Wechselwirkungen zwischen der finanzintermediatorischen Tätigkeit kommunaler Kreditinstitute und dem kommunalen Raum
Martin Wengler
IWH-Sonderhefte,
Nr. 6,
2006
Abstract
Die kommunalen Kreditinstitute oder „Sparkassen“ gehörten in Deutschland über Jahrzehnte hinweg zum „klassischen“ Bereich der kommunalen Wirtschaftstätigkeit, die sich in der Zeit des „Munizipalsozialismus“ im ausgehenden 19. Jahrhundert herausgebildet hat und seinerzeit als ein großer Fortschritt angesehen wurde. Heute hat sich das Blatt deutlich gewendet und die kommunalwirtschaftlichen Aktivitäten werden seit geraumer Zeit zunehmend in Frage gestellt. Diese Entwicklung nimmt die vorliegende Studie als Ausgangspunkt, um die ökonomischen Wechselwirkungen zwischen Sparkassen und dem kommunalen Raum zu untersuchen und insbesondere mögliche Impulse der Sparkassen auf die regionale Entwicklung zu analysieren. Mit dem Instrumentarium der Neuen Institutionenökonomik werden typische Sparkasseninstitutionen, wie der öffentliche Auftrag, das Regionalprinzip oder die Anstaltslast und Gewährträgerhaftung auf ihre Effizienz hin untersucht, finanzintermediatorische Funktionen zu gewährleisten. Als Benchmark der Leistungsfähigkeit werden dabei die privaten Geschäftsbanken herangezogen. Darauf aufbauend wird die Geschäftstätigkeit dieser beiden Bankengruppen in Abhängigkeit von sozioökonomischen kommunalen Strukturmerkmalen empirisch untersucht. Die empirische Analyse fokussiert dabei auf die neuen Bundesländer, da diese Region aufgrund ihrer Strukturschwäche besonders dazu geeignet ist, die Wechselwirkungen zwischen den Sparkassen und dem kommunalen Raum zu beleuchten.
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Erhebliche Exportpotentiale in Ostdeutschland
Götz Zeddies
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2007
Abstract
Die Bundesrepublik Deutschland nimmt bei der Exportleistung im internationalen Vergleich seit Jahren eine Spitzenstellung ein. Eine differenzierte Betrachtung der Ausfuhren Ost- und Westdeutschlands offenbart jedoch erhebliche regionale Unterschiede. So hat der Zusammenbruch der Absatzmärkte der ehemaligen DDR Anfang der neunziger Jahre zu einem nachhaltigen Einbruch der ostdeutschen Exporte geführt. Die Hoffnungen auf eine weitere Stärkung der gesamtdeutschen Exportwirtschaft im Zuge der Wiedervereinigung aufgrund der engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ostdeutschland und Mittel- und Osteuropa haben sich damit zunächst nicht erfüllt. Dennoch wurde weiterhin davon ausgegangen, daß sich insbesondere für Ostdeutschland im Zuge der voranschreitenden internationalen Integration und aufgrund der Nachfrageausweitungen der mittel- und osteuropäischen Länder nach der Überwindung der „Transformationsrezession“ erhebliche Exportchancen bieten. Obgleich die Exportzuwächse Ostdeutschlands in der jüngeren Vergangenheit in der Tat über den westdeutschen lagen, ist der Beitrag Ostdeutschlands zur gesamtdeutschen Exportleistung nach wie vor vergleichsweise gering. Im vorliegenden Beitrag werden in einer modellgestützten Analyse auf Basis eines Länderquerschnitts bilaterale Exportpotentiale geschätzt und anschließend die Ausschöpfung dieser Potentiale ermittelt. Dies geschieht sowohl für den Außenhandel Gesamtdeutschlands mit den wichtigsten europäischen Handelspartnerländern als auch gesondert für Ostund Westdeutschland. Dabei zeigt sich, daß Deutschland insgesamt gegenüber der Mehrzahl seiner europäischen Handelspartner sein geschätztes Exportpotential überschreitet. Die differenzierte Analyse für Ost- und Westdeutschland bestätigt jedoch die Hypothese, daß die hohe Exportleistung Deutschlands vom Westen getragen wird und Ostdeutschland sein Exportpotential gegenüber den betrachteten europäischen Ländern nur ungefähr zur Hälfte ausgeschöpft hat. Sowohl aus den unausgeschöpften Exportpotentialen als auch aus der stärkeren regionalen Konzentration auf die Wachstumsregion Mittel- und Osteuropa resultieren für Ostdeutschland erhebliche Exportsteigerungspotentiale.
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Analysis of location of large-area shopping centres - A probalistic gravity model for the Halle-Leipzig area
Alexander Kubis, Maria Hartmann
Jahrbuch für Regionalwissenschaft,
Nr. 1,
2007
Abstract
Eine fundierte Analyse großflächiger Einkaufszentren aus der Sicht des Einzelhandels aber auch der Kommunen ist unter dem Blickwinkel der Standortwahl von großer Wichtigkeit. Im mitteldeutschen Raum stellt die Region Halle–Leipzig ein besonderes Beispiel starker Wettbewerbsbeziehungen der verschiedenen Aktionspartner dar. Grundlegend für die in diesem Artikel dargestellte Auswertung ist das MCIModell von Nakanishi und Cooper. Auf seiner Basis werden die regionalen Einflüsse von neun großen Einkaufszentren in der betrachteten Region analysiert. Die Analyse weist nach, dass die untersuchten Großzentren sehr stark die Einzelhandelsstruktur der Region bestimmen und auf Grund ihres relativen Erfolges gegenüber anderen Einzelhandelsstandorten (Innenstädte) einen großen Einfluss auf die Strukturschwäche der umliegenden Städte haben. Ein beträchtliches Umsatzvolumen der Landkreise fließt zu den untersuchten Einkaufszentren ab. Auf der anderen Seite beschreibt dieser Artikel den starken Einfluss einer systematischen Standortwahl auf das erzielbare Umsatzpotenzial der modellierten großflächigen Einkaufszentren untereinander. Die Großzentren Saale Park Günthersdorf (heute Nova Eventis) sowie Paunsdorf Center Leipzig weisen dabei den größten Einfluss auf die Konkurrenzzentren auf.
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Die Gestaltung der Wirtschaftsstruktur durch das Land Brandenburg - Eine kritische Analyse der Subventionszahlungen für die CargoLifter AG
Mirko Titze
Forum der Forschung. Wissenschaftsmagazin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus,
Nr. 17,
2004
Abstract
Die Subventionierung der CargoLifter AG erfolgte vor dem Hintergrund der so genannten „neuen Industriepolitik“. Im Rahmen dieser Politik identifiziert und fördert der Staat gezielt einzelne Branchen oder Unternehmen. Theoretisch begründet wird die neue Industriepolitik unter anderem mit der „strategischen Handelspolitik“. Die Theorie der strategischen Handelspolitik besagt, dass auf unvollkommenen Märkten mit sinkenden Durchschnittskosten und hohen Markteintrittsbarrieren eine Subventionierung eines inländischen Unternehmens zu Wohlstandsgewinnen für die subventionierende Region führen kann. Der Beitrag wird sich kritisch damit auseinandersetzen, ob im Fall der CargoLifter AG eine wirksame strategische Handelspolitik durch das Land Brandenburg durchgeführt wurde. Darüber hinaus wird auf Probleme einer strategischen Handelspolitik eingegangen.
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Vertical Intra-industry Trade between EU and Accession Countries
Hubert Gabrisch
IWH Discussion Papers,
Nr. 12,
2006
Abstract
The paper analyses vertical intra-industry trade between EU and Accession countries, and concentrates on two country-specific determinants: Differences in personal income distribution and in technology. Both determinants have a strong link to national policies and to cross-border investment flows. In contrast to most other studies, income distribution is not seen as time-invariant variable, but as changing over time. What is new is also that differences in technology are tested in comparison with cost advantages from capital/labour ratios. The study applies panel estimation techniques with GLS. Results show country-pair fixed effects to be of high relevance for explaining vertical intraindustry trade. In addition, bilateral differences in personal income distribution and their changes are positive related to vertical intra-industry trade in this special regional integration framework; hence, distributional effects of policies matter. Also, technology differences turn out to be positively correlated with vertical intra-industry trade. However, the cost variable (here: relative GDP per capita) shows no clear picture, particularly not in combination with the technology variable.
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„Arbeitsplatzausstattung“ und „Arbeitsplatzlücke“ nach Geschlechtern in Ost- und Westdeutschland
Hans-Ulrich Brautzsch, Johann Fuchs, Cornelia Lang
IWH Discussion Papers,
Nr. 9,
2006
Abstract
In dem vorliegenden Aufsatz werden (a) Umfang und Struktur der vorhandenen Arbeitsplätze nach Geschlechtern in Ost- und Westdeutschland, (b) das geschlechtsspezifische Ausmaß der „Arbeitplatzlücke“ in beiden Großregionen sowie (c) die Ursachen für die – gemessen an Westdeutschland – höhere „Arbeitsplatzlücke“ in Ostdeutschland auf der Grundlage von Daten der Regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und der Bundesgentur für Arbeit untersucht. Die Analyse zeigt, dass im Jahr 2003 die „Arbeitsplatzausstattung“ je 1000 Erwerbsfähigen in Ostdeutschland fast genau so hoch war wie in Westdeutschland. Bei den Frauen lag sie sogar über dem westdeutschen Vergleichswert. Dennoch ist die Diskrepanz zwischen dem Arbeitsangebot und der Nachfrage bei den ostdeutschen Frauen und Männern erheblich größer. Dies ist zum einen auf strukturelle Ursachen und zum anderen auf die höhere Erwerbsneigung der ostdeutschen Frauen zurückzuführen, die insbesonde durch das tradierte Verhaltensmuster nach Erwerbsarbeit sowie die geringeren Haushalteinkommen in Ostdeutschland bedingt ist.
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Optimierung der Geldpolitik in Schwellenländern durch einen International-Lender-of-Last-Resort
Tobias Knedlik
Europäische Hochschulschriften, Reihe 5 Volks- und Betriebswirtschaft, Band 3202,
2006
Abstract
Aktuelle Währungskrisen in Schwellenländern zeigen, dass die präventiven Maßnahmen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene unzureichend sind. Diese Arbeit untersucht deshalb systematisch, welche Bedingungen die Geld- und Währungspolitik erfüllen muss, um Währungskrisen zu verhindern. Dazu wird zunächst auf nationaler Ebene eine optimale Geld- und Währungspolitik modelliert, die Krisen entgegenwirkt. Die Überwindbarkeit der Begrenztheit nationaler Politik wird dann auf regionaler und internationaler Ebene diskutiert. Dabei ist die Entwicklung eines Instruments der internationalen Geld- und Währungspolitik zur Unterstützung von Schwellenländern das Hauptergebnis der deskriptiven, theoretischen und ökonometrischen Analysen dieser Arbeit: der International-Lender-of-Last-Resort.
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Neue Orientierungen für die deutsche Raumentwicklungspolitik? – Bericht über einen Workshop im IWH
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2006
Abstract
Seit kurzem ist eine intensive Diskussion zur Frage im Gange, ob es bei der Raumentwicklungspolitik, also bei Politikmaßnahmen, mit denen bestimmte Regionen gezielt unterstützt werden, eine Neuorientierung zugunsten wachstumsstarker Regionen geben sollte. Daran schließt sich dann die zweite Frage an, ob und welche Unterstützung künftig die strukturschwachen, peripher gelegenen Regionen erhalten sollten. Die knappen öffentlichen Kassen, der verschärfte Wettbewerb der Regionen in Europa und die veränderten Bedingungen für die öffentliche Daseinsvorsorge in Räumen mit dramatischen Bevölkerungsrückgängen drängen nach Antworten auf die genannten Fragen. Das IWH bearbeitet zusammen mit der Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen (GEFRA), Münster, und dem Leibniz Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), Erkner, im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ein Forschungsprojekt zum Thema „Bundesstaatliche Ordnung und Bedeutung finanzieller Ausgleichssysteme für die Raumordnung“, das empirische Fundierungen zur Beantwortung der o. g. Fragen liefern soll. In der ersten Phase der Projektbearbeitung fand am 21. Juni 2005 ein Workshop statt, der den politischen Status quo räumlicher Ausgleichspolitik und eine Bestandsaufnahme vorliegender Forschungsergebnisse zum Gegenstand hatte. Eine stärkere Orientierung auf die wachstumsstarken Räume könnte bedeuten, an dort gegebenen Agglomerationsvorteilen anzuknüpfen bzw. Agglomerationsnachteile zu mildern. Für die Unterstützung von Agglomerationseffekten, denen in modernen regionalökonomischen Theorien große Bedeutung als Entwicklungsdeterminante beigemessen wird, liefert allerdings die empirische Forschung bislang wenig Hinweise, die in konkrete regionalpolitische Maßnahmen umzusetzen wären. Es wurde grundsätzlich von den meisten Referenten und Teilnehmern betont, daß auch bei einer stärkeren Hinwendung zu einer wachstumsorientierten Raumentwicklungspolitik die strukturschwachen peripheren Räume nicht ihrem Schicksal überlassen werden dürften. Die Zentren müssten Verantwortung für die schwächere Peripherie übernehmen, den schwachen Regionen sollte Hilfe zur Selbsthilfe gewährt werden, und ein Überdenken der Daseinsvorsorge in Räumen mit starkem Bevölkerungsrückgang wird unvermeidlich sein.
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Intermediate central communities in Rural Regions - A qualitative instrument for analysis
Alexander Kubis
Теоретические основы и опыт стратегическ,
2006
Abstract
Diese Arbeit untersucht den ländlichen Raum hinsichtlich seiner ökonomischen Potenziale und liefert mittels qualitativer Methoden (Faktoren-, Cluster- und Diskriminanzanalyse) eine verifizierbare Bestimmung spezifische Stärken und Schwächen. Hierbei wurden Gemeindegruppen gesucht und bezüglich ihrer Potenziale eingehend analysiert. Das besondere ist neben der Gemeinde als Untersuchungsebene das Augenmerk auf den Mittelzentren als Bindeglied zwischen Peripherie und Oberzentrum. In den östlichen Bundesländern Deutschlands haben diese Zentren weiterhin einen massiven strukturellen Anpassungsbedarf. Aber auch bei westdeutschen Gemeinden sind spezifische Defizite darstellbar. Die vorgeschlagene Methodik ist innerhalb einer gesamtdeutschen Förderpolitik verallgemeinerbar. Die getroffenen Aussagen haben einen ausreichend statistisch abgesicherten Nachweis.
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Evaluierung der regionalen Berichterstattung für die Ermittlung des Verbraucherpreisindex in Sachsen-Anhalt
Dirk Trocka
Regional Electronic Papers, 2006-01,
2006
Abstract
Eine Volkswirtschaft ist im besonderen Maße auf eine zuverlässige und aktuelle Datenbasis über Vergleiche von Preisen und Preisentwicklungen angewiesen, die Ausgangspunkt für weitere volkswirtschaftliche Analysen ist. Die vorliegende Studie untersucht die Auswahl der bisherigen Berichtsgemeinden zur Ermittlung des Verbraucherpreisindex (VPI) in Sachsen-Anhalt. Nach einer kurzen Problemabgrenzung beschäftigt sich die Studie mit der Beschreibung des derzeitigen Systems der amtlichen Preisberichterstattung in Sachsen-Anhalt. Dafür wird die zur Untersuchung einbezogene Datenbasis näher definiert. Der Autor schlägt (unter Nutzung multivariater Verfahren) eine verbesserte allgemeingültige Methode zur Reorganisation von Berichtsgemeinden unter besonderer Berücksichtigung aussagefähiger Variablen zur Anbieter- und Nachfragerstruktur für die Artikel des Warenkorbes des VPI vor. Hierbei findet insbesondere die regionalen Bedeutung einer Gemeinde für ihr Umland Berücksichtigung. Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung kann ein Teil der Datenbasis, welcher dieser Arbeit zu Grunde liegt, nicht veröffentlicht werden. Damit die Entstehung der Datenbasis trotzdem vollständig nachvollziehbar ist, wurde besondere Sorgfalt auf die Angaben der Herkunftsquellen der Daten verwendet.
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