15.06.2021 • 16/2021
Konjunktur aktuell: Zunahme persönlicher Kontakte beflügelt wirtschaftliche Aktivität
Im Sommer sind die konjunkturellen Aussichten in Deutschland günstig. Weil die Pandemie auf dem Rückzug ist, dürften die Restriktionen, die die Aktivität in vielen Dienstleistungsbranchen behindert haben, nach und nach aufgehoben werden, und es ist mit einem kräftigen Schub bei den privaten Käufen zu rechnen. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 3,9% und im Jahr 2022 um 4,0% zunehmen wird. Die Produktion in Ostdeutschland dürfte in beiden Jahren um jeweils 3% zulegen.
Oliver Holtemöller
Lesen
Gemeinschaftsdiagnose: Pandemie verzögert Aufschwung — Demografie bremst Wachstum
Oliver Holtemöller, Stefan Kooths, Claus Michelsen, Torsten Schmidt, Timo Wollmershäuser
Wirtschaftsdienst,
May
2021
Abstract
Das erste Jahr der Corona-Pandemie stand in Deutschland im Zeichen extremer Schwankungen der ökonomischen Aktivität und einer massiv gelähmten Binnenwirtschaft. In ihrem Frühjahrsgutachten gehen die Institute davon aus, dass der derzeitige Shutdown zunächst fortgesetzt und ab Mitte Mai bis zum Ende des dritten Quartals nach und nach aufgehoben wird. Im Zuge der Lockerungen wird sich vor allem der private Konsum kräftig erholen. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,7 % und im kommenden Jahr um 3,9 % zulegen.
Artikel Lesen
IWH-Flash-Indikator II. Quartal und III. Quartal 2021
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 2,
2021
Abstract
Die hohen Infektionszahlen und der seit November 2020 immer wieder verlängerte Lockdown führten im ersten Quartal 2021 zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1,7%. Insbesondere der private Konsum litt unter den strengen staatlichen Restriktionen. Hingegen liefen die Warenexporte gut und verhinderten einen stärkeren Einbruch der deutschen Wirtschaft. Nachdem bereits Ende des ersten Quartals in einigen Regionen Deutschlands begonnen wurde, die Restriktionen etwas zurückzunehmen, kam es aus Sorge vor einem weiteren Anwachsen der dritten Corona-Welle in der zweiten Aprilhälfte zu einer bundesweit regulierten Verschärfung der Lockdown-Regeln. Seit Anfang Mai gehen die Corona-Neuerkrankungen in Deutschland nun zurück. Das dürfte wohl neben einem saisonalen Effekt auch auf die endlich in Fahrt gekommene Impfkampagne zurückzuführen sein. Der Lockdown dürfte in absehbarer Zeit aufgehoben werden können. Insbesondere die private Konsumnachfrage dürfte davon profitieren und zusammen mit der robusten Nachfrage aus dem Ausland die Wirtschaftsleistung laut IWH-Flash-Indikator im zweiten Quartal 2021 um 2,1% und im dritten Quartal um 2,4% steigen lassen.
Artikel Lesen
15.04.2021 • 12/2021
Wirtschaft im Osten Deutschlands weniger geschrumpft als im Westen, aber auch mit schwächerer Dynamik, wenn Pandemie verschwindet – Implikationen der Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2021 und amtlicher Länderdaten für die ostdeutsche Wirtschaft
Die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts dürfte im Jahr 2021 in Ostdeutschland mit 3% geringer ausfallen als in Deutschland insgesamt (3,7%), denn der Einbruch aufgrund der Pandemie war im Jahr 2020 geringer. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung in der zweiten Jahreshälfte dürfte auch die Arbeitslosenquote leicht sinken.
Oliver Holtemöller
Lesen
15.04.2021 • 11/2021
Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2021: Pandemie verzögert Aufschwung – Demografie bremst Wachstum
In ihrem Frühjahrsgutachten prognostizieren die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 3,7% im laufenden Jahr und um 3,9% im Jahr 2022. Der erneute Shutdown verzögert die wirtschaftliche Erholung, aber sobald die Infektionsgefahren vor allem durch das Impfen gebannt sein werden, wird eine kräftige Erholung einsetzen. Etwa zu Beginn des kommenden Jahres dürfte die Wirtschaft zur Normalauslastung zurückkehren.
Oliver Holtemöller
Lesen
Pandemie verzögert Aufschwung – Demografie bremst Wachstum
Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie,
Nr. 1,
2021
Abstract
Das erste Jahr der Corona-Pandemie stand in Deutschland im Zeichen extremer Schwankungen der ökonomischen Aktivität und einer massiven Lähmung der Binnenwirtschaft. Der kräftige Erholungsprozess nach dem Ende des Shutdowns im vergangenen Frühjahr kam im Zuge der zweiten Infektionswelle über das zurückliegende Winterhalbjahr insgesamt zum Erliegen, wobei es große Unterschiede zwischen Industrie und Dienstleistern gibt. Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens gehen die Institute davon aus, dass der derzeitige Shutdown zunächst fortgesetzt wird und die zuletzt erfolgten Lockerungen wieder weitgehend zurückgenommen werden. Erst ab Mitte des zweiten Quartals setzen Lockerungsschritte ein, die es den im Shutdown befindlichen Unternehmen erlauben, ihre Aktivitäten nach und nach wieder aufzunehmen. Bis zum Ende des dritten Quartals sollten dann alle Beschränkungen aufgehoben worden sein, weil bis dahin insbesondere mit einem weitreichenden Impffortschritt zu rechnen ist. Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,7% zulegen. Die deutliche Erholung im zweiten Halbjahr 2021 wirkt sich auch erheblich auf die Jahresdurchschnittsrate für das Jahr 2022 aus, die nach vorliegender Prognose 3,9% beträgt.
Artikel Lesen
30 Jahre nach der Wiedervereinigung hat das Bruttoinlandsprodukt als Indikator ausgedient
Oliver Holtemöller
Wirtschaftsdienst,
Konferenzband "30 Jahre Deutsche Einheit", März
2021
Abstract
Der Vergleich der Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland orientiert sich häufig am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner:in. Dieses Maß ist jedoch für sich genommen kein guter Wohlfahrtsindikator. Es ist davon auszugehen, dass gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner:in in absehbarer Zukunft keine wesentliche weitere Angleichung der Wirtschaftskraft in Ost- und Westdeutschland mehr stattfinden wird. Denn die Altersstruktur Ostdeutschlands, d. h. das Verhältnis von Erwerbstätigenzahl zu Einwohnerzahl, ist ungünstiger als im Westen. Betrachtet man hingegen wichtige Wohlfahrtsindikatoren wie Konsummöglichkeiten, Lebenserwartung, Freizeit und Einkommensungleichheit, so sind die Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland ähnlicher als das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner:in suggeriert. In den Debatten über den Aufholprozess Ostdeutschlands sollte daher stärker auf die Arbeitsproduktivität als Maß für die Wirtschaftskraft und auf andere Wohlfahrtsindikatoren als Maß für die Angleichung der Lebensverhältnisse abgestellt werden.
Artikel Lesen
11.03.2021 • 8/2021
Konjunktur aktuell: Neue Infektionswelle unterbricht wirtschaftliche Erholung
Der Lockdown wird im März 2021 in Deutschland nur wenig zurückgenommen, und das Bruttoinlandsprodukt geht im ersten Quartal 2021 deutlich zurück. Wenn mit Fortschreiten der Impfkampagne die Beschränkungen Schritt für Schritt aufgehoben werden, dürfte eine Normalisierung des Konsumverhaltens der privaten Haushalte die Konjunktur beflügeln. Nach der Frühjahrsprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 3,7% zunehmen, nach einem Rückgang um 4,9% im Jahr 2020. In Ostdeutschland fällt sowohl der Rückgang als auch der Wiederanstieg deutlich geringer aus.
Oliver Holtemöller
Lesen
IWH-Flash-Indikator I. Quartal und II. Quartal 2021
Katja Heinisch, Oliver Holtemöller, Axel Lindner, Birgit Schultz
IWH-Flash-Indikator,
Nr. 1,
2021
Abstract
Seit November 2020 befindet sich Deutschland im Lockdown. Dadurch konnte sich der Erholungskurs der deutschen Wirtschaft im vierten Quartal nicht weiter fortsetzen, und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte mit 0,1% nahezu. Durch die Mitte Dezember weiter verschärften Eindämmungsmaßnahmen wird die wirtschaftliche Aktivität in vielen Branchen im laufenden Quartal erschwert oder gänzlich verhindert. Auch ein weiteres Sinken der Anzahl der Covid-19-Infizierten dürfte daran so schnell nichts ändern, da die Furcht vor hochinfektiösen Corona-Mutationen groß ist. Ebenfalls versprechen die mittlerweile zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19-Erkrankungen keine kurzfristige Verbesserung der Situation, da sie wohl frühestens in einigen Monaten für die breite Masse der Bevölkerung verfügbar sein werden. Aufgrund der robusten Nachfrage aus dem Ausland dürfte die Wirtschaftsleistung laut IWH-Flash-Indikator jedoch im ersten Quartal 2021 nur um 0,7% zurückgehen und im zweiten Quartal, wenn die Corona-Eindämmungsmaßnahmen langsam zurückgeführt werden sollten, um 1,5% steigen. (vgl. Abbildung 1).
Artikel Lesen
25.01.2021 • 2/2021
Hohes öffentliches Defizit nicht nur wegen Corona – Mittelfristige Handlungsmöglichkeiten für den Staat
Nach der Mittelfristprojektion des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland zwischen den Jahren 2020 und 2025 langsamer wachsen als zuvor, nicht nur aufgrund der Pandemie-Krise, sondern auch, weil die Erwerbsbevölkerung zurückgehen wird. Die im Fall unveränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen resultierenden strukturellen öffentlichen Defizite dürften höher sein, als es die Schuldenbremse erlaubt. Die Konsolidierung würde, vor allem wenn sie durch Steuererhöhungen erfolgt, kurzfristig mit spürbaren wirtschaftlichen Einbußen einhergehen. „Es spricht viel dafür, die Schuldenbremse zwar nicht abzuschaffen, aber ein Stück weit zu lockern“, sagt Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident des IWH.
Oliver Holtemöller
Lesen