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Zielstellung
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Daten und Methodik
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Endnoten

1 Datenquelle: FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, DOI: 10.21242/42131.2018.00.03.1.1.0

2 Datenquelle: FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, DOI: 10.21242/42131.2018.00.03.1.1.0

3 Die tatsächliche Importsubstituierbarkeit lässt sich nicht genau ermitteln, da diese unter anderem auch davon abhängt, wie einfach bestehende Handelsströme umgeleitet werden können oder wie sich mögliche Gaspreissteigerungen in anderen Ländern auf die dortige Produktion auswirken.

4 In Abschnitt 3.3 werden Szenarien zu Folgen von Produktionsdrosselungen der Produkte in den Quadranten I und II gerechnet.

5 Wie bereits im Abschnitt zu den ComTrade-Handelsdaten begründet, ergibt sich für einige Produkte eine negative inländische Verwendung. Die inländische Verwendung wird zum Zwecke der Berechnung der inversen Importsubstituierbarkeit für diese Produkte auf null gesetzt.

6 Auf 3-Steller-Industrieebene zeigt sich ein ähnliches Bild.

7 Die Umsatzzahlen der amtlichen Mikrodaten werden als sehr zuverlässig eingeschätzt. Etwaige Messfehler beim Umsatz würden jedoch zu eben diesem negativen Zusammenhang beitragen.

8 Vgl. Destatis: Preise. Daten zur Energiepreisentwicklung, Lange Reihen von Januar 2005 bis Juli 2022. Statistisches Bundesamt (Destatis), 2022. Schaubild 4.2 in Verbindung mit Tabelle 5.33.

9 Auf die Nennung der einzelnen Produkte wird von den Autoren bewusst verzichtet.

10 Der Wertschöpfungsverlust in der Industrie dürfte nochmals deutlich unter den 47 Mrd. Euro liegen.

4 Zusammenfassung

Für diese Kurzexpertise werden amtliche Mikrodaten zum Gasverbrauch und Umsatz auf Produktebene zusammengefasst und mit Außenhandelsdaten der Vereinten Nationen kombiniert. Die bei der Datenaufbereitung und bei der Interpretation der Ergebnisse getroffenen Annahmen sowie die Grenzen der Interpretierbarkeit werden diskutiert.

Die 300 Produkte, für deren Produktion vor Ausbruch des Ukrainekriegs absolut am meisten Gas in der deutschen Industrie verbraucht wurde, stehen für knapp 90% des gesamten Gasverbrauchs der Industrie und für knapp die Hälfte des gesamten Umsatzes der Industrie. Die Gasintensität der Produktion (kWh/EUR) steht in einem stark negativen Zusammenhang zum Umsatz, was bedeutet, dass eine Senkung der Produktion sehr gasintensiver Güter den Umsatz vergleichsweise wenig senkt.

Da die Gasintensität der Produktion sehr unterschiedlich hoch ist, verteuert der derzeit zu verzeichnende Gaspreisanstieg die Produktion in sehr unterschiedlichem Maße. Unter der Annahme einer Vervierfachung der Preise gegenüber dem Zeitraum 2015-2017 steigen die Kosten für die Produktion des durchschnittlichen Produkts um 0,12 Euro pro Euro Umsatz. Eine vollständige Kostenüberwälzung würde also eine Preiserhöhung um 12% implizieren. Die Spannbreite ist jedoch sehr groß, sodass die Gaskosten für einige gasintensive Produkte der Chemischen Grundstoffindustrie um mehr als einen Euro pro Euro Umsatz steigen.

Einschränkungen der Produktion bzw. Verteuerungen gasintensiver Produkte betreffen nachgelagerte Produzenten, die gasintensive Produkte als Vorprodukte verwenden. Um die Möglichkeit des Ausweichens auf ausländische Anbieter und damit gleichermaßen die Grenzen der Preisüberwälzung abzuschätzen, wird ein Maß für die Importsubstituierbarkeit berechnet. Auch hier zeigen sich sehr große Unterschiede auf Produktebene.

Um die Dimensionen möglicher Umsatzausfälle und Gaseinsparungen infolge von Produktionsdrosselungen abschätzen zu können, wurden Szenarien durchgerechnet. Würde die Produktion der Produkte eingestellt, die sowohl überdurchschnittlich gasintensiv sind als auch überdurchschnittlich leicht durch Importe substituiert werden können, würden 26% des Gesamtgasverbrauchs der Industrie eingespart werden, aber nur weniger als 3% des Umsatzes der Industrie verlorengehen.

Empfohlene Publikationen

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Wirtschaftliche Folgen des Gaspreisanstiegs für die deutsche Industrie

Steffen Müller

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2023

Abstract

Die Gaspreise haben sich in Deutschland infolge des Lieferstopps russischen Erdgases deutlich erhöht, mit möglichen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Wir berechnen den Gasverbrauch auf Produktebene für die Zeit vor der Energiekrise mit Hilfe der Mikrodaten der amtlichen Statistik, um zielgenau abschätzen zu können, bei welchen Produkten eine Drosselung der Produktion zur maximalen Gaseinsparung bei minimalen wirtschaftlichen Verlusten führen würde. Die Verwendung von Mikrodaten zeigt, dass die Folgen für Umsatz und Wertschöpfung in der Industrie bei Weitem nicht so negativ ausfallen werden wie von vielen befürchtet.

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