Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Medienecho des IWH
Externe Publikationen
Deilmann, C.; Effenberger, K.-H.;
Haug, Peter; Kropp, I.:
Wer zahlt für das schöne Leben? Technische Infrastruktur in Zeiten von Bevölkerungsrückgang am Beispiel von drei ostdeutschen Mittelstädten,
in:
Altrock, U.; Kunze, R.; von Petz,
U.; Schubert, D. (Hrsg.), Jahrbuch Stadterneuerung 2010 – Schwerpunkt „Infrastrukturen und Stadtumbau“. Berlin 2010, S. 169-181.
>>In Städten mit sinkender Bevölkerung steigt die Besorgnis hinsichtlich der künftigen Kosten der technischen Infrastruktur. Eine immer kleinere Anzahl von Einwohnern wird die Kosten der kommunalen Leistungen zu tragen haben. Über die reine Kostenberechnung hinaus lautete die zentrale Forschungsfrage unseres Projekts, inwiefern die Stadtplanung einen Beitrag zur Verringerung der steigenden Durchschnittskosten pro Leistungseinheit (m3, m2) leisten kann. Die Studie wurde für drei ostdeutsche Mittelstädte durchgeführt, mit einem Zeithorizont bis 2030. Der Fokus liegt auf den Bereichen Wasser, Abwasser und Gemeindestraßen. Das ziemlich überraschende Ergebnis war, dass die Maßnahmen der Stadtplanung (insbesondere Versuche zur Verdichtung, Entwicklung der Innenstädte anstelle der Extensivierung des Stadtgefüges) kaum Auswirkungen auf die langfristigen Kosten haben - verglichen mit dem unvermeidlichen Erneuerungsbedarf der technischen Infrastruktur. Aufgrund des dominierenden Fixkostenblocks bei technischen Infrastruktursystemen erweist sich die demographische Entwicklung als der Hauptkostenfaktor. Daher wird in Zukunft mit massiven Finanzierungsproblemen zur Aufrechterhaltung des heutigen Niveaus bei öffentlichen Leistungen zu rechnen sein.<<
Günther, E.; Manthey, C.; Weber, G.; Nowack, M.; Ehrenfeld, Wilfried; Dannenberg, Henry: Klimarisikomanagement mit dem CO2-NAVIGATOR - Internalisierung von Klimaschutz in Investitionsentscheidungen durch eine Real-Options-Perspektive,>>Die Software CO2-Navigator wendet den Realoptionsansatz und den Risikomanagementprozess auf den unternehmerischen Umgang mit dem Klimawandel an. Er richtet sich in erster Linie an emissionsintensive, kleine und mittlere Unternehmen ist jedoch auch in größeren Unternehmen, die beispielsweise eine eigene „Sustainability“-Abteilung unterhalten, anwendbar. Der Wertbeitrag des Softwaretools besteht darin, dass es die Aspekte Klimastrategie, quantitative Bewertung von Klimaschutzinvestitionen sowie Emissionsrechtemanagement vereint. Es kann im Unternehmen in Bereichen strategisches Management, regulatorisches Management, Energie- und Umweltmanagement, Technologiemanagement sowie Controlling Anwendung finden. Der spezielle Wertbeitrag dieses Artikels liegt in der Verknüpfung von Klimarisikomanagement und Realoptionsansatz sowie in der Darstellung des CO2-NAVIGATORs vor dem Hintergrund seiner Entwicklung im Sinne konstruktionsorientierter Forschung.<<
Freye, Sabine: "Absurdes Ergebnis" oder wissenschaftlich fundiert? Die Wahl der Konsolidierungsländer,
in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Bd. 35
(2-4), 2009, S. 90-105.
>>Im Sommer 2009 wurde von Bundestag und Bundesrat die Einführung der Schuldenbremse beschlossen. Im Rahmen der damit verbundenen Regelungen wurde zudem entschieden, den fünf am höchsten verschuldeten Bundesländern im Zeitraum von 2011 bis 2019 so genannte Konsolidierungshilfen zum Abbau ihrer strukturellen Verschuldung zu gewähren. Fragen nach der Auswahl der ‚Konsolidierungsländer‘, den verwendeten finanzwissenschaftlichen Indikatoren und deren Realitätsnähe hinsichtlich der tatsächlichen finanziellen Situation der Länderhaushalte blieben bisher allerdings unbeantwortet. Der vorliegende Beitrag setzt an diesem Punkt an und zeigt, dass die Wahl der 'Konsolidierungsländer' ein politischer Kompromiss zwischen Bund und Ländern war, der zum Teil finanzwissenschaftlich gestützt werden kann. Der Vergleich einzelner finanzstatistischer Kennzahlen deutet zusätzlich darauf hin, dass die finanzpolitischen Handlungsspielräume der Länder jedoch nicht allein von der Höhe des Schuldenstandes und den daraus resultierenden Zinsverpflichtungen sondern auch von der Wirtschaftsleistung eines Landes abhängen. Die Konsolidierungshilfen sind somit eine Hilfe zum Abbau der bestehenden strukturellen Schulden, aber keine Garantie dafür, dass die Länder über das Jahr 2019 hinaus die engen Grenzen der bundesdeutschen Schuldenbremse werden einhalten können.<<
Haug, Peter: Langfristige Wirkungen des Konjunkturpakets II am Beispiel der sächsischen Kommunen,
in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Bd. 36 (1), 2010, S. 59-79.
>>Der Beitrag untersucht primär die potenziellen langfristigen (Angebots-)Wirkungen der im Rahmen des Konjunkturpakets II geförderten öffentlichen Investitionen. Mit Bezug auf die allokativen Aspekte müssen vor allem die Produktivitäts- und Finanzierungseffekte öffentlicher Leistungen, ebenso wie die Faktorpreiseffekte von Investitionszuweisungen (Kommunen werden „zum Beton gelockt“) berücksichtigt werden. Am Beispiel Sachsens werden die theoretischen Bedenken durch die dortige Konzentration der Förderung auf kommunale Konsumgüter (Sport- und Freizeitanlagen) oder nicht unmittelbar wirtschaftsnahe Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Grundschulen) bestärkt. Aus distributiver Sicht konnte keine Abhängigkeit der Fördermittelgewährung von der Finanzstärke oder -schwäche der Kommunen belegt werden. Was die kurzfristigen Stabilisierungswirkungen des Programms betrifft, so zeigte sich in Sachsen – mit zeitlicher Verzögerung – ein signifikanter Anstieg der kommunalen Investitionen.<<
Knedlik, Tobias: A Cost Efficient International Lender of Last Resort,
in: International Research Journal of Finance and Economics, Issue 41, 2010, pp. 105-120. http://www.eurojournals.com/IRJFE_41_09.pdf.
>>The current reform of the International Monetary Fund’s (IMF) lending instruments has transformed the Fund towards an international lender of last resort (ILOLR). Current research discusses various general frameworks for installing an ILOLR. However, it remains unclear how the ILOLR should actually operate. This paper discusses six different options for the construction of an ILOLR that supports central banks during currency crises. The paper concludes that the most cost efficient version of the ILOLR would be direct intervention by the IMF using IMF resources, with the option of using additional reserves from central banks. The paper considers measures of cost efficiency, such as cost of borrowing, intervention, and sterilization and moral hazard problems.<<
Michelsen, Claus; Weiß, Dominik: What Happened to the East German Housing Market? A Historical Perspective on the Role of Public Funding,
in: Post-Communist Economies, Vol. 22 (3), 2010, pp. 387-409.
>>This article analyses the development of the East German housing market after reunification of the former German Democratic Republic and the Federal Republic of Germany in 1990. We analyse the dynamics of the East German housing market within the framework of the well known stock-flow model, proposed by DiPasquale and Wheaton. We show that the disequilibrium observable today is to a large extent caused by post-reunification housing policy and its strong fiscal incentives to invest in the housing stock. Moreover, in line with the stylised empirical facts we show that 'hidden reserves' of the housing market were reactivated since the economy of East Germany became market-organised. Since initial undersupply was overcome faster than politicians expected, the fiscal stimuli implemented were too strong. In contrast to the widespread opinion that outward migration caused the observable vacancies, this study shows that not weakness of demand but supply side policies caused the observable disequilibrium.<<
Claudy, M. C.; Michelsen, Claus; O’Driscoll, A.; Mullen, M. R.: Consumer Awareness in the Adoption of Microgeneration Technologies: An Empirical Investigation in the Republic of Ireland,
in: Renewable and Sustainable Energy Reviews, Vol. 14 (7), 2010, pp. 2154-2160.
>>Despite major policy and marketing efforts, the uptake of microgeneration technologies in most European countries remains low. Whereas most academic studies and policy reports aim to identify the underlying reasons why people buy these new technologies, they often fail to assess the general level of consumer awareness. The process of adopting an innovation, however, shows that awareness is a prerequisite which needs to be understood before adoption can be addressed. This paper takes a closer look at awareness of microgeneration and presents the results from a nationally representative study conducted in the Republic of Ireland. Findings from logistic regressions clearly indicate that awareness varies significantly between the individual technologies and customer segments. The paper concludes with implications for policy makers and marketers aiming to promote microgeneration technologies in consumer markets.<<
Interne Publikationen
IWH-Sonderhefte
IWH-Sonderheft 1/2010
Evaluierung des Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) zur Förderung von Projekten im Forschungsbereich
Günther, Jutta; Dominguez-Lacasa, Iciar et al.
>>Die Studie im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) evaluiert das Programm „Förderung von Projekten im Forschungsbereich“ des Ministeriums. Das Programm richtet sich an Wissenschaftseinrichtungen in Sachsen. Es zielt auf die Stärkung der Spitzenforschung, der Profilbildung, der Drittmittelfähigkeit, der Internationalisierung sowie der Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen untereinander und mit der Wirtschaft. Gefördert werden grundlagenorientierte Projekte, Geräteausstattungen, Aufenthalte von Gastwissenschaftlern sowie wissenschaftliche Tagungen. Die Finanzierung des Programms erfolgt ausschließlich aus Landesmitteln. ...<<
Editorial
Herbert S. Buscher
Kommentar: Sparpläne zur Städtebauförderung auch als Chance für mehr Effizienz beim Einsatz öffentlicher Mittel nutzen!
Martin T. W. Rosenfeld, Dominik Weiß
>>Der Bund plant, im Jahr 2010 für Maßnahmen der Städtebauförderung insgesamt 535 Mio. Euro in rund 3 400 Stadtquartieren einzusetzen. Dies erfolgt im Rahmen des „klassischen“ Programms der „Stadtsanierung und -entwicklung“, zunehmend aber auch in Spezialprogrammen wie „Stadtumbau“, „Soziale Stadt“, „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“, „Städtebaulicher Denkmalschutz“ oder „Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“. Im Rahmen des Sparpakets der Bundesregierung sollen die Städtebaumittel deutlich gekürzt werden. Diese Pläne haben in den vergangenen Monaten bereits zu einem Proteststurm der Städte sowie der Wohnungswirtschaft geführt, der sich in nächster Zeit – im Vorfeld der anstehenden Etatberatungen des Bundes – noch weiter verstärken dürfte. ...<<
Allmähliche Erholung der Wirtschaft Sachsen-Anhalts nach dem Krisenschock
Udo Ludwig, Brigitte Loose, Hardy Gude
>>Das Bruttoinlandsprodukt in Sachsen-Anhalt ist im Krisenjahr 2009 mit 4,7% fast so stark gesunken wie im Bundesdurchschnitt. Maßgeblich für den hohen Produktionseinbruch war nicht ein Mangel an Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen, sondern ein weltweiter Nachfrageschock bei Industriegütern. Insgesamt konnten die Unternehmen aus Sachsen-Anhalt ihre im vergangenen Aufschwung erarbeitete Wettbewerbsposition im Wesentlichen behaupten. Zwar haben sie den Arbeitsinput nur zögerlich an die niedrigere Produktion angepasst, sodass die Produktivität kräftig gesunken und die Lohnstückkosten entsprechend stark gestiegen sind. Trotzdem blieb ihr preislicher Wettbewerbsvorteil mit 17% gegenüber dem Industriedurchschnitt der Neuen Länder groß. Angetrieben von der florierenden Auslandsnachfrage holt die Wirtschaft Sachsen-Anhalts die Produktionsrückstände seit Mitte 2009 wieder auf. Die Aufwärtsdynamik dürfte in diesem Jahr mit einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1½% etwa der in den Neuen Ländern insgesamt entsprechen. ...<<
Wege aus der Schulden- und Vertrauenskrise in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion
Diemo Dietrich, Oliver Holtemöller, Axel Lindner
>>Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) befindet sich gegenwärtig in einer Schulden- und Vertrauenskrise. Die europäischen Institutionen haben darauf mit einer Reihe von Maßnahmen reagiert: Ein Finanzstabilisierungsmechanismus wurde geschaffen, und die Europäische Zentralbank hat damit begonnen, die Anleihen von denjenigen Mitgliedsstaaten des Euro-Währungsgebietes aufzukaufen, die auf den Finanzmärkten gar nicht mehr oder nur zu relativ hohen Zinsen Finanzmittel aufnehmen können. Zwar können diese Maßnahmen kurzfristig geeignet sein, die Lage zu stabilisieren; langfristig sind sie jedoch problematisch. So wird das Überschuldungsproblem Griechenlands nicht dauerhaft gelöst und die Krisenanfälligkeit sowohl des Finanzsystems als auch der Mitgliedsstaaten selbst wird nicht gemindert. Die durch die ergriffenen Maß-nahmen gewonnene Zeit muss unbedingt zur Stärkung der Institutionen im Euro-Währungsgebiet genutzt werden. Eine graduelle Modifikation des Stabilitäts- und Wachstumspaktes oder die Schaffung neuer politischer Institutionen, zum Beispiel einer europäischen Wirtschaftsregierung, wird dies nicht leisten können. Vielmehr bedarf es der Einsicht, dass Krisen Bestandteil marktwirtschaftlich organisierter Volkswirtschaften sind und dass vorab vereinbarte Regeln für den Umgang mit ihnen festgelegt werden müssen. Dazu zählt vor allem eine Insolvenzordnung für Banken und auch für Staaten, um systemische Risiken zu reduzieren. ...<<
Kurzarbeit: Wichtige Stütze des Arbeitsmarktes in der Krise, aber keine Dauerlösung
Hans-Ulrich Brautzsch, Karl Henner Will
>>Kurzarbeit hat sich als ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument bei der Bewältigung der Folgen der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit erwiesen. Dazu haben in erster Linie zeitlich befristete Neuregelungen zum Kurzarbeitergeld beigetragen, die diesen „Klassiker“ unter den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten für die Unternehmen wieder deutlich attraktiver gemacht haben. Die Zahl der Kurzarbeiter erreichte im Mai des Jahres 2009 mit über 1,5 Millionen Personen einen Stand, der seit dem Jahr 1991 nicht mehr erreicht worden war. Bezogen auf 100 Arbeitslose standen 45 Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Nur Mitte der 1970er Jahre und im Jahr 1991 wurde eine – bezogen auf die registrierten Arbeitslosen – höhere Entlastung durch Kurzarbeit erreicht. Die Zahl der Kurzarbeiter geht derzeit sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland zurück. Bemerkenswert ist die Zunahme der Dauer von Kurzarbeit. Mittlerweile werden schon 43% der Konjunkturkurzarbeiter seit über einem Jahr durch dieses Instrument gestützt. Die Gefahr einer Verstetigung von „Langzeitkurzarbeit“ nimmt zu, wenn die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld – wie zuletzt im November 2009 – weiter verlängert wird. Dadurch wird die Intention, mit Kurzarbeit einem temporären Arbeitsausfall zu begegnen, konterkariert. Generell ist zu bedenken, dass auch bei Kurzarbeit die Gefahr von Mitnahmeeffekten besteht. Vor dem Hintergrund einer deutlichen Aufhellung der Lage auf dem Arbeitsmarkt sollten nunmehr die großzügigen Regelungen für die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld schrittweise zurückgenommen werden. ...<<
Unternehmensnetzwerke in Mitteldeutschland: Häufig durch Wissenschaftseinrichtungen koordiniert
Gerhard Heimpold
>>In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurde in einschlägigen Studien über die Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland noch eine mangelnde Vernetzung konstatiert, obwohl bereits damals Netzwerke angesichts der Kleinteiligkeit des ostdeutschen Unternehmenssektors eine geeignete Form der Zusammenarbeit darstellten, um Transaktionskosten zu senken und günstige Bedingungen für das Hervorbringen von Innovationen zu schaffen. Diese Situation scheint sich seitdem verändert zu haben, wozu auch zahlreiche staatliche Programme zur Förderung von Netzwerkbildungen beigetragen haben dürften. Am Beispiel von 93 Unternehmensnetzwerken mit Sitz in den Regionen Leipzig, Dresden, Chemnitz und Halle (Saale) untersucht der vorliegende Beitrag Fragen der Mitgliederstrukturen und der Wahrnehmung der Koordinations- oder Ansprechpartnerfunktion. Die Befunde zeigen, dass in den analysierten Netzwerken – erwartungsgemäß – Unternehmen als Mitglieder dominieren. Sie stellen rund 64% der Netzwerkmitglieder. Die zweitgrößte Mitgliedergruppe sind die Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen. Ein anderes Bild zeigt sich hinsichtlich der Wahrnehmung der Koordinations- oder Ansprechpartner-Funktion. Diese wird nur in rund 13% der Fälle von Unternehmen wahrgenommen. Dass nur relativ wenige Unternehmen selbst das Netzwerkmanagement übernehmen, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Etablierung und Unterhaltung von Netzwerken nicht nur Nutzen bringt, sondern auch Kosten verursacht. Dagegen spielen Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen bei der Koordination oder als Ansprechpartner eine besonders große Rolle (rund 41% der Fälle). Die Untersuchung liefert deutliche Hinweise auf die zentrale Bedeutung, die speziell Wissenschaftseinrichtungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland haben. ...<<
IWH-Industrieumfrage im Juli 2010: Ostdeutsche Industrie holt nach dem Kriseneinbruch weiter auf
Cornelia Lang
Vorankündigungen:
International Conference "Which Regions Benefit from Emerging New Industries? Evidence from Photovoltaic and other High-tech Industries" –
IWH in cooperation with Friedrich Schiller University of Jena
am 30. September und 1. Oktober 2010
The conference aims to develop deeper insights in the evolution of location patterns of new (high tech) industries, e.g. photovoltaic and other new industries, and tries to contribute to the discussion on differences in regional opportunities to benefit as locations of new industries. We therefore search for papers which focus on explaining determinants for the location of new industries.
Program
IWH-IAB-Workshop "Lohnpolitik nach der Krise"
am 21. und 22. Oktober 2010 in Halle (Saale)
Der diesjährige Workshop widmet sich Fragen rund um das Thema Lohnpolitik nach der Krise. Der Zusammenhang zwischen Löhnen und Beschäftigung ist sowohl ein politischer als auch ein wissenschaftlicher Dauerbrenner. Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise sind einige Teilaspekte jedoch besonders aktuell. Dazu zählt z. B. die Frage nach der „richtigen“ gesamtwirtschaftlichen Lohnpolitik, die im Spannungsverhältnis von gestiegenen Lohnstückkosten und stagnierender Inlandsnachfrage steht. Daneben umfasst das Thema auch Aspekte struktureller Natur – wie etwa die institutionelle Ausgestaltung des so genannten Niedriglohnsektors (Mindestlöhne, Kombilohn etc.) –, auf die auch nach Jahren wissenschaftlicher Analyse und politischer Debatten noch immer keine befriedigenden Antworten gefunden wurden. Der Workshop lädt dazu ein, neue Befunde und neue Lösungsvorschläge aus dem Zusammenhang von Löhnen und Beschäftigung aus betrieblicher, regionaler, gesamtwirtschaftlicher und sozialer Perspektive zu präsentieren und zu diskutieren.
Call for Papers
Workshop "Cluster in Mitteldeutschland – Strukturen, Potenziale, Förderung"
IWH in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und dem Interdisziplinären Zentrum für Mitteldeutsche Landeskunde und Regionalentwicklung (MLR)
am
25. und 26. November 2010
Cluster erfreuen sich seit geraumer Zeit großen Interesses von Seiten der Wissenschaft sowie der Regionalpolitik. Von ihnen erhofft man sich die Steigerung der Gründungsrate, der regionalen Innovationsfähigkeit und der betrieblichen Produktivität, was im Endeffekt zur Erhöhung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit beitragen soll. Wenngleich auch in Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen) vielfältige Cluster existieren (z. B. in der Biotechnologie, der Chemieindustrie, der Forstwirtschaft, der Mikroelektronik, in den Nanotechnologien und den optischen Technologien sowie in der Solartechnik), mangelt es bislang an exakten Erkenntnissen über deren Aufbau und Entwicklungsstadien, über die Ausgestaltung und Wirksamkeit der aktuellen Clusterförderung sowie über die zu erwartende Entwicklung der bisherigen Strukturen. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Workshops, (a) die in Mitteldeutschland bestehenden Cluster zu identifizieren sowie hinsichtlich ihres Aufbaus und Entwicklungspotenzials zu analysieren und zu vergleichen, (b) bisherige Maßnahmen der Clusterförderung in ihrer Wirkung kritisch zu beleuchten sowie (c) zur Erweiterung der zugrundeliegenden konzeptionellen Basis beizutragen.
Call for Papers
3rd Halle Forum on Urban Economic Growth "Cooperation Between Firms and Municipalities as Drivers of Urban Economic Growth? Theoretical Approaches and Empirical Evidence"
am 2. und 3. Dezember 2010
The Halle Forum on Urban Economic Growth – established in 2006 – has a focus on factors of economic growth and development in urban environments. For the 3rd Halle Forum in 2010 the organisers are planning to bring together scholars exploring diverse modes and effects of cooperative behaviour of firms, municipalities and other collective actors in metropolitan and other urban regions. Colleagues from Central and Eastern European countries are particularly welcome.
Call for Papers
Durchgeführte Veranstaltung:
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Sächsischen Landtag wurde am 5. August 2010 die vom IWH im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) erstellte Studie zur Evaluation der „Förderung von Projekten im Forschungsbereich“ veröffentlicht. Die Studie wurde vom IWH in Kooperation mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena erstellt. Anlässlich der Pressekonferenz stellten sich seitens des Ministeriums die Staatministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Sabine von Schorlemer, und aus dem Autorenteam der Studie Dr. Jutta Günther (IWH, Projektleitung) sowie Prof. Dr. Michael Fritsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena) den Fragen der Journalisten.
Das in der Studie begutachtete Förderprogramm richtet sich an Wissenschaftseinrichtungen in Sachsen. Es zielt auf die Stärkung der Spitzenforschung, der Profilbildung, der Drittmittelfähigkeit, der Internationalisierung sowie der Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen untereinander und mit der Wirtschaft. Gefördert werden grundlagenorientierte Projekte, Geräteausstattungen, Aufenthalte von Gastwissenschaftlern sowie wissenschaftliche Tagungen. Im Zeitraum 2002 bis 2008 wurden insgesamt 745 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 20,51 Mio. Euro in 41 Wissenschaftseinrichtungen gefördert. Über 90% der Mittel entfielen auf die Fördergegenstände Projektförderung sowie Geräteausstattung. Im Rahmen der Studie wurden 311 für die Fördervorhaben zuständige Wissenschaftler befragt, von denen sich 69% an der Befragung beteiligten. Insgesamt kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass das Programm einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Innovationssystems in Sachsen leistet. Es trifft wesentliche Engpässe der Forschungseinrichtungen, weist im Vergleich zu anderen Förderprogrammen für Wissenschaftseinrichtungen klare Alleinstellungsmerkmale auf und ermöglicht aufgrund der ausschließlichen Finanzierung aus Landesmitteln (im Gegensatz zu einer Ko-Finanzierung mit Mitteln der EU) eine höhere Flexibilität, beispielsweise hinsichtlich der Widmung der Mittel. Aufgrund der durchweg als positiv beurteilten Effekte der Förderung, der hohen Zufriedenheitswerte der Fördermittelempfänger, der Komplementarität des Programms in der Förderlandschaft empfehlen die Autoren der Studie, das Programm „Förderung von Projekten im Forschungsbereich“ mindestens im bestehenden Umfang weiterzuführen.
Die Studie ist unter dem Titel „Evaluation der Forschungsförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK)“ in der Reihe der IWH-Sonderhefte erschienen (1/2010) und kann über die Öffentlichkeitsarbeit des IWH bezogen werden.
In der Zeit vom 2. August bis 11. September 2010 ist Dr. John B. Hall, IWH-Forschungsprofessor von der Portland State University, am IWH zu Gast. Er arbeitet in dieser Zeit mit Prof. Dr. Udo Ludwig an einem Paper zum Thema „Evidence and Implications on Germany’s Domar Problem“ und mit Dr. Iciar Dominguez Lacasa und Dr. Jutta Günther an einem Paper zum Thema „Path Dependence and Institutional Economics“.
Auf der diesjährigen Generalversammlung der European Association for Comparative Economic Studies (EACES) in Tartu (Estland) wurde Dr. Hubert Gabrisch, Forschungsdirektor des IWH, in das Executiv Committe gewählt. Er gehört nach zweijähriger Unterbrechung wieder dem Vorstand dieser internationalen Vereinigung an.
Vorträge
Matthias Brachert: "Regions as Selection Environments? The Eastern German Solar Industry on its Way to Cluster Formation". Vortrag im Rahmen des 50th Anniversary European Congress of the Regional Science Association International (ERSA) „Sustainable Regional Growth and Development in the Creative Knowledge Economy“. 21. August 2010, Jönköping (Schweden).
PD Dr. Diemo Dietrich: "Government Interventions in Banking Crises". Vortrag im Rahmen der 25. Jahrestagung der European Economic Association (EEA). 23. bis 26. August 2010, Glasgow.
Katja Drechsel präsentierte im Rahmen der 25. Jahrestagung der European Economic Association (EEA) ein Poster zum Thema "Should We Trust in Leading Indicators? Evidence from the Recent Recession". 23. bis 26. August 2010, Glasgow.
Dr. Marina Gruševaja hat im Rahmen der Sommerschule „Transformationsprozesse in Deutschland und Belarus“ mehrere Vorträge gehalten und an den Podiumsdiskussionen teilgenommen. Die Sommerschule wurde vom Institut für Deutschlandstudien (IfD) und der staatlichen Wirtschaftsuniversität in Minsk organisiert. 17. bis 20. August 2010, Minsk (Belarus).
Dr. Jutta Günther zusammen mit Prof. Dr. Michael Fritsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena): "Evaluation der Forschungsförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK)". Präsentation anlässlich der Pressekonferenz im Sächsischen Landtag. 5. August 2010, Dresden.
Dr. Jutta Günther zusammen mit Dr. Michael Schwartz, Francois Peglow (MPI Rostock) und Prof. Dr. Michael Fritsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena): "R&D Cooperations in a Post-Transition Region. What Determines the Innovation Success?" Vortrag im Rahmen der EACES-Konferenz 2010 (European Association of Comparative Economic Studies). 27. August 2010, University of Tartu/Estland.
Prof. Dr. Udo Ludwig: "Schwächen und Stärken der Wirtschaft in Ostdeutschland und Sachsen nach 20 Jahren Deutsche Einheit". Vortrag beim Landesforum Alternative Wirtschaftspolitik. 13. August 2010, Zwenkau.
Dr. Albrecht Kauffmann: "Transport Costs and the Size Distribution of a Linearly Arranged System of Cities". Vortrag im Rahmen des 50th Anniversary European Congress of the Regional Science Association International (ERSA) „Sustainable Regional Growth and Development in the Creative Knowledge Economy“. 21. August 2010, Jönköping (Schweden).
Dr. Alexander Kubis: "Industrial Clusters as Source of Prospering Regions? Economic Structure and Regional Performance 2002-2007". Vortrag im Rahmen des 50th Anniversary European Congress of the Regional Science Association International (ERSA) „Sustainable Regional Growth and Development in the Creative Knowledge Economy“. 21. August 2010, Jönköping (Schweden).
Professor Dr. Martin T. W. Rosenfeld zusammen mit Dr. Albrecht Kauffmann: "How to Create a New Holiday Destination? An Evaluation of Local Public Investment for Supporting Tourism Industry in Regions Lagging Behind". Vortrag im Rahmen des 50th Anniversary European Congress of the Regional Science Association International (ERSA) „Sustainable Regional Growth and Development in the Creative Knowledge Economy. 20. August 2010, Jönköping (Schweden).
Rolf Scheufele: "Does the Cost Channel Matter for Inflation Dynamics? A Structural Econometric Analysis". Vortrag im Rahmen der 25. Jahrestagung der European Economic Association (EEA). 23. bis 26. August 2010, Glasgow.
Lutz Schneider: "Human Capital Migration and Regional Convergence - Evidence from a Spatial Panel Data Model for German Regions". Vortrag im Rahmen des 50th Anniversary European Congress of the Regional Science Association International (ERSA) „Sustainable Regional Growth and Development in the Creative Knowledge Economy“. 22. August 2010, Jönköping (Schweden).
Weitere Aktivitäten
Dr. Alexander Kubis leitete am 20. und 21. August 2010 zwei Sessions zu den Themen "Clusters - Actors, Processes And Performance" und "Regional Economic Growth and Development" im Rahmen des 50th Anniversary European Congress of the Regional Science Association International (ERSA) „Sustainable Regional Growth and Development in the Creative Knowledge Economy“, Jönköping (Schweden).
Professor Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 17. August 2010 im Stadthaus zu Halle an einer Podiumsdiskussion zum Thema "IBA Stadtumbau 2010: Zwischenbilanz - Diskussion zum Stadtumbau in Halle" teil.
Professor Dr. Martin T. W. Rosenfeld leitete am 20. August 2010 eine Session zum Thema "Tourism and Regional Development" im Rahmen des 50th Anniversary European Congress of the Regional Science Association International (ERSA) „Sustainable Regional Growth and Development in the Creative Knowledge Economy“, Jönköping (Schweden).
Professor Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 25. August 2010 an einer Sitzung des Begleitausschusses für das EU-geförderte Logistik-Projekt "Chemlog" in Magdeburg teil.
Das IWH hat sich erfolgreich um den Beitritt zum ERAWATCH Network beworben und ist nunmehr seit Juli 2010 assoziiertes Mitglied. ERAWATCH ist ein Informationsdienst der EU über den Europäischen Forschungsraum mit dem Ziel, Informationen zu Forschung und Innovation sowie zu nationalen und regionalen Forschungsprogrammen bereitzustellen. Dabei geht es unter anderem um die Weiterentwicklung einer gemeinsamen Forschungspolitik der EU. Das ERAWATCH Network wurde im Jahr 2005 etabliert und ist ein Zusammenschluss von über 50 europäischen Forschungseinrichtungen mit Expertise auf dem Gebiet der Innovationsforschung und innovationspolitischen Beratung. ERAWATCH bietet Dienstleistungen für die Generaldirektion Forschung und das Joint Research Centre (Institute for Prospective Technological Studies) der Europäischen Kommission an.
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Vorstand: Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum (Präsident), Frowin
Gensch (Geschäftsführer), Anschrift wie oben
Registergericht: Vereinsregister Halle, Vereinsregisternummer 1103