Globalisierung als Chance
Ulrich Blum
Globalisierung - Chance oder Risiko für Osteuropa,
2005
Abstract
Die Chancen der Globalisierung werden durch Tatbestände des Markt- und des Wettbewerbsversagens beschränkt. Diese sind aus verschiedenen Gründen teilweise nicht zu umgehen, teilweise aber auch zu vermeiden. Maßgeblich hierfür sind die Transaktionskosten; dabei gilt das ökonomische Kalkül, daß die aufzubringenden Kosten einer entsprechenden Änderung nicht höher sein dürfen als die diskontierten Rückschlüsse der Nutzen. Oft werden aber auch Versagenstatbestände deshalb aufrechterhalten, weil dies Folge des Auseinanderklaffens von individueller und kollektiver Rationalität ist: Aus kollektiven Gründen müßte ein Wechsel des Arrangements erfolgen, dies ist aber individuell nicht durchsetzbar, beispielsweise infolge der Aktivitäten von pressure groups oder aufgrund der Interessenslage der Politik. In der globalen Welt werden Standortunterschiede eingeebnet und die Möglichkeit des Staates zur Besteuerung reduziert sich auf die Rente, die ein Unternehmen an einem gegebenen Standort erzielen kann. Damit wird die beste Standortpolitik eine solche, die versucht, derartige Renten zu maximieren, indem sie vor Ort hochattraktive Potentialfaktoren institutionalisiert.
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Originäre Wirtschaftskraft der neuen Länder noch schwächer als bislang angenommen
Harald Lehmann, Udo Ludwig, Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2005
Abstract
Die Nachfrage in den neuen Ländern wird zu rund einem Viertel durch Transferzuflüsse aus Westdeutschland gestützt. Grund hierfür ist vor allem, dass die in Ostdeutschland selbst erzielten Beiträge zu den Sozialversicherungen (Arbeitslosenund Rentenversicherung) nicht ausreichen, die Ansprüche der Leistungsempfänger zu decken. Darüber hinaus wird auch die schwache Finanzkraft der ostdeutschen Länder in erheblichem Maße durch Leistungen des Bundes und der westdeutschen Länder aufgestockt. Ohne diese West-Ost- Transfers könnte das materielle Wohlstandsniveau in den neuen Ländern in bisheriger Höhe nicht aufrechterhalten werden. Bislang nicht untersucht wurde aber, wie sich diese Transferleistungen auf das ostdeutsche Bruttoinlandsprodukt auswirken. Dieses Forschungsdefizit wird in diesem Beitrag geschlossen.
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Differenzierte Ertragslage im Industriebereich Chemie Ostdeutschlands
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2004
Abstract
Der Beitrag behandelt die Entwicklung der Kosten- und Ertragslage im ostdeutschen Industriebereich Chemie seit Anfang der 90er Jahre. Er zeigt: die ostdeutschen Anbieter in der chemischen Industrie haben die Lohnstückkostenposition ihrer westdeutschen Konkurrenten im Jahr 2001 unterboten. Sie haben jedoch im Schnitt die Gewinnzone noch nicht erreicht. Deutlich günstiger ist dagegen die Ertragslage in der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie. Allerdings differiert hier die Rendite zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen erheblich. Die sehr unterschiedliche Ertragslage sollte bei allen Entscheidungen, die Einfluss auf die Kosten nehmen, so auch bei der Tarifrunde 2004, beachtet werden.
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Ein Kommentar: Agenda 2010 nach einem Jahr: die Reformen sind besser als ihr Ruf
Rüdiger Pohl
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2004
Abstract
Zugegeben: eine Goldmedaille wird die Bundesregierung mit ihrer Reformpolitik nicht gewinnen. Die Reaktionen in der Öffentlichkeit sind negativ. Reformgegner organisieren Demonstrationen. Reformbefürworter führen eine lange Mängelliste an. Die Reformen gehen nicht weit genug. Warum, zum Beispiel, wird die demographisch gebotene Anhebung des Renteneintrittsalters immer noch verzögert? Die Reformen sind nicht umfassend genug, manche Reformfelder werden tabuisiert. Warum, zum Beispiel, soll das überkommene System der Tarifverträge unangetastet bleiben, weshalb ist keine Korrektur der Mitbestimmung erlaubt? Die Regierung handelt zudem widersprüchlich. Warum, zum Beispiel, greift sie zu dem untauglichen Instrument der Ausbildungsplatzabgabe, die den Lehrstellenmangel nicht an der Wurzel bekämpft? Strafmaßnahmen dieser Art sind das Gegenteil von Entlastungen, die in der Reformagenda als Voraussetzung für die Dynamisierung der Wirtschaft erkannt werden. Nicht nur die Regierung steht mit ihren Reformen im Kreuzfeuer. Sobald die Opposition ehrgeizige Reformpläne schmiedet, sieht sie sich ebenfalls massiver Kritik ausgesetzt.
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Markets for Bank Subordinated Debt and Equity in Basel Committee Member Countries
Reint E. Gropp, Jukka M. Vesala
BCBS Working Papers, No. 12,
Nr. 12,
2003
Abstract
This Basel Committee working paper is a study of the markets for banks' securities in ten countries (Belgium, France, Germany, Japan, the Netherlands, Spain, Sweden, Switzerland, the United Kingdom, and the United States). It aims at contributing to the assessment of the potential effectiveness of direct and indirect market discipline. This is achieved through collecting a rich set of data on the detailed characteristics of the instruments used by banks to tap capital markets, the frequency and size of their issuance activity, and the share of issuing banks in national banking systems. Further, information is collected on the amounts of debt and equity outstanding and about trading volumes and liquidity. Developments over the period from 1990-2001 are evaluated.
The paper focuses on subordinated bonds among banks' debt instruments, because they are the prime class of uninsured instruments suited to generate market discipline and have been proposed by some observers as a mandatory requirement for banks.
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IWH-Bauumfrage zum Jahresauftakt 2003: Finanzielle Lage der Betriebe weiterhin äußerst kritisch
Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 2,
2003
Abstract
Die Bauinvestitionen in Ostdeutschland sind im vergangenen Jahr nochmals um etwa ein Zehntel gesunken. Dabei konnten die Aktivitäten zur Beseitigung der Flutschäden bisher kaum dem allgemeinen Abwärtstrend entgegenwirken. Noch stärker als der Umsatz ist die Beschäftigung zurückgegangen. Mit dem Ziel, die Wettbewerbsnachteile hinsichtlich Produktivität und Lohnstückkosten gegenüber westdeutschen und ausländischen Konkurrenten abzubauen, haben die Unternehmen eine besonders starke Reduzierung des Personalbestandes vorgenommen. Vor diesem Hintergrund wurden die Unternehmen gefragt, wie sie ihre wirtschaftliche Lage aktuell beurteilen und welche Erwartungen und Pläne sie für das laufende Jahr haben.
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Die wirtschaftliche Lage Russlands - Neunzehnter Bericht -
IWH-Sonderhefte,
Nr. 1,
2002
Abstract
Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im Jahr 2001 nochmals kräftig um 5%, obwohl die wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr von der günstigen Weltkonjunktur für Energieträger und Metalle und einem unterbewerteten Rubel profitieren konnte. Das Wachstum wurde vor allem vom privaten Konsum getragen, während die Investitionsnachfrage unter dem Eindruck sinkender Exporteinnahmen litt. Bei weiterhin steigenden Importen ging der Außenbeitrag zurück. Der Leistungsbilanzüberschuss verringerte sich gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Arbeitslosen ging zurück, Reallohn und reale Renten stiegen. Infolgedessen nahm der Anteil der Armen an der Bevölkerung deutlich ab. Der konsolidierte Haushalt wies aufgrund einer verbesserten Steuereinziehung und einer moderaten Ausgabenpolitik einen hohen Überschuss aus, der die Bedienung der Auslandsschulden sicherte. Die öffentliche Verschuldung ging auf knapp 50% des BIP zurück, was allerdings im beträchtlichen Maße auch auf die reale Aufwertung des Rubel zurückzuführen war. Die Inflation ist gegenüber dem Vorjahr kaum gesunken, da von der Geldpolitik inflationäre Wirkungen ausgingen. Diese entstanden insbesondere durch die Zunahme der Devisenreserven. Mit der Verringerung der Devisenabführpflicht für Exporteure im September 2001 hat die Zentralbank aber ein weiteres automatisches Anwachsen begrenzt. Die Wirtschaftsreformen wurden mit der Verabschiedung weiterer Gesetze im Herbst vergangenen Jahres und zu Beginn 2002 fortgesetzt. Dazu zählen insbesondere das Bodengesetzbuch, das neue Privatisierungsgesetz und das Arbeitsgesetzbuch. Die institutionellen Rahmenbedingungen haben sich auch für ausländische Direktinvestoren verbessert, was sich allerdings auf den Umfang der Investitionen im Jahr 2001 noch nicht auswirkte. Für das Jahr 2002 ist eine leichte weitere Abschwächung des BIP-Wachstums auf 4% zu erwarten, die im Wesentlichen auf einen erneut rückläufigen Außenbeitrag und eine restriktive Fiskalpolitik zurückzuführen ist. Wachstumsträger wird erneut die Inlandsnachfrage sein, und hier insbesondere der private Konsum. Im Jahr 2003 ist mit einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstum auf 5% zu rechnen.
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Systemwechsel in der gesetzlichen Rentenversicherung keine Lösung zur Entschärfung des intergenerationalen Verteilungskonflikts
Olaf Fuchs
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 16,
2000
Abstract
Der Mechanismus eines Umlageverfahren wird modelltheoretisch analysiert und mit dem des Kapitaldeckungsverfahrens verglichen. Es wird gezeigt, dass der wesentliche Unterschied des Umlageverfahrens eine Subventionierung der ersten Generationen auf Kosten später geborener Generationen ist. Der Übergang von einem Umlageverfahren zu einem Kapitaldeckungsverfahren kann daher die nachfolgenden Generationen nicht entlasten.
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Demographie kein Rettungsanker - Kommentar
Hilmar Schneider
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
2000
Abstract
Der Kommentar wendet sich gegen die verbreitete Erwartung, dass mit dem absehbaren Bevölkerungsrückgang eine Entlastung am Arbeitsmarkt eintreten wird. Die zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen und die steigende Kostenbelastung durch künftig steigende Beitragsbelastungen aus der Gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung dürften den Bevölkerungseffekt weitgehend kompensieren.
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Relationship Lending within a Bank-Based System: Evidence from European Small Business Data
Hans Degryse, Patrick Van Cayseele
Journal of Financial Intermediation,
Nr. 1,
2000
Abstract
We investigate relationship lending using detailed contract information from nearly 18,000 bank loans to small Belgian firms operating within the continental European bank-based system. Specifically, we investigate the impact of different measures of relationship strength on price and nonprice terms of the loan contract. We test for the possibility of rent shifting by banks. The evidence shows two opposing effects. On the one hand, the loan rate increases with the duration of a bank–firm relationship. On the other hand, the scope of a relationship, defined as the purchase of other information-sensitive products from a bank, decreases the loan's interest rate substantially. Relationship duration and scope thus have opposite effects on loan rates, with the latter being more important. We also find that the collateral requirement is decreasing in the duration of the relationship and increasing in its scope.
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