Inhalt
Seite 1
Aktuelles Insolvenzgeschehen
Seite 2
Prognose der Insolvenzen im Jahr 2020
Seite 3
Fazit
Seite 4
Endnoten Auf einer Seite lesen

Fazit

Unternehmensinsolvenzen folgen einem zyklischen Muster. In den Quartalen nach einem Konjunktureinbruch kommt es zu mehr Insolvenzen als üblich. Aufgrund des starken Wirtschaftseinbruchs im ersten Halbjahr 2020 wäre daher für die zweite Jahreshälfte mit einer deutlichen Zunahme der Unternehmensinsolvenzen zu rechnen, selbst wenn sich die Wirtschaft zügig wieder erholt. Die aktuellen Ausnahmeregelungen und staatlichen Hilfsprogramme dämpfen allerdings die Dynamik des Insolvenzgeschehens. Die tatsächlichen Insolvenzzahlen dürften somit niedriger ausfallen als hier ausgewiesen. Einigen Unternehmen dürfte es gelingen, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen, solange die Ausnahmeregelungen gelten, und eine Insolvenz zu vermeiden. Komplett aufhalten werden die Ausnahmeregelungen und die Unternehmenshilfen die zu erwartende Insolvenzwelle jedoch nicht. Nach Auslaufen der Ausnahmeregelungen dürfte es zu vermehrten Insolvenzen kommen.

Außerdem in diesem Heft

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Kommentar: Wir brauchen eine neue Corona-Strategie

Reint E. Gropp

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2021

Abstract

Die gegenwärtige Corona-Strategie der Bundes­regierung, wenn man sie denn so nennen kann, konzentriert sich darauf, besonders gefährdete Personen durch Impfung zu schützen und die Ansteckung aller anderen durch den Lockdown zu vermeiden. Sie ignoriert, dass Menschen im täglichen Leben immer Risiken eingehen und dabei auch Risiken berücksichtigen, die durch das Verhalten anderer entstehen. Sie entscheiden selbst, wie stark sie sich gefährden, je nach ihrer persönlichen gesundheitlichen Situation und Risikoaffinität. Die Möglichkeit, Risiken einzugehen, ist ein inhärenter Teil einer freiheitlichen Gesellschaft: Die Gesellschaft vertraut prinzipiell dem Einzelnen, einigermaßen vernünftige Entscheidungen zu treffen – und die Konsequenzen zu tragen, wenn die Dinge schiefgehen. Der Staat setzt dabei die Rahmenbedingungen, aber niemals mit dem Ziel, das Risiko für den Einzelnen auf null zu drücken. 

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Aktuelle Trends: Trendmäßiger Anstieg der Sterbefälle in Deutschland – Altersstruktur bei der Interpretation der Sterblichkeit berücksichtigen

Birgit Schultz

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2021

Abstract

In Deutschland steigt aufgrund der Altersstruktur die Anzahl der jährlichen Sterbefälle. Ein einfacher Vergleich der aktuellen Sterbefälle mit dem Durchschnitt der Vorjahre ist daher nicht geeignet, um die Übersterblichkeit während der Pandemie zu beurteilen.

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Importwettbewerb und Firmenproduktivität

Viktor Slavtchev

in: Wirtschaft im Wandel, Nr. 1, 2021

Abstract

Dieser Beitrag untersucht für Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland empirisch, ob der Wettbewerbsdruck durch Importe zu einer Steigerung der Produktivität führt. Um die Reaktionen der einheimischen Unternehmen besser zu verstehen, werden auch Effekte auf Output, Beschäftigung und FuE-Aktivitäten der Unternehmen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anreize der Unternehmen, in eine Erhöhung ihrer Produktivität zu „investieren“, von der Art der importierten Güter abhängen sowie davon, wie schwierig es für die einheimischen Unternehmen ist, mit der Konkurrenz mitzuhalten. Auf Importe von vergleichsweise technologisch einfachen und arbeitsintensiven Produkten aus Niedriglohnländern reagieren einheimische Unternehmen nicht mit einer Erhöhung ihrer Produktivität; vielmehr reduzieren sie Output und Beschäftigung. Dagegen steigt die Produktivität einheimischer Unternehmen als Reaktion auf Wettbewerbsdruck durch Importe von kapital- und technologieintensiven Gütern aus Industrieländern – jedoch nicht aufgrund höherer FuE-Ausgaben; ein Rückgang von Output und Beschäftigung ist in diesem Fall nicht beobachtbar.

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