Kalte Progression – Gefahr für die Stabilität der Schuldenbremse
Götz Zeddies
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2016
Abstract
Geringfügige Steuermehrbelastungen, die auf die kalte Progression bei der Einkommensteuer zurückzuführen sind, werden vom Steuerzahler kaum wahrgenommen und bieten dem deutschen Staat daher die Möglichkeit für schleichende Steuererhöhungen. Überschreiten die kumulierten Mehrbelastungen allerdings nach einigen Jahren eine kritische Schwelle, entsteht gewöhnlich ein politischer Druck für die Korrektur der kalten Progression. Wie im Beitrag gezeigt wird, kann die kalte Progression somit Auslöser eines Einnahmezyklus sein. Im Unterschied zu konjunkturbedingten Einnahmeschwankungen findet dieser Einnahmezyklus in den Regelungen zur Schuldenbremse keine Berücksichtigung. Ob die Regierungen eigenverantwortlich einen ausreichenden Sicherheitsabstand zur maximal zulässigen Nettokreditaufnahme einhalten, um diesen Schwankungen vorzubeugen, ist fraglich. Eine Indexierung des Steuertarifs, die eine automatische Korrektur der kalten Progression vorsieht, könnte derartige Schwankungen verhindern und für ein weniger volatiles Einkommensteueraufkommen sorgen.
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Bracket Creeps: Bane or Boon for the Stability of Numerical Budget Rules?
Martin Altemeyer-Bartscher, Götz Zeddies
IWH Discussion Papers,
Nr. 29,
2016
Abstract
As taxpayers typically pay low attention to a small inflation-induced bracket creep of the income tax, policy-makers tend to postpone its correction into the future. However, the fiscal illusion fades away and political pressure for a tax relief arises since after some years the cumulative increase of the average tax rate exceeds a critical threshold. Using Germany as an example, this paper shows that bracket creeps can provoke revenue cycles in public budgets hindering governments’ compliance with the numerical budget rules. An indexation of the tax tariff could prevent such fluctuations and thus provides a favourable framework for the debt rule.
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Taxation and the International Mobility of Inventors
Ufuk Akcigit, Salomé Baslandze, Stefanie Stantcheva
American Economic Review,
Nr. 10,
2016
Abstract
We study the effect of top tax rates on “superstar” inventors’ international mobility since 1977, using panel data on inventors from the US and European Patent Offices. We exploit the differential impact of changes in top tax rates on inventors of different qualities. Superstar inventors' location choices are significantly affected by top tax rates. In our preferred specification, the elasticity to the net-of-tax rate of the number of domestic superstar inventors is around 0.03, while that of foreign superstar inventors is around 1. These elasticities are larger for inventors in multinational companies. An inventor is less sensitive to taxes in a country if his company performs a higher share of its research there.
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Drei Optionen zur Reform der Einkommensteuer
Oliver Holtemöller, Götz Zeddies
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2015
Abstract
Die Belastung der Einkommen mit Steuern und Beiträgen ist in Deutschland im internationalen Vergleich hoch. Ferner nehmen die Steuereinnahmen aufgrund der Steuerprogression im Verhältnis zur Bemessungsgrundlage trendmäßig zu. Um den dadurch zunehmenden ineffizienten Keil zwischen Arbeitgeberkosten und Arbeitnehmerbezügen nicht weiter steigen zu lassen oder sogar zu reduzieren, ist eine Reform des Einkommensteuertarifs erforderlich. In diesem Beitrag werden drei Reformvorschläge unterbreitet, die alle zu einer ähnlichen Gesamtentlastung führen würden, aber unterschiedliche Effizienz- und Verteilungswirkungen haben. Die Entscheidung für einen konkreten Tarifverlauf hängt letztlich von politischen Präferenzen ab.
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Kommunale Kooperation und Effizienz: Das Beispiel der hessischen Abwasserentsorgung
F. Blaeschke, Peter Haug
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2014
Abstract
Angesichts der teilweise prekären Finanzlage deutscher Kommunen gelten freiwillige Kooperationen im Kommunalbereich als mögliche Alternative, z. B. zu politisch heiklen Gebietsreformen, um Kostenersparnisse zu realisieren. Die Ergebnisse einer Effizienzstudie des IWH (in Kooperation mit der Universität Kassel) zeigen am Beispiel der hessischen kommunalen Abwasserentsorgung allerdings, dass sich nicht jede Form der kommunalen Zusammenarbeit bzw. Arbeitsteilung günstig auf die Effizienz der Leistungserstellung auswirken muss. Insbesondere die verbreitete Teilzweckverbandslösung schneidet hier eher ungünstig ab. Weitere Ergebnisse zeigen neben einem erheblichen Effizienzsteigerungspotenzial auch eine weitgehende Ausschöpfung von Größenvorteilen. Daneben bestätigt sich außerdem der erhebliche Einfluss demographischer und siedlungsstruktureller Faktoren für die effiziente Abwassersammlung und -behandlung.
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Konjunktur aktuell: Konjunktur in Deutschland gewinnt an Schwung
Konjunktur aktuell,
Nr. 2,
2014
Abstract
In den ersten Monaten des Jahres 2014 deuten die Indikatoren auf eine recht kräftige Weltkonjunktur hin, und die monetären Rahmenbedingungen in Deutschland bleiben weiterhin günstig. Vor diesem Hintergrund ist für 2014 eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 2,0% zu erwarten. Das 66%-Prognoseintervall reicht von 1,5% bis 2,4%. Eine wesentliche Stütze der Konjunktur ist der Arbeitsmarkt.
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Größenvorteile im Bereich kommunaler Leistungen – Bericht zum 4. Halleschen Kolloquium zur kommunalen Wirtschaft
Peter Haug, Albrecht Kauffmann, M. Kloss
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2012
Abstract
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) veranstaltet unter Federführung der Forschungsabteilung Stadtökonomik alle zwei Jahre das „Hallesche Kolloquium zur kommunalen Wirtschaft“. Vor dem Hintergrund der kommunalen Gebietsreformen in Ostdeutschland befasste sich die Veranstaltung am 24. und 25. November 2011 mit der Frage, ob insbesondere mit Bezug auf den Kommunalbereich „bigger“ notwendigerweise auch „better“ (z. B. im Sinne einer möglichst kostengünstigen Versorgung mit öffentlichen Leistungen) bedeuten muss.
Die Konferenz richtete sich dabei sowohl an Wissenschaftler als auch an Praktiker aus Politik und Verwaltung. Im Mittelpunkt standen dabei wissenschaftliche Erkenntnisse zur Effizienz des öffentlichen Sektors auf verschiedenen Ebenen. Beleuchtet wurde dieses Thema nicht nur aus der volkswirtschaftlichen, sondern auch aus der rechts- und verwaltungswissenschaftlichen Perspektive. Nach den Fachvorträgen aus den genannten Bereichen bildete eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Kommunalpolitik, Kommunalverbänden und Landesverwaltung
den Abschluss der Konferenz. Insgesamt zeigte die Veranstaltung auf, dass Größe nicht alles ist bei der Gestaltung künftiger Kommunalstrukturen und Gebietsreformen alles andere als ein Allheilmittel bei mangelnder Leistungsfähigkeit (z. B. Finanzschwäche) der Kommunen sind.
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Effects of Entrepreneurship Education at Universities
S. Laspita, H. Patzelt, Viktor Slavtchev
Jena Economic Research Papers,
Nr. 25,
2012
Abstract
This study analyzes the impact of entrepreneurship education at universities on the intentions of students to become entrepreneurs or self-employed in the short-term (immediately after graduation) and in the long-term (five years after graduation). A difference-in-differences approach is applied that relates changes in entrepreneurial intentions to changes in the attendance of entrepreneurship classes in the same period. To account for a potential bias due to self-selection into entrepreneurship classes, only individuals having no prior entrepreneurial intentions are analyzed. Our results indicate a stimulating effect of entrepreneurship education on students’ intentions to become entrepreneurs or self-employed in the long-term but a discouraging effect on their intentions in the short-term. These results support the conjecture that entrepreneurship education provides more realistic perspectives on what it takes to be an entrepreneur, resulting in ‘sorting’. Overall, the results indicate that entrepreneurship education may improve the quality of labor market matches, the allocation of resources and talent, and increase social welfare. Not distinguishing between short- and long-term intentions may lead to misleading conclusions regarding the economic and social impact of entrepreneurship education.
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