Aktuelle Trends: Private Haushalte in Deutschland relativ gering verschuldet
Susann Just
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Bei der Analyse der Krise im Euroraum steht häufig die öffentliche Verschuldung in den Krisenländern im Mittelpunkt. Von Bedeutung ist jedoch auch die Verschuldung der privaten Haushalte. Kredite ermöglichen zunächst einen höheren privaten Konsum. Im Falle eines Zinsanstiegs oder von Störungen auf dem Immobilien- und Arbeitsmarkt können private Haushalte mit hohen Schulden jedoch unter Druck geraten. Solche Entwicklungen könnten sie dazu zwingen, übermäßige Verschuldung abzubauen und ihren Konsum einzuschränken.
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Editorial
Herbert S. Buscher
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Vor wenigen Tagen teilte das Statistische Bundesamt mit, dass Deutschland das Land mit dem höchsten Anteil älterer Bürger in Europa ist. Eine niedrige Geburtenrate sowie die gestiegene Lebenserwartung bewirken, dass sich die Bevölkerungsstruktur in den nächsten Jahren weiter in Richtung der Älteren verändern wird. Damit gerät diese Bevölkerungsgruppe immer mehr in das öffentliche Interesse: als Konsumenten, als (zusätzliche) Arbeitskräfte oder bedingt durch die in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmende Altersarmut.
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IWH-Industrieumfrage im September 2012: Gedämpfte Erwartungen belasten das Geschäftsklima
Cornelia Lang
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands bleibt die Stimmung verhalten. Dies geht aus den Ergebnissen der IWH-Industrieumfrage vom September unter rund 300 Unternehmen hervor. Wie schon in den beiden vorangegangenen Umfragen resultiert die Eintrübung des Geschäftsklimas aus den pessimistischeren Erwartungen bezüglich der Geschäfte der kommenden Monate. In der Beurteilung der aktuellen Geschäfte schlägt sich das derzeit jedoch nicht nieder.
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Unbezahlte Überstunden in Deutschland
Hans-Ulrich Brautzsch, Katja Drechsel, Birgit Schultz
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2012
Abstract
Im gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumen werden unbezahlte Überstunden – im Unterschied zu bezahlten Überstunden und der Saldenveränderung auf Arbeitszeitkonten – bislang nicht berücksichtigt. Der in Arbeitsstunden gemessene Arbeitsinput wird damit zu gering ausgewiesen. Jedoch tragen auch die unbezahlten Überstunden in erheblichem Maße zur gesamtwirtschaftlichen Produktion bei. Der vorliegende Aufsatz führt zunächst Erklärungsansätze des paradox erscheinenden Phänomens unbezahlter Überstunden an. Danach wird erläutert, wie auf der Grundlage des Soziooekonomischen Panels (SOEP) die Zahl der von einem Arbeitnehmer unbezahlt geleisteten Arbeitsstunden ermittelt und zu einer gesamtwirtschaftlichen Größe hochgerechnet werden kann. Die Analyse zeigt, dass im Jahr 2010 das unbezahlte Arbeitsvolumen mit etwa 1,4 Mrd. Stunden veranschlagt werden kann. Das entsprach 2,9% des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens. Der Anteil des bezahlten Überstundenvolumens betrug 2,7%. Hinter diesen gesamtwirtschaftlichen Angaben verbergen sich jedoch große strukturelle Unterschiede. Die einzelnen Beschäftigungsgruppen leisten in unterschiedlichem Maße unbezahlte Überstunden – besonders viele sind es etwa bei Arbeitnehmern in Führungspositionen. Deshalb dürfte vor allem bei Strukturanalysen der Faktoreinsatz mitunter nicht adäquat abgebildet sein. Doch auch bei gesamtwirtschaftlichen Analysen kann es zu Verzerrungen, beispielsweise bei der Messung der Arbeitsproduktivität oder der Lohnkostenbelastung der Produktion, kommen.
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24.10.2012 • 34/2012
Drei unbezahlte Überstunden pro Monat
Das unbezahlte Arbeitsvolumen kann in Deutschland im Jahr 2010 mit etwa 1,4 Mrd. Stunden veranschlagt werden. Das entspricht 2,9% des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens. Der Anteil des bezahlten Überstundenvolumens betrug im selben Jahr 2,7%. Zu diesem Ergebnis kommt eine IWH-Studie auf der Grundlage von Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Durchschnittlich leistete jeder Arbeitnehmer im Jahr 2010 insgesamt 12,3 Überstunden pro Monat. Von diesen wurden 6,9 Stunden durch Freizeit ausgeglichen oder bezahlt. 3,2 Stunden wurden nicht kompensiert, die übrigen Stunden wurden der Kategorie „teils/teils“ zugeordnet.
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23.10.2012 • 33/2012
Private Haushalte in Deutschland relativ gering verschuldet
Bei der Analyse der Krise im Euroraum steht häufig die öffentliche Verschuldung in den Krisenländern im Mittelpunkt. Von Bedeutung ist jedoch auch die Verschuldung der privaten Haushalte. Kredite ermöglichen zunächst einen höheren privaten Konsum. Im Falle eines Zinsanstiegs oder von Störungen auf dem Immobilien- und Arbeitsmarkt können private Haushalte mit hohen Schulden jedoch unter Druck geraten. Solche Entwicklungen könnten sie dazu zwingen, übermäßige Verschuldung abzubauen und ihren Konsum einzuschränken.
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Armut im Alter – Ursachenanalyse und eine Projektion für das Jahr 2023
Ingmar Kumpmann, Michael Gühne, Herbert S. Buscher
Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik,
Nr. 232,
2012
Abstract
Armut im Alter galt lange Zeit als ein weitgehend überwundenes Problem. Doch bereits seit den 1980er Jahren wird diskutiert, ob die gesetzliche Rente wirklich sicher sei und zur Finanzierung des Lebensunterhalts im Alter ausreichen wird, auch wenn zuvor viele Jahre lang eingezahlt wurde. In den letzten Jahren wächst spürbar die Sorge, dass die Armutsrisiken für alte Menschen in Zukunft stark wachsen könnten. Zunehmend durch lange Zeiten der Arbeitslosigkeit geprägte Erwerbsbiographien, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die schwache Entwicklung der Reallöhne und der demographische Wandel mit einer immer ungünstiger werdenden zahlenmäßigen Relation zwischen junger und alter Generation liegen dem zugrunde. Dieser Beitrag versucht, Einflussfaktoren der Altersarmut zu erforschen. Auf dieser Grundlage wird anschließend eine Projektion künftiger Altersarmut erstellt, wobei zwischen West- und Ostdeutschland unterschieden
wird.
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12.10.2012 • 32/2012
IWH-Industrieumfrage im September 2012: Gedämpfte Erwartungen belasten das Geschäftsklima
Im Verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands bleibt die Stimmung verhalten. Dies geht aus den Ergebnissen der IWH-Industrieumfrage vom September unter rund 300 Unternehmen hervor. Wie schon in den beiden vorangegangenen Umfragen resultiert die Eintrübung des Geschäftsklimas aus den pessimistischeren Erwartungen bezüglich der Geschäfte der kommenden Monate. In der Beurteilung der aktuellen Geschäfte schlägt sich das derzeit aber nicht nieder.
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Ostdeutsche Wirtschaft im Jahr 2012: Im Sog der allgemeinen Abkühlung der Konjunktur
Udo Ludwig, Hans-Ulrich Brautzsch, Brigitte Loose, Franziska Exß
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2012
Abstract
Nach dem Ende der Nachholphase der Produktionsausfälle in der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ist die ostdeutsche Wirtschaft in schwieriges Fahrwasser geraten. Ähnlich wie damals verliert in der Realwirtschaft infolge der erneut gestiegenen Unsicherheiten auf den Außenmärkten und der konjunkturellen Abschwächung in Deutschland zuerst die Industrie ihre Antriebskraft. Das Baugewerbe profitiert nur wenig von der Flucht in Immobilien. Wie lange diese Entwicklung anhält, hängt von der Entschärfung der Staatsschulden- und Vertrauenskrisen im Euroraum ab.
Ein Teil der Eintrübung wird kompensiert durch die steigende Nachfrage der privaten Haushalte nach Konsumgütern und Wohnungen. Dämpfend wirken dabei allerdings die Ausrichtung der Produktion in Ostdeutschland auf Standardprodukte und auf Regionen in Westeuropa sowie der demographische Faktor. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt läuft im Jahr 2012 aus. Der nachfragebedingte Produktionsrückgang wird nicht durch die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf der Kostenseite ausgeglichen. So besteht in der gewerblichen Wirtschaft insgesamt nur ein minimaler Wettbewerbsvorsprung der ost- gegenüber den westdeutschen Anbietern.
Gemäß dieser Prognose wächst das Bruttoinlandsprodukt der ostdeutschen Flächenländer auch in diesem Jahr langsamer als in Westdeutschland. Der wirtschaftliche Aufholprozess stagniert pro Einwohner. Der Abstand in der Arbeitsproduktivität verringert sich leicht.
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Mittelfristige Projektion der wirtschaftlichen Entwicklung
Oliver Holtemöller, Katja Drechsel, Brigitte Loose
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2012
Abstract
Die konjunkturelle Schwächephase im Winterhalbjahr 2012/2013 wirkt sich auch auf das mittelfristige Wirtschaftswachstum in Deutschland aus. Unter Berücksichtigung der Herbstprognose 2012 von IWH und Kiel Economics ist nunmehr mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes von 1¼% pro Jahr zwischen 2011 und 2017 zu rechnen. Dabei wird unterstellt, dass die Auslastung der deutschen Wirtschaft nach der vorübergehenden konjunkturellen Schwächephase überdurchschnittlich sein wird, weil die einheitliche europäische Geldpolitik in Deutschland noch längere Zeit expansiv wirken dürfte.
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