Polnische Wirtschaft trotzt der Krise
Martina Kämpfe
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 12,
2009
Abstract
Im Jahr 2009 verlief die wirtschaftliche Expansion in Polen sehr viel schwächer als in vergleichbaren Vorjahreszeiträumen, doch ist trotz des Rückgangs der Nachfrage aus dem Ausland und der Abschwächung auf dem Binnenmarkt eine wirtschaftliche Rezession bislang ausgeblieben. Auch auf dem Finanzsektor konnten größere Instabilitäten dank frühzeitiger Stabilisierungsmaßnahmen, die auch von der Europäischen Kommission und dem Internationalen Währungsfonds unterstützt wurden, verhindert werden. Damit scheint Polen von der Krise nicht so hart getroffen zu sein wie andere Länder. Den entscheidenden Wachstumsbeitrag leisteten im Unterschied zu den Vorjahren nun die Nettoexporte, die den Rückgang der Binnennachfrage mehr als kompensierten. Der Außenbeitrag hat trotz niedrigerer Handelsaktivität zugenommen, da die Importe stärker zurückgingen als die Exporte.
Aufgrund der krisenbedingten niedrigeren Kapazitätsauslastung sind Reaktionen in Bezug auf die Arbeitsnachfrage unvermeidlich. Die Arbeitslosigkeit stieg von ihrem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre Ende 2008 in den Folgemonaten dieses Jahres an, allerdings dank staatlicher Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung noch relativ moderat. Im kommenden Jahr wird bei weiterhin sinkender Arbeitsnachfrage die Arbeitslosigkeit selbst bei einer leichten wirtschaftlichen Belebung noch zunehmen.
Für die Haushaltspolitik stellt die wirtschaftliche Krisensituation eine besondere Herausforderung dar. Den staatlichen Mehrausgaben stehen konjunkturbedingt sinkende Einnahmen gegenüber, sodass der Haushalt wieder stärker ins Ungleichgewicht geraten dürfte. Damit rücken wohl auch die Pläne für eine mittelfristige Konvergenz Polens zum Euroraum zunächst wieder in die Ferne – zumindest bleibt vor diesem Hintergrund derzeit ungewiss, wie rasch eine deutlichere Erholung der Konjunktur stattfinden wird.
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Margins of international banking: Is there a productivity pecking order in banking, too?
Claudia M. Buch
Bundesbank Discussion Paper 12/2009,
2009
Abstract
Modern trade theory emphasizes firm-level productivity differentials to explain
the cross-border activities of non-financial firms. This study tests whether a
productivity pecking order also determines international banking activities. Using
a novel dataset that contains all German banks’ international activities, we
estimate the ordered probability of a presence abroad (extensive margin) and the
volume of international assets (intensive margin). Methodologically, we enrich the
conventional Heckman selection model to account for the self-selection of banks
into different modes of foreign activities using an ordered probit. Four main
findings emerge. First, similar to results for non-financial firms, a productivity
pecking order drives bank internationalization. Second, only a few non-financial
firms engage in international trade, but many banks hold international assets, and
only a few large banks engage in foreign direct investment. Third, in addition to
productivity, risk factors matter for international banking. Fourth, gravity-type
variables have an important impact on international banking activities.
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Shocks at Large Banks and Banking Sector Distress: The Banking Granular Residual
S. Blank, Claudia M. Buch, Katja Neugebauer
Journal of Financial Stability,
Nr. 4,
2009
Abstract
Size matters in banking. In this paper, we explore whether shocks originating at large banks affect the probability of distress of smaller banks and thus the stability of the banking system. Our analysis proceeds in two steps. In a first step, we follow Gabaix and construct a measure of idiosyncratic shocks at large banks, the so-called Banking Granular Residual. This measure documents the importance of size effects for the German banking system. In a second step, we incorporate this measure of idiosyncratic shocks at large banks into an integrated stress-testing model for the German banking system following De Graeve et al. (2008). We find that positive shocks at large banks reduce the probability of distress of small banks.
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Deutsche Exportgüterproduktion: Relativer Überschuss an Qualifikationsgehalt gering – Eine Untersuchung mit dem Input-Output-Modell –
Hans-Ulrich Brautzsch, Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 11,
2009
Abstract
Getrieben von der wachsenden Weltnachfrage sowie der Internationalisierung der nationalen Produktionsprozesse und begünstigt durch die Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit hat die deutsche Wirtschaft im Jahrzehnt vor der derzeitigen Weltfinanzkrise die Exportaktivitäten drastisch ausgeweitet. Im gleichen Zeitraum hat sich im Zuge der Tertiärisierung der Wirtschaft die Ausstattung der Produzenten mit Humankapital erhöht. Vor diesem Hintergrund geht die Studie dem qualitativen Wandel des Faktors Arbeit, gemessen an der formalen Qualifikation der Beschäftigten, bei der Entstehung der Exportgüter nach und vergleicht ihn mit dem Geschehen auf der Importseite. Die mit dem Input-Output-Modell und einer eigens dafür generierten Datenbasis erstmalig für das vereinigte Deutschland erzielten empirischen Ergebnisse weisen zwar auf einen in den deutschen Exporten verkörperten Vorteil hin, der jedoch gegenüber den Importen qualifikatorisch nur relativ gering ist. Unter Einschluss des seit Mitte der 90er Jahre anhaltenden Exportüberschusses ist dieser Vorteil jedoch, absolut betrachtet, recht groß. Das spricht für die Realisierung eines Humankapitalvorteils Deutschlands im Exportgeschäft.
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25.11.2009 • 71/2009
Deutsche Exporte: Leichter Ausfuhrüberschuss an Humankapital
Mit dem Güterexport aus Deutschland wird ein wachsender Anteil an Arbeit in Handelspartnerländer ausgeführt, die von Beschäftigten mit mittlerer oder hoher Qualifikation geleistet wird. Dieser Anteil übertrifft zwar nur leicht die Qualifikationsintensität, mit der die von Deutschland importierten Güter ihrerseits hergestellt werden, doch dieser so genannte Ausfuhrüberschuss an formaler Qualifikation ist bei absoluter Betrachtung umso größer, je mehr Güter exportiert als importiert werden. Eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), die am Mittwoch veröffentlicht wird, geht dem Wandel des Produktionsfaktors Arbeit bei der Entstehung von Exportgütern nach und vergleicht diesen mit der Importseite.
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Cartel Identification in Spatial Markets: An Analysis of the East German Cement Market
Ulrich Blum
Jahrbuch für Regionalwissenschaft,
2009
Abstract
Im Jahr 2003 wurde die deutsche Zementindustrie wegen vorgeblicher Preis- und Quotenabsprachen mit einer Buße von über 600 Mio. Euro belegt. Im abschließenden gerichtlichen Verfahren des Jahres 2009 wurde die Buße erheblich reduziert, weil das Bundeskartellamt nicht in der Lage war, die Mehrerlöse in der vorgegebenen Höhe nachzuweisen. Dieser Beitrag zeigt anhand des ostdeutschen Zementkartells, das auf Quotenabsprachen aus den neunziger Jahren beruhte und das im Frühjahr 2002 endete, dass dieses ökonomisch nicht wirksam war. Aus Sicht der Beteiligten waren offensichtlich die Kenntnisse der wahren Marktkräfte unbekannt, weshalb das Kartell beibehalten wurde. Auf Grundlage eines räumlichen Ansatzes für die Jahre 1997 bis 2002 wird das regionale Preissetzungsverhalten untersucht. Die ökonometrische Analyse zeigt, dass der Wettbewerb in den Kartelljahren bereits vergleichsweise intensiv war, da Transportkosten und Rabattsysteme verwendet wurden, um Angebote der Marktlage anzupassen. Strategische Importe aus dem Osten ebenso wie Angebote mittelständischer Mahlwerke setzten den Markt unter Druck.
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New Growth and Poverty Alleviation Strategies for Africa – Institutional and Local Perspectives. African Development Perspectives Yearbook, Vol. 14
Tobias Knedlik, Karl Wohlmuth, Philippe Burger, Achim Gutowski, Mareike Meyn, T. (eds) Urban, Afeikhena Jerome
,
2009
Abstract
The Volume XIV analyses the “New Growth and Poverty Alleviation Strategies for Africa“. Institutional issues and perspectives in designing new growth and poverty alleviation strategies are considered in various case studies (Cote d'Ivoire, Nigeria, Botswana and Tanzania). Other studies deal with institutional problems of resource-rich countries after conflict (Sudan) and with the institutions to enhance environmental protection parallel to economic growth and poverty reduction (Niger). Further studies deal with institutions to bridge the gap between formal and informal entrepreneurial sectors in Kenya and Tanzania. Local issues and perspectives for designing new growth and poverty alleviation strategies are considered in case studies on rural-urban development gaps in Tanzania and on microfinance as an instrument for new growth and poverty alleviation strategies (Tanzania and Eritrea). A study on small farmers in Ghana provides information on the role they can play in value chains. Two studies on Nigeria highlight the local and the sub-regional health and poverty alleviation programmes and the relation to growth. Book reviews and book notes on the theme are part of the volume. This volume builds the foundation for a comprehensive strategy of policy reforms in Africa so as to integrate new growth and poverty alleviation strategies. Complementary to Volume XIV is Volume XIII on “New Growth and Poverty Alleviation Strategies for Africa - Interational and Regional Perspectives“. Both volumes are of importance for all those who work in African countries as officials, executives, managers, researchers, and policy-makers, but also for all those who actively support Africa's development concerns at the international, regional, country, local, and project levels. They will experience this Volume XIV and also the complementary Volume XIII as indispensable sources of insight, reference, and inspiration.
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Finanzielle Instabilität und Krise in den Post-Transformations-Ländern
Hubert Gabrisch
Wirtschaftspolitische Blätter,
Nr. 3,
2009
Abstract
Die Ansteckung durch die globale Finanzkrise war nur ein Auslöser für die schwere Krise in den europäischen Post-Transformations-Ländern. Ursache war die seit 2001 zunehmende finanzielle Instabilität der Länder in Zusammenhang mit der Übernahme ihres Banken- und Finanzsektors durch internationale Finanzinstitutionen. Allgemeine euphorische Renditeerwartungen bildeten den Auftakt für Vermögenspreisblasen und die steigende Verschuldung des privaten Sektors, die durch ausländische Kapitalzuflüsse genährt wurde. Die Studie argumentiert daher, dass simple Konzepte einer Beschränkung inländischer Nachfrage keinen Ausweg aus der Krise weisen. Vielmehr wird eine zweite Transformation notwendig, die ein Wachstumsmodell etabliert, das den Einfluss spekulativer Kapitalzuflüsse reduziert und weiterhin hohe Wachstumsraten ermöglicht.
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Smuggling Illegal versus Legal Goods across the U.S.-Mexico Border: A Structural Equations Model Approach
A. Buehn, Stefan Eichler
Southern Economic Journal,
Nr. 2,
2009
Abstract
We study the smuggling of illegal and legal goods across the U.S.-Mexico border from 1975 to 2004. Using a Multiple Indicators Multiple Causes (MIMIC) model we test the microeconomic determinants of both smuggling types and reveal their trends. We find that illegal goods smuggling decreased from $116 billion in 1984 to $27 billion in 2004 as a result of improved labor market conditions in Mexico and intensified U.S. border enforcement. Smuggling legal goods is motivated by tax and tariff evasion. While export misinvoicing fluctuated at low levels, import misinvoicing switched from underinvoicing to overinvoicing after Mexico's accession to the GATT and the North American Free Trade Agreement (NAFTA) induced lower tariffs.
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Financial constraints and the margins of FDI
Claudia M. Buch
Bundesbank Discussion Paper 29/2009,
2009
Abstract
Recent literature on multinational firms has stressed the importance of low productivity as a barrier to the cross-border expansion of firms. But firms may also need external finance to shoulder the costs of entering foreign markets. We develop a model of multinational firms facing real and financial barriers to foreign direct investment (FDI), and we analyze their impact on the FDI decision (the extensive margin) and foreign affiliate sales (the intensive margin). We provide empirical evidence based on a detailed dataset of German multinationals which contains information on parent-level and affiliate-level financial constraints as well as about the location the foreign affiliates. We find that financial factors constrain firms’ foreign investment decisions, an effect felt in particular by large firms. Financial constraints at the parent level matter for the extensive, but less
so for the intensive margin. For the intensive margin, financial constraints at the affiliate level are relatively more important.
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