Der Importgehalt der Exporte im Lichte von jeweiligen und konstanten Preisen
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus "Neuere Anwendungsfelder der Input-Output-Analyse in Deutschland - Tagungsband - Beiträge zum Halleschen Input-Output-Workshop 2006"
2007
Abstract
Die zunehmende internationale Arbeitsteilung führt dazu, dass bei der Fertigung deutscher Exportgüter verstärkt importierte Vorleistungen eingesetzt werden. So ist ein Anstieg der exportinduzierten Importe zu beobachten, der sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre beschleunigt hat (vgl. Statistisches Bundesamt 2004; Brautzsch und Ludwig 2004, 2005). Dies nährt die Befürchtung, dass im Zuge der Globalisierung nationale Produktion verdrängt wird und in Deutschland Arbeitsplätze verloren gehen. Mit dem Schlagwort „Basarökonomie Deutschland“ wurde diese Tendenz auf den Punkt gebracht.
Artikel Lesen
Menschenwürdige Wirtschaftsordnung: Historische Wurzeln und Konzepte
Ulrich Blum
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus: Zweites Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung. Liberalismus, Sozialismus, Sozialstaat: Überlegungen anläßlich des 200. Geburtstages von John Stuart Mill
2007
Abstract
Zu den Quellen des ökonomischen Denkens zählt mit Sicherheit die Philosophie, die vor allem in der angelsächsischen Tradition der Klassiker als zentrales Fundament begriffen wurde. Dies verknüpft die Debatte über die Menschenwürde, die vor allem eine philosophische und religiöse, aber auch eine historische Dimension besitzt, mit der Frage nach den Eigenschaften einer menschenwürdigen Wirtschaftsordnung. Wenn das Grundgesetz von der Unantastbarkeit der Menschenwürde redet, dann determiniert das sicher nicht das Wirtschaftssystem, es legt ihm aber einen Rahmen an, wie durch die Träger staatlichen Handelns auszufüllen ist.
Artikel Lesen
Menschenwürdige Wirtschaftsordnung – Beiträge zur Tagung 2005 in Tutzing
IWH-Sonderhefte,
Nr. 3,
2006
Abstract
Soziale Marktwirtschaft als ordnungspolitische Antwort auf die Verheerungen des Zweiten Weltkriegs und auf autoritäre Wirtschaftsverfassungen im zeitgeschichtlichen Kontext definiert einen Anspruch der Bürger auf eine „menschenwürdige Wirtschaftsordnung“.
Artikel Lesen
Zweites Forum Menschenwürdige Wirtschaftsordnung. Liberalismus, Sozialismus, Sozialstaat: Überlegungen anläßlich des 200. Geburtstages von John Stuart Mill
Ulrich Blum, Heinrich Oberreuter, Wolfgang Quaisser
IWH-Sonderhefte,
Nr. 1,
2007
Abstract
Wirtschafts- und sozialethische Grundlagen unseres Wirtschaftssystems sind gerade in einer Zeit essentiell, in der wirtschafts- und sozialpolitische Reformen – oder das, was dafür gehalten wird – nahezu ständig auf der Tagesordnung stehen. Vielfach verfestigt sich der Eindruck, daß Reformlösungen durch angeblich alternativlose Sachzwänge begründet werden. Plakative begriffliche Polarisierungen – wie beispielsweise „Neoliberalismus“ versus „Soziale Marktwirtschaft“ – kennzeichnen die politische Debatte, ohne sie ordnungspolitisch und sozialphilosophisch zu fundieren. Die Gefahr einer solchen gedanklichen und begrifflichen (gewollten?) Unschärfe liegt in der mangelhaften Kohärenz und Tragfähigkeit von Reformansätzen.
Artikel Lesen
(Since When) Are East and West German Business Cycles Synchronised?
Stefan Gießler, Katja Heinisch, Oliver Holtemöller
Abstract
This paper analyses whether and since when East and West German business cycles are synchronised. We investigate real GDP, unemployment rates and survey data as business cycle indicators and employ several empirical methods. Overall, we find that the regional business cycles have synchronised over time. GDP-based indicators and survey data show a higher degree of synchronisation than the indicators based on unemployment rates. However, recently synchronisation among East and West German business cycles seems to become weaker, in line with international evidence.
Artikel Lesen
Total Factor Productivity and the Terms of Trade
Jan Teresinski
IWH-CompNet Discussion Papers,
Nr. 6,
2019
Abstract
In this paper we analyse how the terms of trade (TOT) – the ratio of export prices to import prices – affect total factor productivity (TFP). We provide empirical macroeconomic evidence for the European Union countries based on the times series SVAR analysis and microeconomic evidence based on industry level data from the Competitiveness Research Network (CompNet) database which shows that the terms of trade improvements are associated with a slowdown in the total factor productivity growth. Next, we build a theoretical model which combines open economy framework with the endogenous growth theory. In the model the terms of trade improvements increase demand for labour employed in exportable goods production at the expense of technology production (research and development – R&D) which leads to a shift of resources from knowledge development towards physical exportable goods. This reallocation has a negative impact on the TFP growth. Under a plausible calibration the model is able to replicate the observed empirical pattern.
Artikel Lesen
Private Debt, Public Debt, and Capital Misallocation
Behzod Alimov
IWH-CompNet Discussion Papers,
Nr. 7,
2019
Abstract
Does finance facilitate efficient allocation of resources? Our aim in this paper is to find out whether increases in private and public indebtedness affect capital misallocation, which is measured as the dispersion in the return to capital across firms in different industries. For this, we use a novel dataset containing industrylevel data for 18 European countries and control for different macroeconomic indicators as potential determinants of capital misallocation. We exploit the within-country variation across industries in such indicators as external finance dependence, technological intensity, credit constraints and competitive structure, and find that private debt accumulation disproportionately increases capital misallocation in industries with higher financial dependence, higher R&D intensity, a larger share of credit-constrained firms and a lower level of competition. On the other hand, we fail to find any significant and robust effect of public debt on capital misallocation within our country-sector pairs. We believe the distortionary effects of private debt found in our analysis needs a deeper theoretical investigation.
Artikel Lesen
Trade, Misallocation, and Capital Market Integration
Laszlo Tetenyi
IWH-CompNet Discussion Papers,
Nr. 8,
2019
Abstract
I study how cross-country capital market integration affects the gains from trade in a model with financial frictions and heterogeneous, forward-looking firms. The model predicts that misallocation among exporters increases as trade barriers fall, even as misallocation decreases in the aggregate. The reason is that financially constrained productive exporters increase their production only marginally, while unproductive exporters survive for longer and increase their size. Allowing capital inflows magnifies misallocation, because unproductive firms expand even more, leading to a decline in aggregate productivity. Nevertheless, under integrated capital markets, access to cheaper capital dominates the adverse effect on productivity, leading to higher output, consumption and welfare than under closed capital markets. Applied to the period of European integration between 1992 and 2008, I find that underdeveloped sectors experiencing higher export exposure had more misallocation of capital and a higher share of unproductive firms, thus the data is consistent with the model’s predictions. A key implication of the model is that TFP is a poor proxy for consumption growth after trade liberalisation.
Artikel Lesen
Politische Kreditzyklen in Deutschland: Ist der Osten politischer?
Reint E. Gropp, William McShane
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
Festschrift für Gerhard Heimpold, IWH
2020
Abstract
Die Gründung der Sparkassen erfolgte gemäß dem Auftrag, den Finanzierungsbedarf kleiner und mittelständischer lokaler Betriebe zu decken und somit die lokale Wirtschaft und Beschäftigung zu fördern. Die Sparkassen unterliegen daher der gesetzlichen Beschränkung, Kredite nur lokal, also in der Regel innerhalb einer Stadt oder eines Landkreises, zu vergeben. Im Zuge der sowjetischen Besetzung Ostdeutschlands im Jahr 1945 wurden alle Privatbanken geschlossen. Die 310 Sparkassen in der sowjetisch besetzten Zone jedoch waren hiervon als öffentlichrechtliche Kreditinstitute ausgenommen. Durch die Einrichtung von Bezirken im Jahr 1952 wurden die Länder in der DDR aufgelöst, und jedem Bezirk wurde eine Sparkasse zugeteilt. Wie in der Bundesrepublik war auch die Kreditvergabe der ostdeutschen Sparkassen geographisch begrenzt. Die ostdeutschen Sparkassen unterlagen jedoch nicht dem Wettbewerb und waren auch nicht unabhängig – ihnen wurden die Kunden zugewiesen, und sie unterstanden direkt dem Finanzministerium und später der Staatsbank. In der DDR bestanden die Hauptaufgaben der 196 Sparkassen in der Verwaltung von Einlagen und der Vergabe von Verbraucherkrediten.
Artikel Lesen
Mikrofundierte makroökonomische Resultate der ostdeutschen Transformationswirtschaft
Udo Ludwig
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
Festschrift für Gerhard Heimpold, IWH
2020
Abstract
Mit zunehmend zeitlichem Abstand seit der Wiederentstehung eines vereinten Deutschlands schwindet im Alltag das Wissen und in Forschung und Lehre das Verständnis der bewegenden Kräfte um dieses historisch einmalige und bis in die Gegenwart nachwirkende Ereignis. Die Zeitzeugen und die Mitgestalter der damit verbundenen Transformation einer Zentralplanwirtschaft verlassen altersbedingt die Bühne, und die nachrückenden Generationen wenden sich anderen Herausforderungen zu. Denn heute stehen erneut, aber ganz anders geartete Transformationsprozesse auf der Tagesordnung: Gefragt sind Antworten auf den Klimawandel, den Ausstieg aus der Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe, die Digitalisierung der Produktions- und Verbrauchsprozesse, die Verkehrswende und anderes. Schnell wird dann die Transformation einer ganzen Wirtschaftsordnung von der Agenda verdrängt, und die systemischen Zusammenhänge sowie das Verständnis der längerfristigen Folgen dieses historischen Wendepunktes für Deutschland treten in den Hintergrund und geben den Platz frei für oberflächliche Vereinfachungen. Der Systemwechsel verschwindet im sprachlichen Alltag hinter Schlagworten wie “Wende” und Ost-West-Vergleiche, in denen historische Bruchstellen geglättet bzw. sozioökonomische Inhalte durch die Projektion auf Himmelsrichtungen ersetzt werden. Selbstverständlichkeiten aus der Zeit des Umbruchs gehen unter oder werden durch Halbwahrheiten verzerrt wiedergegeben.
Artikel Lesen