Does the ECB Act as a Lender of Last Resort During the Subprime Lending Crisis?: Evidence from Monetary Policy Reaction Models
Stefan Eichler, K. Hielscher
Journal of International Money and Finance,
Nr. 3,
2012
Abstract
We investigate whether the ECB aligns its monetary policy with financial crisis risk in EMU member countries. We find that since the outbreak of the subprime crisis the ECB has significantly increased net lending and reduced interest rates when banking and sovereign debt crisis risk in vulnerable EMU countries (Greece, Ireland, Italy, Portugal, and Spain) increases, while no significant effect is identified for the pre-crisis period and relatively tranquil EMU countries (Austria, Belgium, France, Germany, and the Netherlands). These findings suggest that the ECB acts as a Lender of Last Resort for vulnerable EMU countries.
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Zur Aussagekraft von Frühindikatoren für Staatsschuldkrisen in Europa
Tobias Knedlik, Gregor von Schweinitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2011
Abstract
Die Schulden- und Vertrauenskrise in Europa hat eine intensive Diskussion über die makroökonomische Koordinierung ausgelöst. Die bestehenden Institutionen, darunter auch der Stabilitäts- und Wachstumspakt, haben sich als Krisenpräventions- und Krisenmanagementinstrumente nicht bewährt. Ein Vorschlag in der gegenwärtigen Debatte lautet, anhand geeigneter Frühindikatoren eine regelmäßige und systematische makroökonomische
Überwachung vorzunehmen, um sich anbahnende Krisen früh erkennen und darauf reagieren zu können. Dieser Beitrag stellt die Prognosegüte von vier vorgeschlagenen Indikatorensets vergleichend dar, wobei sowohl die Güte
von Einzelindikatoren als auch die Güte aggregierter Gesamtindikatoren betrachtet werden. Die verschiedenen Einzelindikatoren weisen eine sehr unterschiedliche Prognosequalität auf, wobei sich neben dem Staatsdefizit
besonders die Arbeitsmarktindikatoren, die private Verschuldung und der Leistungsbilanzsaldo durch eine hohe Prognosegüte auszeichnen. Unter den Gesamtindikatoren schneiden besonders jene gut ab, die sowohl viele unterschiedliche als auch besonders gute Einzelindikatoren beinhalten. Deshalb wird für den Einsatz eines breit basierten Gesamtindikators bei der makroökonomischen Überwachung plädiert. Dieser sollte zudem aus gleichgewichteten Einzelindikatoren zusammengesetzt sein, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Ursachen künftiger Krisen vorab nicht bekannt sind.
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Der Euro als Triebfeder des deutschen Exports?
Götz Zeddies
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik,
Nr. 3,
2011
Abstract
Die ausufernde Verschuldung insbesondere der südeuropäischen Mitgliedstaaten stellt die Europäische Währungsunion (EWU) derzeit vor große Herausforderungen. Während über lange Zeit Einigkeit darüber herrschte, den vollständigen Erhalt der Währungsunion mit einem milliardenschweren Rettungsschirm zu sichern, wurden jüngst erste Forderungen nach einem Austritt Griechenlands aus dem Euroraum laut. Insbesondere in Deutschland wird befürchtet, dass ein Austritt einzelner Länder oder gar ein kompletter Zerfall der Währungsunion mit großen ökonomischen Nachteilen verbunden wäre. So wird argumentiert, dass gerade Deutschland aufgrund seiner hohen Exportorientierung und jahrelanger Lohnzurückhaltung mehr als alle anderen EWU-Mitgliedsländer vom Euro profitiere. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag, welche Konsequenzen ein Austritt einzelner Länder aus der Währungsunion und damit verbundene Veränderungen der preislichen Wettbewerbsfähigkeit auf die deutschen Ausfuhren in diese Länder hätte. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich ein Austritt Irlands, Griechenlands, Spaniens und Portugals kaum negativ auf die deutschen Exporte auswirken würde. Ein kompletter Zerfall der Währungsunion und eine Wiedereinführung nationaler Währungen dürfte dagegen, aufgrund der nach wie vor recht hohen Bedeutung des Euroraums als Absatzmarkt für deutsche Produkte, den Exportzuwachs spürbar dämpfen.
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Macroeconomic Imbalances as Indicators for Debt Crises in Europe
Tobias Knedlik, Gregor von Schweinitz
Abstract
European authorities and scholars published proposals on which indicators of macroeconomic imbalances might be used to uncover risks for the sustainability of public debt in the European Union. We test the ability of four proposed sets of indicators to send early-warnings of debt crises using a signals approach for the study of indicators and the construction of composite indicators. We find that a broad composite indicator has the highest predictive power. This fact still holds true if equal weights are used for the construction of the composite indicator in order to reflect the uncertainty about the origin of future crises.
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Prävention und Management von Staatsinsolvenzen in der Europäischen Währungsunion
Oliver Holtemöller, Tobias Knedlik
Wirtschaftsdienst,
2011
Abstract
Der Umgang mit den Schuldenkrisen in einigen Euroländern steht derzeit ganz oben auf der Tagesordnung der EWU-Gremien. Der Rettungsschirm zur aktuellen Krisenbewältigung ist allerdings bis 2013 befristet. Danach sollte ein dauerhafter Krisenpräventions- und Krisenmanagementmechanismus eingesetzt werden. Wie ein solcher Mechanismus zu gestalten ist, erläutern die Autoren in diesem Beitrag.
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Möglichkeiten für Vollbeschäftigungspolitik im Rahmen des Europäischen Makroökonomischen Dialogs
Toralf Pusch, A. Heise
K. Busch (Hrsg.), Wirtschaftliche und Soziale Integration in der Europäischen Union,
2010
Abstract
10 Jahre nach ihrer Etablierung zeigt sich in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion ein gespaltenes Bild. Trotz unbestreitbarer Erfolge bei der Sicherung von Preisstabilität scheint die Beschäftigungs-Performance des Euroraums getrübt. Im vorliegenden Beitrag wird die These vertreten, dass dies auch an einer mangelhaften Koordination zwischen EZB und Gewerkschaften liegt. Hierzu wird ein spieltheoretisches Modell entwickelt, mit dem verschiedene makroökonomische Ergebnisse erklärt werden können. Mit einem Reputationsgleichgewicht wird ein Vorschlag dargestellt, der es Zentralbank und Gewerkschaften ermöglichen würde, Preisstabilität und einen hohen Beschäftigungsstand vereinbar zu machen, ohne die Unabhängigkeit der Akteure aufzugeben. Der Beitrag schließt mit einigen wirtschaftspolitischen Betrachtungen über die Erreichbarkeit eines solchen Ergebnisses unter Berücksichtigung des Europäischen Makroökonomischen Dialogs.
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Lohnpolitische Koordinierung in der EU: Wie Gewerkschaften agieren
Toralf Pusch, Vera Glassner
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2010
Abstract
In den letzten Monaten hat sich die Diskussion über mehr wirtschaftspolitische Koordinierung in der EU und insbesondere in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion intensiviert. Dabei wurde unter anderem die unterschiedliche
Entwicklung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit thematisiert. In diesem Zusammenhang sind die seit einigen Jahren von den europäischen Branchengewerkschaftsverbänden forcierten Bemühungen
zur Koordinierung der Lohnverhandlungen von besonderem Interesse, da die daraus resultierenden Lohnpolitiken womöglich Folgen für den
weiteren Bedarf an wirtschaftspolitischer Abstimmung in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion haben könnten. Am Beispiel des 1997
gegründeten Lohnverhandlungsnetzwerks der IG Metall in Nordrhein-Westfalen und der Metallgewerkschaften Belgiens sowie der Niederlande wird in diesem Beitrag die tatsächliche Effektivität der grenzüberschreitenden lohnpolitischen Koordinierung untersucht, sowohl hinsichtlich der Zielsetzungen der Gewerkschaften als auch der Wirtschaftspolitik der EU. Es zeigt sich, dass das gewerkschaftliche Ziel einer produktivitätsorientierten Lohnentwicklung seit der Einrichtung des Netzwerks tendenziell erreicht werden konnte. Für eine Orientierung an der jüngst in der „Europa 2020“- Strategie bekräftigten Lohnleitlinie der EU-Wirtschaftspolitik konnte hingegen keine Evidenz gefunden
werden.
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Central Banks, Trade Unions and Reputation – Is there Room for an Expansionist Manoeuvre in the European Union?
Toralf Pusch, A. Heise
Journal of Post Keynesian Economics,
2010
Abstract
Seit der Gründung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion hat sich am Problem der hohen Arbeitslosigkeit in der Eurozone wenig geändert. Der überwiegenden Sichtweise zufolge ist dies vor allem auf dysfunktionale Arbeitsmärkte zurückzuführen. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, welche Änderungen sich ergeben können, wenn Gewerkschaften und Zentralbank in einem Klima der Unsicherheit zwischen verschiedenen Optionen wählen können. Das wahrscheinlichste Ergebnis im einstufigen Spiel ist eine hohe Arbeitslosenquote. Bei einer Wiederholung des Spiels können sich die Ergebnisse deutlich ändern. Dies wird allerdings dann unwahrscheinlich, wenn die Zentralbank ein außerordentlich hohes Gewicht auf Preisstabilität legt. Zweitens erfordert ein Vollbeschäftigungs-Gleichgewicht ein Mindestmaß an Kooperationsbereitschaft bzw. Koordinierungspotential auf Seiten der Gewerkschaften.
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20 Jahre Währungsunion: Nach der Krise ist vor der Krise
Diemo Dietrich, Martin Klein
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus "20 Jahre Deutsche Einheit: Von der Transformation zur europäischen Integration - Tagungsband"
2010
Abstract
Beitrag aus "20 Jahre Deutsche Einheit: Von der Transformation zur europäischen Integration - Tagungsband". Am 1. Juli 1990 trat zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion in Kraft. Damit wurde drei Monate vor der politischen Vereinigung, die erst am 3. Oktober vollzogen wurde, die D-Mark als Währung in der DDR eingeführt. Die monetäre Einigung Deutschlands ging also der politischen Einigung voraus. Weniger bekannt ist heute die Tatsache, dass derselbe Tag, an dem die D-Mark in die DDR kam, gleichzeitig auch den Beginn der ersten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion markierte, auf deren dritter Stufe später die D-Mark durch die neue europäische Währung, den Euro, ersetzt werden sollte. Wohl wenigen Ostdeutschen war damals bewusst, dass der Einstieg in die D-Mark gleichzeitig der Einstieg in den Ausstieg war.
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Deutschland und die Europäische Union als optimale Währungsräume – Krönungsthese versus Endogenitätstheorie
Jens Hölscher
Beitrag in IWH-Sammelwerk,
aus "20 Jahre Deutsche Einheit: Von der Transformation zur europäischen Integration - Tagungsband"
2010
Abstract
Beitrag aus"20 Jahre Deutsche Einheit: Von der Transformation zur europäischen Integration - Tagungsband". Die Einführung der Deutschen Mark als Währung im vereinigten Deutschland – irreführend als Währungsunion bezeichnet – war für die ostdeutsche Wirtschaft ein Schock, von dem sie sich bis heute nicht erholt hat. Der Umtauschsatz von 1:1 bedeutete die Überbewertung des Kapitalbestands, mit der die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einherging. Der Schwarzmarktkurs zwischen DDR-Mark und D-Mark betrug 1990 7:1.1 Während man zunächst von einem phasenweisen Übergang wirtschaftlicher Integration ausging, an dessen Ende als Krönung die gemeinsame Währung stehen sollte, wurde die D-Mark in Ostdeutschland quasi über Nacht eingeführt. Die Frage, ob das vereinigte Deutschland überhaupt den Kriterien eines optimalen Währungsraums entspricht, wurde nicht gestellt. Die Antwort wäre sicher negativ ausgefallen. Es ist zu vermuten, dass die Konversionsrate 1:1 politischen Motiven folgte, insbesondere im Hinblick auf die Stromgrößen wie die Löhne und Gehälter, aber auch die Ersparnisse. Von der Möglichkeit einer Entschuldung wie etwa bei der der westdeutschen Währungsreform 1948 wurde kein Gebrauch gemacht. Langfristig hat sich die Vorstellung, dass sich der wirtschaftliche Integrationsprozess auf der Grundlage einer gemeinsamen Währung endogen vollziehen würde, als grober Irrtum erwiesen. Dies sollte bei der Einführung des Euro in den neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union eine Lehre sein.
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