Aktuelle Trends: Große deutsche Banken werden kleiner und haben mehr Eigenkapital
Große Banken profitieren in der Regel von einem „Toobig- to-fail“-Status: Sie sind „zu groß, um zu scheitern“. Vor der letzten Finanzkrise, die im Jahr 2007 begann, haben die Vermögenswerte der großen Banken in Deutschland durchschnittlich zugenommen. Je größer der Marktanteil und die Vernetzung großer Banken, desto größer sind die systemischen Auswirkungen, falls eine Bank in Schieflage gerät. Aus Angst vor einem systemischen Zusammenbruch werden deshalb oft staatliche Garantien ausgesprochen oder Eigenkapital bereitgestellt. Wenn große Banken die Rettung durch den Staat antizipieren, kann das dazu führen, dass sie riskantere Geschäfte eingehen. Diese Problematik kam in der letzten Krise zum Tragen, sodass zahlreiche regulatorische Änderungen beschlossen wurden, um das systemische Risiko großer Banken zu reduzieren.
21. Dezember 2017
Die Abbildung zeigt für vier große deutsche Banken, dass deren durchschnittliche Bilanzsumme im Verlauf der Krise gesunken ist, die Banken also kleiner geworden sind. Trotzdem ist ihr Marktanteil noch immer erheblich. Neue Regulierungsmaßnahmen, wie die Überwachung systemisch relevanter Banken durch den einheitlichen Aufsichtsmechanismus, die Errichtung eines Abwicklungsmechanismus und die Einführung systemischer Aufschläge bezogen auf die Eigenkapitalquote, sind deshalb wichtige Schritte, um staatliche Rettungsgarantien und die sich daraus ergebenden Lasten für den Steuerzahler abzubauen.
Die Banken reagieren auf die neuen Vorschriften und erhöhen ihre Kernkapitalquote (vgl. Abbildung). Diese Erhöhung findet unter anderem dadurch statt, dass die Banken ihre Verschuldungsquote herunterfahren. Risiken für das gesamtwirtschaftliche Wachstum ergeben sich, sobald Schulden nicht durch liquide Vermögenswerte, sondern die Auflösung von Krediten an die Realwirtschaft bezahlt werden.