Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle ist Mitglied
der Leibniz-Gemeinschaft
Medienecho des IWH
Externe Publikationen
Blum, Ulrich; Heimpold, Gerhard; Hyll, Walter; Jungermann, Franziska; Schneider, Lutz: Daseinsvorsorge und demographischer Wandel in peripheren Räumen. Wie gehen die Betroffenen mit dem Ausdünnen sozialer Infrastruktur um?,
in: Klaus Friedrich (Hrsg.): Zukunftsgestaltung im demographischen Umbruch. Schriftenreihe des WZW Nr. 07. Lutherstadt Wittenberg: Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt 2011, 11-14.
>>Der Beitrag ist Bestandteil einer Broschüre, die vom Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt/der Expertenplattform „Demographischer Wandel“ herausgegeben wird und einen Überblick über 15 Projekte zum Thema demographischer Wandel gibt, die im Rahmen der Forschungsförderung vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt werden. Gefördert wird auch ein Forschungsvorhaben des IWH. Das IWH-Projekt befasst sich am Beispiel Sachsen-Anhalts mit gesellschafts- und wirtschaftspolitisch relevanten Fragen des demographischen Wandels in peripheren Räumen. Speziell geht es um die Frage, wie Einwohner in peripheren Regionen mit dem Ausdünnen sozialer Infrastruktur umgehen. Im Beitrag werden Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen der Schließung von Grundschulen und Merkmalen des demographischen Wandels präsentiert.<<
Kubis, A.; Lang, Cornelia; Schneider, Lutz; Heimpold, Gerhard: Ostdeutsche Transformationsgesellschaft: Zum Fortbestand von Strukturen und Verhaltensweisen,
in: Astrid Lorenz (Hrsg.): Ostdeutschland und die Sozialwissenschaften. Bilanz und Perspektiven 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, Opladen, Berlin, Farmington Hills, MI: Verlag Barbara Budrich, 2011, 189-207.
>>Der Beitrag untersucht, inwieweit sich rund 20 Jahre nach der Herstellung der Einheit Deutschlands die sozioökonomischen Strukturen in Ostdeutschland noch von denen in Westdeutschland unterscheiden, oder ob sich Gemeinsamkeiten herausgebildet haben. Beim Geburtenverhalten und bei der Sterblichkeit zeigen sich Gemeinsamkeiten, bei der Bildungsbeteiligung in Gestalt der Abiturientenquote nur geringe Abweichungen. Unterschiede zeigen sich dagegen beim Anteil von Personen mit Migrationshintergrund, der deutlich niedriger als in Westdeutschland liegt. Der Anteil der vollzeiterwerbstätigen Mütter liegt dagegen über den westdeutschen Verhältnissen. Nettowanderungsverluste in den vergangenen 20 Jahren und der Echoeffekt infolge einer Verschiebung von Geburten werden das Erwerbsfähigenpotenzial in Ostdeutschland künftig stark reduzieren und die Fachkräftesicherung zu einer großen Herausforderung werden lassen.<<
Ludwig, Udo: 21 und ein bisschen realistischer?,
in: Deutschland Archiv – Zeitschrift für das vereinigte Deutschland, W. Bertelsmann Verlag: Bielefeld 2011, 325-330.
>>Die Ergebnisse der Entwicklung Ostdeutschlands auf marktwirtschaftlicher Grundlage sind ambivalent. Die transformierte Wirtschaft erwies sich zwar als wachstumsorientiert. Allerdings sind nachhaltige Wachstumsvorsprünge nur in der ersten Hälfte der 1990er Jahre erzielt worden. Danach sind die Aufholfortschritte immer kleiner geworden. Auch wurde erst im vergangenen Aufschwung vor der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise nach den enormen Arbeitsplatzverlusten während des Umbaus der Wirtschaft wieder Beschäftigung aufgebaut. Zudem konnte der Bevölkerungsrückgang infolge von Abwanderung und niedrigen Geburtenraten nicht gestoppt werden. Gründe für diese Rückstände sind letztlich Langzeitwirkungen der überkommenen DDR-Strukturen, der Art und Weise der wirtschaftlichen Transformation und siedlungsstrukturelle Unterschiede. Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse sollte vor diesem Hintergrund nicht an durchschnittlichen Pro-Kopf-Größen in Ost- und in Westdeutschland gemessen, sondern durch die Gegenüberstellung vergleichbarer Regionen spezifiziert werden.<<
Schwartz, Michael: Incubating an Illusion? Long-term Incubator Firm Performance after Graduation,
in: Growth & Change, Vol. 42 (4), 2011, 491-516.
>>Local economic development policies worldwide perceive business incubation as an effective measure to promote regional growth through the support of young and innovative ventures. The common assumption is that incubation promotes firm growth, in particular after these firms graduated from their incubator organizations. This article investigates the long-term performance of 324 graduate firms from five German business incubators (incubated between 1990 and 2006) after they have (successfully) completed their incubation. The present study does not suffer from a survivor bias, meaning that performance data of non-surviving firms is also included. Using employment and sales measures as performance indicators, this study contributes to our knowledge with regard to long-term incubator firm performance after graduation. While in the first years after graduation, there is significant growth of formerly incubated firms, further results do not support the presumption of continuous firm growth beyond incubation. A minority of graduate firms exhibits a strong increase in performance, but the majority of firms does not experience considerable growth.<<
Beiträge in anderen Medien (Auszug)
Ulrich Blum: Interview "Osten wird Westen nie ganz aufholen",
in: dapd, 5. Oktober 2011
Ulrich Blum: Interview "Griechenland und die DDR",
in: MDR exakt, 12. Oktober 2011
Oliver Holtemöller: Interview "FAZ-Konjunkturbericht: Ein Abschwung, kein Absturz",
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Oktober 2011
Udo Ludwig: Interview "Tag der Deutschen Einheit: Wo sind die blühenden Landschaften in Ost und West?",
in: WDR 3 Forum, 2. Oktober 2011 (mp3)
Udo Ludwig: Interview "Wirtschaftsforscher: Angleichung von Ost und West dauert noch Jahrzehnte",
in: Deutschlandfunk, 6. Oktober 2011
Lutz Schneider: Interview "Den Wandel gestalten",
in: Mitteldeutsche Zeitung, 27. Oktober 2011
Interne Publikationen
IWH-Pressemitteilungen
Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2011
Europäische Schuldenkrise belastet
deutsche Konjunktur
Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose
Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
abgeschlossen in Essen am 11. Oktober 2011
>>Im Sommer 2011 haben sich die Aussichten für die Weltwirtschaft deutlich verschlechtert. Insbesondere droht in Europa die Staatsschuldenkrise sich zu einer Bankenkrise auszuweiten. Dies belastet zunehmend auch die deutsche Konjunktur. Die stark erhöhte Unsicherheit wird die inländische Nachfrage dämpfen, und der Außenhandel dürfte aufgrund der schwierigen Lage wichtiger Handelspartner nicht mehr zur Expansion beitragen. Die Institute erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 2,9% und im kommenden lediglich um 0,8% zunimmt. ...<<
IWH-Pressemitteilung 42/2011
Neues EU-Projekt am IWH stärkt internationale
Vernetzung
>>Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat die Verträge zur Beteiligung am Forschungsprojekt „Growth – Innovation – Competitiveness: Fostering Cohesion in Central and Eastern Europe (GRINCOH)“ unterzeichnet, das im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (EU) gefördert wird. Im Wettbewerb der eingereichten Anträge zur Ausschreibung "Herausforderungen für die Kohäsion Mittel- und Osteuropas" vom Juli 2010 wurde das GRINCOH-Projekt nach den Kriterien wissenschaftliche Exzellenz, Qualität des Konsortiums und potenzielle Wirksamkeit in der politischen Beratung am höchsten bewertet. ...<<
Editorial
Ulrich Blum
Größe ist nicht alles – Die Effizienz der kommunalen Leistungserstellung am Beispiel Sachsen-Anhalts
Peter Haug, Annette Illy
>>Befürworter von Gemeindegebietsreformen – wie z. B. der erst kürzlich beendeten Reform in Sachsen-Anhalt – erwarten von Gemeindezusammenlegungen und zentralisierten Verwaltungsformen (Einheitsgemeinde statt Verwaltungsgemeinschaft) Kosteneinsparungen bzw. Effizienzsteigerungen bei der kommunalen Leistungserstellung. Der vorliegende Beitrag untersucht die möglichen Effizienznachteile kleinteiliger Gemeindestrukturen am Beispiel Sachsen-Anhalts zum Zeitpunkt vor der entscheidenden Phase der Gemeindegebietsreform. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass dezentrale Verwaltungsformen keinen signifikanten Effizienznachteil gegenüber Einheitsgemeinden aufweisen müssen. Ferner deuten die Analysen zur Skaleneffizienz darauf hin, dass die Mehrheit der sachsen-anhaltischen Gemeinden – wenn die aggregierte Ebene der Verwaltungsgemeinschaften betrachtet wird – eine weitgehend effiziente „Betriebsgröße“ hatte, wobei der Zusammenhang zwischen Einwohnerzahl und Skaleneffizienz u-förmig verläuft. Einerseits stützt die Untersuchung daher nicht den Erhalt von Kleinstgemeinden oder die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften mit zweistelligen Mitgliedsgemeindezahlen. Andererseits liefern die Ergebnisse – selbst unter Berücksichtigung des sich abzeichnenden Bevölkerungsrückgangs – aber auch keinen Beleg für die Notwendigkeit der Reduzierung der Anzahl der Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt von 1 118 im Jahr 2004 auf aktuell 219. ...<<
Clusterpolitiken in Bayern und Thüringen: Förderpraxis nimmt wenig Rücksicht auf theoretische Vorbehalte
Gerhard Heimpold
>>Der Beitrag analysiert anhand veröffentlichter Dokumente die Clusterpolitiken in den Ländern Bayern und Thüringen. Ziel dieser Politiken ist die Stärkung der Innovationskraft. Eine explizite allokationspolitische Begründung für Clusterpolitik mit dem Vorliegen von Externalitäten, Informationsasymmetrien oder Koordinierungsmängeln ist in den Dokumenten nicht sichtbar. Es bleibt daher offen, ob die praktizierte Clusterpolitik tatsächlich ursachenadäquat ist. Beide Länder fokussieren auf die Unterstützung landesweiter Cluster und Netzwerke. Dadurch könnten aber die Vorteile räumlicher Nähe zu wenig Beachtung finden. Nicht ohne Probleme ist auch die ex ante vorgenommene Auswahl von Branchen und Technologiefeldern in den Clusterpolitiken beider Länder, selbst wenn aus den Eigendarstellungen der fördernden Ressorts Offenheit für Neues ablesbar ist. Denn dem Staat mangelt es generell an Informationen über die Zukunftsfähigkeit von Branchen und Technologien. Der Verzicht auf einen Branchenfokus zugunsten wettbewerblicher Förderverfahren nach dem Vorbild von Bundesprogrammen kann dieses Problem mildern. Für Thüringen, das seine Clusterpolitik vor allem mit der Kleinteiligkeit der Unternehmensstruktur motiviert, wird es jenseits clusterpolitischer Bemühungen darauf ankommen, weiterhin auch direkt die Beseitigung dieser strukturellen Nachteile anzuvisieren, insbesondere durch Rahmenbedingungen, die dem Wachstum der vorhandenen Unternehmen förderlich sind. ...<<
Zur Aussagekraft von Frühindikatoren für Staatsschuldkrisen in Europa
Tobias Knedlik, Gregor von Schweinitz
>>Die Schulden- und Vertrauenskrise in Europa hat eine intensive Diskussion über die makroökonomische Koordinierung ausgelöst. Die bestehenden Institutionen, darunter auch der Stabilitäts- und Wachstumspakt, haben sich als Krisenpräventions- und Krisenmanagementinstrumente nicht bewährt. Ein Vorschlag in der gegenwärtigen Debatte lautet, anhand geeigneter Frühindikatoren eine regelmäßige und systematische makroökonomische Überwachung vorzunehmen, um sich anbahnende Krisen früh erkennen und darauf reagieren zu können. Dieser Beitrag stellt die Prognosegüte von vier vorgeschlagenen Indikatorensets vergleichend dar, wobei sowohl die Güte von Einzelindikatoren als auch die Güte aggregierter Gesamtindikatoren betrachtet werden. Die verschiedenen Einzelindikatoren weisen eine sehr unterschiedliche Prognosequalität auf, wobei sich neben dem Staatsdefizit besonders die Arbeitsmarktindikatoren, die private Verschuldung und der Leistungsbilanzsaldo durch eine hohe Prognosegüte auszeichnen. Unter den Gesamtindikatoren schneiden besonders jene gut ab, die sowohl viele unterschiedliche als auch besonders gute Einzelindikatoren beinhalten. Deshalb wird für den Einsatz eines breit basierten Gesamtindikators bei der makroökonomischen Überwachung plädiert. Dieser sollte zudem aus gleichgewichteten Einzelindikatoren zusammengesetzt sein, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Ursachen künftiger Krisen vorab nicht bekannt sind. ...<<
IWH-Industrieumfrage im September 2011: Höhenflug beendet
Cornelia Lang
IWH-Diskussionspapiere
IWH-Diskussionspapiere 15/2011
Matthias Brachert,
Alexander Kubis, Mirko Titze: Related Variety, Unrelated Variety
and Regional Functions:
Identifying Sources of Regional Employment Growth in Germany from 2003 to 2008
>>This article analyses how regional employment growth in Germany is affected by related variety, unrelated variety and the functions a region performs in the production process. Following the related variety literature, we argue that regions benefit from the existence of related activities that facilitate economic development. However, we argue that the sole reliance of related variety on standard industrial classifications remains debatable. Hence, we offer estimations for establishing that conceptual progress can indeed be made when a focus for analysis goes beyond solely considering industries. We develop an industry-function based approach of related and unrelated variety. Our findings suggest that related variety only in combination with a high functional specialization of the region facilitates regional growth in Germany. Additionally, also unrelated variety per se fails to wield influences affecting development of regions. It is rather unrelated, but functionally proximate variety in the groups “White Collar” and “Blue Collar Workers” positively affects regional employment growth.<<
IWH-Diskussionspapiere 16/2011
Andrei Yakovlev, Andrei Govorun: Industrial Associations as a Channel
of Business-Government Interactions in
an Imperfect Institutional Environment:
The Russian Case
>>International lessons from emerging economies suggest that business associations may provide an effective channel of communication between the government and the private sector. This function of business associations may become still more important in transition economies, where old mechanisms for coordinating enterprise activities have been destroyed, while the new ones have not been established yet. In this context, Russian experience is a matter of interest, because for a long time, Russia was regarded as a striking example of state failures and market failures. Consequently, the key point of our study was a description of the role and place of business associations in the present-day Russian economy and their interaction with member companies and bodies of state administration. Relying on the survey data of 957 manufacturing firms conducted in 2009, we found that business associations are more frequently joined by larger companies, firms located in regional capital cities, and firms active in investment and innovation. By contrast, business associations tend to be less frequently joined by business groups’ subsidiaries and firms that were non-responsive about their respective ownership structures. Our regression analysis has also confirmed that business associations are a component of what Frye (2002) calls an “elite exchange”– although only on regional and local levels. These “exchanges” imply that members of business associations, on the one hand, more actively assist regional and local authorities in social development of their regions, and on the other hand more often receive support from authorities. However, this effect is insignificant in terms of support from the federal government. In general, our results allow us to believe that at present, business associations (especially the industry-wide and “leading” ones) consolidate the most active, advanced companies and act as collective representatives of their interests. For this reason, business associations can be regarded as interface units between the authorities and businesses and as a possible instrument for promotion of economic development.<<
Vorankündigungen:
"Größenvorteile bei kommunalen Leistungen: Empirische Erkenntnisse und Folgerungen für die Politik"
4. Hallesches Kolloquium zur Kommunalen Wirtschaft
am 24. und 25. November 2011 in Halle (Saale)
Kommunale Neugliederungen, wie sie in jüngster Vergangenheit in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt worden sind, werden immer wieder mit dem Ziel der Einsparung öffentlicher Mittel infolge von Größenvorteilen begründet. Ähnlich wird bei Umstrukturierungen und Fusionen von Behörden und (öffentlichen) Unternehmen argumentiert. Den potenziellen operativen Effizienzgewinnen stehen Transaktions- und Organisationskosten gegenüber, die in einer Gesamtbewertung abgewogen und berücksichtigt werden müssen.
Das zentrale Anliegen der Veranstaltung ist es, vor dem dargestellten Hintergrund wissenschaftlich fundiert den ökonomischen Nutzen von Größenveränderungen zu bewerten und aufzuzeigen, mit welchen Ansätzen Effizienzgewinne erzielt bzw. optimale Größenverhältnisse in der öffentlichen Verwaltung und Leistungserstellung gefunden werden können.
Die Veranstaltung verfolgt dabei einen interdisziplinären Ansatz, d. h., die genannten Problemstellungen sollen nicht nur unter volks- und betriebswirtschaftlichen Aspekten, sondern auch aus der Sicht der Rechtswissenschaft, Politologie, Soziologie, Raumplanung und ähnlichen Disziplinen diskutiert werden.
Programm
12th IWH-CIREQ Macroeconometric Workshop: "Recent Developments in Macroeconometrics"
13. und 14. Dezember 2011 in Halle (Saale)
The workshop provides a platform to discuss new developments in the field of empirical and applied macroeconomic modelling and aims at bringing together academic researchers and practitioners. We invited empirical, applied and theoretical papers dealing with time series and panel econometrics, business cycles, economic forecasting or international macroeconomics and other recent developments in macroeconometrics.
Program
Durchgeführte Veranstaltungen:
Workshop "Ökonomische Aspekte des energieeffizienten Wohnens – Analysen aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive"
am 13. und 14. Oktober 2011 in Halle (Saale)
Im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projektes „Energetische Aufwertung und Stadtentwicklung (EASE)“ , das in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Dresden, und dem E.ON Energy Research Center (E.ON ERC) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen durchgeführt wird, richtete die Forschungsabteilung Stadtökonomik des IWH am 13. und 14. Oktober 2011 einen Experten-Workshop zum Thema "Ökonomische Aspekte des energieeffizienten Wohnens“ aus.
Ziel des Workshops war es, zusammen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Rahmenbedingungen der energetischen Aufwertung von Gebäuden sowie Implikationen politischer Eingriffe in diesem Bereich aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive zu beleuchten und zu diskutieren. Durch die Vorträge der Referenten am ersten Tag wurde die Vielschichtigkeit der Handlungs- und Entscheidungsmotive der Eigentümer von Immobilien deutlich, in innovative und energiesparende Technologien zu investieren. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr dabei die Diskussion um die Wirtschaftlichkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen im Bestand der vermieteten Mehrfamilienhäuser. Am zweiten Tag der Veranstaltung wurde insbesondere die Wirkung der KfW-Förderung zur energetischen Sanierung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Aus den Beiträgen der Referenten wurde deutlich, dass die Förderprogramme bei der Planung und Entwicklung von Sanierungen als relevante Einflussfaktoren wahrgenommen werden. Innerhalb der Diskussionen wurden allerdings Zweifel geäußert, ob die derzeitige Ausgestaltung der Förderung ausreichen würde, die Energieeffizienzziele der Bundesregierung im Gebäudebestand zu erreichen.
Die zentralen Aspekte des Workshops werden in einem entsprechenden Tagungsbericht in einer späteren Ausgabe der „Wirtschaft im Wandel“ ausführlich dargestellt.
Programm
Referent: Peter Hofmann von der Kfw-Bankengruppe, Berlin
8. IWH-IAB Workshop "Qualität der Arbeit im Wandel"
am 20. und 21. Oktober 2011 in Halle (Saale)
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeichnet sich in jüngster Zeit ein Trend zu sinkenden Arbeitslosenzahlen ab. Dies wird oft als Beleg einer erfolgreichen Arbeitsmarktpolitik gewertet. Der Fokus auf rein quantitative Aspekte vernachlässigt allerdings die Qualität von Beschäftigung. Zugleich ist die Rede von einem Wandel der Arbeitswelt: Erosion des Normalarbeitsverhältnisses, Prekarisierung, Flexibilisierung und Ausweitung der Niedriglohnbeschäftigung sind die entsprechenden Schlagwörter. Der 8. IWH-IAB-Workshop präsentierte den aktuellen Stand der Arbeitsmarktforschung zum Thema „Qualität der Arbeit“ und diskutierte weiteren Forschungsbedarf. Das einleitende Hauptreferat hielt Dr. Ulrich Walwei vom IAB. Den Abschluss bildete eine von Alexandra Endres (Zeit online) geleitete Podiumsdiskussion mit Peter Bartelheimer (SOFI Göttingen), Petra Bratzke (Agentur für Arbeit Halle), Matthias Knuth (Universität Duisburg), Hilmar Schneider (IZA Bonn) und Ulrich Walwei (IAB Nürnberg).
Programm
Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Ulrich Walwei (IAB Nürnberg), Matthias Knuth (Universität Duisburg), Peter Bartelheimer (SOFI Göttingen), Petra Bratzke (Agentur für Arbeit Halle), Hilmar Schneider (IZA Bonn), Alexandra Endres (ZEIT ONLINE)
Dipl.-Kaufmann Henry Dannenberg hat am 18. Oktober 2011 seine mündliche Doktorprüfung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erfolgreich mit der Note "summa cum laude" absolviert. Der Titel seiner Dissertation lautet "Quantitative Bewertung des Ausfallrisikos von Forderungsportfolios gewerblicher Unternehmen. Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung von Schätzunsicherheit und einer fehlenden eigenen Datenbasis im Unternehmen".
Zum Inhalt der Dissertation:
Die Arbeit untersucht, wie Risiken, die Forderungsportfolios gewerblicher Unternehmen innewohnen, bewertet werden können. Zum einen schlägt Dannenberg die Verwendung von im Bankensektor bereits etablierten Portfoliomodellen vor. Da diese zu parametrisieren sind, liegt ein Fokus der Arbeit auf der Bewertung des im gewerblichen Bereich besonders relevanten Modellrisikos Schätzunsicherheit. Für dieses Modellrisiko wird in der Arbeit untersucht, in welchem Umfang es durch Eigenkapital unterlegt werden muss. Da jedoch für eine Vielzahl gewerblicher Unternehmen aufgrund fehlender Daten eine Verwendung solcher Bankenmodelle ausgeschlossen ist, entwickelt Dannenberg als Alternative einen Benchmarkansatz, der eine approximative Bewertung des Forderungsportfoliorisikos gewerblicher Unternehmen ermöglicht. Für diesen Ansatz werden in der Arbeit Kriterien zur Bildung von Vergleichsgruppen identifiziert. Auf diesen Kriterien beruhend werden Vergleichsgruppen gebildet, für welche, basierend auf einer empirischen Studie, Risikoparameter zur Verfügung gestellt werden.
M. Sc. Dipl.-Volkswirt Christoph Hornych hat am 25. Oktober 2011 seine mündliche Doktorprüfung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erfolgreich mit der Note "summa cum laude" absolviert. Der Titel seiner Dissertation lautet "Regionale Netzwerke und Unternehmenserfolg – Eine empirische Analyse am Beispiel der deutschen Photovoltaikindustrie".
Zum Inhalt der Dissertation:
In der Dissertation wird der Zusammenhang zwischen Netzwerken und dem Erfolg von Unternehmen der Photovoltaikindustrie empirisch untersucht. Aufbauend auf einer erstmaligen Erfassung und Analyse des Kooperationsgeschehens in der Industrie werden Faktoren von Kooperationsarrangements identifiziert, die für positive Effekte auf die Leistungsfähigkeit der Unternehmen ursächlich sind. Hierbei wird neben Patent- und Regressionsanalysen insbesondere auf die Methode der sozialwissenschaftlichen Netzwerkanalyse zurückgegriffen.
Gastwissenschaftler am IWH:
Am 11. Oktober 2011 besuchte Sohaib Shahzad Hassan von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, das IWH, um Kolleginnen und Kollegen des Forschungsschwerpunktes „Wissen und Innovation“ sein Dissertationsprojekt vorzustellen, das sich mit multinationalen Unternehmen in emerging economies beschäftigt. Es wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf Basis der IWH-FDI-Mikrodatenbank diskutiert und eine enge Kooperation beschlossen.
Vom 17. bis 21. Oktober 2011 weilte Dut van Do als Doktorand der Universität Gronignen (Niederlande) zu einem weiteren Gastaufenthalt in der Abteilung Strukturökonomik des IWH im Geschäftsjahr 2011. Er nutzte dabei den Zugang zur IWH-FDI-Mikrodatenbank (Erhebungswelle 2007) für Arbeiten zum Thema des Einflusses von Autonomie auf die Innovationsaktivität von multinationalen Tochterunternehmen in Transformationsländern. Diese Arbeiten fließen in eine gemeinsame Publikation von Prof. Sjoerd Beugelsdijk (Universität Groningen), Dut van Do (Universität Groningen) und Andrea Gauselmann (IWH).
IWH-Forschungsprofessor Mark Knell (Nordic Institute for Studies in Innovation, Research and Education (NIFU), Norwegen) weilte vom 17. bis 26. Oktober 2011 zu seinem zweiten Aufenthalt im Geschäftsjahr 2011 in der Abteilung Strukturökonomik des IWH. Im Zentrum seines Besuches standen Arbeiten an einer gemeinsamen Publikation zum Thema Nutzer-Innovationen in multinationalen Tochterunternehmen in Kooperation mit Dr. Iciar Dominguez Lacasa und Dr. Björn Jindra. Gleichzeitig wurde in Zusammenarbeit mit dem Doktoranden Philipp Marek der Aufbau einer gemeinsamen Datenbasis zu Unternehmen mit ausländischen Investitionen im vereinigten Deutschland vorangetrieben, die der gemeinsamen Nutzung durch NIFU und IWH zur Verfügung stehen soll und in Zukunft für die Länder der EU-27 ausgebaut werden kann. Darüber hinaus hat sich das IWH mit Arbeiten aus dem Bereich erneuerbare Energien in den Neuen Ländern an einer gemeinsamen Ausschreibung mit NIFU für einen Tender der EU-Kommission beteiligt.
Vorträge
Wissenschaftliche Vorträge:
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld (gemeinsam mit Dr. Albrecht Kauffmann erarbeitet): "Stadt- und regionalökonomische Aspekte der modernen Kooperationsforschung: Kooperation von Gebietskörperschaften." Vortrag im Rahmen der Festveranstaltung „100 Jahre Genossenschaftsforschung in Halle“. 7. Oktober 2011, Halle (Saale).
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "How to Create a New Holiday Destination? An Evaluation of Local Public Investment for Supporting Tourism Industry in Regions Lagging Behind." Vortrag auf der Jahrestagung 2011 des Ausschusses für Regionaltheorie und -politik des Vereins für Socialpolitik (VfS). 8. Oktober 2011, München.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "Energieeffizientes Wohnen: Relevanz für die Stadtentwicklung?" Eröffnungsvortrag auf dem IWH-Experten-Workshop "Ökonomische Aspekte des energieeffizienten Wohnens – Analysen aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive" im Rahmen des Leibniz-Projektes EASE (Energetische Aufwertung und Stadtentwicklung). 13. Oktober 2011, Halle (Saale).
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld: "May Federal Grants-in-Aid Stimulate Local Public Activities for Economic Growth?" Vortrag im Rahmen der Annual Conference of the European Association for Evolutionary Political Economy (EAEPE) "On Schumpeter’s Heritage – The Evolution of the Theory of Evolution". 28. Oktober 2011, Wien.
Sebastian Rosenschon: "Sanierungsergebnisse im deutschen Mehrfamilienhausbestand". Vortrag auf dem IWH-Experten-Workshop "Ökonomische Aspekte des energieeffizienten Wohnens – Analysen aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive" im Rahmen des Leibniz-Projektes EASE (Energetische Aufwertung und Stadtentwicklung). 14. Oktober 2011, Halle (Saale).
Wirtschaftspolitische Vorträge:
Dr. Herbert S. Buscher (zusammen mit Melanie Pelz und Susanne Noack): "Qualität der Arbeit: Welchen Beitrag können Indikatoren zur Erwerbstätigkeit leisten, um Arbeitsbedigungen zu beurteilen?" Vortrag im Rahmen des 8. IWH-IAB Workshops zur Arbeitsmarktpolitik "Qualität der Arbeit im Wandel". 20. bis 21. Oktober 2011, Halle (Saale).
Dr. Gerhard Heimpold: "Grundlagenforschung und wirtschaftliche Verwertbarkeit. Fallbeispiele aus den Neuen Ländern." Vortrag auf der Tagung des Gesprächskreises Neue Länder der Konrad-Adenauer-Stiftung. 7. bis 9. Oktober 2011, Cadenabbia, Italien.
Teilnahmen
Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen, Fachseminaren, Workshops etc.:
Dr. Jutta Günther besuchte die internationale Konferenz „Planning Research for the Future?“, die vom 13. bis 15. Oktober 2011 an der Freien Universität (FU) Berlin stattfand. Organisator der Konferenz war das Center for Cluster Development (CCD), das im Rahmen der Exzellenzinitiative eingerichtet wurde und die langfristige Forschungsentwicklung der FU Berlin plant und fördert. Die Konferenz widmete sich insbesondere wissenschaftspolitischen Fragen zur zukünftigen strategischen Ausgestaltung der Forschungsplanung in Deutschland und Europa sowie der Einbettung in die weltweite Wissenschaftsgemeinschaft.
Tobias Henning besuchte am 18. Oktober 2011 gemeinsam mit Pressereferentinnen anderer Leibniz-Institute die dpa-Redaktionszentrale in Berlin. Die Leiterin der dpa-Wissensredaktion führte durch den 200 Meter langen Newsroom, stellte die Arbeitsweise der Nachrichtenagentur vor und gab wertvolle Hinweise, wie Forschungsinstitute mit Neuigkeiten aus der Wissenschaft Gehör in den Medien finden können.
Dr. Björn Jindra und Tobias Henning informierten sich am 5. Oktober 2011 am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) über die dortigen Erfahrungen mit der Konzeption und Einführung eines elektronischen Berichtswesens („WZBaktiv“). Es erlaubt über den Webbrowser die dezentrale Erfassung von Publikationen und wissenschaftlichen Leistungen des WZB und deren Dokumentation in einer zentralen Datenbank. Diese speist anschließend interne und externe Berichte.
Dr. Brigitte Loose nahm am 18. und 19. Oktober 2011 am Arbeitskreis "Bau- und Wohnungsbauprognostik" an der KfW in Frankfurt am Main teil.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 8. Oktober 2011 an der Jahrestagung 2011 des Ausschusses für Regionaltheorie und Regionalpolitik des Vereins für Socialpolitik (VfS) in München teil.
Prof. Dr. Martin T. W. Rosenfeld nahm am 10. und 11. Oktober 2011 an einer Sitzung des bundesweiten Arbeitskreises „Koordination raumwirksamer Politik“ der Akademie für Raumforschung und Landesplanung – Leibniz-Forum für Raumwissenschaften (ARL) in Leipzig teil.
Weitere Aktivitäten
Prof. Dr. Udo Ludwig hat zusammen mit Dr. Cornelia Lang und Dr. Brigitte Loose am 11. Oktober 2011 planmäßig mit der Geschäftsführung der IHK Halle-Dessau ein Konjunkturgespräch über die Lage und Aussichten der wirtschaftlichen Entwicklung im Süden Sachsen-Anhalts im zweiten Halbjahr 2011 geführt.
Prof. Dr. Udo Ludwig hat am 20. Oktober 2011 an der Podiumsdiskussion der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Thema "Ist ein sich (wirtschaftlich) selbsttragendes Sachsen-Anhalt realistisch?" in Magdeburg teilgenommen.
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Vorstand: Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Blum (Präsident), Frowin
Gensch (Geschäftsführer), Anschrift wie oben
Registergericht: Vereinsregister Halle, Vereinsregisternummer 1103