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Die Inflation erweist sich als zäher als noch vor einigen Monaten angenommen. In den USA sank die Inflation bis August nur auf 2,9 %, im Euroraum fiel sie im gleichen Zeitraum etwas stärker von 2,8 % auf 2,2 %. Die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) bleibt hoch und sinkt nur allmählich. Besonders im Euroraum stagnierte sie in den vergangenen Monaten. Die Preise für Dienstleistungen steigen weiterhin stark, da Bereiche wie Mieten mit Verzögerung auf den Preisanstieg reagieren.

Im Hinblick auf rückläufige Inflationsraten haben inzwischen die meisten Zentralbanken die Zinswende eingeleitet, und der Restriktionsgrad der Geldpolitik dürfte nun auch in den großen Volkswirtschaften langsam abnehmen. Einen Sonderweg verfolgt jedoch die japanische Zentralbank, die den Rückzug aus der Negativzinspolitik und die Straffung der geldpolitischen Ausrichtung erst vergleichsweise spät begonnen hatte.

Die Finanzpolitik dürfte in den meisten Volkswirtschaften leicht restriktiv ausgerichtet sein. Während wegfallende Unterstützungsmaßnahmen restriktiv wirken, dürften langfristige Investitionsprogramme in den USA und Europa die Expansion stützen. Das trotz der eingeleiteten Zinswende noch immer hohe Zinsniveau dürfte allerdings den Konsolidierungsdruck der öffentlichen Haushalte erhöhen.

Die Weltwirtschaft wird im Prognosezeitraum wohl nur moderat expandieren, gestützt vor allem vom Dienstleistungssektor und vom Konsum. Rezessive Tendenzen in den USA werden sich aber wohl nicht verfestigen. Die Investitionen bleiben aufwärtsgerichtet und sollten nach und nach von weiteren Zinssenkungen angeregt werden. Die Expansion dürfte in der EU sowie in Großbritannien etwas kräftiger ausfallen, während sich die Entwicklung in den USA und China entschleunigen dürfte. Kräftig bleiben wird die Expansion in den asiatischen Industrieländern und vor allem in Indien. Die Inflation wird über den Prognosezeitraum wohl weiter zurückgehen. Hierzu tragen die Energiepreise vor allem in den kommenden Monaten wieder stärker bei, während die Kernrate nur langsam sinkt.

Es bestehen Risiken durch geopolitische Spannungen sowie potenzielle Handelskonflikte. Die zuletzt verzeichneten Finanzmarktturbulenzen zeigen auf, dass auch von Finanzmärkten konjunkturelle Risiken ausgehen könnten. Zudem könnte die zunehmende Schuldenlast einiger Länder zu einem Anstieg der Risikoprämien führen.

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