Regionale Disparitäten bei der Errichtung neuer Produktionskapazitäten in Ostdeutschland
Gerhard Heimpold
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 9,
1997
Abstract
Die regionale Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) erfolgt bislang in Ostdeutschland flächendeckend. Zwar nahmen einige Länder bereits in den ersten Aufbaujahren eine gewisse Abstufung der Förderpräferenzen vor, dies führte jedoch praktisch nicht zum Ausschluß von Regionen aus der Förderkulisse. Wenn das Investitionsgeschehen trotz flächendeckenden Förderangebotes räumliche Disparitäten aufweist, spiegeln sich darin vor allem die Standortpräferenzen
der Unternehmen wider. Das räumliche Verteilungsmuster GA-geförderter Errichtungsinvestitionen zeigt, daß der Aufbau neuer Strukturen nicht unabhängig von der historisch in Ostdeutschland gewachsenen bzw. planwirtschaftlich induzierten Standortverteilung erfolgt. Hier spielen auch wirtschaftspolitische Bemühungen zur Revitalisierung traditioneller Industriestandorte eine Rolle. Überdurchschnittlich fallen die Pro-Kopf-Investitionen im Umland der Kernstädte, darunter auch in ländlichen Kreisen an den Rändern der Verdichtungsräume aus. Im Regionstyp „Ländliche Räume“ zeigt sich ein uneinheitliches Muster. Hohen Investitionen in einzelnen Kreisen mit traditionellen Industriestandorten steht ein deutlich unterdurchschnittliches Investitionsgeschehen in dünn besiedelten ländlichen Kreisen gegenüber. Aus den räumlichen Unterschieden des Investitionsgeschehens wird nicht geschlußfolgert, daß zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine stärkere räumliche Differenzierung der Regionalförderung
angestrebt werden sollte. In Ostdeutschland haben praktisch alle Regionen noch großen Modernisierungsbedarf.
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Rückschläge bei der Transformation Mittel- und Osteuropas: Das Beispiel Bulgariens
Thomas Meißner
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
1997
Abstract
In jüngster Zeit häuften sich Meldungen über Rückschläge im Transformationsprozeß Mittel- und Osteuropas. Ein extremes Beispiel dafür lieferte im Jahre 1996 Bulgarien, das einen völligen Verlust des Vertrauens in die nationale Währung und einen massiven Produktionsrückgang erlebte. Für die Mitte d. J. ist hier die Einrichtung eines currency boards geplant. Die neue geld- und währungspolitische Strategie ist als ein weiterer Versuch zur makroökonomischen Stabilisierung und zur Eindämmung einer drohenden Hyperinflation zu sehen. Inwieweit der Versuch gelingt, wird insbesondere davon abhängen, wie schnell die bulgarische Wirtschaftspolitik verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnt. Dazu ist die Einführung des currency boards allein nicht hinreichend. Ergänzend bedarf es beispielsweise einer Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und einer konsequenten Fortsetzung der Reformpolitik.
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Wandeln oder weichen Herausforderungen der wirtschaftlichen Integration für Deutschland
Rüdiger Pohl, Hilmar Schneider
IWH-Sonderhefte,
Nr. 3,
1997
Abstract
Anfang Dezember 1996 hat das Institut für Wirtschaftsforschung Halle eine Konferenz mit dem Thema „Äußere und innere Integration der deutschen Wirtschaft“ veranstaltet, deren überarbeitete Beiträge in dem vorliegenden Band veröffentlicht werden. Das Ziel der Tagung bestand darin, den aktuellen Diskussionsstand um die Rolle der Globalisierung für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu reflektieren. Deutschland ist in diesem Zusammenhang einer doppelten Herausforderung ausgesetzt. Zum einen ist die äußere Integration zu meistern, die sich auf den Prozeß der Standortentwicklung im Zuge einer fortschreitenden weltwirtschaftlichen Verflechtung bezieht. Nicht minder schwer wiegt zum anderen die durch die Wiedervereinigung hervorgerufene Aufgabe der inneren Integration. Beide Komplexe sind nicht isoliert voneinander zu betrachten, sondern stehen in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis. Problematisch ist einerseits vor allem, daß die Transformationskosten zu einer zusätzlichen Belastung der allgemeinen Arbeitskosten geführt haben, was zweifellos eine Beeinträchtigung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit nach sich zieht. Andererseits leistet die innere Integration durch den forcierten Aufbau eines hochmodernen Kapitalstocks in Ostdeutschland einen wichtigen Beitrag zur Beschleunigung der äußeren Integration.
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Wirtschaftliche Lage und Wirtschaftsförderung an der deutsch-polnischen Grenze
Franz Barjak
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
1997
Abstract
Die Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung in den Landkreisen an der polnischen Grenze ergibt im Ergebnis, daß der Grenzraum die Probleme anderer Räume der neuen Länder teilt: nämlich einen starken wirtschaftlichen Einbruch nach der Vereinigung, eine ungünstige Wirtschaftsstruktur und Stagnation auf dem Arbeitsmarkt. Ein zusätzlicher ausgleichspolitischer Handlungsbedarf kann für den Grenzraum nicht abgeleitet werden. Die Wirkungsrichtung der Bund-Länder-Förderung eignet sich für den Grenzraum, allerdings wird sie dort eher unterdurchschnittlich in Anspruch genommen. Die Grenzlandförderung der Europäischen Union ist sehr breit angelegt und fördert damit zwar die politische Stabilität, jedoch kaum die wirtschaftliche Regeneration. Insgesamt erscheint eine Umgestaltung der Förderung, weg von der direkten Unternehmensförderung und hin zum Infrastrukturausbau, angeraten.
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Kapitalausstattung und Produktivitätsrückstand im ostdeutschen Unternehmenssektor
Vera Dietrich
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 7,
1997
Abstract
Die realisierte Arbeitsproduktivität wird wesentlich von der Kapitalausstattung der Unternehmen
sowie der Auslastung der Kapazitäten bestimmt. Eine zentrale Ursache für die Produktivitätsdifferenz zu westdeutschen Unternehmen ist in dem Umstand zu suchen, daß in Ostdeutschland weniger kapitalintensiv produziert wird. Das Anlagevermögen ist dabei im Durchschnitt moderner als das der westdeutschen Unternehmen und durch eine hohe Auslastung der Ausrüstungen gekennzeichnet. Die geringere Kapitalintensität der Produktion ist primär als Folge transformationsbedingt unterschiedlicher Wirtschaftsstrukturen einzuordnen und läßt zunächst keine Schlussfolgerungen im Hinblick auf die technische Effizienz der Produktion zu. Eine weitere Angleichung der Faktoreinsatzrelationen an westdeutsche Verhältnisse ist dennoch zu erwarten. Sie muß von einer entsprechenden Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Produktionsmöglichkeiten und einer realistischen Lohnpolitik begleitet werden, um negative Auswirkungen auf die Beschäftigung auszuschließen. Der Spielraum für beschäftigungsneutrale Einkommenssteigerungen wird dabei immer von der erzielten Arbeitsproduktivität vorgegeben.
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Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Frühjahr 1997
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
1997
Abstract
Beurteilung der Wirtschaftslage durch folgende Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e.V., Berlin:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin (Institut für Konjunkturforschung; HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung-Hamburg; ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München; Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel; Institut für Wirtschaftsforschung Halle; Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, Essen
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Wirtschaftspolitik mit Priorität für die Wettbewerbsfähigkeit - ein Kommentar
Rüdiger Pohl
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
1997
Abstract
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Ostdeutsches Druckereigewerbe: Trotz Wettbewerbsfähigkeit rascher Personalabbau
Hans-Ulrich Brautzsch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
1997
Abstract
Der Beitrag untersucht die Entwicklung von Produktion, Beschäftigung, Tarif- und Effektiv-löhnen im ostdeutschen Druckereigewerbe, wobei die westdeutsche Branche als Vergleichs-maßstab herangezogen wird. Trotz der rasanten Tariflohnanpassung unterschreiten im ostdeutschen Druckereigewerbe die Lohnstückkosten seit 1992 den westdeutschen Vergleichswert. Damit gehört das ostdeutsche Druckereigewerbe zu den noch immer wenigen wettbewerbsfähigen Wirtschaftszweigen Ostdeutschlands. Der durch die Tariflohnentwicklung vorgezeichnete Anstieg der Personalkosten führte zu einem Selektionsprozess unrentabler Betriebe.
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Entwicklung und Folgen der Arbeitsmarktflexibilität in Großbritannien
Lioba Trabert
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
1997
Abstract
Großbritannien gilt als das Land mit dem am stärksten deregulierten Arbeitsmarkt in Europa. In den vergangenen Jahren wurde durch unterschiedliche institutionelle Maßnahmen – vor allem in den Bereichen der Lohnersatzleistungen, der arbeitsmarktrechtlichen Regelungen sowie des Lohnbildungsprozeßes – ein hoher Flexibilitätsgrad erreicht. Hinsichtlich der Verbreitung unterschiedlicher Beschäftigungsformen entwickelte sich der Trend eindeutig zugunsten von Teilzeitarbeitsplätzen. Dabei läßt die Beschäftigungsveränderung nach Wirtschaftssektoren und Berufsgruppen nicht den Schluß zu, daß es sich lediglich um niedrigqualifizierte und schlecht bezahlte Jobs handelt. Insgesamt ist der Anteil der niedrig entlohnten Arbeitsplätze in Großbritannien mit knapp 20 vH jedoch relativ hoch. Die seit 1993 anhaltende Aufwärtsentwicklung auf dem britischen Arbeitsmarkt geht in erster Linie auf den konjunkturellen Aufschwung zurück. Die Flexibilisierungsmaßnahmen haben allerdings dazu beigetragen, daß die Anpassungsgeschwindigkeit von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit an die konjunkturelle Entwicklung zugenommen hat. Bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit waren die Erfolge trotz anhaltender Lohnspreizung, arbeitsmarktrechtlicher Deregulierung und einer geringen Lohnersatzquote dagegen gering. Mit einem Anteil von 43 vH Arbeitslosen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, steht Großbritannien vor ähnlichen Problemen wie die meisten anderen europäischen Staaten.
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Dienstleistungen in Ostdeutschland: weitgehende Angleichung an westdeutsche Strukturen
Gerald Müller
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
1997
Abstract
Untersucht wird in dem Beitrag, in welchem Maße sich die Beschäftigungsstrukturen im Dienstleistungssektor sich zwischen den neuen und alten Bundesländern angeglichen haben. Es zeigt sich insbesondere, dass im Vergleich zu den alten Bundesländern in Ostdeutschland nicht übermäßig viele Erwerbstätige in konsumbezogenen Dienstleistungsbereichen tätig sind. Andererseits zeigt sich für die produktionsorientierten Dienstleistungen ein deutlicher Rückstand Ostdeutschlands.
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