Wirkungsanalyse der Wirtschaftsförderung in Ostdeutschland
Joachim Ragnitz, Harald Lehmann
Mittelstandsfinanzierung, Basel II und die Wirkung öffentlicher sowie privater Kapitalhilfen.,
2005
Abstract
In wenigen Regionen ist so massiv Wirtschaftsförderung betrieben worden wie in Ostdeutschland seit der deutschen Einheit. Das grundsätzliche Erfordernis, die Effektivität der Wirtschaftsförderung zu überprüfen, wird durch beihilferechtliche Vorgaben der EU, Haushaltszwänge und ad-hoc Überlegungen der beteiligten Ministerien verstärkt. Gleichwohl sind solche Analysen aufgrund methodischer und statistischer Probleme recht rar und eher selektiv. Das IWH hat vor diesem Hintergrund anhand der sich für eine Matching-Analyse anbietenden IAB-Betriebspanel-Daten und der Fördermaßnahme "GA-Investitionszuschuss" untersucht, wie die Förderung speziell auf das Investitionsverhalten der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe wirkt. Die Ergebnisse zeigen, dass der GA-Investitionszuschuss Mehrinvestitionen induziert hat, was anders als bei pauschalen Förderinstrumenten durch die individuell ausgestalteten Fördervoraussetzungen begünstig wurde. Letztlich entscheidend ist aber die Rentabilität der geförderten zusätzlichen Investitionsvorhaben und deren Effekte auf die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und die Beschäftigungssituation in Ostdeutschland. Diese zeigen sich erst in der zeitlichen Entwicklung und lassen sich mangels statistischer Informationen nur anhand von Indizien abschätzen.
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Wie wirkt der demographische Wandel auf die Standortwahl und auf die regionale Wirtschaftsentwicklung?
Martin T. W. Rosenfeld
Demographischer Wandel: Befunde für Niedersachsen und Handlungsfelder. Bericht über den Workshop 2004 / 2005 des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung (NIW),
2005
Abstract
Der Beitrag untersucht auf der Basis regionalökonomischer Theorien, welche Auswirkungen vom „natürlichen“ demographischen Wandel (i. S. rückläufiger Geburtenraten und steigender Lebenserwartung) auf die Regionalentwicklung ausgehen, wenn man von allen anderen Einflussfaktoren absieht und von der Annahme ausgeht, dass der demographische Wandel in allen Regionen gleich stark ausgeprägt ist. Im Ergebnis wird gezeigt, dass die Divergenz zwischen Zentrum und Peripherie aufgrund des demographischen Wandels zunehmen wird. Da dieser Tendenz mit Hilfe regionalpolitischer Maßnahmen kaum begegnet werden kann, wird für alle raumwirksamen Politikbereiche empfohlen, das Zentrale-Orte-Konzept zeitgemäß zu interpretieren und innerhalb der Peripherie für eine Konzentration auf die Mittelzentren zu sorgen sowie alle Maßnahmen, die eher eine Dispersion fördern, kritisch zu hinterfragen.
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Panel Seasonal Unit Root Test: Further Simulation Results and An Application to Unemployment Data
Christian Dreger, Hans-Eggert Reimers
AStA - Advances in Statistical Analysis,
Nr. 3,
2005
Abstract
In dieser Arbeit wird der saisonale Einheitswurzeltests von Hylleberg et al. (1990) auf heterogene Panel verallgemeinert. Die Prozedur folgt dem Ansatz von Im, Pesaran and Shin (2002) und wird in der Arbeit von Otero et al. (2004) unabhängig von diesem Beitrag vorgeschlagen. Die abgeleiteten Teststatistiken werden dargestellt und kritische Werte mit Hilfe von Simulationen ermittelt. Die Eigenschaften der Tests werden für verschiedene deterministische und dynamische Spezifikationen untersucht. Es zeigt sich, dass für kleine Zeitdimensionen die Güte der Tests auch dann gering ist, wenn die Querschnittsdimension wächst. Bei einer empirischen Analyse erscheint es notwendig, das der Datensatz eine größere Zeitdimension als Querschnittsdimension hat. Das Verfahren wird auf die in Quartalen vorliegenden Arbeitslosenquoten industrialisierter Staaten angewendet. Obwohl in einigen Ländern saisonale Einheitswurzeln gefunden werden, wird die Nullhypothese von saisonalen Einheitswurzeln im Panel abgelehnt. Die Nullhypothese einer Einheitswurzel für die Nullfrequenz wird jedoch im Panel nicht abgelehnt, sodass sich Evidenz für Hysteresiseffekte ergibt.
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Dezentralisierung im Bereich der Regionalpolitik: Möglichkeiten und räumliche Konsequenzen
Martin T. W. Rosenfeld
Das föderative System in Deutschland – Bestandsaufnahme, Reformbedarf und Handlungsempfehlungen aus raumwissenschaftlicher Sicht,
2005
Abstract
Der Beitrag untersucht, welche Effekte zu erwarten sind, wenn es – ausgehend von der heutigen starken Zentralisierung in der deutschen und europäischen Regionalpolitik – zu einer Annäherung an eine weitgehend dezentralisierte Regionalpolitik käme. Bei der Beihilfenkontrolle sollte eine zentrale Zuständigkeit erhalten bleiben. Ein Abbau der EU-Zuständigkeit für die Festlegung von Förderinstrumenten hätte Nachteile, weil die deutsche Regionalpolitik derzeit eine geringere instrumentelle Vielfalt zulässt als die EU. Hinsichtlich der Entscheidung über die Verwendung von regionalpolitisch motivierten Finanztransfers spricht alles für Dezentralisierung. Dies setzt voraus, dass die Förderregionen über den Erfolg ihrer Maßnahmen Rechenschaft ablegen müssen, und dass die Anreize der dezentralen Akteure für wachstumsfördernde Maßnahmen erhöht werden.
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Europäische Regionalpolitik nach der EU-Osterweiterung: Neue Ausrichtung erforderlich?
Martin T. W. Rosenfeld
Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung,
2005
Abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, in welche Richtung die Regionalpolitik der EU weiterentwickelt werden sollte. Zunächst werden die Konsequenzen der EU-Osterweiterung erläutert, die sich ohne Veränderung der heutigen Regelungen nach 2006 ergeben würden. Anschließend wird untersucht, welche materiellen Auswirkungen die EU-Osterweiterung für die Ordnung der regionalen Wirtschaftsstruktur hat und welche weiteren Einflussfaktoren der europäischen Regionalentwicklung für eine Reform der heutigen regionalpolitischen Regelungen von Belang sind. Der Beitrag gelangt zum Ergebnis, dass sich die EU-Ebene zukünftig auf die Beihilfenkontrolle, die Festlegung von Förderregionen sowie die Vergabe von finanziellen Mitteln konzentrieren sollte. Innerhalb der Förderregionen sollte anstelle des „Gießkannenprinzips“ ein eher wachstumsorientiertes Konzept zur Anwendung kommen. Dabei sollte versucht werden, mit regionalpolitischen Maßnahmen noch stärker als bislang an den jeweiligen tatsächlichen regionalen Wachstumshemmnissen ansetzen; dies sind vielfach nicht das fehlende unternehmerische Kapital, sondern Engpässe bei der Infrastruktur, fehlende regionale Netzwerke und Schwächen bei der Innovationstätigkeit.
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Nichtinanspruchnahme von Sozialhilfe - Eine empirische Analyse des Unerwarteten
Joachim Wilde, Alexander Kubis
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik,
Nr. 3,
2005
Abstract
Bisherige Studien für Gesamtdeutschland haben ermittelt, dass mehr als die Hälfte der Haushalte, die zum Bezug von Sozialhilfe berechtigt sind, diesen Anspruch nicht geltend machen. Dies widerspricht der Intuition. Das Ziel unserer Studie ist deshalb zum einen, mit Hilfe des Niedrigeinkommens-Panels eine präzisere Simulation der Anspruchsberechtigung und damit der Quote der Nichtinanspruchnahme vorzunehmen als dies bisher möglich war. Zum anderen sollen die Ursachen der Nichtinanspruchnahme in einem multiplen ökonometrischen Modell untersucht werden. Wir zeigen, dass die bisherigen Messfehler nur einen kleinen Teil der ermittelten Quoten erklären. Signifikante Ursachen für die verbleibende Quote von rund 43% sind eine geringe Höhe der Ansprüche, die Kosten der Sozialhilfe in Form von Stigmatisierung sowie Erwartungen über eine eher kurzfristige Dauer des finanziellen Engpasses. Außerdem weisen wir erstmalig eine signifikante simultane Beziehung zwischen der Höhe des Erwerbseinkommens und der Neigung zur Inanspruchnahme von Sozialhilfe nach, wobei das Vorzeichen in beiden Richtungen negativ ist.
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Langfristige Beschäftigungseffekte eines Ausbaus regenrativer Energien - Ergebnisse eines dynamischen disaggregierten Simulationsmodells
Joachim Ragnitz
Externe Publikationen,
2005
Abstract
Der Ausbau regenerativer Energien - Windkraft, Solarenergie, Erdwärmenutzung usw. - zählte mit zu einem der wichtigsten Ziele der Energiepolitik der früheren Bundesregierung. Zur Begründung wurden neben den primär energiepolitischen Zielen auch beschäftigungspolitische Ziele angeführt. Analysen des IWH mit Hilfe eines sektoral disaggregierten makroökonometrischen Modells zeigen indes, das mit spürbaren Beschäftigungseffekten auf lange Sicht nicht zu rechnen ist. Grund hierfür ist, daß die Finanzierungseffekte der Subventionen für den Sektor erneuerbarer Energien Beschäftigung in anderen Sektoren verdrängen. Dementsprechend kommt es zur Mehrbeschäftigung nur insoweit, als regenerative Energien aufgrund arbeitsintensiver Produktionsweise mit einem höheren Arbeitseinsatz hergestellt werden als verdrängte Produktionen.
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Unternehmensnetzwerke in Ostdeutschland: Konzentration auf Verdichtungsräume
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2005
Abstract
Mit dem Vorhandensein von Unternehmensnetzwerken wird zumeist eine hohe Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der betreffenden Region assoziiert. Eine erstmals flächendeckend für Ostdeutschland vorgenommene Bestandsaufnahme von Unternehmensnetzwerken zeigt eine erhebliche räumliche Ungleichverteilung von Netzwerkaktivitäten zugunsten der sächsischen Agglomerationsräume und zugunsten der Hauptstadtregion. Diese räumlichen Schwerpunkte der Netzwerkbildung lassen erkennen, dass sich Netzwerke am ehesten dort herausbilden und entwickeln, wo sie günstige „natürliche“ Entwicklungsbedingungen, d. h. vor allem eine hohe Dichte von Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen vorfinden. Dort können zugleich besonders intensive lieferund abnehmerseitige Verflechtungen vermutet werden. Dass die höher verdichten Regionen günstige „natürliche“ Bedingungen für die Etablierung von Netzwerken darstellen, wird auch an dem Umstand deutlich, dass in diesen Räumen besonders häufig Übereinstimmungen zwischen Unternehmensnetzwerken und regionalen Branchenschwerpunkten gegeben sind. Diese Übereinstimmungen können als vorteilhaft für die Regionalentwicklung angesehen werden, weil sie Indizien für das Vorhandensein von längerfristig gegebenen tendenziell nachhaltigen Netzwerkstrukturen sind. In dünn besiedelten, ländlich-peripheren Region ist dagegen die Zahl der Unternehmensnetzwerke zumeist gering, und sie werden sehr häufig nicht durch einen regionalen Branchenschwerpunkt begleitet. Es stellt sich die Frage nach der künftigen Bestandsfestigkeit der Unternehmensnetzwerke gerade in diesen Regionen mit geringer Verdichtung. Diese Frage erhält noch zusätzliches Gewicht, weil öffentliche Förderhilfen, die viele Netzwerke in Ostdeutschland erhalten, zeitlich befristet sind und daher die Fortexistenz der Netzwerke auch ohne Förderung eine besondere Herausforderung darstellt.
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Editorial
Herbert Buscher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2005
Abstract
Nun wurde sie doch übertroffen, die magische 5-Millionen Grenze der registrierten Arbeitslosen. Wie zu erwarten, löste die Veröffentlichung der Zahlen zum Teil lebhafte Reaktionen aus, zum Teil auch Reaktionen, die mehr als nur verfehlt waren. Betrachtet man die neuen Zahlen mit der gebotenen Distanz, dann beinhalten sie nichts, was nicht schon vorher bekannt war oder hätte bekannt sein können. Seit Mitte des letzten Jahres bestand zumindest die ernsthafte Einschätzung, dass durch die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld-II die 5-Millionen Grenze überschritten werden kann.
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Benchmarking-Report Mecklenburg-Vorpommern -Öffentliche Aufgabenerfüllung im Ländervergleich-
Joachim Ragnitz, Helmut Seitz
Einzelveröffentlichungen,
Nr. 8,
2005
Abstract
Vor dem Hintergrund der gegenwärtig höchst angespannten Haushaltslage und den sich langfristig aus der Rückführung der Osttransfers und dem demographischen Wandel ergebenden Anpassungsproblemen untersucht dieser Bericht den finanzpolitischen Handlungsbedarf des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Gemeinden. Das hierbei verwendete methodische Instrument ist ein „Benchmarking-Ansatz“, bei dem mit Hilfe von Vergleichsdaten Auffälligkeiten bei den Einnahmen, den Ausgaben und beim Personalbesatz untersucht werden. Als Vergleichsmaßstab wird der Durchschnitt der finanzschwachen Westflächenländer (FFW), bestehend aus den Ländern Nieder-sachsen (NI), Rheinland-Pfalz (RP), Saarland (SL) und Schleswig-Holstein (SH) sowie – um Ostaspekte adäquat zu berücksichtigen – der Freistaat Sachsen (SN) herangezogen.
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