1994-00_wiwa.jpg

Ostdeutschland: Wandel der Wachstumskräfte

In den neuen Bundesländern haben sich die wirtschaftlichen Auftriebstendenzen im ersten Halbjahr 1994 verstärkt. Das Bruttoinlandspro­dukt ist gegenüber der ersten Jahreshälfte von 1993 um 8,9 vH angestiegen. Das seit 1992 anhaltende Produktionswachstum beginnt sich auf die Beschäftigung auszuwirken. Erstmalig über­trifft die Schaffung neuer Arbeitsplätze den Arbeitsplatzabbau. Die Beschäftigungseffekte sind allerdings gering, gemessen an 1,2 Millionen re­gistrierten Arbeitslosen im Durchschnitt des ersten Halbjahres 1994 und über 0,5 Millionen Ar­beitnehmern, die dank der verschiedenen Instru­mente der aktiven Arbeitsmarktpolitik vor der of­fenen Arbeitslosigkeit bewahrt werden. Die Trendwende am Arbeitsmarkt scheint jedoch er­reicht zu sein.

31. Oktober 1994

Autoren Udo Ludwig

Außerdem in diesem Heft

1994-00_wiwa.jpg

Die umwelttechnische Industrie in Deutschland: Marktvolumen, wettbewerbsfähigkeit und Entwicklungsperspektiven

Jens Horbach

in: Wirtschaft im Wandel, 1994

Abstract

Seit den siebziger Jahren ist die Nachfrage nach Umweltschutzgütern in den westlichen Industrieländern kräftig gestiegen. Umweltschutzgüter dienen der Erfassung, Vorbeugung, Vermeidung und Verminderung von Umweltbelastungen oder tragen zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei (z.B. Abwasserbehandlungsanlagen oder Filter zur Abgasreinigung). Vor allem in Westdeutsch­land haben sich immer mehr Unternehmen der „klassischen" Industriezweige auf die Produktion derartiger Güter spezialisiert. Eine kontinuierliche Beobachtung des Marktes für Umweltschutzgüter anhand amtlicher Statistiken ist allerdings pro­ blematisch, da es sich bei der „Umweltschutzin­dustrie" um eine Querschnittsbranche handelt, die sich vom Maschinenbau bis zum Baugewerbe über sehr unterschiedliche Wirtschaftszweige er­streckt.

Publikation lesen

1994-00_wiwa.jpg

Hat die deutsche Wirtschaft bei einer Ost-Erweiterung der EU einen Standortvorteil?

Hubert Gabrisch

in: Wirtschaft im Wandel, 1994

Abstract

Deutschland wird aufgrund seiner geographi­schen Lage ein Standortvorteil gegenüber anderen EU-Ländern, insbesondere den west- und süd­westeuropäischen Mitgliedern, nachgesagt, falls es zu einer Ost-Erweiterung der EU käme. Zieht ein Land aber stärker als andere Mitgliedsländer ökonomische Vorteile aus einer Ost-Erweiterung, so wird sich zwangsläufig auch seine politische Position in der Gemeinschaft verbessern. Diese Furcht könnte neben der Gefährdung sensibler In­dustrien der Gemeinschaft und hohen Transfers aus EU-Fonds ein Motiv für den Widerstand eini­ger Mitgliedsländer gegen eine Ost-Erweiterung der EU sein. Die These eines deutschen Standort­vorteils wird auf den ersten Blick durch die Ent­wicklung des Außenhandels der früheren RGW-Länder gestützt. Danach ist Deutschland zum wichtigsten Partner aufgestiegen. 1992 entfielen 27 vH der Exporte der mittel- und osteuropäischen Reformländer auf Deutschland, nach nur 13 vH im Jahre 1989. Bei den Importen waren es 22 vH gegenüber 16 vH (Tabelle 1). Dies hat weniger mit Handelserleichterungen seitens der EU zu­nächst in Form von Handels- und Kooperations­abkommen und später (ab 1.3.1992) von den sog. Interimsabkommen zu tun, sondern mit der Re­Orientierung dieser Länder auf ihre natürlichen Handelspartner nach der Auflösung des RGW. 

Publikation lesen

1994-00_wiwa.jpg

Lohnpolitik im Dilemma - ein Kommentar

Rüdiger Pohl

in: Wirtschaft im Wandel, 1994

Abstract

Nach dem lohnpolitischen Wechselbad der letzten Jahre - überzogene Lohnsteigerungen 1991/92, die mit in die Rezession führten, und zurückhaltende Lohnanhebungen seit 1993, die zur Überwindung der Rezes­sion beitrugen - kann die lohnpolitische Formel für Westdeutschland nur lauten: den zuletzt moderaten lohnpolitischen Kurs weiterfahren, um aus dem Konjunkturaufschwung 1994/95 einen nachhaltigen dynami­schen Wachstumsprozeß zu machen. Wenn es so einfach wäre ...

Publikation lesen

Ihr Kontakt

Für Journalistinnen/en

Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft LogoTotal-Equality-LogoGefördert durch das BMWK