Gemeinschaftsdiagnose: Pandemie verzögert Aufschwung — Demografie bremst Wachstum
Oliver Holtemöller, Stefan Kooths, Claus Michelsen, Torsten Schmidt, Timo Wollmershäuser
Wirtschaftsdienst,
May
2021
Abstract
Das erste Jahr der Corona-Pandemie stand in Deutschland im Zeichen extremer Schwankungen der ökonomischen Aktivität und einer massiv gelähmten Binnenwirtschaft. In ihrem Frühjahrsgutachten gehen die Institute davon aus, dass der derzeitige Shutdown zunächst fortgesetzt und ab Mitte Mai bis zum Ende des dritten Quartals nach und nach aufgehoben wird. Im Zuge der Lockerungen wird sich vor allem der private Konsum kräftig erholen. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,7 % und im kommenden Jahr um 3,9 % zulegen.
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Banking Globalization, Local Lending, and Labor Market Effects: Micro-level Evidence from Brazil
Felix Noth, Matias Ossandon Busch
Journal of Financial Stability,
October
2021
Abstract
Recent financial crises have prompted the interest in understanding how banking globalization interacts with domestic institutions in shaping foreign shocks’ transmission. This paper uses regional banking data from Brazil to show that a foreign funding shock to banks negatively affects lending by their regional branches. This effect increases in the presence of frictions in internal capital markets, which affect branches’ capacity to access funding from other regions via intra-bank linkages. These results also matter on an aggregate level, as municipality-level credit and job flows drop in exposed regions. Policies aiming to reduce the fragmented structure of regional banking markets could moderate the propagation of foreign shocks.
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IWH-Flash-Indikator II. Quartal und III. Quartal 2021
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 2,
2021
Abstract
Die hohen Infektionszahlen und der seit November 2020 immer wieder verlängerte Lockdown führten im ersten Quartal 2021 zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1,7%. Insbesondere der private Konsum litt unter den strengen staatlichen Restriktionen. Hingegen liefen die Warenexporte gut und verhinderten einen stärkeren Einbruch der deutschen Wirtschaft. Nachdem bereits Ende des ersten Quartals in einigen Regionen Deutschlands begonnen wurde, die Restriktionen etwas zurückzunehmen, kam es aus Sorge vor einem weiteren Anwachsen der dritten Corona-Welle in der zweiten Aprilhälfte zu einer bundesweit regulierten Verschärfung der Lockdown-Regeln. Seit Anfang Mai gehen die Corona-Neuerkrankungen in Deutschland nun zurück. Das dürfte wohl neben einem saisonalen Effekt auch auf die endlich in Fahrt gekommene Impfkampagne zurückzuführen sein. Der Lockdown dürfte in absehbarer Zeit aufgehoben werden können. Insbesondere die private Konsumnachfrage dürfte davon profitieren und zusammen mit der robusten Nachfrage aus dem Ausland die Wirtschaftsleistung laut IWH-Flash-Indikator im zweiten Quartal 2021 um 2,1% und im dritten Quartal um 2,4% steigen lassen.
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Power Generation and Structural Change: Quantifying Economic Effects of the Coal Phase-out in Germany
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Christoph Schult
Energy Economics,
2021
Abstract
In the fight against global warming, the reduction of greenhouse gas emissions is a major objective. In particular, a decrease in electricity generation by coal could contribute to reducing CO2 emissions. We study potential economic consequences of a coal phase-out in Germany, using a multi-region dynamic general equilibrium model. Four regional phase-out scenarios before the end of 2040 are simulated. We find that the worst case phase-out scenario would lead to an increase in the aggregate unemployment rate by about 0.13 [0.09 minimum; 0.18 maximum] percentage points from 2020 to 2040. The effect on regional unemployment rates varies between 0.18 [0.13; 0.22] and 1.07 [1.00; 1.13] percentage points in the lignite regions. A faster coal phase-out can lead to a faster recovery. The coal phase-out leads to migration from German lignite regions to German non-lignite regions and reduces the labour force in the lignite regions by 10,100 [6300; 12,300] people by 2040. A coal phase-out until 2035 is not worse in terms of welfare, consumption and employment compared to a coal-exit until 2040.
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Nowcasting East German GDP Growth: a MIDAS Approach
João Carlos Claudio, Katja Heinisch, Oliver Holtemöller
Empirical Economics,
Nr. 1,
2020
Abstract
Economic forecasts are an important element of rational economic policy both on the federal and on the local or regional level. Solid budgetary plans for government expenditures and revenues rely on efficient macroeconomic projections. However, official data on quarterly regional GDP in Germany are not available, and hence, regional GDP forecasts do not play an important role in public budget planning. We provide a new quarterly time series for East German GDP and develop a forecasting approach for East German GDP that takes data availability in real time and regional economic indicators into account. Overall, we find that mixed-data sampling model forecasts for East German GDP in combination with model averaging outperform regional forecast models that only rely on aggregate national information.
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Aktuelle Trends: Entwicklung der Firmengründungen in Deutschland
André Diegmann
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2020
Abstract
Das Produktivitätswachstum in entwickelten Volkswirtschaften hat sich in den letzten Jahren deutlich verlangsamt. Ein Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in einer Volkswirtschaft ist die Firmengründungsaktivität. Wenn neue Ideen entstehen, kann dies in eine zunehmende Gründungsaktivität münden und so positiv auf die Produktivitätsentwicklung wirken.
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Einflüsse des Lebensumfelds auf politische Einstellungen und Wahlverhalten - Eine vergleichende Analyse der Landtagswahlen 2019 in drei ostdeutschen Bundesländern
Matthias Brachert, Everhard Holtmann, Tobias Jaeck
Empirische Sozialforschung 12. Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin,
2020
Abstract
Die vorliegende Studie analysiert die Landtagswahlen 2019 in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen und testet die These eines »doppelten Transformationsschocks« für die ostdeutschen Länder auf der Kreisstufe. Die These besagt, dass in »Schockregionen«, die bestimmte prekäre Strukturmerkmale aufweisen, die Entfremdung von der Demokratie höher und das Protestwahlverhalten stärker ausgeprägt sind als in strukturell besser aufgestellten »Gewinnerregionen«. Die Autoren weisen in einer zweistufigen Analyse nahräumliche Kontexteffekte auf politische Einstellungen und auf das Wahlverhalten nach. Generell lockern traditionelle Parteibindungen auf und Präferenzen für Protest und Themenparteien (Zuwanderung, nationale Identität, Klimawandel) werden zunehmend stabiler. Daneben gibt es im regionalen Feld eine besondere Nebenströmung, welche jene Menschen mitnimmt, die ihre politische Weltsicht und ihr Wahlverhalten auch an den Arbeits- und Lebensbedingungen des näheren Umfelds ausrichten.
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Aktuelle Trends: Ostdeutschland macht im Jahr 2019 im Ost-West-Vergleich in puncto Produktivität einen weiteren Schritt nach vorn
Gerhard Heimpold, Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2020
Abstract
Ostdeutschland konnte laut Daten des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, die Ende März 2020 veröffentlicht wurden, im Jahr 2019 in puncto Produktivität im Vergleich zu Westdeutschland einen weiteren Schritt nach vorn gehen.
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Zwischenbetriebliche Lohnunterschiede, Mitbestimmung und Tarifverträge
Steffen Müller
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2020
Abstract
Niedriglohnsektor und steigende Lohnungleichheit sind seit langem dominierende Themen am Arbeitsmarkt. Dieser Artikel legt nahe, dass die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer von der Existenz von Betriebsräten und Tarifverträgen abhängt und dass sich vor allem betriebliche Mitbestimmung positiv auf Löhne auswirkt. Während Mitbestimmung die zwischenbetriebliche Lohnungleichheit erhöht, wird sie durch Tarifverträge reduziert.
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Lokaler Schock trifft lokale Bank: Die Folgen der Hochwasser des Jahres 2013 für das deutsche Finanzsystem
Benjamin Freudenstein, Michael Koetter, Felix Noth
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2020
Abstract
Welche Auswirkungen makroökonomische Schocks in Form von Naturkatastrophen auf Banken haben und welche realwirtschaftlichen Implikationen sich daraus ergeben können, wurde unter dem Titel „Katrina und die Folgen: Sicherere Banken und positive Produktionseffekte“ bereits an früherer Stelle in der „Wirtschaft im Wandel“ dargestellt. Daran anknüpfend stellt dieser Artikel einen Forschungsbeitrag vor, der die Folgen der Hochwasser des Jahres 2013 in Deutschland für die Sparkassen und Genossenschaftsbanken und deren Unternehmenskunden untersucht. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob lokale Banken die negativen Effekte des Hochwassers mildern, indem sie die Kreditvergabe an Unternehmen ausweiten. Der Befund ist erstens, dass Banken, die Beziehungen zu betroffenen Unternehmen haben, ihre Kreditvergabe um 3% relativ zu Banken ohne Beziehungen zu betroffenen Unternehmen ausweiten, und zweitens, dass bei Sparkassen mit Zugang zu nicht betroffenen regionalen Märkten keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos zu beobachten ist. Ein gegenüber regionalen Katastrophen widerstandsfähiges Finanzsystem sollte somit aus lokalen Banken bestehen, die gleichwohl überregional verbunden sind, damit ausreichende Möglichkeiten zur Diversifikation bestehen.
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