Aktuelle Trends: Durchschnittliche Rentenbezugsdauer in den vergangenen Jahren konstant, aber mehr Neuzugänge in Altersrente
Aufgrund des demographischen Wandels gibt es seit einiger Zeit eine Diskussion über die Erhöhung des Renteneintrittsalters zur Stabilisierung der Finanzierung der Altersrenten. Diese wird in der Öffentlichkeit teilweise sehr emotional geführt, da ein Teil der künftigen Rentnerinnen und Rentner befürchtet, finanziell schlechter gestellt zu werden oder durch einen späteren Renteneintritt unerwünschte gesundheitliche Folgen tragen zu müssen.
17. November 2021
Die von der Deutschen Rentenversicherung bereitgestellten Daten zeigen, dass das durchschnittliche Renteneintrittsalter seit den 2000er Jahren von gut 62 Jahren auf mehr als 64 Jahre gestiegen ist (vgl. Abbildung).1,2 In der gleichen Zeit nahm die Lebenserwartung von 82 Jahren auf knapp 84½ Jahre zu. Damit blieb die Dauer des Rentenbezugs konstant bei etwa 20 Jahren. Allerdings steigt seit einigen Jahren die Zahl der Renten- eintritte aufgrund des demographischen Wandels. Die Einführung der abschlagsfreien Rente für langjährig Versicherte im Jahr 2014 hat zudem zu vorgezogenen Rentenzugängen geführt, die die gesetzliche Rentenversicherung zusätzlich belasten.
1 Vgl. dazu Holtemöller, O.; Zeddies, G.: Kosten der Maßnahmen aus dem „Entwurf eines Gesetzes über Leistungsverbesserungen und Stabilisierung in der gesetzlichen Rentenversicherung“. IWH Online 3/2018. Halle (Saale) 2018. − Holtemöller, O.; Pohle, F.; Zeddies, G.: Was Änderungen beim Rentenniveau die Beitragszahler kosten. IWH Online 2/2016. Halle (Saale) 2016. − Ragnitz, J.; Rösel, F.; Thum, M.: Soziale Sicherungssysteme nachhaltig finanzieren, in: ifo Schnelldienst, Vol. 74 (7), 2021, 24−27.
2 Vgl. beispielsweise Giesecke, M.: The Retirement Mortality Puzzle: Evidence from a Regression Discontinuity Design. Ruhr Economic Papers, No. 800/2019.