Aktuelle Trends: Standortorientierung von Unternehmen im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzkrise
Christoph Hornych, Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2010
Abstract
Die Effekte der derzeitigen Wirtschaftskrise auf die Städte und Kommunen weisen verschiedene Dimensionen auf. Neben dem Rückgang von Beschäftigung, Kaufkraft und Steuereinnahmen dürften die konjunkturellen Rahmenbedingungen auch Auswirkungen auf die Zahl der Ansiedlungen zusätzlicher Unternehmen sowie auf die Zahl der Erweiterungen bereits in einer Kommune präsenter Unternehmen haben. Es ist zu vermuten, dass in der Folge der Krise die Zahl der investitionswilligen Unternehmen zurückgeht und demgemäß auch weniger Anfragen bei den Kommunen nach geeigneten Ansiedlungsflächen zu verzeichnen sind.
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Hochkultur auf dem Prüfstand? Eine Konkretisierung der allgemeinen Problematik am Beispiel ostdeutscher Orchester
Ulrich Blum, Tobias Glufke, Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2010
Abstract
Die Hochkultur in Deutschland, insbesondere in Ostdeutschland, steht gegenwärtig auf dem finanziellen Prüfstand: Als größtenteils öffentlich finanzierte aber freiwillige kommunale Aufgabe gerät sie unter dem Einfluss der Steuerrückgänge als Folge der Finanzkrise unter erheblichen Druck, müssen doch Pflichtaufgaben, vor allem im sozialen Sektor, prioritär erfüllt werden. Die hohe Kulturdichte als Teil einer sozialistischen Bildungsstrategie konnte unter marktwirtschaftlichen Bedingungen nicht aufrechterhalten werden. Weiterer Druck auf die Gemeinden entsteht durch eine sich ändernde Altersstruktur der Bevölkerung, die die Selbstfinanzierungsmöglichkeiten weiter einschränkt. Steigende Budgetanforderungen der Hochkultur bei gegebener Angebotskapazität können nur durch zusätzliche Einnahmen an den Märkten, ein verbessertes Sponsoring oder ein Aufstocken der Förderung gedeckt werden, wenn Kosteneinsparungen
schwer möglich erscheinen und an die Substanz, insbesondere die Qualität, gehen können. Es ist daher zu fragen, welche Organisationsformen sich anbieten, das Kulturangebot zu stabilisieren. Dies erscheint aus institutionenökonomischer Sicht insbesondere dann als erforderlich, wenn durch Kultur möglicherweise die Transaktionskosten der Gesellschaft verringert werden. Im Rahmen einer Untersuchung der ostdeutschen Orchesterlandschaft werden grundlegende Probleme des öffentlich finanzierten Kulturangebots aufgezeigt und eine Reihe von Maßnahmen empfohlen, die der Systemstabilisierung der Kulturlandschaft dienen können. Denn ohne Zweifel ist das Kulturangebot als weicher Standortfaktor nicht nur von Bedeutung für hochwertige Unternehmensfunktionen, es stellt ebenso einen Beitrag zur gesellschaftlichen Identität dar.
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20.05.2010 • 29/2010
Technologie- und Gründerzentren – Spezialisierung nimmt zu!
Technologie- und Gründerzentren (TGZ) sind seit fast 30 Jahren ein wichtiger Bestandteil urbaner Wirtschafts- und Innovationsstrategien in Deutschland. Es handelt sich dabei um öffentlich geförderte Standortgemeinschaften zumeist junger Unternehmen. Wie eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt, werden diese Zentren zunehmend mit einer expliziten Spezialisierung auf bestimmte, meist wissensintensive Branchen errichtet, vorrangig in der Biotechnologie. Von 413 bestehenden TGZ Anfang des Jahres 2010 ordneten die IWH-Forscher 94 als spezialisiert ein. Dies entspricht einem Anteil von knapp 23%. Nahezu die Hälfte (45%) aller seit der Jahrtausendwende neu errichteten Zentren weist eine Spezialisierung auf.
Christoph Hornych
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19.05.2010 • 28/2010
Standortorientierung von Unternehmen im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzkrise
Die Effekte der derzeitigen Wirtschaftskrise auf die Städte und Kommunen weisen verschiedene Dimensionen auf. Neben dem Rückgang von Beschäftigung, Kaufkraft und Steuereinnahmen dürften die konjunkturellen Rahmenbedingungen auch Auswirkungen auf die Zahl der Ansiedlungen zusätzlicher Unternehmen sowie auf die Zahl der Erweiterungen bereits in einer Kommune präsenter Unternehmen haben. Es ist zu vermuten, dass in der Folge der Krise die Zahl der investitionswilligen Unternehmen zurückgeht und demgemäß auch weniger Anfragen bei den Kommunen nach geeigneten Ansiedlungsflächen zu verzeichnen sind.
Christoph Hornych
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Aktuelle Trends: Motive auswärtiger Investoren für die Wahl des Standortes in Ostdeutschland
Andrea Gauselmann
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2010
Abstract
Das IWH hat mit der dritten Welle der FDI-Mikrodatenbank im Herbst 2009 eine Befragung von ostdeutschen Unternehmen mit ausländischem und/oder westdeutschem multinationalem Investor durchgeführt. Dabei beantworteten die Unternehmen u. a. die Frage nach den strategischen Investitionsmotiven ihres ausländischen und/oder westdeutschen multinationalen Gesellschafters für die Neugründung eines Tochterunternehmens bzw. für die Beteiligung an einem bereits existierenden Unternehmen in den Neuen Bundesländern.
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28.04.2010 • 23/2010
Motive auswärtiger Investoren für die Wahl des Standortes in Ostdeutschland
Das IWH hat mit der dritten Welle der FDI-Mikrodatenbank im Herbst 2009 eine Befragung von ostdeutschen Unternehmen mit ausländischem und/oder westdeutschem multinationalem Investor durchgeführt. Dabei beantworteten die Unternehmen u. a. die Frage nach den strategischen Investitionsmotiven ihres ausländischen und/oder westdeutschen multinationalen Gesellschafters für die Neugründung eines Tochterunternehmens bzw. für die Beteiligung an einem bereits existierenden Unternehmen in den Neuen Bundesländern.
Andrea Gauselmann
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Are there Gender-specific Preferences for Location Factors? A Grouped Conditional Logit-model of Interregional Migration Flows in Germany
Lutz Schneider, Alexander Kubis
Schmollers Jahrbuch,
2010
Abstract
Die vorliegende Arbeit untersucht geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wertschätzung regionaler Standortfaktoren. Die Standortpräferenzen werden auf Basis einer Analyse von interregionalen Wanderungsströmen innerhalb Deutschlands analysiert. Die Untersuchung basiert auf einem Grouped Conditional Logit-Ansatz, wobei die Probleme der Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen und der Überdispersion berücksichtigt werden. Im Ergebnis zeigt sich zunächst, dass bei Frauen und Männern dieselben regionalen Charakteristika als Pull- oder aber als Push-Faktoren wirken. Geschlechtsspezifische Unterschiede werden aber hinsichtlich Stärke des Einflusses der einzelnen Faktoren sichtbar, vor allem im Hinblick auf das regionale Lohnniveau und das Angebot an Bildungseinrichtungen. Darüber hinaus zeigt sich, dass Frauen auch nach Kontrolle von Standortfaktoren mobiler sind als Männer.
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Einleitung
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
20 Jahre Deutsche Einheit - Teil 2 -
2010
Abstract
Der Zerfall der kommunistischen Systeme vor 20 Jahren und damit verbunden der Übergang von der zentralverwaltungswirtschaftlichen zur marktwirtschaftlichen Ordnung hat das öffentliche Interesse an den institutionellen Bedingungen gesellschaftlichen und ökonomischen Erfolgs erheblich ausgeweitet. Zugleich führte die Einbeziehung von rund einem Viertel der Menschheit in den globalen Markt zu einer beträchtlichen Intensivierung der wirtschaftlichen Kooperation, aber auch zu einer Erhöhung der Wettbewerbsintensität. Europa als der Kontinent, in dem der Antagonismus der Systeme besonders fühlbar war, fing an, sich vieler gemeinsamer Wurzeln in kultureller, politischer und ökonomischer Hinsicht zu besinnen. Die europäische Integration als ein Versuch, die neu erlangten Freiheiten irreversibel zu machen, bedeutete auch, dass die Rückwirkung des europäischen Einigungsprozesses auf die Post-Transformationsländer, aber auch auf andere Länder, die plötzlich neue Partner und Konkurrenten auftreten sahen, zugenommen hat. Als wissenschaftliches Institut der wirtschaftspolitischen Beratung mit Standort in Ostdeutschland hat sich das IWH daher in den vergangenen Jahren mit besonderem Interesse den Fragen der Entwicklung in Post-Transformationsländern, der europäischen Integration und vor allem auch den wechselseitigen Beziehungen gewidmet. Im Vorfeld von „20 Jahre Deutsche Einheit“ wurde eine Datendokumentation vorgelegt, eine Analyse der Zahlungen zwischen West- und Ostdeutschland publiziert und ein erstes Themenheft in dieser Zeitschriftenreihe veröffentlicht. Das Jahr 2010, in dem sich die Deutsche Einheit dann zum zwanzigsten Mal jährt, wird von diesem zweiten Themenheft begleitet und von einer Konferenz „20 Jahre Deutsche Einheit – Von der Transformation zur europäischen Integration“, in der die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft und die wissenschaftsnahe Wirtschaftspolitik zu dem Entwicklungsprozess Stellung nimmt.
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Cluster und regionale Wettbewerbsfähigkeit – Die Photovoltaik-Industrie in Berlin-Brandenburg
Steffen Ebert, Matthias Brachert, Iciar Dominguez Lacasa
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2009
Abstract
In neueren Studien des IWH wird ein selektiver Clusterungsprozess der Photovoltaik-(PV-)Industrie in Ostdeutschland nachgewiesen. Insbesondere die Standorte Bitterfeld-Wolfen, Freiberg/Dresden, Erfurt/Arnstadt sowie der Raum Berlin-Brandenburg stellen Zentren der ostdeutschen PV-Industrie dar. Im Wettbewerb der verschiedenen regionalen PV-Cluster um Produktion und Beschäftigung erweist sich die Herausbildung von Agglomerationsvorteilen als ein zentraler Standortvorteil.
Ziel dieses Beitrags ist die Untersuchung des Clusterungsprozesses in der Region Berlin-Brandenburg. Aufbauend auf einem multidimensionalen Clusterkonzept von Bathelt wird der Clusterungsprozess der Region hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen zur Herausbildung von Agglomerationsvorteilen untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Clusterungsprozess in Berlin-Brandenburg zu ersten positiven Effekten für die regional ansässigen Unternehmen geführt hat. Auch wenn Kooperationen auf derselben Wertschöpfungsstufe vergleichsweise gering ausgeprägt sind, können Unternehmen von der Ko-Lokalisation durch kontinuierliche Beobachtung ihrer Konkurrenten profitieren. Entlang der Wertschöpfungskette lassen sich ebenso erste positive Clusterungseffekte durch den Aufbau vertikaler Verflechtungsbeziehungen erkennen.
Insbesondere scheint jedoch der weitere Ausbau der regionalen Wissensbasis durch die fortschreitende Vernetzung sowie die Stärkung der Kooperation universitärer und außeruniversitärer Forschungsinstitute mit den lokalen Unternehmen wünschenswert und notwendig. In Anbetracht des starken Drucks auf die Innovationsfähigkeit der Unternehmen aufgrund der veränderten Wettbewerbsbedingungen werden nur effizient produzierende und innovative Unternehmen gestärkt aus der Konsolidierungsphase der Industrie hervortreten. Dabei weist die Region Berlin-Brandenburg ein hohes technologisches Potenzial aus. Dies gilt es zu nutzen, um am weiteren Wachstum des Sektors zu partizipieren.
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Kompetenz durch Netzwerkbildung – Mehr Chancen für Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft?
Martin T. W. Rosenfeld
Metropolregion Sachsendreieck,
2009
Abstract
Die Netzwerkbildung im Rahmen von Metropolregionen ist ein probates strategisches Entwicklungsinstrument, stellt Martin Rosenfeld, Leiter der Forschungsabteilung für Stadtökonomik des IWH in Halle (Saale), zu Beginn seiner Ausführungen fest. Sie knüpft an Schlussfolgerungen aus den theoretischen Erkenntnissen der „Neuen Wirtschaftsgeographie“ an, die u. a. in einer veränderten Rolle der Städte und einem erhöhten Anpassungsdruck auf die Regionen zum Ausdruck kommen. Mit den sinkenden Transport- und Transaktionskosten (als Ausdruck der Globalisierung) verlieren die klassischen (harten) Standortfaktoren relativ an Bedeutung. Zugleich werden die räumliche Nähe, die Ballung und Konzentration sowie die Kooperationsbeziehungen von Unternehmen und Partnern innerhalb einzelner Branchen bedeutungsvoller. Von besonderem Belang sind dabei das Generieren und der Austausch von Wissen sowie die Kreativität von Personen und ihre Möglichkeit zu Interaktionen. Alle diese Faktoren sind in besonderem Maße an urbane Milieus und damit an entsprechende städtische Strukturen sowie die Existenz, Dichte und Qualität von Bildungs-, Forschungs- und Kultureinrichtungen gebunden. Daraus erwachsen Trends zu einer räumlichen Polarisierung, da diese Milieus in der Regel an eine Konzentration in größeren und großen Städten geknüpft sind, die eine hohe Zentralität aufweisen und gut erreichbar sind. Besondere Indikatoren für entsprechende Konzentrationen stellen das Vorhandensein einer stark ausgeprägten „kreativen Klasse“ sowie die Existenz von Headquartern in Politik, Verwaltung und Wirtschaft dar.
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