Ungarns Wirtschaftswachstum von Ungleichgewichten geprägt: ein erneutes Problem mit dem Zwillingsdefizit?
Johannes Stephan, Werner Gnoth
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
1999
Abstract
Der Artikel beschäftigt sich mit dem Problem Ungarns, auf einen makroökonomisch stabilen Wachstumspfad einzuschwenken. Seitdem im Jahre 1994 die Entwicklungen des Haushaltsbudgets und der Leistungsbilanz das Land an den Rand einer Krise brachte, wird der weiteren Entwicklung des ungarischen “Zwillingsdefizits“ besondere Beachtung geschenkt. Die Analyse der sich seit 1998 wieder intensivierenden Instabilitäten deutet auf neue Ursachen, welche in ihrer Wirkungsdauer meist nur beschränkt sind und in der Wirtschaftsplanung weitgehend antizipiert wurden. Damit ist aus heutiger Sicht eine erneute krisenhafte Entwicklung in Ungarn nicht zu erwarten.
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IWH-Industrieumfrage im Januar 1999: Gedämpfter Optimismus in der ostdeutschen Industrie für 1999
Bärbel Laschke, Doris Gladisch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 3,
1999
Abstract
Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen schlossen das Jahr 1998 mit Umsatzsteigerungen ab. Obwohl sich dennoch die Geschäftsstimmung zum Jahresende eintrübte, gehen die Unternehmen für das neue Geschäftsjahr 1999 per saldo wiederum von Umsatzsteigerungen aus. Von der aufwärts gerichteten Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe sind nach den Beschäftigungsplänen der Unternehmen stabilisierende Arbeitsmarkteffekte zu erwarten.
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IWH-Bauumfrage im Dezember 1998: Abwärtstrend im ostdeutschen Baugewerbe - aber 1999 schwächer
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
1999
Abstract
Nach dem Umsatzeinbruch 1998 erwarten die ostdeutschen Bauunternehmen für 1999 einen deutlich schwächeren Umsatzrückgang. Das Übergewicht der Unternehmen mit Umsatzminus gegenüber denen mit Umsatzplus war deshalb 1999 weniger stark ausgeprägt als im Jahr davor. Laut Umfrage setzt sich aber der Personalabbau angesichts des noch bestehenden Produktivitätsrückstandes 1999 weiter deutlich fort.
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Konjunkturausblick 1999: Delle im konjunkturellen Aufschwung Deutschlands. Wachstum in Ostdeutschland wieder etwas kräftiger
Brigitte Loose, Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig, Ingrid Haschke, Ruth Grunert, Kristina vanDeuverden, Michael Seifert, Silke Tober, Christian Schumacher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
1999
Abstract
Mit dem Jahresausblick für 1999 wird die ausführliche Konjunkturprognose von Mitte 1998 für das Jahr 1999 aktualisiert. Zu Beginn der dritten Phase der Europäischen Währungsunion sind die konjunkturellen Rahmenbedingungen überwiegend positiv. Das niedrige Zinsniveau wirkt anregend, die zu erwartenden, im Rahmen des Verteilungsspielraums bleibenden Lohnabschlüsse tragen zum ruhigen Preisklima bei, die Finanzpolitik wirkt nicht mehr restriktiv. Bei zunehmenden binnenwirtschaftlichen Impulsen verstärkt sich die Führungsrolle der Inlandsnachfrage unter den Auftriebskräften 1999. Bei fortgesetztem Produktionsanstieg verbessert sich die Lage am Arbeitsmarkt 1999 weiter, am ersten Arbeitsmarkt allerdings nur in Westdeutschland.
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Europäische Geldpolitik: Auf Stabilitätskurs
Silke Tober
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 16,
1998
Abstract
In wenigen Tagen übernimmt die im Juni dieses Jahres gegründete Europäische Zentralbank die geldpolitischen Zügel für den Euroraum. Die Startbedingungen für die Europäische Zentralbank (EZB) sind günstig. Nicht nur haben die Euro-Währungen bereits während der Zuspitzung der Krisen in Asien und in Rußland im Sommerhalbjahr ihre Robustheit bewiesen, sondern es ist auch keine nennenswerte Inflationsbeschleunigung zu erwarten. Mit dem koordinierten Zinssenkungsschritt Anfang Dezember haben die Zentralbanken der elf EWU-Länder die erforderliche Konvergenz der kurzfristigen Zinsen weitgehend hergestellt und der durch die Asienkrise ausgelösten Eintrübung des konjunkturellen Klimas Rechnung getragen. Für 1999 läßt sich aus heutiger Sicht kein geldpolitischer Handlungsbedarf ableiten. Die Mitte Oktober verkündete geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank beinhaltet neben einem expliziten Referenzwert für das Geldmengenwachstum auch ein explizites Infla-tionsziel, und die EZB wird sich bei der Beurteilung der monetären Lage an einer Vielzahl von Indikatoren orientieren. Mit diesem Ansatz wird sie der Komplexität der geldpolitischen Steuerung und des Zusammenspiels von monetärer und realer Sphäre gerecht. Eine hohe Transparenz der geldpolitischen Entscheidungen ist dabei mit Blick sowohl auf die Finanzmarktteilnehmer als auch auf die Tarifpartner erstrebenswert. Sofern Lohnzurückhaltung geübt wird und die EZB die Spielräume eines inflationsfreien Wachstums bei der Ausgestaltung der Geldpolitik berücksichtigt, existiert im Euroraum ein Wachstumspotential, das einen längerwährenden und kräftigen Aufschwung im Anschluß an die derzeitige konjunkturelle Delle ermöglichen könnte.
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Die Zukunft des Generationenvertrages Aktuelle Reformvorhaben und mögliche Entlastungspotentiale
Christian Dreger, Jürgen Kolb
Forschungsreihe,
Nr. 9,
1998
Abstract
Das System der gesetzlichen Rentenversicherung steht bereits heute vor ernsthaften Finanzierungsproblemen, die mittel- und langfristig noch erheblich wachsen dürften. So ist bei unverändertem Rentenniveau von gut 70 vH des Durchschnittsverdienstes zukünftig ein deutlicher Anstieg der Beitragssätze zu erwarten. Der Anstieg der Lohnnebenkosten verteuert den Faktor Arbeit und führt zu Beschäftigungsverlusten, so daß die Finanzierungsbasis der Rentenversicherung weiter erodiert.
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Osterweiterung der EU: Mehr Realismus ist notwendig
Hubert Gabrisch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 13,
1998
Abstract
Die Erwartungen der mittel- und osteuropäischen Länder an die eigene Beitrittsfähigkeit sind zu hoch. Die Anpassungslasten sind für sie so groß, daß sie es auch bis zum Jahr 2002 kaum geschafft haben werden, dem Wettbewerbsdruck auf dem gemeinsamen Markt standzuhalten. Somit ist es aus ökonomischer Sicht wenig sinnvoll, den Beginn der Beitrittsverhandlungen mit konkreten Terminvorstellungen zu belasten.
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Die Wirtschaftslage in China: Leichte Abwertung erst mittelfristig zu erwarten
Sun Xiaoqing
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 13,
1998
Abstract
Bereits vor dem Beginn der Asienkrise hatte sich das chinesische Wirtschaftswachstum, das in der ersten Hälfte der neunziger Jahre zweistellige Raten erreicht hatte, deutlich abgeschwächt. Zu einem gewissen Maß war diese Abschwächung im Zuge der Inflationsbekämpfung erwünscht. Nicht nur die Inlandsnachfrage, sondern auch die Exportnachfrage hat deutlich an Dynamik verloren. Die Absatzmöglichkeiten chinesischer Unternehmen im Ausland haben sich im Zuge der Asienkrise zugespitzt, und es ist nicht zu erwarten, daß das von der Regierung für dieses Jahr gesetzte Wachstumsziel in Höhe von 8 vH realisiert werden kann. Die Abwertung der Währungen der südostasiatischen Krisenländer und des japanischen Yen, der wirtschaftliche Zusammenbruch in diesen Ländern und die steigende Arbeitslosigkeit in China nähren Zweifel daran, ob der fixe Wechselkurs des chinesischen Yuan zum US-Dollar aufrechtzuhalten ist. Gegen eine Abwertung sprechen in erster Linie der resultierende Vertrauensverlust, die Gefahr einer Aufrechterhaltung des Wechselkurses zum US-Dollar kann von dieser Seite bedroht werden. Dies gilt um so mehr, als sich gegenwärtig ein Auslandsdirektinvestition abzeichnet. Durch die Wachstumsabschwächung machen sich bestehende Probleme im Unternehmenssektor stärker bemerkbar. Nach offiziellen Angaben schreiben etwa 40 vH der zumeist klein- und mittel-ständischen Staatsbetriebe rote Zahlen. Diese Betriebe haben erhebliche Absatzschwierigkeiten. Das Bankensystem steht infolge eines hohen Bestands an „faulen“ Krediten vor einer Finanzkrise. Von den notleidenden und uneinbringbaren Krediten entfallen mindestens 40 vH auf den Staatssektor und konzentrieren sich dabei insbesondere auf zwei Bereiche: die Staatsbetriebe und den Immobiliensektor. Da die chinesische Regierung jedoch explizit die Zahlungsfähigkeit der Staatsbanken garantiert, ist das Risiko eines Schwundes an öffentlichem Vertrauen zur Zeit begrenzt.
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Kombilohn für Sozialhilfeempfänger - fiskalische Grenzen eines Reformvorschlages
Wolfram Kempe, Christian Dreger, Jürgen Kolb, Lioba Trabert
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
1998
Abstract
In diesem Beitrag werden die Konsequenzen der Einführung eines Kombilohns für Sozialhilfeempfänger anhand des Vorschlags des Bundesministeriums für Gesundheit untersucht. Nach Erläuterung der sogenannten Sozialhilfefalle werden die Ergebnisse einer mikroökonometrischen Arbeitsangebotsschätzung präsentiert. Es zeigt sich, dass nur sehr bescheidene Beschäftigungserfolge zu erwarten sind, dafür ist mit bedeutenden fiskalischen Risiken für die Sozialhilfeträger zu rechnen.
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Bulgariens erste Erfahrungen mit seinem Currency board
Thomas Meißner
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
1998
Abstract
Zum 1. Juli 1997 führte Bulgarien ein Currency board ein. Ein solcher Mechanismus ist grundsätzlich ein geeignetes Instrument, um hyperinflationäre Tendenzen, wie sie in Bulgarien zu Beginn des Jahres 1997 zu beobachten waren, zu bekämpfen. Auch in Bulgarien wurden die in das Currency board gesetzten Erwartungen erfüllt. Eine zentrale Rolle spielte dabei, daß hierdurch eine Stabilisierung von Erwartungen auf Seiten der Wirtschaftssubjekte erreicht und die Geldentwertung nachhaltig eingedämmt wurde. Nachteilig könnte sich in Zukunft die begonnene reale Aufwertung der Landeswährung Lew auswirken, wenn hierin eine Kosteninflation zum Ausdruck kommt. Notfalls muß die verfolgte Strategie der Stabilisierung in Form des Currency boards sogar wieder fallengelassen werden, um eine störungsfreie gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu sichern.
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