04.06.2010 • 30/2010
Gemeinschaftsdiagnose: IWH-Forscher weiter im Kreis der führenden Konjunkturexperten
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird auch in den kommenden drei Jahren an dem gemeinsamen Konjunkturgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute für die Bundesregierung mitarbeiten. Am Donnerstag verkündete das Bundeswirtschaftsministerium die Entscheidung zugunsten der Bietergemeinschaft des IWH mit dem neuen Partner, der Kiel Economics Research & Forecasting GmbH & Co. KG. Ebenfalls beteiligt sind das ifo Institut für Wirtschaftsforschung e. V. an der Universität München gemeinsam mit der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich KOF, das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel gemeinsam mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung e. V. Essen mit dem Institut für Höhere Studien Wien.
Oliver Holtemöller
Pressemitteilung herunterladen
Leistungsbilanzungleichgewichte in der EU – Eine Herausforderung für die europäische Fiskalpolitik?
Toralf Pusch
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 5,
2010
Abstract
Hohe und anhaltende Leistungsbilanzdefizite und -überschüsse in einigen Ländern der Europäischen Währungsunion wie beispielsweise Spanien und Griechenland auf der einen Seite und Deutschland auf der anderen Seite haben in letzter Zeit Anlass für Diskussionen über die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung und eventuell erforderliche Änderungen am institutionellen Rahmen der Fiskalpolitik in der Europäischen Währungsunion geboten. Den Hintergrund der Diskussion bildet die Theorie der optimalen Währungsräume, nach der fiskalpolitische Ausgleichssysteme zu einem besseren Zusammenhalt eines Währungsraums beitragen können. Nach einem Überblick über die Erklärungsfaktoren der divergenten Entwicklung der Leistungsbilanzsalden in der Europäischen Währungsunion werden in dem Beitrag verschiedene der in diesem Zusammenhang entwickelten Konzepte für fiskalpolitische Ausgleichsmechanismen einer kritischen Analyse dahingehend unterzogen, ob sie zur Verringerung des Problems überhöhter Leistungsbilanzdefizite oder -überschüsse beitragen können. Dies ist nur in begrenztem Umfang der Fall, vor allem weil die Vorschläge nicht zielgerichtet genug sind und teilweise problematische Anreizwirkungen entfalten. Wirtschaftspolitische Alternativen müssten symmetrisch wirken, d. h. bei Überschuss- und Defizitländern ansetzen, und gleichwohl einen effektiveren Umgang mit dem Problem erlauben als bisher.
Artikel Lesen
Einwanderung nach Ostdeutschland: Neue Chance 2011
Alexander Kubis, Lutz Schneider
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2010
Abstract
Deutschland – insbesondere Ostdeutschland – erfährt mit der Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung eine demographische Konstellation, welche Gesellschaft und Ökonomie vor erhebliche Herausforderungen stellen wird. Eine Option, den demographiebedingten Problemdruck zu senken, stellt die Stimulation von Zu- bzw. Einwanderung dar. Der Beitrag beleuchtet in historischer Betrachtung
zunächst die Geschichte der Außenwanderung Deutschlands im 20. Jahrhundert und kommt zu dem Schluss, dass von echter Einwanderung erst seit den 1950er Jahren mit Blick auf die Zuwanderung von „Gastarbeitern“, welche in der Folge zu Immigranten wurden, in die BRD gesprochen werden kann. Die ostdeutschen Regionen hingegen weisen einen sehr geringen Anteil von Einwanderern auf, da die DDR Zuwanderung in deutlich geringerem Umfang und in der Regel mit nur temporärem Aufenthaltsstatus zuließ. In der gegenwärtigen Situation, da die Zuwanderung nach (Gesamt-)Deutschland ohnehin eher rückläufig ist, spricht die vergleichsweise geringe Einwanderungserfahrung und die damit verbundene
geringe Netzwerkdichte ausländischer Bevölkerungsgruppen in den ostdeutschen Ländern für eher beschränkte Erfolgsaussichten hinsichtlich einer Stimulation
zusätzlicher Zuwanderungspotenziale. Das einzig greifbare Mittel zur Erhöhung der Zuwanderung in die Neuen Länder stellt die Migration aus Mittelosteuropa dar. Die räumliche Nähe zum Herkunftsgebiet könnte bestehende Attraktivitätshemmnisse
der östlichen Bundesländer kompensieren helfen und einen signifikanten Zuwanderungsstrom über die Grenzregionen hinaus in Gang setzen. Indes ist vor zu hohen Erwartungen mit Blick auf die Größenordnung des Zuwanderungsstromes zu warnen. Ein Großteil der migrationsaffinen Bevölkerung
Mittelosteuropas ist im Zuge der rascheren Implementation der Arbeitnehmerfreizügigkeit in anderen EU-Staaten bereits ausgewandert. Die
Anstrengungen müssen nun darauf gerichtet sein, die ab Mai 2011 in den Arbeitsmarkt drängenden Zu- und Einwanderer aus den östlichen Nachbarländern
nicht durch neuerliche Restriktionen abzuschrecken.
Artikel Lesen
Im Fokus: Polen in der globalen Finanz- und Konjunkturkrise – Realwirtschaft trotzt mit IWF-Unterstützung den Finanzmarktturbulenzen
Tobias Knedlik
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 4,
2010
Abstract
Auch Polen konnte sich den Auswirkungen der globalen Finanzkrise nicht entziehen. Im Vergleich mit anderen Ländern Mittelosteuropas stellt Polen jedoch einen Sonderfall dar: Die Risikoprämien für handelbare Kreditversicherungen für Staatsanleihen (so genannte Credit Default Swaps, CDS) sind zwischen Juni 2007 und März 2009 weniger stark, dafür aber plötzlicher angestiegen als in den anderen Ländern der Region. Die Währungskrise begann in Polen früher und hielt länger an. Die krisenhaften Entwicklungen an den Kapital- und Währungsmärkten und der Einbruch der Exportnachfrage führten in Polen im Gegensatz zu seinen mittelosteuropäischen Nachbarländern nicht zu einer Rezession.
Artikel Lesen
28.04.2010 • 22/2010
Polens Realwirtschaft trotzt mit IWF-Unterstützung den Finanzmarktturbulenzen
Auch Polen konnte sich den Auswirkungen der globalen Finanzkrise nicht entziehen. Im Vergleich mit anderen Ländern Mittelosteuropas stellt Polen jedoch einen Sonderfall dar: Wie Tobias Knedlik in einer neuen Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt, sind die Risikoprämien für handelbare Kreditversicherungen für Staatsanleihen (so genannte Credit Default Swaps, CDS) zwischen Juni 2007 und März 2009 weniger stark, dafür aber plötzlicher angestiegen als in den anderen Ländern der Region. Die Währungskrise begann in Polen früher und hielt länger an. Die krisenhaften Entwicklungen an den Kapital- und Währungsmärkten und der Einbruch der Exportnachfrage führten in Polen im Gegensatz zu seinen mittelosteuropäischen Nachbarländern nicht zu einer Rezession.
Pressemitteilung herunterladen
23.04.2010 • 20/2010
Einwanderung nach Ostdeutschland: Neue Chance 2011
In Deutschland – insbesondere in Ostdeutschland – hat sich aufgrund der Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung ein erheblicher demographischer Problemdruck aufgebaut. Zuwanderung könnte diesen Druck mindern. Während Westdeutschland zumindest seit der Zuwanderung von „Gastarbeitern“ in den 1950er Jahren eine Geschichte der Immigration aufweisen kann, fehlen in den ostdeutschen Ländern weitgehend solche Einwanderungserfahrungen und auch helfende Netzwerke ausländischer Bevölkerungsgruppen. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Ein Ausweg könnte nach Auffassung der Autoren die Einwanderung aus Mittelosteuropa sein. Die ab Mai 2011 in den Arbeitsmarkt drängenden Zu- und Einwanderer aus den östlichen Nachbarländern sollten daher nicht durch neuerliche Restriktionen abgeschreckt werden.
Pressemitteilung herunterladen
Aktuelle Trends: Forschungsintensität Ostdeutschlands hält dem europäischen Vergleich stand
Jutta Günther, Katja Wilde, Marco Sunder
Wirtschaft im Wandel,
20 Jahre Deutsche Einheit - Teil 2 -
2010
Abstract
Die Europäische Union (EU) hat mit dem Barcelona-Ziel für Forschung und Entwicklung (FuE) eine ebenso umstrittene wie konkrete Messlatte gesetzt: Bis 2010 sollten die FuE-Aufwendungen der EU auf 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. In Deutschland betrugen die FuE-Ausgaben im Jahr 2007 rund 2,5% des BIP. Im innerdeutschen Vergleich ist die FuE-Leistung Ostdeutschlands unterlegen, dem europäischen Vergleich hält sie durchaus stand. Gegenüber Tschechien, Ungarn und Polen weist Ostdeutschland insgesamt eine höhere FuE-Intensität auf, obschon Tschechien im Bereich der privaten FuE etwas besser abschneidet.
Artikel Lesen
Einleitung
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
20 Jahre Deutsche Einheit - Teil 2 -
2010
Abstract
Der Zerfall der kommunistischen Systeme vor 20 Jahren und damit verbunden der Übergang von der zentralverwaltungswirtschaftlichen zur marktwirtschaftlichen Ordnung hat das öffentliche Interesse an den institutionellen Bedingungen gesellschaftlichen und ökonomischen Erfolgs erheblich ausgeweitet. Zugleich führte die Einbeziehung von rund einem Viertel der Menschheit in den globalen Markt zu einer beträchtlichen Intensivierung der wirtschaftlichen Kooperation, aber auch zu einer Erhöhung der Wettbewerbsintensität. Europa als der Kontinent, in dem der Antagonismus der Systeme besonders fühlbar war, fing an, sich vieler gemeinsamer Wurzeln in kultureller, politischer und ökonomischer Hinsicht zu besinnen. Die europäische Integration als ein Versuch, die neu erlangten Freiheiten irreversibel zu machen, bedeutete auch, dass die Rückwirkung des europäischen Einigungsprozesses auf die Post-Transformationsländer, aber auch auf andere Länder, die plötzlich neue Partner und Konkurrenten auftreten sahen, zugenommen hat. Als wissenschaftliches Institut der wirtschaftspolitischen Beratung mit Standort in Ostdeutschland hat sich das IWH daher in den vergangenen Jahren mit besonderem Interesse den Fragen der Entwicklung in Post-Transformationsländern, der europäischen Integration und vor allem auch den wechselseitigen Beziehungen gewidmet. Im Vorfeld von „20 Jahre Deutsche Einheit“ wurde eine Datendokumentation vorgelegt, eine Analyse der Zahlungen zwischen West- und Ostdeutschland publiziert und ein erstes Themenheft in dieser Zeitschriftenreihe veröffentlicht. Das Jahr 2010, in dem sich die Deutsche Einheit dann zum zwanzigsten Mal jährt, wird von diesem zweiten Themenheft begleitet und von einer Konferenz „20 Jahre Deutsche Einheit – Von der Transformation zur europäischen Integration“, in der die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft und die wissenschaftsnahe Wirtschaftspolitik zu dem Entwicklungsprozess Stellung nimmt.
Artikel Lesen
04.03.2010 • 8/2010
Forschungsintensität Ostdeutschlands hält dem europäischen Vergleich stand
Die Europäische Union (EU) hat mit dem Barcelona-Ziel für Forschung und Entwicklung (FuE) eine ebenso umstrittene wie konkrete Messlatte gesetzt: Bis 2010 sollten die FuE-Aufwendungen der EU auf 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Damit soll das Ziel verfolgt werden, zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt aufzusteigen.
Pressemitteilung herunterladen
EU 2020 – Impulse für die Post-Lissabonstrategie. Internationale Politikanalyse
S. Gran, B. Hacker, A. P. Jakobi, S. Petzold, Toralf Pusch, P Steinberg
,
2009
Abstract
Die Lissabonstrategie ist mit ihrer vornehmlich angebotsseitigen und auf die Wettbewerbsfähigkeit ausgerichteten Orientierung gescheitert, da sie die Notwendigkeit eines europäischen Policy-Mix nicht erkannt hat. In der Nachfolgestrategie „EU 2020“ sollte ein veränderter Focus zum Tragen kommen, der das bisherige Wachstumsziel erweitert um die Gewährleistung des qualitativen und nachhaltigen Wirtschaftens. Nur die Gleichrangigkeit der ökonomischen Integration mit sozialen und ökologischen Zielsetzungen ermöglicht die Steigerung der sozialen Produktivität in Europa. Das Papier wurde in den Konsultationsprozess der EU-Kommission zur Post-Lissabonstrategie eingespeist.
Artikel Lesen