The East German Cement Cartel: Cartel Efficiency and Policy after Economic Transformation
Ulrich Blum
Eastern Economic Review,
2007
Abstract
Im Jahr 2003 wurde von der deutschen Kartellbehörde ein Zementkartell aufgedeckt. Eines der Hauptzentren des Kartells war Ostdeutschland, wo das ostdeutsche Zementkombinat Anfang der 1990er Jahre von der Treuhand im Rahmen der Privatisierung der ehemals volkseigenen Betriebe an vier große Zementproduzenten verkauft wurden.
In diesem Aufsatz stellen wir die Behauptung der Kartellbehörde in Frage, dass durch das Kartell Überschussgewinne auf dem ostdeutschen Markt erziehlt wurden. Wir behaupten, dass die juristischen Anzeichen eines Kartells nicht zwangsläufig den wirtschaftlichen Hinweisen entsprechen. Zu diesem Zweck versuchen wir nachzuweisen, dass die Zementnachfrage regional begrenzt ist und nur in einem sehr kleinen Umfang von der Produktpalette abhängt. Wenn das Zementkartell einen Einfluss auf die Wirtschaft hatte, dann müsste sich seine Zerschlagung in der Veränderung der individuellen Nachfragefunktion der Unternehmen widerspiegeln. Allerdings konnten mit dem verwendeten ökonometrischen Modell keine strukturellen Nachfrageänderungen beobachtet werden. Dies kann unter anderem damit begründet werden, dass Billigimporte aus Polen und der Tschechei sowie mittelständische Unternehmen dafür gesorgt haben, dass das Zementkartell seine Wirkung nie voll entfalten konnte.
Der Aufsatz zeigt, dass selbst in etablierten Marktwirtschaften wie Westdeutschland die Schwierigkeit besteht, Wettbewerb in bestimmten Industriebereichen zu generieren und dass hierfür die Offenheit der Wirtschaft entscheidend ist.
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Führt die Umsetzung des Programms „Stadtumbau Ost“ zur Herausbildung urbaner Regime in ostdeutschen Städten?
Peter Franz
Einzelveröffentlichungen,
Nr. 5,
2007
Abstract
Ausgehend von dem in der amerikanischen Politikwissenschaft entwickelten „Urban Regime“-Ansatz wird in dem Beitrag untersucht, ob sich mit der Umsetzung des Programms „Stadtumbau Ost“ in den ostdeutschen Städten Strukturen der Entscheidungsfindung herausgebildet haben, die als urbanes Regime charakterisiert werden können. Der Beitrag weist ferner auf verschiedene Konstellationen hin, die bei anhaltender Rückbautätigkeit das Entstehen lokaler politischer Konflikte begünstigen.
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Developing Collaborative Advantage: Preconditions and Restrictions for ‘Knowledge City’ Strategies in East Germany
Peter Franz
Institutions for Knowledge Generation and Knowledge Flows - Building Innovative Capabilities for Regions. Papers presented at the 10th Uddevalla Symposium 2007,
2007
Abstract
Auch in Deutschland ist der Trend zu beobachten, dass Städte, die als Standorte für Wissenschaftseinrichtungen dienen, diese Einrichtungen in neue wachstumsorientierte Entwicjklungsstrategien einbinden. Ein quantitativer Überblick zeigt, dass viele deutsche Städte über günstige Voraussetzungen für eine solche Strategie verfügen. Eine Analyse der verfügbaren politischen Instrumente zeigt, dass die politischen Akteure vor der Aufgabe stehen, ihre Fähigkeiten der Netzwerkanbahnung in eine komplexe Mehrebenen-Politik einzubringen. Im Vergleich mit der Situation US-amerikanischer Universitäten zeigt, dass deutsche Universitäten noch zu geringe Handlungsautonomie besitzen, was Kooperationen zwischen derkommunalen Ebene und der Universditätsebene behindert. Erste Beispiele der Deregulierung zeigen, dass diese Barrieren zukünftig überwunden werden können.
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Explaining Persistant Unemployment in Eastern Germany
Udo Ludwig, John B. Hall
Journal of Post Keynesian Economics,
Nr. 4,
2007
Abstract
Die anhaltend hohe Unterbeschäftigung in Ostdeutschland wird mit der im Vergleich zum Arbeitsangebot geringen Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften erklärt. Maßgeblich für die fehlenden Angebote an Arbeitsplätzen durch die Wirtschaft sind die hohe Kapitalintensität der Produktion sowie das mit der Re-Industrialisierung verbundene Spezialisierungsmuster der ostdeutschen Produktion.
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Einfluss unterschiedlicher Organisationsstrukturen auf die Effizienz der Wasserwirtschaft - Das Beispiel Ostdeutschland
Peter Haug
Die Rolle der Kommunen in der Wasserwirtschaft, Hallesches Kolloquium zur kommunalen Wirtschaft,
2007
Abstract
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Außenhandel als Wachstumsmotor für Ostdeutschland
Götz Zeddies, Renate Ohr
Wirtschaftsdienst,
Nr. 9,
2007
Abstract
Während in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung die BIP-Zuwächse in Ostdeutschland deutlich höher waren als im Westen, ist der Aufholprozess der neuen Bundesländer seit dem Ende der 90er Jahre etwas ins Stocken geraten. Verantwortlich dafür war in erster Linie die schwache Entwicklung der Binnennachfrage, während die Exporte kräftig zulegten. Der Beitrag untersucht empirisch, welche Exportpotentiale sich für die neuen Bundesländer zukünftig ergeben und kommt zu dem Ergebnis, dass der Außenhandel auch in Zukunft als Wachstumsmotor für Ostdeutschland fungieren kann.
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Editorial
Ulrich Blum
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2007
Abstract
Nach ersten großen Aufholschritten stagniert seit etwa zehn Jahren der wirtschaftliche Aufholprozeß Ostdeutschlands. Der Produktivitätsabstand von rund einem Drittel gegenüber Westdeutschland schließt sich trotz erheblichen Fördermitteleinsatzes nicht. Benötigen wir nach der ersten großen Anstrengung im Einigungsprozeß einen zweiten, aber anders strukturierten Kraftakt, um die Angleichung zu beschleunigen? Licht und Schatten liegen nahe beieinander. Die Produktivität wuchs durch hohe Investitionen erheblich, beispielsweise in der Chemie, dem Fahrzeugbau, der Mikroelektronik oder der Solar- und Umwelttechnik. Aber flächendeckend wurde diese Entwicklung nicht wirksam: So öffnet sich bei haushaltsbezogenen Dienstleistungen angesichts fehlender Nachfrage die Produktivitätsschere. Manchen Regionen mit hohem Rentneranteil, bisher infolge der hohen Altersbezüge aus dem Einigungsprozeß stabilisiert, wird durch nunmehr brüchigere Versicherungsbiographien Kaufkraft entzogen, was die private Nachfrage dort einbrechen läßt.
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Humankapital und Produktivität in Ostdeutschland
Joachim Ragnitz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2007
Abstract
Die Arbeitsproduktivität in der ostdeutschen Wirtschaft liegt nach wie vor um rund ein Viertel niedriger als in Westdeutschland. In der Literatur werden hierfür eine ganze Reihe unterschiedlicher Gründe angegeben. Bislang kaum untersucht wurde indes die Frage, inwieweit eine ungünstigere Ausstattung Ostdeutschlands mit gutqualifizierten Fachkräften hierfür verantwortlich sein könnte. Betrachtet man lediglich das „formale“ Qualifikationsniveau der ostdeutschen Erwerbstätigen, so weisen die ostdeutschen Länder diesbezüglich Vorteile auf. Grund hierfür ist die Politik der DDR, allen Personen im erwerbsfähigen Alter wenigstens eine qualifizierte Berufsausbildung zu ermöglichen. Allerdings berücksichtigt dieser Indikator nicht, daß ein Teil der damals erworbenen Qualifikationen infolge nicht-ausbildungsadäquater Beschäftigung, langandauernder Arbeitslosigkeit oder veränderter Qualifikationsanforderungen inzwischen obsolet geworden sein könnte. Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit die Humankapitalstruktur anhand der tatsächlich ausgeübten Berufe approximiert. Es zeigt sich, daß ein verhältnismäßig großer Teil der ostdeutschen Beschäftigten in Berufen tätig ist, die nicht ihrer formalen Qualifikation entsprechen. Diese „unterwertige“ Beschäftigung führt dazu, daß insbesondere geringqualifizierte Personen am Arbeitsmarkt kaum noch Chancen haben, da entsprechende Arbeitsplätze mit besserqualifizierten Erwerbstätigen besetzt werden. Gleichzeitig zeigt sich, daß in den neuen Ländern Arbeitsplätze mit hohen Qualifikationsanforderungen in geringerem Maße verfügbar sind, als es in Westdeutschland der Fall ist. Ein Grund hierfür ist die spezifische Wirtschaftsstruktur in Ostdeutschland (hohes Gewicht wenig humankapitalintensiver Branchen). Gleichzeitig ist aber auch innerhalb der einzelnen Wirtschaftszweige eine geringere Humankapitalintensität zu verzeichnen, was damit zu tun hat, daß im Zuge des Engagements auswärtiger Investoren vielfach nur nachgelagerte Teile der Wertschöpfungskette in Ostdeutschland angesiedelt worden sind. Es läßt sich zeigen, daß der Produktivitätsrückstand der ostdeutschen Wirtschaft auch hierauf zurückgeführt werden kann. Problematisch ist die geringe Humankapitalintensität der Produktion aber auch aus einem zweiten Grund, denn gutqualifizierte Personen finden in Ostdeutschland nur schwer einen Arbeitsplatz. Da dies für sich genommen die Abwanderung verstärkt, besteht die Gefahr einer Verfestigung bestehender Strukturen mit der Folge, daß auch der weitere Konvergenzprozeß verlangsamt wird.
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Mittel- und langfristige Wachstumsprojektionen für Ostdeutschland
Udo Ludwig
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2007
Abstract
In jüngster Zeit attestieren einige Forschungsergebnisse dem Osten Deutschlands nicht nur seine „Qualität“ als wirtschaftlich abgehängte Region von Wachstum und Wohlstand, sondern bereits den „langsamen Tod“. Häufig wird in diesem Zusammenhang auf die Strukturschwächen der ostdeutschen Wirtschaft verwiesen, die von De-Industrialisierung über fehlende Konzernzentralen bis hin zu Rückgang und Vergreisung der Bevölkerung reichen. Dieser Beitrag geht davon aus, daß die wirtschaftliche Entwicklung einer Region nicht allein von der Quantität und Qualität der Ausstattung des jeweiligen Wirtschaftsraums mit Produktionsfaktoren abhängt, sondern zugleich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der übergeordneten Ebene, der nationalen Volkswirtschaft, determiniert wird. Dazu bedient er sich eines Forschungsansatzes, in dem der regionale Faktorinput aus Datengründen auf die Bevölkerung (Arbeitsangebot) und ihre Dynamik reduziert und der Produktionsoutput auf die Wertschöpfung in der Region konzentriert wird. Zudem wird wegen der Kürze des Stützzeitraums für die Untersuchung (1995 bis 2005) ein panelökonometrischer Ansatz gewählt, der neben den Längsschnittdaten mittels der Konstruktion von Raumklassen deren Querschnittsdimension berücksichtigt. Dazu werden die 97 Raumordnungsregionen in Deutschland zu vier Wachstumsklassen gruppiert: je eine wachstumsstarke und eine wachstumsschwache Raumklasse sowie zwei mittlere Raumklassen. Zu den beiden wachstumsstärkeren Raumklassen gehören auch bis zu neun Raumordnungsregionen in Mitteldeutschland und im Land Brandenburg. Die Parameter der Schätzgleichungen zeigen die erwarteten Vorzeichen. Danach erhöhen sowohl ein Anstieg der Produktion in Deutschland als auch eine Zunahme der regionalen Bevölkerung die regionale Wertschöpfung. Bei rückläufiger Einwohnerzahl wird die Wirtschaftsleistung in den Regionen gebremst. Der Einfluß der gesamtwirtschaftlichen Produktion auf nationaler Ebene ist in der oberen Wachstumsklasse am stärksten, in der unteren am schwächsten. Genau umgekehrt wirkt sich die vorangegangene Entwicklung in der Region aus. Ihr Einfluß ist am stärksten in der wachstumsschwachen Raumklasse. Hauptergebnis der Untersuchung ist: Das Wirtschaftswachstum in einer Region wird sich auch bei schrumpfender Bevölkerung fortsetzen. Die mit der demographischen Entwicklung verbundene Alterung der Gesellschaft wird in Deutschland bis zum Jahr 2020 nur wenig auf Wachstum und Beschäftigung durchschlagen. Allerdings wird sich die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland nach dem Jahr 2020 verringern. Zugleich wird sich das wirtschaftliche Gefälle zwischen den Regionen nicht einebnen. Die wachstumsstarken Regionen in den alten Bundesländern werden auch bei abnehmender gesamtwirtschaftlicher Expansion überdurchschnittliche Produktionszuwächse erzielen. Dies gilt auch für einige Raumordnungsregionen im Land Brandenburg und in Mitteldeutschland. Dagegen werden die Produktionszuwächse in den wachstumsschwachen Regionen im Norden, in der Mitte und im Osten Deutschlands hinter dem Durchschnitt zurückbleiben. Insgesamt geht die Divergenz beim Wachstumstempo der Produktion zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands mit Bevölkerungsentwicklungen einher, die einer Vergrößerung des Abstands in der Pro-Kopf-Produktion entgegenwirken.
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Einkommenssicherung, Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung in Ostdeutschland
Herbert S. Buscher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 6,
2007
Abstract
Der Beitrag stellt drei in der Diskussion befindliche Ansätze vor, die zu einer Einkommenssicherung von entweder Arbeitslosen oder Beschäftigten im Niedriglohnbereich führen sollen. Namentlich handelt es sich um die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns, um das Kombilohnmodell des Sachverständigenrats sowie um den Workfare-Ansatz des IZA Bonn. Der Beitrag zeigt die wesentlichen „Bausteine“ der Modelle auf, die zu erwartenden Beschäftigungseffekte (einschließlich der fiskalischen Kosten, soweit möglich) und geht schließlich der Frage nach, wie eine Einführung der Modelle auf den ostdeutschen Arbeitsmarkt wirken könnte.
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