Innovative Kompetenzfelder, Produktionsnetzwerke und Branchenschwerpunkte der ostdeutschen Wirtschaft. Ergebnisse einer Untersuchung des IWH im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung
Peter Franz, Gerhard Heimpold, Franz Kronthaler, Rupert Kawka, Jutta Günther, Martin T. W. Rosenfeld
Einzelveröffentlichungen,
Nr. 2,
2004
Abstract
n zahlreichen ostdeutschen Regionen existieren inzwischen deutlich ausgeprägte Branchenschwerpunkte mit im ostdeutschen Vergleich hoher Beschäftigung. So weisen vor allem die Wirtschaftszweige in den Bereichen Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen eine hohe regionale Konzentration auf. Aber auch in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie bei öffentlichen und privaten Dienstleistern ist in einigen Teilbereichen eine regionale Konzentration feststellbar. Ein Vergleich zwischen den neuen und alten Bundesländern zeigt, dass die Anteile der Beschäftigten in den Branchen des Produzierenden Gewerbes Ostdeutschlands zumeist deutlich unter den entsprechenden Werten im Westen liegen und die ostdeutschen Branchenschwerpunkte mithin noch vergleichsweise schwach ausgeprägt sind.
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Kooperationsverhalten, Vernetzung und einzelwirtschaftliche Effekte von Unternehmen der Kunststoff- und Biotechnologiebranche in Mitteldeutschland
Walter Komar
IWH-Sonderhefte,
Nr. 2,
2006
Abstract
Theoretischen Implikationen zufolge wird der Erfolg von Unternehmen durch die Kooperation in Clustern und Netzwerken begünstigt. Dies zeigen Studien von Cluster- und Netzwerkprozessen für die Branchen Chemie/Kunststoffe und Biotechnologie/Life Sciences in Mitteldeutschland. Demzufolge zeichnen sich Unternehmen, die in Netzwerken organisiert sind, durch bessere ökonomischen Kenngrößen aus. Schätzungen der Produktivität der Firmen in Abhängigkeit von kooperations- und nichtkooperationsbezogenen Faktoren zeigen einen signifikant positiven Einfluss der Kooperationsneigung und Vernetzung. Dabei spielen Wissenschaftseinrichtungen in der Region der Unternehmen eine wichtige Rolle. Aus der Analyse ist zu verallgemeinern und auch für andere Branchen zu folgern: Netzwerke entstehen unter bestimmten Bedingungen von selbst. Dennoch sollte ihre Bildung und Entwicklung unterstützt werden, etwa durch Stärkung der Leistungsfähigkeit der öffentlichen Forschung und Hochschulausbildung sowie durch intensivere Kooperation und Vernetzung zwischen dem Wissenschafts- und Unternehmenssektor. Dies kann den Technologie- und Humankapitaltransfer begünstigen.
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Eine neue Städte-Ordnung für mehr wirtschaftliches Wachstum
Martin T. W. Rosenfeld
Diskurs kommunal 2006 – Der Stadt Bestes finden: Wer rettet unsere Städte jetzt?,
2006
Abstract
Der Beitrag geht am Beispiel von zwei ausgewählten Handlungsfeldern der Frage nach, wie städtische Strukturen beschaffen sein sollten, um die deutschen Städte für die Herausforderungen des zunehmenden internationalen Standortwettbewerbs fit zu machen. Für den Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge wird u. a. eine explizite öffentliche Diskussion über die in einer Stadt jeweils gewünschten und erforderlichen Versorgungsstandards vorgeschlagen. Ein Verkauf der kommunalen Unternehmen an private Investoren würde hierdurch erleichtert werden; die Erlöse aus dem Verkauf sollten aber explizit für Zukunftsinvestitionen und nicht für das Stopfen von Haushaltslöchern verwendet werden. Für den Bereich der Stadt-Umland-Beziehungen wird darauf verwiesen, daß die Kernstädte durchaus Interesse an einer günstigen Entwicklung in ihrem Umland haben und diese auch fördern müßten. Umgekehrt könnten Veränderungen im kommunalen Finanzsystem dafür sorgen, daß die Finanzmittel aus finanzkräftigen Umlandgemeinden direkt der jeweiligen Kernstadt zugute kommen.
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Ineffiziente Strukturen in der deutschen Kommunal-
wirtschaft? – Das Beispiel der Trinkwasserversorgung in Ostdeutschland
Peter Haug
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2006
Abstract
Die kleinteilig strukturierte deutsche Wasserwirtschaft wird von Ökonomen gerne als Beispiel für erhebliche Effizienzsteigerungspotentiale durch Unternehmenskonzentration angesehen, was sich beispielsweise mit der Ausnutzung von Größenvorteilen (economies of scale) und folglich einer kostengünstigeren Versorgung der Bevölkerung rechtfertigen lasse. Demgegenüber stehen aber die Ergebnisse etlicher empirischer Untersuchungen im Ausland, deren Befunde keine eindeutigen Rückschlüsse auf das Vorhandensein von Größenvorteilen in der öffentlichen Wasserversorgung zulassen. Eine aktuelle Untersuchung des IWH für die ostdeutsche Wasserwirtschaft liefert nun Ergebnisse einer Effizienzanalyse für deutsche Wasserversorger. Zu diesem Zweck wurde eine Data-Envelopment- Analyse (DEA) durchgeführt, wobei hier das Hauptaugenmerk auf der Abhängigkeit der sog. Skaleneffizienz von der Unternehmensgröße lag. Zur Absicherung der Ergebnisse wurden außerdem die Parameter einer aggregierten Produktionsfunktion der Wasserversorger mittels Regressionsanalyse geschätzt und daraus Rückschlüsse auf die Skalenelastizität gezogen. Die Ergebnisse der Data Envelopment Analyse legen nahe, daß nur sehr kleine Wasserversorger (jährliche Wasserabgabe weniger als 0,5 Mio. m3) mit Effizienzgewinnen durch Unternehmenszusammenschlüsse oder andere Formen der Ausweitung der Wasserabgabemenge rechnen können. Die Schätzergebnisse der aggregierten Produktionsfunktion bestätigten die Hypothese vom Vorliegen von signifikanten Größenvorteilen in der ostdeutschen Wasserversorgung ebenfalls nicht. Unter dem Gesichtspunkt einer möglichst kostengünstigen Versorgung der Bevölkerung durch Nutzung potentieller Größenvorteile kann zumindest auf der Basis dieser Ergebnisse und in Bezug auf die Trinkwasserversorgung nur eine flexiblere Handhabung, nicht jedoch eine Aufhebung des Örtlichkeitsprinzips der kommunalen Wirtschaftstätigkeit befürwortet werden.
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Bedingungen der Wissensweitergabe von neuen Mitarbeitern in Unternehmen – eine spieltheoretische Analyse –
Sidonia vonLedebur
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 1,
2006
Abstract
Die Verfügbarkeit des Produktionsfaktors Wissen und die Innovationsfähigkeit stellen heute zentrale Erfolgsfaktoren von Volkswirtschaften dar. Die Produktion von neuem Wissen und seine wirtschaftliche Anwendung finden jedoch oft an verschiedenen Orten statt, so daß Wissenstransfer notwendig ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Wissenschaftler, die an Hochschulen oder in öffentlichen Forschungseinrichtungen gearbeitet haben, in ein Unternehmen wechseln. Wie kann nun die Wissensweitergabe durch neue Mitarbeiter in Unternehmen optimal gestaltet werden? Eine spieltheoretische Modellierung gibt dafür eine Antwort: Effizienter Transfer findet dann statt, wenn die Mitarbeiter für den Wissenstransfer einen hohen zusätzlichen Lohn verglichen mit ihrem zusätzlichen Aufwand erhalten. Hierbei spielt nicht nur zeitlicher Aufwand und Beteiligung an höheren Einnahmen durch neue Produkte, sondern auch die Größe des Teams und soziale Faktoren (z. B. Arbeitsklima) eine Rolle. Um ein günstiges Verhältnis von zusätzlichem Lohn zu zusätzlichem Aufwand zu erhalten, kann entweder der Lohn erhöht oder aber die individuellen Kosten der Mitarbeiter für Wissenstransfer gesenkt werden. Dies verursacht selbst Kosten für das Unternehmen – z. B. durch Einführung eines Wissensmanagements –, ist aber effizient, solange der aus Wissenstransfer resultierende Gewinn diese Kosten übersteigt. Die Wirtschaftspolitik muß dafür aber den Unternehmen die Freiheit geben, die Personalpolitik anreizeffizient zu gestalten.
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Wie die Wirtschaftsberichterstattung der Medien das Konsumentenvertrauen lenkt – Empirische Evidenzen für Deutschland,1995-2005
Sophie Wörsdorfer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2005
Abstract
In der Konjunkturbeobachtung haben Stimmungsindikatoren, wie das Geschäftsklima oder das Konsumentenvertrauen, große öffentliche Bedeutung erlangt. An deren Analyse knüpfen sich die Erwartungen, Anhaltspunkte für das zukünftige Verhalten der Wirtschaftsakteure zu gewinnen. Allerdings besteht weitgehend Unklarheit darüber, wie die Konsumenten bzw. Unternehmer zu ihren Einschätzungen gelangen. Der vorliegende Beitrag untersucht exemplarisch die Rolle der Wirtschaftsberichterstattung der Medien für die Erwartungsbildung der Konsumenten. Dazu werden mehrere sogenannte „Medienindikatoren“ spezifiziert, welche die positive oder negative Tendenz der wirtschaftsbezogenen Berichterstattung abbilden. Die Grundlage bildet der Datensatz des Instituts „Medien Tenor“ zur Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Lage und des Wirtschaftsstandorts Deutschland in ausgewählten Nachrichtensendungen des deutschen Fernsehens. Die Stimmung der Konsumenten wird anhand des „Consumer Confidence Indicator“ operationalisiert. Die statistischen Tests lassen für den zugrunde liegenden Zeitraum 1995-2005 auf einen teilweise recht engen Zusammenhang zwischen den Schwankungen des von den Medien verbreiteten Tenors und denen der Konsumentenstimmung schließen. Insbesondere negative Meldungen entfalten eine starke Wirkung. Die Ergebnisse der ex post-Prognosen hingegen überzeugen nicht und veranschaulichen, daß zu einer verläßlichen Vorhersage der Entwicklung der Konsumentenstimmung über die Fernsehnachrichten hinaus noch weitere Faktoren heranzuziehen sind.
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Wie treffen Multis Investitionsentscheidungen: Das Fallbeispiel General Motors
Diemo Dietrich, Daniel Höwer
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2005
Abstract
In der öffentlichen Diskussion um die Bedeutung multinationaler Konzerne für die deutsche Wirtschaft hatten und haben die Ereignisse im Zusammenhang mit Opel, der deutschen Tochter von General Motors, ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit erregt. Als mit der Änderung der Konzernstruktur im Juni 2004 der unternehmensinterne Wettbewerb um die Produktionskapazitäten institutionalisiert wurde, war dies von vielen Beobachtern als Schritt hin zu mehr Effizienz und höherer Profitabilität gewertet worden. Doch ein solcher interner Wettbewerb um die Ressourcen eines Unternehmens kann behindert sein und zu ineffizienter Mittelverwendung führen: Informationsund Durchsetzungsprobleme sowie Machtkämpfe innerhalb eines Konzerns schränken nämlich die Fähigkeit und Bereitschaft der Konzernleitung ein, vorhandene Ressourcen in ihre produktivsten Unternehmensteile zu lenken. Unter Rückgriff auf die institutionenökonomische Organisationslehre werden mögliche Effizienzprobleme der unternehmensinternen Allokation von Kapital aufgezeigt und deren Relevanz im Rahmen einer Fallstudie zu General Motors/Opel diskutiert.
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Kooperation, Vernetzung und Erfolg von Unternehmen - die Biotechnologiebranche
Walter Komar
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik,
Nr. 2,
2005
Abstract
Theoretischen Implikationen zufolge wird der Erfolg von Unternehmen durch die Kooperation und Netzwerkeinbindung begünstigt. Im Biotechnologiesektor ist die Kooperationsneigung der Firmen stark ausgeprägt. Schätzungen des Wachstums der Firmen in Abhängigkeit von kooperations- und nichtkooperationsbezogenen Faktoren zeigen einen signifikant positiven Wachstumseinfluss der Kooperationsneigung und Vernetzung. Dabei spielen Wissenschaftseinrichtungen in räumlicher Nähe der Unternehmen eine wichtige Rolle. Aus der Analyse ist zu verallgemeinern und auch für andere Branchen zu folgern: Netzwerke entstehen unter bestimmten Bedingungen von selbst. Dennoch sollte ihre Bildung und Entwicklung unterstützt werden, etwa durch Stärkung der Leistungsfähigkeit der öffentlichen Forschung und Hochschulausbildung sowie durch intensivere Kooperation und Vernetzung zwischen dem Wissenschafts- und Unternehmenssektor. Dies kann den Technologie- und Humankapitaltransfer begünstigen.
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Unternehmensnetzwerke in Ostdeutschland: Konzentration auf Verdichtungsräume
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2005
Abstract
Mit dem Vorhandensein von Unternehmensnetzwerken wird zumeist eine hohe Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der betreffenden Region assoziiert. Eine erstmals flächendeckend für Ostdeutschland vorgenommene Bestandsaufnahme von Unternehmensnetzwerken zeigt eine erhebliche räumliche Ungleichverteilung von Netzwerkaktivitäten zugunsten der sächsischen Agglomerationsräume und zugunsten der Hauptstadtregion. Diese räumlichen Schwerpunkte der Netzwerkbildung lassen erkennen, dass sich Netzwerke am ehesten dort herausbilden und entwickeln, wo sie günstige „natürliche“ Entwicklungsbedingungen, d. h. vor allem eine hohe Dichte von Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen vorfinden. Dort können zugleich besonders intensive lieferund abnehmerseitige Verflechtungen vermutet werden. Dass die höher verdichten Regionen günstige „natürliche“ Bedingungen für die Etablierung von Netzwerken darstellen, wird auch an dem Umstand deutlich, dass in diesen Räumen besonders häufig Übereinstimmungen zwischen Unternehmensnetzwerken und regionalen Branchenschwerpunkten gegeben sind. Diese Übereinstimmungen können als vorteilhaft für die Regionalentwicklung angesehen werden, weil sie Indizien für das Vorhandensein von längerfristig gegebenen tendenziell nachhaltigen Netzwerkstrukturen sind. In dünn besiedelten, ländlich-peripheren Region ist dagegen die Zahl der Unternehmensnetzwerke zumeist gering, und sie werden sehr häufig nicht durch einen regionalen Branchenschwerpunkt begleitet. Es stellt sich die Frage nach der künftigen Bestandsfestigkeit der Unternehmensnetzwerke gerade in diesen Regionen mit geringer Verdichtung. Diese Frage erhält noch zusätzliches Gewicht, weil öffentliche Förderhilfen, die viele Netzwerke in Ostdeutschland erhalten, zeitlich befristet sind und daher die Fortexistenz der Netzwerke auch ohne Förderung eine besondere Herausforderung darstellt.
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Was bringt die Wissenschaft für die Wirtschaft in einer Region? Regionale Innovations-, Wachstums- und Einkommenseffekte von öffentlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen am Beispiel der Region Halle
Peter Franz, Diana Roth, Martin T. W. Rosenfeld
Schriften des IWH,
Nr. 18,
2004
Abstract
In neueren regionalökonomischen Theorien wird davon ausgegangen, dass die räumliche Nähe sowie Netzwerkbeziehungen zwischen den Unternehmen und anderen Akteu-ren in einer Region eine erhebliche Rolle für regionale Innovations- und Wachstumsprozesse spielen. Als „andere Akteure“ werden nicht zuletzt die öffentlichen Wissen-schaftseinrichtungen (Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) angeführt. Wissenschaftseinrichtungen sind vor allem deshalb für regionale Entwicklungsprozesse von Bedeutung, weil sie zwei Faktoren relativ unmittelbar beeinflussen können, denen heute ein entscheidender Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung beigemessen wird. Diese Faktoren sind das Humankapital (in der Gestalt von Absolventen der Hochschulen sowie der an den Wissenschaftseinrichtungen tätigen Wissenschaftler) und das von den Wissenschaftseinrichtungen produzierte Wissen, insbesondere das nicht-kodifizierte Wissen („tacit knowledge“), das an die Person eines Forschers und damit an seinen Standort gebunden ist.
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