IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2015: Geschäftsaussichten hellen sich in allen Sparten deutlich auf

Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe hat sich laut Umfrage des IWH zum Jahresende verbessert. Die aktuelle Geschäftslage beurteilen die Unternehmen etwas besser als im Quartal zuvor (vgl. Abbildung 1). Hinsichtlich der Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr sind die Unternehmen sogar erheblich optimistischer. Hier steigt der Saldo aus den positiven und negativen Meldungen der Unternehmen um neun Saldenpunkte (vgl. Tabelle).

Autoren Brigitte Loose

Da sich die Auftragslage per saldo nicht verändert hat, die Produktionserwartungen aber deutlich aufwärtsgerichtet sind, dürften erhebliche Aufträge im Bestand vorhanden sein, die nun zunächst abgearbeitet werden. Zugleich hellt sich das Bild bei den zu erwartenden Erträgen auf. Dies wird wohl zu einem Großteil durch die äußerst günstigen Ölpreise gestützt, aber auch durch die Erwartung, höhere Baupreise erzielen zu können. Die Stimmung verbessert sich auf breiter Front. In allen Sparten ist das Geschäftsklima deutlich aufwärtsgerichtet.

Am deutlichsten ist die Klimaaufhellung im Hochbau und im Ausbau. Bei weiterhin günstigen Rahmenbedingungen dürften hier die Impulse vor allem von den privaten Haushalten und den Unternehmen im Wohnungsbau ausgehen. Die Hochbau-unternehmen signalisieren dabei eine sowohl günstigere Lage als auch günstigere Aussichten. Die konjunkturelle Erholung im Ausbau kommt dagegen vor allem aus den steigenden Erwartungen, während sich die Geschäftslage auf hohem Niveau in etwa hält. In beiden Sparten kräftigt sich die Ertragslage deutlich. Im Ausbau hat sich zuletzt auch die Auftragslage nochmals deutlich verbessert (vgl. Abbildung 2). Hinsichtlich der Baupreise erwartet per saldo sogar eine Mehrheit der Ausbau-unternehmen eine Verbesserung. Nach wie vor hebt sich der Ausbaubereich bei den meisten Stimmungsindikatoren positiv von den übrigen Sparten ab.

Im Tiefbau laufen die Baugeschäfte ebenfalls besser. Die Belebung ergibt sich vorwiegend aus den aufgehellten Aussichten. Sowohl die Produktionserwartungen als auch die Ertragsaussichten sind zuletzt kräftig nach oben geschnellt. Es lässt sich zurzeit noch nicht sagen, ob hierfür auch die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Investitionsinitiativen eine Rolle gespielt haben. So äußerten sich die Tiefbauunternehmen hinsichtlich der Auftragslage eher zurückhaltend. Die Liquiditätsausstattung bleibt zwar im längerfristigen Vergleich gut, die Aufwärts-bewegung hat sich zuletzt aber nicht weiter fortgesetzt.

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