IWH-Signalansatz: Das gegenwärtige Finanzkrisenpotential in ausgewählten Ländern Mittel- und Osteuropas und der Türkei
Hubert Gabrisch, Simone Lösel
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2006
Abstract
Der hohe Anstieg der Rohölpreise, Gefahren im Zusammenhang mit dem Atomprogramm Irans sowie die Ungewißheit über die künftige Richtung der Politik der großen Zentralbanken haben in den zurückliegenden Monaten auf den internationalen Finanzmärkten eine größere Unsicherheit bei den Anlegern hervorgerufen. Das führte sowohl zu einer höheren Volatilität als auch zu einem Verfall der Kurse an den wichtigen Aktienmärkten. Auch einige wichtige Aktienindizes mittel- und osteuropäischer Länder folgten dem allgemeinen Abwärtstrend, während Staatstitel relativ konstant blieben. Da über mögliche Portfoliokorrekturen internationaler Anleger auch umfangreiche Kapitalabflüsse in den mittel- und osteuropäischen Ländern ausgelöst werden könnten, stellt sich die Frage, ob aus diesen Entwicklungen für die mittel- und osteuropäischen Länder ein erhöhtes Potential für eine Finanzkrise entsteht. Mit Hilfe des IWH-Signalansatzes zur Analyse und Bewertung des Risikos von Finanzkrisen wurde überprüft, ob dies der Fall ist. Wie die Analyse der Frühwarnindikatoren zeigt, ist für die betrachteten Länder der Ausbruch einer Finanzkrise in den nächsten Monaten wenig wahrscheinlich. Durch eine stabile Wirtschaftspolitik und hohe Wachstumsraten, ein robustes Finanzsystem sowie günstige Wechselkursmechanismen sind diese Länder vor externen Angriffen geschützt. Anstiege des Indikators, die beispielsweise bei den baltischen Ländern zu beobachten sind, fielen allenfalls leicht aus. Im Falle der Slowakische Republik und Sloweniens signalisiert der Gesamtindikator sogar eine Entspannung. Für die Tschechische Republik, Polen und Ungarn weisen die Ergebnisse noch auf Probleme im Bankensektor hin. Diese Einschätzung gilt jedoch nicht für Rumänien und insbesondere nicht für die Türkei. Hier deutet der Gesamtindikator auf einen starken Anstieg des Risikopotentials und somit auf einen noch erheblichen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf hin.
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Neubeginn der ausländischen Direktinvestitionen nach 1990 - eine Einführung
Jutta Günther
Willkommene Investoren oder nationaler Ausverkauf?: Ausländische Direktinvestitionen in Ostmitteleuropa im 20. Jahrhundert. Frankfurter Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Ostmitteleuropas, Band 11,
2006
Abstract
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Direktinvestitionen in der Zwischenkriegszeit und nach 1990 - erste Ergebnisse eines nicht ganz einfachen Vergleichs
Jutta Günther, Dagmara Jajesniak-Quast
Willkommene Investoren oder nationaler Ausverkauf?: Ausländische Direktinvestitionen in Ostmitteleuropa im 20. Jahrhundert. Frankfurter Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Ostmitteleuropas, Band 11,
2006
Abstract
Ausländische Direktinvestitionen besitzen in den ostmitteleuropäischen Ländern eine lange Tradition und erreichten bereits in der Zwischenkriegszeit ein hohes Niveau. Aus ökonomischer Sicht sind die ostmitteleuropäischen Länder heute wie damals auf ausländische Direktinvestitionen angewiesen, denn technologische Rückständigkeit und inländischer Kapitalmangel behinderten in den neu entstandenen Staaten sowohl nach dem Ersten Weltkrieg als auch nach dem Zusammenbruch des Ostblocks die eigenständige Wirtschaftsentwicklung. Indessen waren und sind die ausländischen Direktinvestitionen auch Gegenstand kritischer Diskussionen in Politik und Öffentlichkeit der Empfängerländer. Der vorliegende Sammelband widmet sich der in der wirtschaftshistorischen Forschung bisher weitgehend vernachlässigten Frage nach den Kontinuitäten und Brüchen in der ausländischen Investitionstätigkeit und ihrer öffentlichen Wahrnehmung. Dabei steht der Vergleich von Polen, Tschechien/Tschechoslowakei und Ungarn im Mittelpunkt.
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Editorial
Hubert Gabrisch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2006
Abstract
Der Besuch von Frau Merkel in Moskau erfolgte im Lichte einer neuen Sachlichkeit, die auch auf die Beziehungen zu Rußland als Energielieferant ausstrahlen sollte. Dies ist nach den Turbulenzen, welche die russische Energiepolitik letztens ausgelöst hatte, notwendig. Denn wir sind in einem Zwiespalt: Einerseits ist Rußland ein attraktiver und wachsender Absatzmarkt für die deutsche Industrie. Diesem Interesse stehen jedoch andererseits zwei Barrieren gegenüber. Die eine ist die Nichtmitgliedschaft Rußlands in der Welthandelsorganisation (WTO). Dadurch werden deutsche Exporte und Direktinvestitionen behindert. Die zweite Barriere ist die Energiepolitik Rußlands, und zwar aus ökonomischen wie auch politischen Gründen. Zwar mag die russische Regierung die Versorgung der Haushalte und Industrie mit billiger Energie mit dem Argument sozialer Stabilität verteidigen.
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Strategien multinationaler Unternehmen in Ostmitteleuropa - Perspektiven aus der Praxis
Jutta Günther, Istvan Fekete
Willkommene Investoren oder nationaler Ausverkauf? Ausländische Direktinvestitionen in Ostmitteleuropa im 20. Jahrhundert. Frankfurter Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Ostmitteleuropas, Bd. 11,
2006
Abstract
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Technology spillovers from foreign investors in transition economies - are the effects still expected?
Jutta Günther
Economic and business review,
Nr. 1,
2005
Abstract
While it is widely acknowledged that there is a technology transfer from parent companies to foreign subsidiaries in central East European countries, there is no clear cut evidence for technology spillovers in favour of domestic companies so far. The paper presents a theoretical framework for how spillover mechanisms are turned into a reality and outlines empirical findings on technology spillovers for transition economies based on a comprehensive literature review. Against the background of an empirical qualitative study, the paper provides firm level explanations for the obvious lack of technology spillovers. Policy oriented issues will be discussed in the conclusions.
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Eastern Germany in the process of catching-up: the role of foreign and Western German investors in technological renewal
Jutta Günther, Oliver Gebhardt
Eastern European Economics,
Nr. 3,
2005
Abstract
Foreign direct investment as a means to support system transformation and the ongoing process of catching-up development has caught researcher’s attention for a number of Central and Eastern European countries. Not much research, however, has been carried out for East Germany in this respect although FDI plays an important role in East Germany too. Descriptive analysis by the use of unique survey data shows that foreign and West German affiliates perform much better with respect to technological capability and labor productivity than domestic companies in East Germany. The results of the regression analysis, however, show that it is not the status of ownership as such that forms a significant determinant of innovativeness in East Germany but rather general firms specific characteristics attached to it such as firm size, export-intensity, technical state of the equipment, and R&D activities. Due to the fact that foreign and West German affiliates perform better with respect to exactly all of these characteristics, they can be considered as a means to support the process of technological renewal and economic development.
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Erste Beitrittseffekte in den neuen Mitgliedsländern vorwiegend im monetären Bereich – Probleme für Polen
Hubert Gabrisch, Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2005
Abstract
Im ersten Jahr ihrer Mitgliedschaft in der Europäischen Union kam es zu starken Nettokapitalzuflüssen in die neuen Mitgliedsländer Mittelosteuropas. Allein die Portfolioinvestitionen nahmen um 18 Mrd. USDollar zu, während sich der Zustrom an Direktinvestitionen verlangsamte. Die Folge der Zuflüsse war eine nominale und reale Aufwertung der Währungen, eine Inflationierung der Vermögenswerte und eine weitere Verschlechterung der Leistungsbilanzen. Die Anforderungen an die Zentralbanken, die Kapitalzuflüsse in ihrer Wirkung auf die Preisstabilität zu neutralisieren und einigermaßen Wechselkursstabilität zu sichern, nahmen zu, führten jedoch zu unterschiedlichen Reaktionen. Während die meisten Zentralbanken Zinssenkungen präferierten, erhöhte die polnische Nationalbank die Zinsen, was weitere Kapitalzuflüsse vor allem im kurzfristigen Bereich nach sich ziehen dürfte. In Kombination mit einem instabilen makroökonomischen Umfeld zeigt der Test mit dem IWH-Indikator für Polen einen beträchtlichen Anstieg des Potenzials für eine Finanzkrise. Trotz der problematischen monetären Effekte blieb das Wachstum von Produktion und Einkommen hoch. Die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts der Beitrittsregion nahm auf 5% zu, und die Arbeitslosigkeit ging etwas zurück. Ein noch stärkeres Wachstum wiesen die übrigen Länder Mittel- und Osteuropas auf. Ausschlaggebend für die positive realwirtschaftliche Entwicklung war die Binnennachfrage, und hier vor allem privater Konsum und Investitionen. Zwar nahmen auch die Exporte deutlich zu. Dabei spielte aber die Belebung der Weltwirtschaft die entscheidende Rolle. Bei ebenfalls steigenden Importen verbesserten sich die Handelsbilanzen nur unwesentlich, im Handel der neuen Mitgliedsländer mit der EU verschlechterten sie sich sogar beträchtlich. Die Inflationsrate – gemessen am Konsumgüterpreisindex – nahm zu, wofür auch Sondereffekte aus dem EU-Beitritt verantwortlich waren. Für das laufende und das kommende Jahr ist eine Zunahme der Nettokapitalzuflüsse und eine weitere Aufwertung der Währungen zu erwarten. Das Bruttoinlandsprodukts in der Beitrittsregion wird sich im laufenden Jahr auf 4,6% abschwächen. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die Abschwächung der Wirtschaftsleistung in Polen, bei der die Aufwertung der Währung den Außenbeitrag verringern wird. Für das Jahr 2006 ist mit einem Wachstums in der Region von 5% zu rechnen. Unter Einbeziehung der Beitrittskandidaten und der Nicht-Mitglieder wird sich das hohe Wachstum des BIP von 6,7% im vergangenen Jahr auf 6,0% im laufenden Jahr und 5,8% im nächsten Jahr abschwächen. Generell gilt, dass die Arbeitslosenquoten in der Region deutlich abnehmen werden.
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Investitionen auswärtiger Unternehmen in Ostdeutschland deutlich höher als in Mittelosteuropa
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2005
Abstract
Wenn es darum geht, das Engagement ausländischer Unternehmen in einem Land zu beschreiben, sind ausländische Direktinvestitionen (ADI) eine vielzitierte Größe. Als Teil der Zahlungsbilanzstatistik spiegeln ADI allerdings „nur“ internationale Kapitalströme wider. Sie sagen nichts darüber aus, ob und inwiefern das Kapital im Empfängerland der Sachkapitalbildung dient. Will man den Beitrag der auswärtigen Unternehmen zur Sachkapitalbildung abbilden, ist die Betrachtung einer ganz andere Größe aufschlussreicher: die Anlageinvestitionen der Unternehmen mit ausländischer Kapitalbeteiligung. Um Ostdeutschland diesbezüglich adäquat mit den mittelosteuropäischen Ländern vergleichen zu können, müssen für die neuen Länder sowohl die ausländischen als auch die westdeutschen Investoren im Sinne auswärtiger Unternehmen Berücksichtigung finden. Die erstmals für diesen speziellen Vergleich ermittelten Daten zeigen, dass im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands die Anlageinvestitionen auswärtiger Unternehmen deutlich über denen in Polen, Tschechien und Ungarn liegen. Dies gilt sowohl für die absoluten Werte als auch für die Anlageinvestitionen pro Kopf, welche im Jahr 2001 in Ostdeutschland 351 Euro, in Ungarn 225 Euro, in Tschechien 194 Euro und in Polen 85 Euro betrugen. Betrachtet man die Anlageinvestitionen auswärtiger Unternehmen je Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes, werden die Unterschiede aufgrund der in Ostdeutschland wesentlich höheren Kapitalintensität noch deutlicher.
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The Absence of Technology Spillovers from Foreign Direct Investment in Transition Economies
Jutta Günther
Structural Change and Exchange Rate Dynamics,
2005
Abstract
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