Im Fokus: Sächsische Kooperationsstrukturen im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union
Mirko Titze
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2014
Abstract
Im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bieten zwischenbetriebliche Kooperationen die Möglichkeit, Spezialisierungsvorteile zu nutzen und Wissen auszutauschen. Für die Entstehung von Innovationen ist insbesondere personengebundenes Wissen wichtig, dessen Ausbreitung jedoch räumlich begrenzt ist. Für die Innovationsdynamik einer Region sind deswegen neben überregionalen Beziehungen auch regionale Kooperationen bedeutsam. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union (EU) für den Zeitraum von 2007 bis 2013. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Der Beitrag knüpft an eine Untersuchung aus dem Jahr 2013 an, die zeigte, dass sächsische Akteure in einer bestimmten Art von Förderprogrammen, den Bundesprogrammen, heute vergleichsweise viele Kooperationspartner in räumlicher Nähe wählen. Es zeigt sich, dass es formelle Kooperationen zwischen sächsischen Akteuren auch innerhalb der internationalen Konsortien der Forschungsrahmenprogramme der EU gibt. Damit ist der Grundstein für den Austausch von personengebundenem Wissen gelegt. Aus internationaler Perspektive waren in den angesprochenen Projekten vorwiegend Partner aus Westeuropa beteiligt.
Artikel Lesen
Im Fokus: Geförderte FuE-Verbundprojekte: Sächsische Akteure wählen zunehmend Partner in räumlicher Nähe
Mirko Titze, Matthias Brachert, Wilfried Ehrenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2013
Abstract
Externe Kooperationen bei innovativen Projekten sind mit einer Reihe von Vorteilen verbunden. Oft werden solche Projekte durch Kooperationen überhaupt erst möglich. Die Literatur stellt dabei insbesondere den Austausch von Wissen heraus. Für den Austausch einer ganz besonderen Form des Wissens, des so genannten nicht kodifizierten Wissens, ist oftmals räumliche Nähe erforderlich, da nicht kodifiziertes Wissen überwiegend durch persönliche Kontakte ausgetauscht wird. Der Bund und die Länder wenden eine ganze Reihe von Förderprogrammen an, die Anreize zur Aufnahme von innovativen Kooperationsprojekten bieten. Der vorliegende Beitrag analysiert die Kooperationsstrukturen innerhalb geförderter Verbundprojekte des Bundes in den Zeiträumen 1995 bis 2000 und 2005 bis 2010. Die Untersuchung richtet sich auf den Freistaat Sachsen. Es zeigt sich, dass die sächsischen Akteure im zweiten Zeitraum mehr Partner innerhalb Sachsens und der ostdeutschen Länder gewählt haben als in der ersten Periode. Dies spricht offenbar dafür, dass sächsische Partner attraktiver werden, und ermöglicht durch die räumliche Nähe den stärkeren Austausch von nicht kodifiziertem Wissen, welches wichtig für den Erfolg von Innovationsaktivitäten einer Region ist.
Artikel Lesen
Regions as Selection Environments? The Emergence of the Solar Industry in Germany from 1992 to 2008
Matthias Brachert, Christoph Hornych, Peter Franz
European Planning Studies,
Nr. 11,
2013
Abstract
The spatial evolution of the German solar industry is analysed in the light of the “window of locational opportunity” and the “selection environment” approach. The paper argues that differences in the regions' ability to promote the emergence of local external economies contribute to increasing regional differentiation in the German structure of the industry. Applied empirical methods enclose longitudinal firm entry and network analysis. A special focus is given upon the realignment processes in the science system. Our findings show a relatively rapid spatial concentration of production in eastern Germany since the year 2000. This process is accompanied by intensified networking between firms and between firms and universities as well as research institutes. The responsiveness of regional institutions and the self-organizing capabilities of the solar firms substantiate some propositions of the “selection environment” approach.
Artikel Lesen
Determinants of the Efficiency of Regional Innovation Systems
Michael Fritsch, Viktor Slavtchev
Regional Studies,
Nr. 7,
2011
Abstract
Determinanten der technischen Effizienz von regionalen Innovationssystemen, Regional Studies. Wir analysieren Unterschiede in der Effizienz regionaler Innovationssysteme (RIS). Zunächst werden alternative Maße für die Effizienz von RIS diskutiert, die auf dem Konzept der Wissensproduktionsfunktion aufbauen. Die empirischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl Spillover aus dem privaten Sektor als auch von Hochschulen und anderen öffentlichen Forschungseinrichtungen die Effizienz privater F&E-Aktivitäten positiv beeinflussen. Insbesondere die Intensität der Interaktion zwischen öffentlichen Einrichtungen und dem Privatsektor führt zu hoher Effizienz. Regionen, die durch Großbetriebe dominiert sind, weisen tendenziell eine geringere Effizienz der Innovationsaktivitäten auf als Regionen mit einer geringeren durchschnittlichen Betriebsgröße.
Artikel Lesen
Was bringen Vernetzung und Kooperation für die lokale Wirtschaftsentwicklung? - Bericht über eine Tagung am IWH
Christoph Hornych, Albrecht Kauffmann, M. Mühlberg, Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2011
Abstract
Die Abteilung Stadtökonomik des IWH veranstaltete am 2. und 3. Dezember 2010 das dritte „Halle Forum on Urban Economic Growth“. Auf der im zweijährigen Turnus stattfindenden Konferenz werden Forschungsergebnisse zu wesentlichen Einflussfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung von Städten präsentiert. Das dritte „Halle Forum“ widmete sich der Frage nach den Formen und Vorteilen von Kooperationen und Vernetzung für die wirtschaftliche Entwicklung von Städten und Metropolregionen. In den Vorträgen und Diskussionen wurden die Effekte und Determinanten von inter- und intraregionalen Kooperationen zum einen zwischen Unternehmen, zum anderen zwischen benachbarten Kommunen thematisiert. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Zusammenarbeit von Städten im Rahmen der Etablierung von Metropolregionen, mit denen die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit der betreffenden Städte verbessert werden soll.
Artikel Lesen
Determinanten der Vernetzung von Unternehmen der deutschen Photovoltaik-Industrie
Christoph Hornych, Matthias Brachert
IWH Discussion Papers,
Nr. 20,
2010
Abstract
Wenn gleich die positiven Effekte von Kooperationen bereits in einer Vielzahl von Untersuchungen nachgewiesen werden konnten, erfährt die Frage nach den Determinanten der Neigung von Unternehmen, Kooperationsbeziehungen einzugehen, in der Forschung zu Unternehmenskooperationen bisher nur geringe Aufmerksamkeit. Dabei könnte die Kenntnis der relevanten Einflussfaktoren Aufschluss darüber geben, inwieweit sich unterschiedliche Kooperationsintensitäten in Regionen auf Unterschiede im Unternehmensbesatz zurückführen lassen. Vor diesem Hintergrund untersucht das Diskussionspapier, welche Einflussfaktoren die Anzahl der Kooperationspartner von Unternehmen in der Photovoltaik-Industrie bestimmen. Ausgehend von einem Überblick über die möglichen Effekte der Kooperation von Unternehmen mit Partnern innerhalb und außerhalb der eigenen Region werden Hypothesen über die Zusammenhänge zwischen sowohl unternehmensspezifischen als auch regionsspezifischen Variablen und der Kooperationsneigung von Unternehmen aufgestellt. Diese werden im Rahmen von Regressionsmodellen anhand eines Datensatzes zu 178 deutschen Photovoltaikunternehmen getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere große Unternehmen sowie Unternehmen mit hohen absorptiven Fähigkeiten eine Vielzahl an Kooperationsbeziehungen unterhalten. Kooperationen innerhalb der eigenen Region gehen die Unternehmen vor allem dann ein, wenn eine Vielzahl potenzieller Partner am Standort vorhanden ist. Zudem kooperieren Niederlassungen ausländischer Unternehmen besonders häufig mit Partnern aus der Region, in der sie angesiedelt sind.
Artikel Lesen
Unternehmensnetzwerke in Mitteldeutschland: Häufig durch Wissenschafts-
einrichtungen koordiniert
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2010
Abstract
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurde in einschlägigen Studien über die Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland noch eine mangelnde Vernetzung
konstatiert, obwohl bereits damals Netzwerke angesichts der Kleinteiligkeit des ostdeutschen Unternehmenssektors eine geeignete Form der Zusammenarbeit darstellten, um Transaktionskosten zu senken und günstige Bedingungen für das Hervorbringen von Innovationen zu schaffen. Diese Situation scheint sich seitdem verändert zu haben, wozu auch zahlreiche staatliche Programme zur Förderung von Netzwerkbildungen beigetragen haben dürften. Am Beispiel von 93 Unternehmensnetzwerken mit Sitz in den Regionen Leipzig, Dresden, Chemnitz und Halle (Saale) untersucht der vorliegende Beitrag Fragen der Mitgliederstrukturen und der Wahrnehmung der Koordinations- oder Ansprechpartnerfunktion. Die Befunde zeigen, dass in den analysierten Netzwerken – erwartungsgemäß – Unternehmen als Mitglieder dominieren. Sie stellen rund 64% der Netzwerkmitglieder. Die zweitgrößte Mitgliedergruppe sind die Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen, darunter die öffentlichen universitären und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen. Ein anderes Bild zeigt sich hinsichtlich der Wahrnehmung der Koordinations- oder Ansprechpartner- Funktion. Diese wird nur in rund 13% der Fälle von Unternehmen wahrgenommen. Dass nur relativ wenige Unternehmen selbst das Netzwerkmanagement übernehmen, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Etablierung und Unterhaltung von Netzwerken nicht nur Nutzen bringt, sondern auch Kosten verursacht. Dagegen spielen Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen bei der Koordination oder als Ansprechpartner eine besonders große Rolle (rund 41% der Fälle). In einem weiteren knappen Drittel der Fälle obliegt das Netzwerkmanagement Vereinen oder Verbänden, weil sich häufig die Netzwerkmitglieder zu solchen zusammenschließen und damit das Netzwerkmanagement in deren Geschäftsstellen institutionalisieren. Ferner übernehmen auch Einrichtungen der Wirtschafts- und Technologieförderung das Netzwerkmanagement. Die Untersuchung liefert deutliche Hinweise auf die zentrale Bedeutung, die speziell Wissenschaftseinrichtungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland haben.
Artikel Lesen
Unternehmensnetzwerke in der Photovoltaik-Industrie – Starke Verbundenheit und hohe Kooperationsintensität
Christoph Hornych, Matthias Brachert
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2010
Abstract
Die Photovoltaik-Industrie (PV-Industrie) ist als vergleichsweise neuer Industriezweig durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt. Welcher der verschiedenen Technologiepfade sich durchsetzen wird, lässt sich heute ebenso wenig abschätzen wie die zukünftige Marktentwicklung. Ein wichtiges Instrument, um diesen Unsicherheiten zu begegnen, stellen Unternehmensnetzwerke dar. Wie stark die deutsche PV-Industrie bereits vernetzt ist, war jedoch bisher kaum bekannt. Der vorliegende Beitrag versucht diese Lücke zu schließen, indem erstmalig ein Überblick darüber gegeben wird, inwieweit die Photovoltaikunternehmen in Netzwerken eingebunden sind.
Artikel Lesen
Aktuelle Trends: Gemeinsam statt einsam: Forschungskooperationen auswärtiger Investoren in Ostdeutschland
Jutta Günther, Björn Jindra, Johannes Stephan
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2009
Abstract
Auswärtige Investoren, das heißt Tochtergesellschaften ausländischer und westdeutscher multinationaler Unternehmen mit Sitz in den Neuen Bundesländern (NBL), bilden mit ca. 3 500 Gesellschaften und über 500 000 Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und in ausgewählten Dienstleistungsbranchen einen wichtigen Bestandteil der ostdeutschen Wirtschaft (einschließlich Berlin). Nicht selten finden sich in dieser Gruppe große und technologieorientierte Unternehmen mit strukturbestimmendem Charakter. Das IWH befragt diese Unternehmen daher jährlich insbesondere zu ihren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.
Artikel Lesen
Foreign Subsidiaries in the East German Innovation System – Evidence from manufacturing industries
Jutta Günther, Johannes Stephan, Björn Jindra
Applied Economics Quarterly Supplement,
Nr. 59,
2008
Abstract
Die Veröffentlichung analysiert das Ausmaß technologischer Leistungsfähigkeit auf ausländische Tochtergesellschaften, welche in Ostdeutschland angesiedelt sind. Darüber hinaus betrachtet es Determinanten des technologischen Beschaffungsverhaltens ausländischer Tochtergesellschaften. Die Theorie der internationalen Produktion unterstreicht die Wichtigkeit von Variablen auf der strategischen und regionalen Ebene. Dennoch lassen existierende empirische Studien im Großen und Ganzen Faktoren auf regionaler Ebene aus. Wir entnehmen die Studienergebnisse aus der „ADI Mikrodatenbank“ des IWH, welche erst seit kurzem zur Verfügung steht, um die Analyse durchzuführen. Wir fanden heraus, dass ausländische Tochtergesellschaften im Vergleich zum gesamten verarbeitenden Gewerbe in Ostdeutschland überdurchschnittlich technologisch aktiv sind. Dies kann teilweise durch die industrielle Struktur der ausländischen Direktinvestitionen erklärt werden. Dennoch bezieht nur ein begrenzter Teil ausländischer Tochtergesellschaften mit F&E und/oder Innovationsaktivitäten technologisches Wissen aus dem ostdeutschen Innovationssystem. Wenn eine Tochtergesellschaft die Strategie der Kompetenzvermehrung verfolgt oder lokalen Handel betreibt, dann bezieht sie eher technologisches Wissen lokal. Die Ausstattung einer Region mit Humankapital und wissenschaftlicher Infrastruktur hat ebenfalls einen positiven Effekt. Diese Ergebnisse lassen schlussfolgern, dass ausländische Tochtergesellschaften in Ostdeutschland nur teilweise mit dem regionalen Innovationssystem verbunden sind. Strategien werden diskutiert.
Artikel Lesen