Verbundvorteile für den Börsengang der Deutschen Bahn ausreichend berücksichtigt?
Christian Growitsch, Heike Wetzel
Wirtschaft im Wandel,
Nr. 8,
2006
Abstract
Die aktuelle Diskussion um den Umfang des Börsengangs der Deutschen Bahn – unter Einbeziehung des Schienennetzes oder nicht – konzentriert sich im wesentlichen auf Fragen der Wettbewerbswirkung und der zukünftigen Belastung des Staatshaushaltes. Eventuelle Vorteile der bestehenden Organisationsform der Deutschen Bahn, also eines vertikal integrierten Eisenbahnunternehmens, das sowohl den Infrastrukturzugang als auch Transportdienstleistungen anbietet, blieben trotz ihrer Bestätigung in einer Vielzahl theoretischer Analysen weitgehend unberücksichtigt. Die Deutsche Bahn äußerte nun die Befürchtung, daß eine solche Separierung Vorteile der vertikalen Integration (sogenannte Verbundvorteile) vermindern würde und somit nicht geeignet sei, die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt zu erhöhen. In einer paneuropäischen Analyse der Produktivität europäischer Eisenbahnunternehmen wird mit dem Fokus der Untersuchung auf etwaige Verbundvorteile überprüft, ob integrierte Eisenbahnunternehmen eine höhere technische Effizienz aufweisen als vertikal separierte Unternehmen. Dazu wird ein Modell erstellt, das die Effizienz der integrierten Produktionstechnologie im Verhältnis zu einer Referenzgruppe virtueller, aus den separierten Unternehmen konstruierter Beobachtungseinheiten berechnet. Die Ergebnisse weisen auf existierende Verbundvorteile für die Mehrzahl der europäischen Eisenbahnunternehmen hin. Dies sollte in der Entscheidung hinsichtlich des Börsengangs der Deutschen Bahn explizite Berücksichtigung finden.
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Economies of Scope in European Railways: An Efficiency Analysis
Christian Growitsch, Heike Wetzel
IWH Discussion Papers,
Nr. 5,
2006
Abstract
In the course of railway reforms in the end of the last century, national European governments, as well the EU Commission, decided to open markets and to separate railway networks from train operations. Vertically integrated railway companies – companies owning a network and providing transport services – argue that such a separation of infrastructure and operations would diminish the advantages of vertical integration and would therefore not be suitable to raise economic welfare. In this paper, we conduct a pan-European analysis to investigate the performance of European railways with a particular focus on economies of vertical integration. We test the hypothesis that integrated railways realise economies of joint production and, thus, produce railway services on a higher level of efficiency. To determine whether joint or separate production is more efficient we apply a Data Envelopment Analysis super-efficiency bootstrapping model which relates the efficiency for integrated production to a virtual reference set consisting of the separated production technology. Our findings are that in a majority of European Railway companies exist economies of scope.
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