24.09.2008 • 36/2008
Kommentar: Förderung mittels Investitionszulagen in Ostdeutschland fortsetzen?
Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, die Investitionszulage bis zum Jahr 2013 zu verlängern. Der Fördersatz soll dabei – im Jahr 2010 beginnend – schrittweise verringert werden. Nach dem Jahr 2013 soll die Investitionsförderung in den Neuen Ländern auf die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ konzentriert werden.
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Der lange Schatten des Sozialismus: Folgen für die Wirtschaftspolitik in Ostdeutschland
Ulrich Blum
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik,
2008
Abstract
Die Wirtschaft der Neuen Bundesländer wächst, ist aber seit den letzten 10 Jahren nicht in der Lage, den Rückstand gegenüber dem Westen zu verringern. Der Artikel geht der Frage nach, welche wirtschaftsgeschichtlichen Gründe hierfür verantwortlich zeichnen. Es wird gezeigt, daß der Exodus von Eliten bereits in den dreißiger Jahren in der Vertreibung und Ermordung jüdischer Eliten beginnt. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis zum Mauerbau 1961 verlassen vor allem junge und qualifizierte Menschen die sowjetische Zone und später die DDR, so daß die durch das Dritte Reich und den Krieg zerstörten Eliten nicht ersetzt werden. Das wohlstandsfeindliche Wirtschaftssystem zerstört Mitte der siebziger Jahre durch die Enteignung des industriellen Mittelstands eine wesentliche Produktivitätsbasis, die vor allem auch half, durch ihren Export in den Westen Devisen zu erwirtschaften. Damit war die Zahlungsbilanzkrise von 1981 zwangsläufig, die nur notdürftig durch den Straußkredit überbrückt wurde, 1988 aber wieder wirksam wurde und zur Aufgabe des Wirtschaftssystems zwang. Die Treuhandprivatisierung wollte die aufgelaufenen Defizite in den Führungsfunktionen nicht durch Restitution kompensieren. Das damit heute sichtbare Defizit an Headquarterfunktionen ist die zentrale Wachstums- und Wohlstandsbremse der Neuen Bundesländer und wird erst in längerer Frist durch Aufbau entsprechender Strukturen in einem neuen Technologiezyklus abgebaut werden.
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Industry Specialization, Diversity and the Efficiency of Regional Innovation Systems
Michael Fritsch, Viktor Slavtchev
Determinants of Innovative Behaviour,
2008
Abstract
Innovation processes are characterized by a pronounced division of labor between actors. Two types of externality may arise from such interactions. On the one hand, a close location of actors affiliated to the same industry may stimulate innovation (MAR externalities). On the other hand, new ideas may be born by the exchange of heterogeneous and complementary knowledge between actors, which belong to different industries (Jacobs’ externalities). We test the impact of both MAR as well as Jacobs’ externalities on innovative performance at the regional level. The results suggest an inverted u-shaped relationship between regional specialization in certain industries and innovative performance. Further key determinants of the regional innovative performance are private sector R&D and university-industry collaboration.
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Sachsen-Anhalt: Kreativ, multimedial, auf Wachstumskurs? – Potentiale des Landes als Medienstandort
Martin T. W. Rosenfeld
Neue Ideen, neue Medien, neue Branchen – Kreativität als Wirtschaftsfaktor, Dokumentation zu den Redebeiträgen des 15. Wittenberger Gesprächs am 28. Und 29. März 2008,
2008
Abstract
In vielen Städten und Region wird heute versucht, im Rahmen der Wirtschaftsförderung auf Branchen und „Cluster“ aus dem Bereich der Kreativitätswirtschaft zu setzen. Hierzu gehört nicht zuletzt die Medienwirtschaft. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Position das Land Sachsen-Anhalt, speziell am Standort Halle, im Bereich der Medienwirtschaft (im Vergleich zu anderen Standorten) heute erreicht hat und wie die vorhandenen regionalen bzw. lokalen Wachstums- oder Potentialfaktoren die zukünftige Entwicklung der Medienwirtschaft in Sachsen-Anhalt bzw. der Stadt Halle bestimmen. Abschließend wird diskutiert, mit welchen Strategien eine weitere Stärkung der vorhandenen Potentiale möglich ist.
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Aktuelle Trends: IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Konjunktureller Rückschlag im zweiten Quartal
Udo Ludwig, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2008
Abstract
Die ostdeutsche Wirtschaft konnte sich dem Rückschlag der Konjunktur im zweiten Quartal nicht entziehen. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Januar bis März um 0,3% gesunken. In der gesamten ersten Jahreshälfte hat es gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8% zugelegt. Trotz der gesamtwirtschaftlichen Schwäche in den Monaten April bis Juni blieb der Kernbereich der Wirtschaft intakt: Die Industrieproduktion legte gegenüber dem Vorquartal erneut zu, wenn auch verlangsamt. Ausschlaggebend für den Zuwachs war die Herstellung von Investitionsgütern, die nach dem Auftragsschub in den Monaten Januar bis April nochmals deutlich gesteigert wurde. Auch die Produktion von Konsumgütern zog an.
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Editorial
Jutta Günther
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2008
Abstract
Hinsichtlich der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands wird häufig gefragt: Ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Deutschland ist ein anerkannter Hochtechnologiestandort und gilt als Garant für hohe Produktqualität und Solidität. Die Innenperspektive jedoch offenbart nicht nur in jüngerer Zeit verpasste Chancen und ungenutzte Möglichkeiten. Viel zitiert ist der Transrapid – eine einst führende Technologie, die nie zum Zuge kam. Ein für den globalen Wettbewerb weit deutlicheres Menetekel ist das von deutschen Entwicklern hervorgebrachte MP3-Format, für das sich aber kein Produzent am Standort Deutschland interessierte. Wie ist es also bestellt um den Hochtechnologiestandort? Droht Deutschland den Anschluss zu verlieren oder sind das überzogene Szenarien?
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19.08.2008 • 30/2008
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland - Konjunktureller Rückschlag im zweiten Quartal 2008
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland - Konjunktureller Rückschlag im zweiten Quartal 2008. Die ostdeutsche Wirtschaft konnte sich dem Rückschlag der Konjunktur im zweiten Quartal nicht entziehen. Das Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber den Monaten Januar bis März um 0,3% gesunken. In der gesamten ersten Jahreshälfte hat es gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8% zugelegt. Trotz der gesamtwirtschaftlichen Schwäche in den Monaten April bis Juni blieb der Kernbereich der Wirtschaft intakt: Die Industrieproduktion legte gegenüber dem Vorquartal erneut zu, wenn auch verlangsamt. Ausschlaggebend für den Zuwachs war die Herstellung von Investitionsgütern, die nach dem Auftragsschub in den Monaten Januar bis April nochmals deutlich gesteigert wurde.
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Wie effektiv sind Technologie- und Gründerzentren in den Neuen Bundesländern?
Michael Schwartz
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik,
2008
Abstract
Seit nunmehr über 17 Jahren werden in den neuen Bun¬desländern Technologie- und Gründerzentren (TGZ) als Instrumente der kommunalen Wirtschaftsförderung errichtet. Vom akademischen Standpunkt aus oft kritisiert, von lokalpolitischer Seite dagegen vielfach als Erfolgsmodelle präsentiert, haben sich die TGZ zu einem kontrovers diskutierten Instrument ent-wickelt. Über die tatsächliche Effektivität der TGZ im Osten Deutschlands ist jedoch kaum etwas bekannt. Die Hauptziele der TGZ liegen in der Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen und Jungunternehmen sowie in der positiven Beeinflussung regionaler Wirtschaftsstrukturen. Hieraus lassen sich wiederum spezifische Teilaspekte bzw. Zwischenziele ableiten. Für drei dieser Zwischenziele untersucht der vorliegende Beitrag anhand verschiedener Indikatoren die Effektivität von fünf TGZ in Ostdeutschland. Die empirischen Untersuchungen zeigen, dass sich eine positive Zwischenbilanz hinsichtlich der betrachteten Effektivitätsindikatoren der analysierten TGZ abzeichnet. Deutliche Stärken lassen sich im Rahmen der Funktion der TGZ als `Durchlauferhitzer´ identifizieren. Auch hinsichtlich des Anteils der Neugründungen an der Gesamtzahl der geförderten Unternehmen kann den TGZ ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Leichte Schwächen müssen hingegen bezüglich des technologischen Niveaus der geförderten Unternehmen in den TGZ konstatiert werden. Der Beitrag formuliert abschließend einen Ausblick auf zukünftige Forschungsbestrebungen.
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Beseitigung struktureller Defizite mit der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ – Ein Vergleich der Strategien in den neuen Bundesländern
Mirko Titze
Raumforschung und Raumordnung,
2008
Abstract
Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gehört(e) zu den wichtigsten Instrumenten beim „Aufbau Ost“. Die Bundesländer haben hier einen relativ hohen Gestaltungsspielraum, gezielt industriepolitische Anreize zu setzen. Der vorliegende Beitrag ist auf die neuen Bundesländer fokussiert, da sie immer noch durch strukturelle Defizite gekennzeichnet sind. Vor dem Hintergrund sinkender Fördervolumina stehen die Länder mehr denn je unter Druck, ihre Subventionen effizient einzusetzen. Das kann beispielsweise durch eine regionale sowie sektorale Fokussierung geschehen. Der Beitrag zeigt, dass keines der neuen Bundesländer diese Fokussierung in seinen Richtlinien konsequent verankert hat.
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Elterngeld – Neuer Risikofaktor für Unternehmen
Nicole Nulsch, Henry Dannenberg
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2008
Abstract
Mit dem zum 1. Januar 2007 neu eingeführten Elterngeld verfolgt der Gesetzgeber unter anderem das Ziel, mehr Väter für eine Elternzeit zu begeistern. Bislang wurden die Auswirkungen des Elterngelds insbesondere aus familienpolitischer Perspektive betrachtet. Ziel dieses Beitrags ist es jedoch, die unternehmenspolitischen Folgen des Elterngelds zu untersuchen.
Die Entwicklung der Elterngeldanträge im Jahr 2007 deutet darauf hin, dass zunehmend mehr Väter von der Elternzeit Gebrauch machen. Dabei handelt es sich in mehr als der Hälfte der Fälle um berufstätige Väter. Konnten Unternehmen in der Vergangenheit das Risiko, dass eine wichtige Position im Unternehmen für einen längeren Zeitraum aufgrund der Geburt eines Kindes unbesetzt ist, verhältnismäßig einfach dadurch senken, indem ein Mann beschäftigt wurde, wird diese Strategie in Zukunft an Bedeutung verlieren. Es ist zu erwarten, dass dieses veränderte Risikoumfeld einerseits die Karrierechancen der Frauen verbessern und zu einer Verringerung der Lohnlücke zwischen den Geschlechtern beitragen kann. Es ist jedoch auch zu erwarten, dass sich die Risikosituation der Unternehmen insgesamt verschlechtert und bei gegebener Risikotragfähigkeit bisher tragbare Risiken zukünftig nicht mehr eingegangen werden können, was sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken könnte.
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