28.04.2010 • 22/2010
Polens Realwirtschaft trotzt mit IWF-Unterstützung den Finanzmarktturbulenzen
Auch Polen konnte sich den Auswirkungen der globalen Finanzkrise nicht entziehen. Im Vergleich mit anderen Ländern Mittelosteuropas stellt Polen jedoch einen Sonderfall dar: Wie Tobias Knedlik in einer neuen Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt, sind die Risikoprämien für handelbare Kreditversicherungen für Staatsanleihen (so genannte Credit Default Swaps, CDS) zwischen Juni 2007 und März 2009 weniger stark, dafür aber plötzlicher angestiegen als in den anderen Ländern der Region. Die Währungskrise begann in Polen früher und hielt länger an. Die krisenhaften Entwicklungen an den Kapital- und Währungsmärkten und der Einbruch der Exportnachfrage führten in Polen im Gegensatz zu seinen mittelosteuropäischen Nachbarländern nicht zu einer Rezession.
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Volatile Multinationals? Evidence from the Labor Demand of German Firms
Claudia M. Buch, A. Lipponer
Labour Economics,
Nr. 2,
2010
Abstract
Does more FDI make the world a riskier place for workers? We analyze whether an increase in multinational firms' activities is associated with an increase in firm-level employment volatility. We use a firm-level dataset for Germany which allows us to distinguish between purely domestic firms, exporters, domestic multinationals and foreign multinationals. Employment in multinationals could be more volatile than employment in domestic firms if multinationals were facing more volatile demand or if they react more to aggregate developments. We therefore decompose the labor demand of firms into their reaction and their exposure to aggregate developments. We find no above-average wage and output elasticities for multinational firms.
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Transmission of Nominal Exchange Rate Changes to Export Prices and Trade Flows and Implications for Exchange Rate Policy
Mathias Hoffmann, Oliver Holtemöller
Scandinavian Journal of Economics,
2010
Abstract
We discuss how the welfare ranking of fixed and flexible exchange rate regimes in a New Open Economy Macroeconomics model depends on the interplay between the degree of exchange rate pass-through and the elasticity of substitution between home and foreign goods. We identify combinations of these two parameters for which flexible and fixed exchange rates are superior with respect to welfare as measured by a representative household's utility level. We estimate the two parameters for six non-EMU European countries (Czech Republic, Hungary, Poland, Slovakia, Sweden, and the UK) using a heterogeneous dynamic panel approach.
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Konjunktur aktuell: Die Erholung legt nur eine kurze Pause ein
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2010
Abstract
Die weltwirtschaftliche Erholung wird sich im Jahr 2010 weiter fortsetzen. Besonders hoch ist die Dynamik in den asiatischen Volkswirtschaften. Auch in den USA erholt sich die wirtschaftliche Aktivität trotz weiterhin bremsender Einflüsse aus dem Immobiliensektor und vom Arbeitsmarkt so weit, dass das
Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr bereits wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. Im Euroraum verläuft die Erholung hingegen schleppend. Für einige Länder bestehen Zweifel daran, ob die Wirtschaftspolitik über die Handlungsspielräume verfügt, die hohen Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite einzudämmen. Dies erhöht die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung und bremst die Konsum- und Investitionsgüternachfrage. In Deutschland kam die Erholung Ende 2009 ins Stocken; der private Konsum und die Bauinvestitionen fielen schwach aus. Der Arbeitsmarkt zeigt sich hingegen weiterhin sehr robust. Die Unternehmen haben bisher trotz des starken Einbruchs weitgehend auf Entlassungen verzichtet, und eine abrupte Entlassungswelle im Nachgang der Krise wird wohl ausbleiben. Erklären lässt sich dies durch die ausgeweiteten Kurzarbeiterregelungen und die Kosten, die bei Entlassung und erneutem Personalaufbau im Zuge der wirtschaftlichen Erholung entstehen. Die Arbeitsproduktivität wird somit noch einige Zeit unter dem Vorkrisenniveau liegen und keinen großen Spielraum für Lohnerhöhungen bieten, sodass die realen Einkommen nur wenig steigen werden. Der private Konsum dürfte jedoch von der robusten Arbeitsmarktlage tendenziell gestützt werden. Die Hauptantriebskraft für die deutsche Konjunktur ist allerdings nach wie vor die weltwirtschaftliche Dynamik. Sie wird die Exporte nach dem Einbruch in der Krise wieder beflügeln und nach und nach zu einer Wiederbelebung der Unternehmensinvestitionen führen. Insgesamt wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2010 um 1,8% zulegen, und auch 2011 setzt sich der Erholungskurs fort. Das Produktionsniveau wird aber Ende 2011 noch unter dem Vorkrisenniveau und unter dem Produktionspotenzial liegen. Für die Wirtschaftspolitik bleibt der sanfte Ausstieg aus der expansiven Geld- und Finanzpolitik die zentrale Aufgabe. Die Nachwehen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise können nicht als Vorwand dienen, die notwendige Konsolidierung aufzuschieben. Denn eine wichtige Erkenntnis aus der jüngsten Vergangenheit ist, dass nur einem auch finanziell handlungsfähigen Staat die Stabilisierung schwerer wirtschaftlicher Krisen gelingen kann.
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Editorial
Oliver Holtemöller
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2010
Abstract
Hat Deutschland so etwas wie ein gesamtwirtschaftliches Geschäftsmodell? In der aktuellen Debatte um die Nachhaltigkeit der deutschen Exportorientierung gewinnt man diesen Eindruck. Angenommen, das Geschäftsmodell Deutschlands wäre tatsächlich – wie häufig zu hören – darauf ausgerichtet, Wirtschaftswachstum im Wesentlichen durch den Export von Waren und Dienstleistungen zu erzielen. Was wäre daran falsch? Unsere Wirtschaftsordnung – und zwar nicht nur diejenige Deutschlands, sondern auch die wichtiger Handelspartner – basiert auf dem Recht auf freien Tausch und Handel. Es ist also nicht so, dass Deutschland seine Handelspartner explizit oder implizit zwingen würde, deutsche Kraftfahrzeuge, Maschinen oder Chemieprodukte zu kaufen. Vielmehr überzeugen diese Produkte auf dem Weltmarkt durch Preis und Qualität; und die deutsche Wirtschaft profitiert von Spezialisierungsgewinnen vor allem im Bereich der Industrie- und Investitionsgüter.
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Wandel der betrieblichen Einflussfaktoren auf den ostdeutschen Export
Birgit Schultz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
2010
Abstract
Exporte gelten seit langem als Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Durch sie wird Beschäftigung erhöht bzw. gesichert und Wohlstand geschaffen.
Allerdings realisiert bislang lediglich eine Minderheit der ostdeutschen Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes und des Baus Umsätze im Ausland. Der Beitrag untersucht für zwei Zeitpunkte, welche Einflüsse die betrieblichen Exportaktivitäten in Ostdeutschland bestimmen und ob sich diese Einflüsse verändert haben. Dabei zeigt sich, dass Exporterfolge besonders häufig von solchen Betrieben erzielt werden, die in internationale Unternehmensstrukturen eingebunden sind und eine hohe Spezialisierung aufweisen. Begünstigt wird eine hohe Exportquote außerdem durch die Nutzung von Größenvorteilen, die sich aus der umgesetzten Warenmenge ableiten lassen. Auch hat die Höhe der Löhne und Gehälter einen positiven Einfluss auf den Exportumfang. Dies alles steht im Einklang mit den bisherigen Forschungsergebnissen zum internationalen Handel. Während der Einfluss der genannten Größen im Zeitvergleich stabil blieb, wandelte sich ein Teil der übrigen Determinanten. Waren im Jahr 2000 die Branchenzugehörigkeit und die Höhe der Lohnstückkosten noch wichtige Einflussgrößen für die Exportaktivitäten, so haben diese im Jahr 2008 an Bedeutung verloren. An ihre Stelle traten die Ausstattung mit Humankapital und Investitionen.
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24.03.2010 • 15/2010
Wandel der betrieblichen Einflussfaktoren auf den ostdeutschen Export
Der Export gilt als Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. In Ostdeutschland ist die Exportneigung allerdings wesentlich geringer ausgeprägt als im Westen. In einer morgen erscheinenden Studie erforscht das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), welche Einflüsse die Exportaktivitäten von Industrie- und Bauunternehmen in Ostdeutschland bestimmen und ob sich diese Einflüsse verändert haben. Dabei zeigt sich, dass Exporterfolge besonders häufig von solchen Betrieben erzielt werden, die in internationale Unternehmensstrukturen eingebunden sind und eine hohe Spezialisierung aufweisen.
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Exports Versus FDI Revisited: Does Finance Matter?
Claudia M. Buch
Bundesbank Discussion Paper 03/2010,
2010
Abstract
This paper explores the impact of financial constraints on the internationalization
strategies of firms. It contributes to the literature by focusing on three aspects: First, the paper studies the impact of financial constraints on exporting relative to FDI. Consistent with theory, the empirical results confirm that the impact of financial constraints is stronger for FDI than for exporting. Second, the paper analyzes the extensive and the intensive margins and finds that financial frictions matter for both. Third, the paper explores the impact on manufacturing as compared to service industries and shows that firms in service industries are affected more than firms in manufacturing. The paper also identifies a threshold effect: Financial constraints do not matter for small firms whose productivity seems to be too low to consider international expansions.
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24.02.2010 • 5/2010
IWH-Industrieumfrage in Ostdeutschland zum Jahresauftakt 2010: Nach der tiefen Krise – Umsatz- und Beschäftigungspläne wieder im Plus
Das vergangene Jahr ist für das Verarbeitende Gewerbe Ostdeutschlands schwierig gewesen. Dem allgemeinen konjunkturellen Abwärtssog konnte es sich nicht entziehen, wenngleich manche Krisenerscheinungen aufgrund der geringeren Exportverflechtungen und der kleinteiligeren Struktur der ostdeutschen Industrie im Vergleich zur westdeutschen schwächer oder zeitverzögert in Erscheinung traten. Dennoch brachen Umsätze und Erträge auch hier ein, vor allem im Vorleistungsgütergewerbe. Auch Unternehmen mit 250 und mehr Mitarbeitern berichteten fast das gesamte Jahr 2009 hindurch über ein trübes Geschäftsklima. Vergleichsweise gut sind die Hersteller von Ge-und Verbrauchsgütern durch die Krise gekommen.
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