Inhalt
Seite 1
Warum ist Ostdeutschland 30 Jahre nach der Vereinigung immer noch weniger produktiv?Seite 2
Weder die „verlängerte Werkbank“ noch Preisunterschiede können den Rückstand erklärenSeite 3
Die physische Produktivität ist der Schlüssel – wodurch wird sie beeinflusst?Seite 4
Endnoten Auf einer Seite lesenSchlussfolgerungen
Da Unterschiede in Produktpreisen und Produktspezialisierung die Ost-West-Produktivitätslücke nicht erklären können, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Faktoren, welche die physische Produktivität von Firmen beeinflussen, entscheidend für die Erklärung der Produktivitätslücke sind.
Natürlich stellt sich damit die eigentliche Frage noch immer: Warum besitzen ostdeutsche Produzenten eine geringere Produktivität? Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich, ähnlich wie im Aggregat, die Produktivitätslücke und die Preisunterschiede auf Unternehmensebene seit den 2000er Jahren nur leicht reduziert haben. Theoretisch mögliche Erklärungsansätze sind langfristig bestehende Unterschiede in der Managementqualität oder der Qualität der Produktionsfaktoren sowie historisch gewachsene Vorteile des Westens, bspw. hinsichtlich Reputation und Markennamen.
Es ist uns innerhalb unserer Studie nicht möglich, all diese Hypothesen zu testen. Einige unserer Ergebnisse legen jedoch nahe, dass der Westen noch immer einen wichtigen Reputationsvorsprung bei vielen Gütern besitzt. Dies bedeutet, dass Ostfirmen ein hohes Maß an Investitionen in ihre Reputation vornehmen müssten, um im Wettbewerb mit Westfirmen mithalten zu können.