IWH-Bauumfrage im ersten Quartal 2016: Hochkonjunktur im Ausbaugewerbe
Die Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr, die sich bereits zum Jahresende kräftig erholt hatten, verbleiben in etwa auf diesem Stand (vgl. Abbildung 1). Die Salden aus den positiven und negativen Meldungen der Unternehmen bewegen sich alles in allem auf recht hohem Niveau. Bei der Geschäftslage wird der hohe Saldenwert des milden Winters 2014 nahezu erreicht, die Erwartungen liegen sogar um drei Punkte darüber (vgl. Tabelle).
Die Auftragslage, die vor dem Jahreswechsel eher stagnierte und die Unternehmen veranlasste, zunächst die Aufträge im Bestand abzuarbeiten, zieht nunmehr in allen Sparten wieder an (vgl. Abbildung 2). Die Erwartungen hinsichtlich der Erträge und der Baupreise geben zwar etwas nach, die immer noch hohen Saldenwerte deuten aber auf eine vergleichsweise auskömmliche Situation hin.
Getragen wird diese Entwicklung vor allem von einer deutlichen Klimaaufhellung im Ausbaugewerbe. Auch angesichts der Flüchtlingsmigration nach Deutschland ist wohl von vermehrtem Um- und Ausbau des Wohnungsbestandes auszugehen, was vor allem dem darauf spezialisierten Ausbaugewerbe zugutekommt. Laut IWH-Umfrage erreichen die Salden zur Auftragslage, Produktion, Liquidität sowie zu den Erwartungen hinsichtlich Produktion und Preisen hier den höchsten Stand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2000. Das korrespondiert mit den außerordentlich kräftig gestiegenen Ausbauleistungen im Januar in Deutschland insgesamt.
Im Tiefbau laufen die Baugeschäfte ebenfalls besser. Die Belebung ergibt sich sowohl aus der günstigeren aktuellen Lage als auch aus den aufgehellten Aussichten. Von niedrigem Niveau aus hat sich hier vor allem die Auftragssituation deutlich verbessert. Allerdings haben die Unternehmen ihre zuletzt gemeldeten Preiserhöhungs-spielräume für die Zukunft wieder etwas zurückgenommen.
Im Hochbau hat sich das Geschäftsklima dagegen etwas abgekühlt. Zwar dürfte die Auftragslage zuletzt ebenfalls etwas günstiger gewesen sein. Die Auftragsreserven dürften allerdings etwas schmaler ausfallen als in den anderen Sparten, denn sowohl die Lagebewertung als auch die Aussichten geben mit rund zehn Saldenpunkten vergleichsweise deutlich nach.
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