Wachstumsprojektion 2025 für die deutschen Länder: Produktion je Einwohner divergiert
Oliver Holtemöller, Maike Irrek
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2012
Abstract
Viele ökonomische Entscheidungen basieren implizit oder explizit auf Projektionen der wirtschaftlichen Aktivität in einem Land oder einer Region. In diesem Artikel wird ein langfristiges Projektionsmodell für Deutschland insgesamt und die deutschen Länder vorgestellt, das am IWH entwickelt worden ist. Das Modell beruht auf einer gesamtwirtschaftlichen Produktionsfunktion; die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital sowie die Produktivität werden mit Zeitreihenmodellen fortgeschrieben. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland insgesamt wird in die Teilmodelle für die Länder integriert, und die Annäherung der einzelnen Länder an den Bundestrend wird mit ökonometrischen Verfahren geschätzt. Mit Hilfe des Modells wird eine Projektion der wirtschaftlichen Aktivität in Deutschland insgesamt und in den Ländern bis zum Jahr 2025 vorgenommen. Ein wichtiges Resultat ist, dass die ungünstigere demographische Entwicklung in den ostdeutschen Ländern wohl nicht durch weitere Konvergenz der Produktivität und der Kapitalintensität kompensiert werden kann, sodass die Produktion je Einwohner in den ostdeutschen Ländern schwächer zunehmen dürfte als in den westdeutschen Ländern. Zwar verläuft die Entwicklung auch in den westdeutschen
Ländern heterogen, es dürfte aber im Gegensatz zu den ostdeutschen Flächenländern in keinem westdeutschen Land mit heute unterdurchschnittlicher Produktion je Einwohner zu einer spürbaren Vergrößerung des Abstandes zum Bundesdurchschnitt kommen.
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25.04.2012 • 12/2012
Wachstumsprojektion 2025 für die deutschen Länder: Produktion je Einwohner divergiert
Im Zeitraum bis zum Jahr 2025 dürfte die Produktion (Bruttoinlandsprodukt) je Einwohner in den ostdeutschen Ländern schwächer zunehmen als in den westdeutschen Ländern. Maßgeblich dafür ist die in den ostdeutschen Ländern ungünstiger verlaufende demographische Entwicklung. Diese kann durch die sich weiter angleichende Produktivität und Kapitalintensität nicht kompensiert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langfristprojektion des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) für Deutschland insgesamt und für die deutschen Länder.
Maike Irrek
Oliver Holtemöller
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Deutsche Konjunktur im Aufwind – Europäische Schuldenkrise schwelt weiter: Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2012
Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,
2012
Abstract
Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach einem schwachen Winterhalbjahr im Aufwind. Die Institute prognostizieren eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts um 0,9 % für das Jahr 2012 und um 2,0 % für das Jahr 2013. Die Lage am Arbeitsmarkt wird sich dabei weiter verbessern und die Zahl der Arbeitslosen auf 2,8 Millionen in 2012 zurückgehen. Die Defizitquote des Staates wird voraussichtlich auf 0,6 % sinken. Da die Verschuldungsquote mit über 80% noch sehr hoch ist, bewerten die Institute das derzeit zu beobachtende Erlahmen der Konsolidierungsanstrengungen kritisch. Die Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum schwelt weiter. Projektionen der Schuldenquoten Italiens, Irlands und Spaniens ergaben, dass in diesen Ländern eine Stabilisierung der Lage nur erreichbar ist, wenn die geplanten Reformen auch tatsächlich greifen und es zu keinem erneuten Vertrauensverlust an den Kapitalmärkten kommt.
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The Distorting Impact of Capital Controls
Makram El-Shagi
German Economic Review,
Nr. 1,
2012
Abstract
This paper uses panel data to show that capital controls have a significant impact on international interest rate differentials. Various types of controls can be distinguished within the data. The analysis shows that the aforementioned effects of capital controls on interest rates are especially strong in the case of capital import controls on portfolio capital; the implementation of these controls has been suggested in the wake of the Asian Crisis to prevent further crises. The results presented herein contradict the hypothesis that capital controls can achieve a restructuring of the maturity of capital inflows without a distortion in international capital allocation.
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Protect and Survive? Did Capital Controls Help Shield Emerging Markets from the Crisis?
Makram El-Shagi
Economics Bulletin,
Nr. 1,
2012
Abstract
Using a new dataset on capital market regulation, we analyze whether capital controls helped protect emerging markets from the real economic consequences of the 2009 financial and economic crisis. The impact of the crisis is measured by the 2009 forecast error of a panel state space model, which analyzes the business cycle dynamics of 63 middle-income countries. We find that neither capital controls in general nor controls that were specifically targeted to derivatives (that played a crucial role during the crisis) helped shield economies. However, banking regulation that limits the exposure of banks to global risks has been highly successful.
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The Technological Role of Inward Foreign Direct Investment in Central East Europe
Johannes Stephan
The Technological Role of Inward Foreign Direct Investment in Central East Europe,
2011
Abstract
Foreign direct investment (FDI) assumed a prominent role in Central East Europe (CEE) early on in the transition process. Foreign investors were assigned the task of restructuring markets, providing capital and knowledge for investment in technologically outdated and financially ailing firms.
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Komparative Vorteile im Handel Deutschlands mit Osteuropa gering
Martina Kämpfe, Götz Zeddies
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
2011
Abstract
Die mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten haben in den vergangenen Jahren im deutschen Außenhandel stetig an Bedeutung gewonnen. Während die kräftig expandierende Nachfrage in dieser Region der deutschen Exportindustrie deutliche Wachstumsimpulse lieferte, wurde in zunehmenden Importen aus diesen relativ arbeitsreichen Ländern häufig eine Gefahr für die inländische Beschäftigung gesehen. Aus Sicht der Außenhandelstheorien ist ein solcher Effekt insbesondere dann zu erwarten, wenn intersektoraler Handel vorliegt, der strukturellen Anpassungsdruck auslösen und die relative Entlohnung oder die Beschäftigung der Produktionsfaktoren in den Handelspartnerländern beeinflussen kann. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Beitrag zunächst die Produktions- und Beschäftigungsstrukturen ausgewählter osteuropäischer Länder. Darauf aufbauend folgt eine Untersuchung der Außenhandelsstruktur zwischen Ost- und Westdeutschland auf der einen und den osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten, insbesondere Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei, auf der anderen Seite. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Außenhandel zwischen Deutschland und Osteuropa größtenteils intra-industriell geprägt ist und weder
Alte noch Neue Bundesländer über ausgeprägte komparative Vorteile bei kapital- und humankapitalintensiven Gütern gegenüber Osteuropa verfügen.
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28.09.2011 • 40/2011
Deutscher Handel mit Osteuropa: Kaum Vorteile bei kapitalintensiven Gütern
Die kräftig expandierende Nachfrage in den mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten liefert der deutschen Exportindustrie deutliche Wachstumsimpulse. Die osteuropäischen Länder haben sich im Zuge ihrer Integration in die Europäische Union hinsichtlich der Produktionsstrukturen in den vergangenen Jahren an Deutschland angenähert. Der deutsche Außenhandel mit diesen Ländern ist kaum mehr durch Importüberschüsse bei arbeitsintensiven Gütern gekennzeichnet. Osteuropäische Länder sind zudem keine Netto-Exporteure von Vorleistungen mehr.
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The Importance of Estimation Uncertainty in a Multi-Rating Class Loan Portfolio
Henry Dannenberg
IWH Discussion Papers,
Nr. 11,
2011
Abstract
This article seeks to make an assessment of estimation uncertainty in a multi-rating class loan portfolio. Relationships are established between estimation uncertainty and parameters such as probability of default, intra- and inter-rating class correlation, degree of inhomogeneity, number of rating classes used, number of debtors and number of historical periods used for parameter estimations. In addition, by using an exemplary portfolio based on Moody’s ratings, it becomes clear that estimation uncertainty does indeed have an effect on interest rates.
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Mergers, Spinoffs, and Employee Incentives
Paolo Fulghieri, Merih Sevilir
Review of Financial Studies,
Nr. 7,
2011
Abstract
This article studies mergers between competing firms and shows that while such mergers reduce the level of product market competition, they may have an adverse effect on employee incentives to innovate. In industries where value creation depends on innovation and development of new products, mergers are likely to be inefficient even though they increase the market power of the post-merger firm. In such industries, a stand-alone structure where independent firms compete both in the product market and in the market for employee human capital leads to a greater profitability. Furthermore, our analysis shows that multidivisional firms can improve employee incentives and increase firm value by reducing firm size through a spinoff transaction, although doing so eliminates the economies of scale advantage of being a larger firm and the benefits of operating an internal capital market within the firm. Finally, our article suggests that established firms can benefit from creating their own competition in the product and labor markets by accommodating new firm entry, and the desire to do so is greater at the intermediate stages of industry/product development.
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