Studies Association Conference“ zum Thema: „Globalization of Technology, Innovation & Knowledge“. 23. Oktober 2009, Lausanne.
Muhamed Kudic: „Evolution of Interorganizational Networks – State of the Art and Methodological Challenges“. Vortrag auf der „26th Euro-Asian Management Studies Association Conference“ zum Thema: „Globalization of Technology, Innovation & Knowledge“. 24. Oktober 2009, Lausanne.
Dr. Ingmar Kumpmann: „Bedingungsloses Grundeinkommen – eine volkswirtschaftliche und sozialpolitische Alternative?“ Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Armut trotz Reichtum“ des Kirchenkreises Ronnenberg. 3. November 2009, Barsinghausen.
Dr. Axel Lindner: „Comment on the Paper by Georgios Chortareas and Kalliopi-Maria Zekente about Central Bank Forecast Transparency, Incentives, and Inflation Targets“. Vortrag auf der Konferenz "Publishing Central Bank Forecasts in Theory and Practice" bei der National Bank of Poland. 6. November 2009, Warschau.
Prof. Dr. Udo Ludwig zusammen mit Dr. Hans-Ulrich Brautzsch: „Zur Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Produktion und der Qualifikationsstruktur der Erwerbstätigen in Ostdeutschland seit Anfang der 1990er Jahre“. Vortrag auf dem 6. IWH-IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik zum Thema „20 Jahre Arbeitsmarkt Ostdeutschland – Erfahrungen und Perspektiven“. 30. Oktober 2009, Halle (Saale).
Prof. Dr. Udo Ludwig: „Weltfinanzkrise: Grund zum Optimismus für Ostdeutschland?“ Vortrag auf dem Symposium „Taking Stock. 20 Years after the Fall of the Wall“ der London School of Economics and Political Sciences. 21. November 2009, London.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: „Shrinking Population and Local Government Reform in East Germany: How Efficient are More Centralized Solutions?”. Vortrag im Rahmen der Konferenz der European Association for Evolutionary Political Economy (EAEPE) 2009. 7. November 2009, Amsterdam.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: „Megatrends in der Wirtschaft: Was sind die Implikationen für die Stadtentwicklung?” Vortrag im Rahmen des Symposiums „Zukunftsperspektiven des Wirtschaftsstandorts Magdeburg“. 19. November 2009, Magdeburg.
Dominik Weiß: „Auswirkungen der Privatisierung kommunaler Wohnungen auf Miete und Wohnqualität“. Vortrag auf dem 3. Halleschen Kolloquium zur Kommunalen Wirtschaft zum Thema "Zur Zukunft der kommunalen Wohnungspolitik". 6. November 2009, Halle (Saale).
Dr. Götz Zeddies: „International Fragmentation of Production in Europe“. Vortrag auf dem Aachen Workshop on International Production 2009 der RWTH Aachen. 6. November 2009, Aachen.
Sonstige Aktivitäten
Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum war am 7. November 2009 Teilnehmer einer Podiumsdiskussion veranstaltet von Thomas Cook, Sommertalk 2009, zum Thema: „Finanzkrise – wo stehen wir jetzt, was kann man daraus für Schlüsse für die Zukunft ziehen, was ist zu tun“ in Frankfurt am Main.
Außerdem nahm er an einer Podiumsdiskussion der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Thema "Wiedervereinigungsgerechtigkeit" am 17. November 2009 in Halle (Saale) teil.
Kristina van Deuverden nahm an der 135. Sitzung des Arbeitskreises "Steuerschätzungen" beim Bundesministerium der Finanzen vom 3. bis 5. November 2009 in Hamburg teil.
Sabine Freye nahm am 27. Oktober 2009 am Workshop „Perspectives on Institutional Economics“ am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) teil. Der Workshop richtete sich primär an Doktoranden.
Sabine Freye, Dr. Gerhard Heimpold, Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld und Dominik Weiß besuchten am 30. Oktober 2009 die Herbsttagung der Landesverbandes der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Thema der Konferenz war: „Regional- und Stadtmarketing zwischen Standortwerbung und Standortentwicklung “.
Dr. Jutta Günther nahm am 11. November 2009 als Gutachterin der Europäischen Kommission an der Jahrestagung des europäischen Netzwerkprojektes EURODITE in Graz teil.
Christoph Hornych nahm am 3. November 2009 in Berlin am 5. Technologietag Mitteldeutschland 2009 „Photovoltaik – Herausforderung und Perspektive“ und vom 5. bis 6. November 2009 in Bitterfeld-Wolfen am Photovoltaik-Symposium „Solare Energieversorgung – quo vadis?“ teil.
Er nahm am 12. November 2009 in München an der 2nd EPIA International Thin Film Conference teil.
Muhamed Kudic hat am 10. September 2009 an einem Forschungs-Workshop zum Thema „Strategische Unternehmenskooperationen – Neue Perspektiven im Bereich der interdisziplinären Kooperationsforschung“ an der TU-Chemnitz und unter Beteiligung des Saxeed Gründernetzwerks teilgenommen. Sein Workshop-Beitrag konzentrierte sich auf die „Relevanz relationaler Verlaufsdaten in der Netzwerkforschung“.
Prof Dr. Udo Ludwig nahm am 9. November 2009 an der Podiumsdiskussion Nürnberger Gespräch 2/2009 zum Thema "20 Jahre Mauerfall – wo bleiben die blühenden Landschaften?" und am 20. November 2009 an der Podiumsdiskussion „Deutschland - 20 Jahre nach dem Mauerfall“ an der London School of Economics and Political Sciences“ in London teil.
Claus Michelsen und Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahmen am 13. November 2009 in Magdeburg an einer (von Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld geleiteten) Sitzung der Arbeitsgruppe „Gebiets- und Verwaltungsreformen“ der Landesarbeitsgemeinschaft für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Leibniz-Forum für Raumwissenschaften) teil.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 25. November 2009 an einer Sitzung des Steering Committee der bundesweiten Initiative Zuhause in der Stadt (unter dem Dach der Schader-Stiftung) in Berlin teil.
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Vorstand: Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum (Präsident), Frowin
Gensch (Geschäftsführer), Anschrift wie oben
Registergericht: Vereinsregister Halle, Vereinsregisternummer 1103