Beschäftigungsanalysen mit den Daten des IAB-Betriebspanels – Tagungsband zum Workshop des IAB und IWH 2005
Mit dem 8. Forschungstreffen der am IAB-Betriebspanel beteiligten ostdeutschen Länderministerien am 27. und 28. Juli 2005 in Halle (Saale) hat die Projektgruppe „IAB-Betriebspanel“ die Tradition der seit 1998 regelmäßig stattfindenden Tagungen fortgesetzt. Der Workshop in Halle wurde gemeinsam vom IAB und dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) vorbereitet. Das IWH beteiligt sich seit 1998 mit der Finanzierung einer Aufstockungsstichprobe am IAB-Betriebspanel, um im Bereich des Produzierenden Gewerbes eigene wissenschaftliche Untersuchungen durchführen zu können. Im Übrigen ist es erst das dritte Mal, dass die Tagungsergebnisse in Form eines Tagungsbandes publiziert werden. Das letzte Mal geschah dies nach der Tagung im Jahre 2001 in Magdeburg, bei der die Stellung der ostdeutschen Betriebe in der internationalen Arbeitsteilung das Thema war. Eine Reihe von Beiträgen, die auf dem 8. Forschungstreffen 2005 in Halle präsentiert wurden, knüpfen daran an.
03. Juli 2006
Der vorliegende Band zum Thema „Beschäftigungsanalyse mit den Daten des IAB-Betriebspanels“ enthält insgesamt neun Beiträge und gliedert sich in drei Blöcke, die von großer Bedeutung für die empirischen Studien auf der Basis der Daten des IAB-Betriebspanels sind:
- Darstellung des aktuellen Stands der methodischen Diskussion im Bereich der Paneldatenanalyse.
- Präsentation einzelner wichtiger Determinanten der Beschäftigungsentwicklung in West- und Ostdeutschland.
- Abhandlungen zu den Bestimmungsgründen der betrieblichen Produktivitätsentwicklung, die für die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung gleichermaßen entscheidend ist.
Im ersten Themenblock des vorliegenden Tagungsbandes behandeln zwei Beiträge die neuesten methodischen Entwicklungen in der Panelanalyse. Olaf Hübler gibt einen Überblick über nichtlineare Paneldatenmodelle, die im Vergleich zu den klassischen Methoden bislang noch wenig Eingang in die Literatur gefunden haben. Zwar gibt es mittlerweile eine Reihe von Vorschlägen. Die Vorgehensweise ist jedoch ausgesprochen disparat. Da sich jedoch aus inhaltlicher Sicht bei Anwendungen häufig nichts über die Art des nichtlinearen Typs aussagen lässt, wird nicht selten auf unspezifizierte Ansätze zurückgegriffen, die in Form von nicht- und semiparametrischen Methoden entwickelt werden.
Der zweite Themenblock zu den Beschäftigungsanalysen beginnt mit einem Beitrag von Brigitte Loose und Udo Ludwig, der den Einfluss des Exports der ostdeutschen Industriebetriebe auf deren Beschäftigungsentwick-lung behandelt. Im Rahmen einer Längsschnittanalyse mit den Daten des IAB-Betriebspanels zeigen die Autoren für den Zeitraum von 1998 bis 2003, dass der Umsatz der exportierenden Betriebe kräftig expandierte, und diese Betriebe die Beschäftigtenzahl erhöht haben, während die ausschließlich im Inland agierenden Betriebe ihre Umsätze nicht steigern konnten und die Beschäftigung stagnierte. Die exportierenden Betriebe zeichneten sich zugleich, wie die Untersuchung mit einem Logit-Modell zeigt, als investitions- und innovationsfreudiger als die Nichtexporteure aus, waren überdurchschnittlich groß und häufiger im Besitz ausländischer Investoren.