22.07.2009 • 43/2009
Beispiel Großraum Dresden zeigt: Industrielle Cluster nicht nur auf Kernstadt begrenzt
Das Konzept industrieller Cluster verzeichnet stetige Attraktivitätsgewinne bei Akteuren regionaler Wirtschaftsförderung. Folgt man der Überlegung, dass das Clusterkonzept einen Ansatzpunkt zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen bildet, so ist es in einem ersten Schritt notwendig, industrielle Cluster umfassend zu identifizieren. Bisherige Untersuchungen bedienen sich dazu einer methodischen Vielfalt. Sie reicht von spezifischen regionalen Fallstudien über Cluster-Mapping und Input-Output-Methoden bis hin zu verschiedenen Konzentrationsmaßen. Der folgende Beitrag orientiert sich an einer mehrdimensionalen Clusterdefinition und versucht, die verschiedenen methodischen Ansätze zusammenzuführen. Durch die Kombination der Verwendung von Konzentrationsmaßen, Input-Output-Methoden sowie regionalen Matrizen innovativer Wissensflüsse wird ein ganzheitlicher Ansatz zur Identifikation horizontaler und vertikaler industrieller Cluster vorgestellt. Dieser ermöglicht es, regionsspezifische und regionsübergreifende Clusterstrukturen zu identifizieren. Am Beispiel des Großraums Dresden zeigt sich, dass sich die wirtschaftliche Aktivität mehrheitlich auf die kreisfreie Stadt Dresden konzentriert. Übersehen wird jedoch oftmals die Bedeutung des Umlandes für die Wissensgenerierung in Kernstädten. Mit Hilfe einer regionalen Matrix innovativer Wissensflüsse lassen sich positive Effekte der Wissensgenerierung durch die Kragenkreise Dresdens darstellen. Diese Strukturen gilt es in einer umfassenden Identifikation industrieller Cluster zu beachten, damit alle Akteure der Wissensgenerierung in die Clusteridentifikation einbezogen werden.
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Industry Concentration and Regional Innovative Performance – Empirical Evidence for Eastern Germany
Christoph Hornych, Michael Schwartz
IWH Discussion Papers,
Nr. 8,
2009
Abstract
Regarding technological innovativeness, the transformed economy of the former German Democratic Republic (GDR) clearly lags behind the Western part of the country. To face this weakness, a broad mixture of policy measures was carried out in recent years. Particular attention is drawn to the development of industry concentrations and economic ‘clusters’. However, little is known about the effectiveness of these policy measures regarding how industry concentrations in fact promote innovative performance in Eastern Germany. The present study tries to fill this gap by analyzing the relationship between industry concentration in Eastern Germany and regional innovative performance. Our empirical analysis is based upon the number of patent applications of 22 manufacturing industries in 22 Eastern German planning regions. The estimated regression models indicate an inverted U-shaped relationship between the degree of industry concentration and innovative performance. An exceedingly high degree of industry concentration in one region hampers regional innovative output. We discuss policy implications of our findings and give recommendations for future refinement of ‘cluster’-supporting policy schemes in Eastern Germany.
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The Identification of Regional Industrial Clusters Using Qualitative Input-Output Analysis
Mirko Titze, Matthias Brachert, Alexander Kubis
IWH Discussion Papers,
Nr. 13,
2008
Abstract
The ‘cluster theory’ has become one of the main concepts promoting regional competitiveness, innovation, and growth. As most studies focus on measures of concentration of one industrial branch in order to identify regional clusters, the appropriate analysis of specific vertical relations within a value-adding chain is developing in this discussion. This paper tries to identify interrelated sectors via national input-output tables with the help of Minimal Flow Analysis by Schnabl (1994). The regionalization of these national industry templates is carried out with the allocation of branch-specific production values on regional employment. As a result, the paper shows concentrations of vertical clusters in only 27 of 439 German NUTS-3 regions.
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Innovationskraft ostdeutscher Clusterstrukturen. Statistik Regional
Christoph Hornych
Statistik Regional Electronic Papers, 2008-01,
2008
Abstract
Von Clusterstrukturen, d. h. von der regionalen Konzentration von Akteuren einer Branche, werden sich eine Reihe positiver ökonomischer Effekte versprochen. So wird davon ausgegangen, dass Akteure in Clustern von Wissensspillovern profitieren können und folglich eine besonders hohe Innovationskraft aufweisen. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Gültigkeit dieser Wirkungszusammenhänge für ostdeutsche Regionen zu prüfen. Zur Abbildung von Clusterstrukturen werden zunächst regionale Branchenschwerpunkte identifiziert. Anschließend werden diese in die Schätzung einer regionalen „Wissensproduktionsfunktion“ einbezogen, um zu prüfen, ob von Clusterstrukturen eine Stärkung der Innovationskraft ausgeht.
Die Ergebnisse zeigen, dass – entgegen den Erwartungen – kein signifikanter Einfluss von Branchenschwerpunkten auf die Innovationsaktivitäten ausgeht. Hingegen konnten Hinweise auf die Wirkung intersektoraler Wissensspillover gefunden werden. Somit besitzen Effekte, die aus der Ballung von Akteuren verschiedener Branchen resultieren (Urbanisierungseffekte), eine höhere Bedeutung für das regionale Innovationsgeschehen als Effekte, die aus
der Ballung von Akteuren einer Branche resultieren (Lokalisationseffekte). Die Studie liefert demnach keine Hinweise darauf, dass ostdeutsche Clusterstrukturen eine besondere Innovationskraft aufweisen.
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Using multivariate statistical methods to identify municipality clusters
Dirk Trocka
Теоретические основы и опыт стратегическ,
2008
Abstract
Eine Volkswirtschaft ist im besonderen Maße auf eine zuverlässige und aktuelle Datenbasis über Vergleiche von Preisen und Preisentwicklungen angewiesen. Die vorliegende Arbeit entwickelt daher eine Methode, um unter Anwendung von multivariaten Verfahren die Repräsentativität der Auswahl der Berichtsgemeinden zur Ermittlung des Verbraucherpreisindex in Sachsen-Anhalt zu verbessern. Dabei werden Variablen zur Anbieter- und Nachfragerstruktur für die Artikel des Warenkorbes des Verbraucherpreisindex berücksichtigt, aber auch Indikatoren der regionalen Bedeutung einer Gemeinde für ihr Umland.
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Sachsen-Anhalt: Kreativ, multimedial, auf Wachstumskurs? – Potentiale des Landes als Medienstandort
Martin T. W. Rosenfeld
Neue Ideen, neue Medien, neue Branchen – Kreativität als Wirtschaftsfaktor, Dokumentation zu den Redebeiträgen des 15. Wittenberger Gesprächs am 28. Und 29. März 2008,
2008
Abstract
In vielen Städten und Region wird heute versucht, im Rahmen der Wirtschaftsförderung auf Branchen und „Cluster“ aus dem Bereich der Kreativitätswirtschaft zu setzen. Hierzu gehört nicht zuletzt die Medienwirtschaft. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Position das Land Sachsen-Anhalt, speziell am Standort Halle, im Bereich der Medienwirtschaft (im Vergleich zu anderen Standorten) heute erreicht hat und wie die vorhandenen regionalen bzw. lokalen Wachstums- oder Potentialfaktoren die zukünftige Entwicklung der Medienwirtschaft in Sachsen-Anhalt bzw. der Stadt Halle bestimmen. Abschließend wird diskutiert, mit welchen Strategien eine weitere Stärkung der vorhandenen Potentiale möglich ist.
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Spillover Effects of Spatial Growth Poles - a Reconciliation of Conflicting Policy Targets?
Alexander Kubis, Mirko Titze, Joachim Ragnitz
IWH Discussion Papers,
Nr. 8,
2007
Abstract
Regional economic policy faces the challenge of two competing policy goals - reducing regional economic disparities vs. promoting economic growth. The allocation of public funds has to weigh these goals particularly under the restriction of scarce financial re- sources. If, however, some region turns out to be a regional growth pole with positive spillovers to its disadvantaged periphery, regional policies could be designed to recon- cile the conflicting targets. In this case, peripheral regions could indirectly participate in the economic development of their growing cores. We start our investigation by defining and identifying such growth poles among German regions on the NUTS 3 administrative level based on spatial and sectoral effects. Using cluster analysis, we determine significant characteristics for the general identification of growth poles. Patterns in the sectoral change are identified by means of the change in the employment. Finally, we analyze whether and to what extent these growth poles ex- ert spatial spillover effects on neighbouring regions and thus mitigate contradictory in- terests in regional public policy. For this purpose, we apply a Spatial-Cross-Regressive- Model (SCR-Model) including the change in the secondary sector which allows to con- sider functional economic relations on the administrative level chosen (NUTS 3).
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Der Einfluß von Führungsfunktionen auf das Regionaleinkommen: eine ökonometrische Analyse deutscher Regionen
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2007
Abstract
Das in den späten 70er Jahren entwickelte Potentialfaktorkonzept, das die Beziehung zwischen regional weitgehend immobilen Produktionsfaktorkapazitäten und dem regionalen Entwicklungspotential analysiert, wird auf die Regionen des vereinten Deutschlands angewendet. Ziel ist es, auf der Grundlage von Daten des Jahres 2003 die Beziehung auszuweisen und innerdeutsch in Bezug auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit differenzierende Faktoren zu identifizieren. Daher werden neben der Erklärung von Arbeit sowie öffentlichem und privatem Kapital auch die Kapazität der Führungsfunktionen und die privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung einbezogen. Zunächst zeigt sich, daß drei Faktoren für die Einkommenslücke des Ostens von rund 40% besonders verantwortlich zeichnen: Die weitgehend fehlenden Führungsfunktionen, die niedrigen FuE-Ausgaben und die Erreichbarkeit im überörtlichen Verkehrssystem. Rund 85% des ostdeutschen Rückstands werden durch sie erklärt. Natürlich ist bekannt, daß eine Interdependenz zwischen Führungsfunktionen und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit besteht und damit eine einfache Kausalität nicht zwingend ist. Da aber durch den Einigungsprozeß Kombinatsstrukturen zerschlagen wurden und im Rahmen der Privatisierung der Aufbau von örtlichen Führungsfunktionen kein vorgegebenes Ziel war, weshalb auch die Industrieforschung der DDR nur mit Anstrengungen – und dann nur partiell – in die Marktwirtschaft überführt werden konnte, steht hier diese Minderausstattung am Anfang der Ursachenforschung für die fehlende Ost-West-Konvergenz. Aus wirtschaftspolitischer Sicht muß damit die Forderung nach Unterstützung eines internen und externen Unternehmenswachstums Priorität gewinnen, um die Regionen wirtschaftlich zu ertüchtigen. Denn die Beziehung zwischen Produktivität, Unternehmensgröße und Internationalität der erstellten Güterstruktur ist aus theoretischer ebenso wie aus empirischer Sicht zwingend. In der Tat sind solche ostdeutschen Regionen besonders erfolgreich, denen dies vor allem durch den Aufbau leistungsfähiger Cluster gelungen ist.
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Economic 'Clusters' in East Germany: Evidence on the Location and the Characteristics of Spatially Concentrated Industries
Martin T. W. Rosenfeld, Peter Franz, Gerhard Heimpold
Post-Communist Economies,
Nr. 1,
2007
Abstract
Im Beitrag werden empirische Befunde zur Frage präsentiert, in welchen Teilräumen Ostdeutschlands sich Branchenkonzentrationen mit „Cluster“-Qualitäten herausgebildet haben. Solche Qualitäten wurden im Rahmen der empirischen Untersuchung als gegeben angesehen, wenn ein räumlicher Branchenschwerpunkt mit Netzwerkaktivitäten und innovativen Kompetenzen einhergeht. Die Befunde zeigen, daß Branchenschwerpunkte, die die genannten Eigenschaften haben, relativ rar sind, und daß sie am ehesten in den ostdeutschen Agglomerationsräumen existieren. Vor diesem Hintergrund plädiert der Beitrag dafür, anstelle einer „Gießkannenförderung“ die Mittel der Regionalpolitik stärker räumlich zu konzentrieren zugunsten von Standorten mit Branchenschwerpunkten. Dort sollten vor allem Vernetzungen und innovative Kompetenzen gestärkt werden.
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Wo liegen die Ökonomischen Entwicklungskerne Ostdeutschlands? Ergebnisse einer Untersuchung zu den Branchenschwerpunkten, Unternehmensnetzwerken und innovativen Kompetenzfeldern in den ostdeutschen Regionen
Peter Franz, Gerhard Heimpold, Martin T. W. Rosenfeld
Regionale Strukturpolitik - quo vadis?, Informationen zur Raumentwicklung, Heft 9,
Nr. 9,
2006
Abstract
Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vor, mit der vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung flächendeckend für alle Raumordnungsregionen in Ostdeutschland regionale Cluster identifiziert wurden. Hierfür wurde das Vorhandensein von drei wesentlichen Elementen untersucht: räumliche Branchenschwerpunkte, Unternehmensnetzwerke und innovative Kompetenzfelder. Beim Vorhandensein von allen drei Elementen in einer Region, bei dem mindestens ein Netzwerk und ein innovatives Kompetenzfeld einen Bezug zum betreffenden regionalen Branchenschwerpunkt haben muß, wird ein Ökonomischer Entwicklungskern, also eine Ballung, die wesentliche Merkmale von Clustern hat, als gegeben angesehen. Für Regionen mit Ökonomischen Entwicklungskernen wird ein dynamisches Wirtschaftswachstum erwartet. Die Untersuchungsergebnisse zeigen eine starke räumliche Konzentration von Ökonomischen Entwicklungskernen in der Hauptstadtregion Berlin und in den Bundesländern Sachsen und Thüringen, wo Dresden, Leipzig, Erfurt und Chemnitz die Eckpunkte des Raumes bilden, der besonders viele Entwicklungskerne aufweist. Die Untersuchung gibt Anstöße für Überlegungen zugunsten einer stärkeren räumlichen Konzentration von Mitteln der Regionalpolitik anstelle einer Mittelverwendung nach dem "Gießkannenprinzip".
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