08.12.2010 • 69/2010
IWH-Konjunkturbarometer Ostdeutschland: Konjunktureller Aufschwung stockt
Nach der kurzen, aber kräftigen Nachholphase der Produktionsausfälle im Frühjahr 2010 ist die wirtschaftliche Aktivität in Ostdeutschland (ohne Berlin) im Sommer nur noch geringfügig gestiegen. Zudem weisen die Indikatoren für das Schlussquartal auf Stagnation hin.
Das Bruttoinlandsprodukt, zusammenfassender Ausdruck für die wirtschaftliche Leistung der Region, nahm nach Berechnungen des IWH in den Monaten Juli bis September gegenüber dem zweiten Quartal 2010 nur um 0,2% und damit langsamer als in Deutschland insgesamt zu. Dies bedeutete gegenüber dem Tiefpunkt der Wirtschaftskrise Anfang 2009 einen Zuwachs um 5,2%. Damit hat sich die Produktion dem Höchststand vor der Krise bis auf knapp 1% angenähert. Kumuliert über die ersten drei Quartale ergibt sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,7% (Deutschland: 3,5%).
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Finance and Growth in a Bank-Based Economy: Is It Quantity or Quality that Matters?
Michael Koetter, Michael Wedow
Journal of International Money and Finance,
Nr. 8,
2010
Abstract
Most finance–growth studies approximate the size of financial systems rather than the quality of intermediation to explain economic growth differentials. Furthermore, the neglect of systematic differences in cross-country studies could drive the result that finance matters. We suggest a measure of bank’s intermediation quality using bank-specific efficiency estimates and focus on the regions of one economy only: Germany. This quality measure has a significantly positive effect on growth. This result is robust to the exclusion of banks operating in multiple regions, controlling for the proximity of financial markets, when distinguishing different banking sectors active in Germany, and when excluding the structurally weaker East from the sample.
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Zwischen Deindustrialisierung und Reindustrialisierung. Die ostdeutsche Industrie – ein Stabilitätsfaktor regionaler Wirtschaftsentwicklung?
Gerhard Heimpold
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.), 20 Jahre deutsche Einheit – Zwei Dekaden im Rückblick. Informationen zur Raumentwicklung, Heft 10/11,
2010
Abstract
Im Beitrag wird die Entwicklung der Industrie in den ostdeutschen Regionen seit Beginn der 1990er Jahre untersucht. Zentrale Frage ist, ob sich der industrielle Sektor zu einem wirtschaftlichen Stabilitätsfaktor in den ostdeutschen Regionen entwickelt hat. Obwohl sich die Industrie in Ostdeutschland bis zum Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 – gemessen am an der Entwicklung der Bruttowertschöpfung – zu einem Wachstumsmotor entwickelt hatte, weisen die intra-industriellen Strukturen in den meisten Regionen Ostdeutschlands weiterhin Defizite in Form unterdurchschnittlicher Anteile technologieintensiver Branchen und hochwertiger Dienstleistungsfunktionen auf. Demzufolge wird weiterer Strukturwandel notwendig sein.
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Investitionszuschüsse: Überregionalen Absatz als Förderkriterium beibehalten?
Mirko Titze, Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2010
Abstract
Seit dem Jahr 1969 wird in der Bundesrepublik Deutschland das Förderinstrumentarium der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ angewendet. Konkret werden in strukturschwachen Regionen förderwürdige Unternehmen mit Investitionszuschüssen unterstützt, die dazu dienen sollen, nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten dieser Unternehmen zu initiieren. Sichergestellt werden soll dies insbesondere mit Hilfe der Bedingung, dass das Unternehmen über den so genannten überregionalen Absatz zusätzliche Einkommensströme in der strukturschwachen Region auslöst. Mit der Herstellung der Deutschen Einheit im Jahr 1990 wurde dieses Instrumentarium zu einer der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen des „Aufbau Ost“. Wegen ihrer nach wie vor bestehenden besonderen strukturellen Schwächen genießen heute im Wesentlichen die Neuen Länder den Fördergebietshöchststatus bei der Gemeinschaftsaufgabe. Nach nunmehr 20 Jahren Anwendung in den Neuen Ländern wird die Zukunft dieses Förderinstrumentariums dennoch kontrovers diskutiert. Zur Debatte steht eine Abkehr vom Kriterium des überregionalen Absatzes. Die Befürworter der Abschaffung erhoffen sich davon, dass die Förderung dann einer breiteren Schicht von Unternehmen – insbesondere den kleineren und mittleren – zugutekäme. Auch wäre man weniger abhängig von der Weltkonjunktur, die im internationalen Exportgeschäft ein durchaus beachtliches Risiko darstellen kann. Alles in allem könnten dadurch die regionalen Kräfte gestärkt werden, auch in dem Sinne, dass über neue „regionale Identitäten“ der Selbstverbrauch regionaler Produkte und damit Einkommens- und Beschäftigungskreisläufe angeregt würden. Der vorliegende Beitrag arbeitet demgegenüber heraus, warum eine Abkehr von diesem Förderkriterium nicht erwogen werden sollte. Insbesondere in Regionen mit Einwohnerrückgang und alternder Bevölkerung ist der überregionale Absatz unabdingbar, um die regionale Kaufkraft zu stabilisieren und nicht zu einer ausschließlich transferabhängigen Wirtschaft zu werden. Zudem zeugt überregionaler Absatz von der Fähigkeit, im überregionalen Wettbewerb – auch im Sinne innovativer Aktivitäten – bestehen zu können. Das wohl wichtigste Argument aber dürfte in der Anbindung an überregionale Wissensströme liegen, mit denen „Lock-in“-Effekte vermieden werden können.
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25.11.2010 • 65/2010
Investitionszuschüsse: Überregionalen Absatz als Förderkriterium beibehalten
Der Investitionszuschuss ist seit 1969 eines der wichtigsten Instrumente der Regionalförderung für strukturschwache Regionen in Deutschland, besonders auch im Rahmen des „Aufbau Ost“. Aktuell wird über die zukünftige Gestaltung des Investitionszuschusses kontrovers diskutiert. Kritisiert wird unter anderem, dass die Förderung nur Unternehmen zugutekommt, die ihre Produkte überregional absetzen. Eine neue Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt: Der Vorwurf, kleine Unternehmen würden auf diese Weise von der Förderung ausgeschlossen, trifft nicht zu. Vielmehr ist die Branche entscheidend. Die Autoren plädieren für die Beibehaltung des Kriteriums des überregionalen Absatzes: Es ist einfach anzuwenden und steht im Einklang mit modernen regionalökonomischen Erkenntnissen (überregionale Wettbewerbsfähigkeit, Einbindung in überregionale Wissensnetze).
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Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Uneinheitliches Bild in den Neuen Ländern
Alexander Kubis, Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2010
Abstract
Die Bevölkerungsentwicklung ist in vielen Regionen Deutschlands durch zwei Phänomene gekennzeichnet: Schrumpfung und Alterung. Der Rückgang der Bevölkerung und die Zunahme des Anteils älterer Personen weisen dabei in Ausmaß und Geschwindigkeit eine sehr starke regionale Heterogenität auf. Ganz generell treten die Prozesse der Bevölkerungsveränderungen im Osten der Republik erstens früher, massiver und abrupter auf als im westlichen Teil des Landes. Dies ist vor allem den mit der politischen, sozialen und ökonomischen Transformation einhergehenden demographischen Verwerfungen mit Blick auf Fertilität und Wanderungsbewegungen geschuldet. Zweitens konnte in der vorstehenden Analyse aber auch eine hohe Variation der Bevölkerungsveränderungen innerhalb von Ostdeutschland nachgewiesen werden. Demgegenüber stellt sich die Lage in den Alten Bundesländern erheblich homogener dar. In der Heterogenität der Bevölkerungsentwicklung in Ostdeutschland spiegelt sich vornehmlich der ähnlich disparate ökonomische Aufholprozess der post-sozialistischen Regionen. Dass die demographischen Problemlagen häufig mit einer bestimmten Siedlungsstruktur assoziiert sind, dass vornehmlich der ländliche Raum von starken Schrumpfungserscheinungen betroffen ist – für diese Hypothese fanden sich in der Unterschung zwar Belege. Indes ist die Evidenz nicht so stark, dass ein notwendiger Zusammenhang von Siedlungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung konstruiert werden kann. So weisen auch Regionen im verdichteten und im ländlichen Umland entsprechend ungünstige demographische Charakteristika auf, und wichtiger noch eine Vielzahl von Regionen im ländlichen Raum fällt eben nicht in die Gruppe der Kreise mit besonders schwieriger Bevölkerungsentwicklung. Derart positive Perspektiven in einigen Regionen dürfen jedoch nicht den Blick auf die Kreise im ländlichen Raum verstellen, in denen die Gefahr einer demographischen Abwärtsspirale aus Abwanderung und Geburtenrückgang ganz real ist und eine Abkopplung von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozessen droht.
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21.10.2010 • 56/2010
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland: Uneinheitliches Bild in den Neuen Ländern
Die Bevölkerungsentwicklung ist in vielen Regionen Deutschlands durch zwei Phänomene gekennzeichnet: Schrumpfung und Alterung. Diese Prozesse weisen in Ausmaß und Geschwindigkeit eine sehr starke regionale Heterogenität auf. Eine heute erscheinende Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt: Im Osten der Republik treten die Bevölkerungsveränderungen früher, massiver und abrupter auf als im westlichen Teil des Landes. Es konnte aber auch eine hohe Variation der Bevölkerungsveränderungen innerhalb Ostdeutschlands nachgewiesen werden.
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Political Institutionalisation and Economic Specialisation in Polycentric Metropolitan Regions – The Case of the East German ‚Saxony Triangle‘
Peter Franz, Christoph Hornych
Urban Studies,
2010
Abstract
The rising focus of politicians as well as scientists in the EU on the large urban agglomerations as centres of economic growth is accompanied by political efforts to identify and to demarcate such agglomerations under the label ‘metropolitan regions’. This study develops a theoretical framework broaching the issue of cooperation between municipalities from the perspective of regional economics as well as political science. The framework is applied to the empirical case of the polycentric metropolitan region of the ‘Saxony triangle’ in east Germany. The results show that various intervening factors prevent intense co-operation between the actors in the region. Policy implications and conclusions for future research are discussed.
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Das Städtesystem der Russischen Föderation aus Sicht der Neuen Ökonomischen Geographie
Albrecht Kauffmann
Potsdamer Schriften zur Raumwirtschaft, Bd. 2,
2010
Abstract
Der Anstieg der Energiepreise kann zu einer länger anhaltenden Verteuerung von Gütertransporten führen. Welche Auswirkungen haben steigende Transportkosten auf die Entwicklung von Städtesystemen? Ein solcher Transportkostenanstieg hat in der Russischen Föderation nach der Preisliberalisierung 1992 real, d.h. in Relation zu den Preisen anderer Gütergruppen stattgefunden. Gleichzeitig stellt die Bevölkerungsstatistik der Russischen Föderation Daten bereit, mit deren Hilfe Hypothesen zur Entwicklung von Städtesystemen unter dem Einfluss steigender Transportkosten geprüft werden können. Diese Daten werden in der vorliegenden Arbeit umfassend ausgewertet. Den theoretischen Hintergrund liefert die Modellierung eines Städtesystems mit linearer Raumstruktur im Rahmen der Neuen Ökonomischen Geographie. Damit wird ein Werkzeug geschaffen, das auch auf weiträumige Städtesysteme mit ausgeprägter Bandstruktur angewendet werden kann. Die hier erstmals erfolgte ausführliche Erläuterung des zu Grunde liegenden Theorieansatzes versteht sich als Ergänzung der Standardlehrbücher der Raumwirtschaftstheorie. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung bestätigen die Prognose des Modells, dass in großflächigen Ländern bzw. Regionen mit Ähnlichkeit zur unterstellten Raumstruktur ein Anstieg der Transportkosten Konzentrationstendenzen in den Zentren befördert, während die peripheren Regionen zunehmend abgekoppelt werden.
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