IWH-Industrieumfrage im vierten Quartal 2016: Geschäftslage leicht gedämpft, aber Aussichten verbessert

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands hat sich zum Jahresende 2016 nur wenig verändert; dies zeigen die Ergebnisse der IWH-Industrieumfrage unter rund 300 Unternehmen. Die Lage wird per saldo zwei Punkte schlechter als im Vorquartal bewertet. Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen über die Geschäftsaussichten ist hingegen um zwei Punkte besser ausgefallen (vgl. Abbildung 1 und Tabelle).

Autoren Birgit Schultz

Die gegenwärtige Produktionslage hat sich im Vergleich zur sehr guten Situation im dritten Quartal etwas verschlechtert. Hingegen ist die Auftragslage wieder leicht aufwärtsgerichtet. Dies dürfte auch Einfluss auf die deutlich günstigeren Bewertungen der Produktionserwartungen und der Ertragserwartungen gehabt haben (vgl. Abbildung 2 und Tabelle). Die ostdeutsche Industrie folgt dabei nur teilweise dem konjunkturellen Trend in Deutschland, wo die Antriebskräfte vom Ausland auf das Inland verlagert werden.

Dies zeigt sich in den fachlichen Hauptgruppen. So schätzen die Hersteller von Investitionsgütern ihre Lage per saldo etwas schlechter ein als zuvor; insgesamt ist die Stimmung nach wie vor aber sehr gut. Die Geschäftsaussichten haben sich leicht verbessert und konnten damit fast wieder zum vorherigen Höchststand aufschließen. Die seit Beginn des Jahres 2016 deutlich ungünstiger bewertete Auftragslage konnte sich stabilisieren. Für die nächste Zeit erwarten die Unternehmen eine deutlich ansteigende Produktion und eine wesentlich bessere Ertragslage (vgl. Tabelle).

Bei den Herstellern von Konsumgütern hat sich die Geschäftslage hingegen weiter kräftig eingetrübt. Nach der euphorischen Bewertung der Lage im Frühjahr konnte diese den weiterhin gestiegenen Erwartungen nicht mehr folgen. Eine Korrektur der hohen Erwartungshaltung erfolgte bislang nicht, denn Produktion und Auftragslage hielten sich zuletzt auf hohem Niveau. Zudem zeigen sich die Unternehmen der Konsumgüterbranche mit ihrer Liquidität und der Ertragserwartung ausgesprochen zufrieden.

Im Vorleistungsgütergewerbe stagniert das Geschäftsklima. Negative Signale kommen dabei vor allem von der gegenwärtigen Produktionslage. Die Bewertungen der Auftragslage sowie die der Produktions- und Ertragserwartungen sind hingegen ausgesprochen erfreulich (vgl. Abbildung 1 und 2).

Alles in allem deuten die Aussichten bis zur Jahresmitte 2017 auf eine recht günstige konjunkturelle Situation in der ostdeutschen Industrie hin.

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