IWH-Bauumfrage im vierten Quartal 2016: Bauproduktion im Osten derzeit stark vom Tiefbau getrieben
Der Optimismus im Baugewerbe insgesamt dürfte laut Umfrage vor allem von einer verbesserten Auftragslage und der Durchsetzung steigender Baupreise herrühren. Die Zuversicht hinsichtlich der zukünftig zu erwirtschaftenden Erträge scheint sich dagegen etwas zu zurückzubilden; maßgeblich dürften hier die steigenden Rohstoffpreise sein, die bei den Baukosten erheblich zu Buche schlagen.
Nach Sparten betrachtet stellt sich derzeit vor allem die konjunkturelle Situation im Tiefbau erheblich günstiger dar (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Die öffentlichen Haushalte dürften nach der Zurückhaltung im Jahr 2015 wieder verstärkt investieren. Stützend wirken dabei die von der Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie zur Förderung der Investitionstätigkeit finanzschwacher Kommunen. Impulse dürften auch vom gewerblichen Tiefbau ausgegangen sein, der von den Investitionen in die digitale Infrastruktur und den Investitionen der Deutschen Bahn profitiert. Die Ertragserwartungen gaben aber auch hier zuletzt nach.
Im Hoch- und Ausbau haben sich die Geschäftslage und die Geschäftsaussichten auf dem zuvor erreichten hohen Niveau im Wesentlichen gehalten. Die zusätzlich erhobenen Indikatoren deuten aber auf unterschiedliche Ausgangspositionen in den beiden Sparten hin. Während sich im Hochbau die Auftragslage zuletzt nochmals verbesserte, ist es im Ausbau zu einer deutlichen Normalisierung gekommen; per saldo erreichen beide Sparten nunmehr ähnliche Saldenwerte. Aktuell konnten beide Sparten auf Preiserhöhungen verweisen, mit zusätzlichen Spielräumen in der Zukunft rechnen allerdings nur die Hochbauunternehmen. Ungeachtet dessen erreicht das Ausbaugewerbe im Vergleich der Sparten nach wie vor die höchsten Saldenwerte bei der Geschäftslage und den Geschäftsaussichten, aber auch bei finanziellen Indikatoren wie Erträge, Preise und Liquidität.
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