IWH-Bauumfrage im zweiten Quartal 2016: Geschäftslage erneut verbessert, Aussichten auf hohem Niveau

Das Geschäftsklima im ostdeutschen Baugewerbe hat sich laut Umfrage des IWH im Frühjahr 2016 erneut verbessert. Bei der aktuellen Geschäftslage setzt sich die Aufwärtsbewegung weiter fort. Die Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr geben gegenüber dem zum Jahresende 2015 erreichten hohen Niveau nur wenig nach. Das Geschäftsklima und die Lage erreichen damit einen Rekordwert, der über dem Höhepunkt des Baubooms von 1995 und über dem hohen Niveau zur Jahreswende 2013/2014 liegt.

Autoren Brigitte Loose

Die Bauproduktion legt mit 17 Saldenpunkten äußerst kräftig zu; dahinter steht eine seit Jahresbeginn deutlich anziehende Auftragslage. Neben dem florierenden Wohnungsbau gehen zunehmend auch Impulse vom gewerblichen und öffentlichen Bau aus. Zugleich rechnen die Unternehmen für die nächsten Monate mit Preiserhöhungsspielräumen, die mit höheren Ertrags­erwartungen und einer mehrheitlich guten Liquiditätssituation einhergehen.

Die Klimaaufhellung kommt vor allem vom Hoch- und Tiefbau, wo sich die Ge­schäftslage um 14 bzw. elf Saldenpunkte gegenüber dem Vorquartal außerordent­lich kräftig verbessert hat. Als Folge der aufwärtsgerichteten Auftragseingänge nahm die Bauproduktion der Hoch- und Tiefbauunternehmen zuletzt spürbar zu. Die Aussichten bis zum Sommer werden ebenfalls günstiger eingeschätzt. Aller­dings lassen die Produktionserwartungen dann auf einen etwas geringeren Zuwachs schließen. Die Erwartungen zu den Baupreisen und Erträgen deuten aber nach wie vor auf eine günstige finanzielle Situation der Unternehmen hin.

Im Ausbaugewerbe tendiert die Geschäftslage schon seit Herbst vergangenen Jah­res aufwärts. Dadurch wurde bereits zu Jahresbeginn ein im Vergleich zum Bau­hauptgewerbe außerordentlich hohes Niveau erreicht, welches im Frühjahr im Wesentlichen gehalten werden konnte. Die Salden zu Auftragslage, Produktion, Liquidität sowie zu den Erwartungen hinsichtlich Produktion, Erträgen und Prei­sen befinden sich ebenfalls auf Höchstständen seit deren erster Erfassung im Jahr 2000. Neben den vermehrten Neu-, Um- und Ausbauten der privaten Haus­halte, befördert durch die guten Arbeitsmarkt- und Einkommensperspektiven, dürfte hier auch die notwendige Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge deutliche Impulse ausgelöst haben.

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