cover_SH_2007-3.jpg

Neuere Anwendungsfelder der Input-Output-Analyse in Deutschland - Tagungsband - Beiträge zum Halleschen Input-Output-Workshop 2006

Der vorliegende Band umfasst die aktualisierte Fassung aller Vorträge, die auf dem Workshop vom 16. bis 17. Februar 2006 zu drei thematischen Schwerpunkten gehalten worden sind: Erstellung von Input-Output-Tabellen, Anwendungen der Input-Output-Methode und Preise in der Input-Output-Rechnung.

27. Februar 2008

Autoren Udo Ludwig

Schon traditionell gibt einer der Autoren aus dem Statistischen Bundesamt im ersten Schwerpunkt einen Überblick zum aktuellen Stand der amtlichen Input-Output-Rechnung in Deutschland. Im Mittelpunkt des Beitrages von P. Bleses steht dabei das Berichtsjahr 2002, für das die einzelnen Tabellentypen – Aufkommenstabelle, Verwendungstabelle und symmetrische Güterverflechtungstabelle – in aggregierter Form dargestellt und erläutert werden. Im zweiten Beitrag berichten R. Fremdling und R. Stäglin über Fortschritte bei der Erstellung einer historischen Input-Output-Tabelle für das Deutsche Reich im Jahr 1936. Sie präsentieren einen aktualisierten Ausschnitt ihrer Tabelle und stellen Vergleiche mit der Industriestruktur im früheren Bundesgebiet zu Beginn der 1950er Jahre an. Sie zeigen den Einfluss von Aufrüstung, Krieg und Zerstörung auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in zwei Jahrzehnten.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf verschiedenen Anwendungsfeldern der Input-Output-Methode. Ein Beitrag kommt aus den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen. H. Mayer greift sich die Abbildung des Bereichs Energie heraus und führt eine energetische Input-Output-Analyse aus. Im zweiten Beitrag geht A. Diekmann dem Zusammenhang zwischen Konsum und Verkehr nach. Auf der Grundlage der deutschen Input-Output-Tabelle für das Jahr 2000 wird nicht nur die von den Ausgaben der privaten Haushalte für Verkehrsleistungen ausgehende direkte Abhängigkeit der einzelnen Verkehrszweige vom Konsum, sondern auch die indirekte, die in den anderen Güterkäufen und in deren Wert enthalten ist, untersucht.

Der dritte Schwerpunkt wendet sich der Rolle der Preise bei der Abbildung der Transaktionen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und den Input-Output-Tabellen zu. Die offenen Flanken der Deflationierung anhand der Vorjahrespreisbasis diskutiert U.-P. Reich in seinem Beitrag und setzt ihr die Idee der Volumensrechnung in Vorjahrespreisen mit anschließender Deflationierung anhand der im Zeitablauf geänderten Kaufkraftparitäten entgegen. Anders als in der Konzeptdebatte greift der Beitrag von H.-U. Brautzsch und U. Ludwig auf eine Zeitreihe von deutschen Input-Output-Tabellen für die 1990er Jahre zurück, die anhand einer Festpreisbasis, nämlich der Preise aus dem Jahr 1995, deflationiert wurden. Am Beispiel der in den vergangenen Jahren heftig diskutierten Importabhängigkeit der deutschen Exporte zeigen sie, dass die grundsätzliche Aussage zum Anstieg des Importgehalts der Exportgüterproduktion auf gesamtwirtschaftlicher Ebene invariant gegenüber der Analyse zu jeweiligen oder konstanten Preisen ist.

Ihr Kontakt

Für Journalistinnen/en

Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft LogoTotal-Equality-LogoGefördert durch das BMWK