Betriebliche Dynamiken und Beschäftigungsergebnisse
Firmengründungen und -schließungen sind in einer Marktwirtschaft für die Reallokation von Ressourcen, strukturellen Wandel und damit für die wirtschaftliche Entwicklung von zentraler Bedeutung und spielen vor allem im Hinblick auf die wirtschaftliche Transformation Ostdeutschlands eine zentrale Rolle. Gleichzeitig können die mit dem Strukturwandel verbundenen Arbeitsplatzverluste dramatische Folgen für betroffene Arbeitnehmer haben, wie z.B. Arbeitslosigkeit, Einkommensverluste oder eine geringere Arbeitsplatzqualität. Diese Forschungsgruppe untersucht mithilfe mikroökonometrischer Methoden Gründungen, Wachstumsprozesse und das Scheitern von Unternehmen, die Anzahl und Qualität der von Neugründungen geschaffenen Arbeitsplätze und die Folgen von Firmenschließungen für betroffene Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, vor allem in Bezug auf Arbeitsmarktergebnisse wie Beschäftigung und Löhne.
Forschungscluster
Produktivität und InstitutionenIhr Kontakt
PROJEKTE
01.2020 ‐ 06.2024
Europas populistische Parteien im Aufwind: die dunkle Seite von Globalisierung und technologischem Wandel?
VolkswagenStiftung
Die Globalisierung hat zwar allgemein den Wohlstand gesteigert, aber in vielen Regionen Europas auch zu Arbeitslosigkeit, Lohnungleichheit, Abwanderung und Überalterung geführt. Das Projekt untersucht, ob diese ökonomischen Lasten zu Wählerstimmen für populistische Parteien führen.
01.2019 ‐ 06.2022
MICROPROD („Raising EU Productivity: Lessons from Improved Micro Data“)
Europäische Kommission
Ziel von MICROPROD ist es, zu einem besseren Verständnis der Herausforderungen beizutragen, die die vierte industrielle Revolution in Europa mit sich bringt. Verliert das Produktivitätswachstum im Kontext von Globalisierung und Digitalisierung an Schwung, und wenn ja, warum?
This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 764810.
07.2018 ‐ 12.2020
Firmenlohndifferentiale in unvollkommenen Arbeitsmärkten: Die Rolle von Marktmacht und industriellen Beziehungen in der Aufteilung der Beschäftigungsrenten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Ziel dieses Projekts ist es, die Aufteilung der Beschäftigungsrenten auf unvollkommenen Arbeitsmärkten und den Einfluss von Arbeitsmarktinstitutionen wie Tarifbindung und betrieblicher Mitbestimmung auf Firmenlohndifferentiale zu untersuchen. Über die Grundlagenforschung hinaus hat das Projekt damit Potential, wichtige wirtschaftspolitische Debatten zur institutionellen Ausgestaltung des Lohnfindungsprozesses zu informieren.
02.2019 ‐ 09.2019
Auswertung des IAB-Betriebspanels 2018 und Erstellung eines Ergebnisberichts für West- und Ostdeutschland
04.2016 ‐ 03.2019
Lohn- und Beschäftigungseffekte von Insolvenzen
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Ziel des Projekts ist es, erstmals den Prozess und die Folgen des Scheiterns von Unternehmen ausführlich zu analysieren. Insbesondere ist es im Rahmen dieses Projekts erstmals möglich, die Folgen kleinbetrieblicher Insolvenzen zu erforschen, was vor allem deshalb relevant ist, weil Arbeitnehmer in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten etwa viermal so häufig von Insolvenzen betroffen sind wie Arbeitnehmer in Großbetrieben.
01.2018 ‐ 12.2018
Auswertung des IAB-Betriebspanels 2017 und Erstellung eines Ergebnisberichts für West- und Ostdeutschland
01.2017 ‐ 09.2017
Auswertung des IAB-Betriebspanels 2016 und Erstellung eines Ergebnisberichts für West- und Ostdeutschland
Referierte Publikationen
Establishment Exits in Germany: The Role of Size and Age
in: Small Business Economics, Nr. 3, 2013
Abstract
Using comprehensive data for West Germany, this paper investigates the determinants of establishment exit. We find that between 1975 and 2006 the average exit rate has risen considerably. In order to test various “liabilities” of establishment survival identified in the literature, we analyzed the impact of establishment size and put a special focus on differences between young and mature establishments. Our empirical analysis shows that the mortality risk falls with establishment size, which confirms the liability of smallness. The probability of exit is substantially higher for young establishments which are not more than 5 years old, thus confirming the liability of newness. There also exists a liability of aging since exit rates first decline over time, reaching a minimum at ages 15–18, and then rise again somewhat. The determinants of exit differ substantially between young and mature establishments, suggesting that young establishments are more vulnerable in a number of ways.
Is There a Gap in the Gap? Regional Differences in the Gender Pay Gap
in: Scottish Journal of Political Economy, Nr. 4, 2013
Abstract
In this paper, we investigate regional differences in the gender pay gap both theoretically and empirically. Within a spatial model of monopsonistic competition, we show that more densely populated labour markets are more competitive and constrain employers’ ability to discriminate against women. Utilizing a large administrative data set for western Germany and a flexible semi-parametric propensity score matching approach, we find that the unexplained gender pay gap for young workers is substantially lower in large metropolitan than in rural areas. This regional gap in the gap of roughly 10 percentage points remained surprisingly constant over the entire observation period of 30 years.
Der Einfluss von Hausarbeit auf die Löhne in Deutschland
in: Journal for Labour Market Research, Nr. 2, 2013
Abstract
Auf Grundlage zweier deutscher Datensätze, des Sozio-oekonomischen Panels und der Zeitbudgeterhebung, untersucht dieser Beitrag den Einfluss der für Hausarbeit aufgewandten Zeit auf die Löhne. Im Gegensatz zum Gros der internationalen Forschungsliteratur findet sich kein negativer Effekt der Hausarbeit auf die Löhne. Dieses Ergebnis zeigt sich in West- wie Ostdeutschland sowohl für Frauen und Männer, für verheiratete Individuen und Singles als auch für Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte. Unsere Ergebnisse ändern sich zudem nicht, wenn wir verschiedene Formen von Hausarbeit unterscheiden oder die Endogenität der geleisteten Hausarbeit in den Lohnregressionen mithilfe von Instrumentvariablenschätzungen berücksichtigen.
The Impact of Female Managers on the Gender Pay Gap: Evidence from Linked Employer–Employee Data for Germany
in: Economics Letters, Nr. 3, 2013
Abstract
We find that increasing the female share in first-level management by 10% points decreases the unexplained within-job gender pay gap by 0.5 log points. The effect is more pronounced for the female share in second-level than in first-level management.
Teacher Experience and the Class Size Effect - Experimental Evidence
in: Journal of Public Economics, 2013
Abstract
We analyze teacher experience as a moderating factor for the effect of class size reduction on student achievement in the early grades using data from the Tennessee STAR experiment with random assignment of teachers and students to classes of different sizes. The analysis is motivated by the high costs of class size reductions and the need to identify the circumstances under which this investment is most rewarding. We find a class size effect only for senior teachers. The effect exists at all deciles of the achievement distribution but is less pronounced at lower deciles. We further show that senior teachers outperform rookies only in small classes. Interestingly, the class size effect is likely due to a higher quality of instruction in small classes.
Arbeitspapiere
Identifying Rent-sharing Using Firms' Energy Input Mix
in: IWH Discussion Papers, Nr. 19, 2022
Abstract
We present causal evidence on the rent-sharing elasticity of German manufacturing firms. We develop a new firm-level Bartik instrument for firm rents that combines the firms‘ predetermined energy input mix with national energy carrier price changes. Reduced-form evidence shows that higher energy prices depress wages. Instrumental variable estimation yields a rent-sharing elasticity of approximately 0.20. Rent-sharing induced by energy price variation is asymmetric and driven by energy price increases, implying that workers do not benefit from energy price reductions but are harmed by price increases. The rent-sharing elasticity is substantially larger in small (0.26) than in large (0.17) firms.
Identifying Bankruptcies in German Social Security Data
in: FDZ-Methodenreport, Nr. 10, 2017
Abstract
In empirischen Studien über Firmenschließungen wird häufig die Notwendigkeit betont, zwischen verschiedenen Arten von Schließungen, z.B. freiwilligen und unfreiwilligen, zu unterscheiden. Dieser Methodenreport erläutert vor diesem Hintergrund, wie im Betriebs-Historik-Panel (BHP) Betriebsstillegungen aufgrund von Insolvenzen identifiziert werden können. Insolvenzen können im Gegensatz zu anderen Schließungen eindeutig als Ausdruck ökonomischen Scheiterns und somit als unfreiwillige Schließungen interpretiert werden. (Autorenreferat, IAB-Doku)