An Economic Life in Vain − Path Dependence and East Germany’s Pre- and Post-Unification Economic Stagnation
Ulrich Blum
IWH Discussion Papers,
Nr. 10,
2011
Abstract
20 Jahre nach dem Vollzug der Einheit stagniert die Wirtschaftsentwicklung des „ostdeutschen Zwillings“ im Vergleich zu westdeutschen Einkommens- und Produktionskennzahlen. Der starke Wachstumsschub bis in die Mitte der 1990er Jahre ebbte ab, und die Wirtschaft verharrt seitdem auf einem Niveau, das 70% bis 80% der westdeutschen Referenzgrößen entspricht. In diesem Beitrag werden zwei voneinander unabhängige Hypothesen überprüft: (i), dass bereits die kommunistische Wirtschaft Ostdeutschlands vor der Einheit auf einem Stagnationspfad war, ganz im Gegensatz zu dem, was andere Untersuchungen ausweisen; (ii), dass eine starke Pfadabhängigkeit existiert und der Umstieg von der Zentralverwaltungs- zur Marktwirtschaft nur diese vorangegangene Stagnationsphase kompensierte, die tiefer liegenden strukturellen Defizite aber nicht löste. Im Falle Westdeutschlands reicht ein stabiler Entwicklungspfad vom 19. Jahrhundert in die Gegenwart. Daher ist die Analyse des ostdeutschen Entwicklungspfads gleichzeitig ökonomisch relevant und wirtschaftspolitisch bedeutsam.
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Path Dependence and QWERTY's Lock-in: Toward a Veblenian Interpretation
John B. Hall, Iciar Dominguez Lacasa, Jutta Günther
Journal of Economic Issues,
Nr. 2,
2011
Abstract
In “Clio and the Economics of QWERTY,“ Paul David challenges an overarching, mainstream assumption that market forces should indeed lead toward efficient and optimal outcomes that include technology selection. David seeks to explain the endurance of technologies that his use of historiography judges inefficient and suboptimal. We challenge David's research, arguing that failure to consider the original institutional economics (OIE) tradition limits his grasp of complex processes to reduced notions of “path dependence“ based upon a “lock-in.“ This inquiry offers an alternative account of QWERTY and technology selection based upon Veblenian thinking, further supported by Paul Dale Bush's emphasis upon the ceremonial.
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Ausbau der kommunalen Tourismus-Infrastruktur in Sachsen: Positive Effekte in Urlaubsorten mit Tradition, Chancen für Newcomer sind begrenzt
Albrecht Kauffmann, Martin T. W. Rosenfeld
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 10,
2010
Abstract
In vielen ostdeutschen Kommunen werden vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs alter Industrien und der noch immer hohen Arbeitslosigkeit große Hoffnungen in die Möglichkeit gesetzt, den Tourismussektor als Motor für die lokale wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen. Demgemäß wurden und werden von zahlreichen ostdeutschen Kommunen Investitionen in die Tourismus-Infrastruktur durchgeführt, um die Attraktivität der Orte für den Fremdenverkehr zu steigern und die Beschäftigung im Gastgewerbe zu erhöhen. Bund und Länder unterstützen diese kommunalen Investitionen nicht zuletzt über Zuschüsse für den Infrastrukturausbau im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ („GA-Infra-Förderung“). Der Beitrag untersucht am Beispiel der GA-InfraFörderung in Sachsen die Frage, ob bislang wenig touristisch orientierte Kommunen eine Chance haben, sich mit Hilfe des Ausbaus ihrer Infrastruktur zu relevanten touristischen Destinationen zu entwickeln, oder ob die positiven Effekte von infrastrukturellen Maßnahmen vor allem an den „klassischen“ Tourismusorten anfallen.
Im Theorieteil des Beitrags werden die Faktoren herausgearbeitet, die für die erfolgreiche touristische Entwicklung einer Kommune von Bedeutung sind. Es wird gezeigt, dass hierbei Lokalisations- und Urbanisationseffekte und mithin lokale Pfadabhängigkeiten eine große Rolle spielen. Dies spricht dafür, dass sich die lokale Tourismuswirtschaft allein durch Investitionen in die Infrastruktur nicht positiv entwickeln kann. Diese Vermutung wird durch die empirischen Ergebnisse weitgehend bestätigt, die auf einer ökonometrischen Schätzung sowie ergänzenden Befragungen beruhen. Dabei erfolgt eine Differenzierung zwischen den sächsischen Kommunen gemäß ihrer bisherigen Nähe zum Tourismus. Es zeigt sich auch, dass „Newcomer“-Kommunen nur dann eine Chance haben, wenn sie in massivem Umfang größere Infrastrukturprojekte realisiert haben. Für die Förderpolitik des Staates gegenüber den Kommunen folgt daraus, die Mittel gemäß dem Motto „Stärken stärken“ zukünftig noch stärker räumlich zu konzentrieren – auf die traditionellen Destinationen oder auf besonders erfolgversprechende Großprojekte.
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