Aktuelle Trends: Wirtschaftswachstum und sinkende CO2-Emissionen schließen sich nicht aus
Erneuerbare Energiequellen und energiesparender technischer Fortschritt ermöglichen es, den CO2-Ausstoß einer Volkswirtschaft bei steigendem Bruttoinlandsprodukt zu senken. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen diese Anstrengungen aber noch deutlich verstärkt werden
10. März 2023
Im Klimaabkommen von Paris aus dem Jahr 2015 hat sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Treibhausgas-Emissionen drastisch vermindert werden. Der Ausstoß von CO2 als wichtigstem Treibhausgas war historisch eng mit dem Wirtschaftswachstum verknüpft: Die für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen benötigte Energie wurde aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe gewonnen. Dieser Zusammenhang ist jedoch nicht zwangsläufig. Die CO2-Intensität der Produktion kann einerseits durch den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen verringert werden. Andererseits kann durch technischen Fortschritt und intelligente Organisation von Prozessen die Produktion selbst mit weniger Energie auskommen. Die Abbildung zeigt dies für Deutschland, das Vereinigte Königreich und die USA. Insbesondere seit der Finanzkrise 2008 sinkt in allen drei Volkswirtschaften der Ausstoß von CO2, während gleichzeitig das Bruttoinlandsprodukt weiter zulegt. Um die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Reduktionsziele ohne Einbußen beim Bruttoinlandsprodukt zu erreichen, muss die Energieeffizienz der Produktion jedoch deutlich schneller als bisher gesteigert und der Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigt werden.